DE3506026C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sport- und Freizeitfahrzeug
zur insbesondere motorlosen Fortbewegung einer Einzelper
son, mit einem als aufrecht stehender dreischenkliger Bock
ausgebildeten Rahmen, dessen hauptsächlich nach aufwärts
weisender erster Schenkel einen Sattel trägt, an dessen
abwärts und vorwärts gerichtetem zweiten Schenkel ein oder
zwei an einer ersten Querachse gelagerte und auf einer Bo
denfläche bewegliche Abstützmittel angelenkt sind und an
dessen abwärts und rückwärts gerichtetem dritten Schenkel
eine starre zweite Querachse zur Lagerung eines einzigen
unlenkbaren Abstützmittels angeordnet ist, wobei die erste
Querachse quer zur Längserstreckung des Fahrzeugs kippbar
und um eine hauptsächlich vertikale Achse verschwenkbar
am zweiten Schenkel des Rahmens angelenkt ist und wobei
am Rahmen Steuermittel angeordnet sind, die beim Kippen
des Fahrzeugs die erste Querachse um die vertikale Achse
verschwenken und das Fahrzeug in eine zugeordnete Richtung
lenken.
Ein derartiges Fahrzeug ist aus der GB-PS 21 22 557 be
kannt. Bei dem bekannten Fahrzeug ist das unlenkbare hinte
re Abstützmittel von einem verhältnismäßig großen gummibe
reiften Rad gebildet, das wie bei einem Fahrrad von einer
etwa in Fahrzeugmitte am Rahmen gelagerten Pedalwelle über
einen Kettentrieb antreibbar ist, und die vorderen Abstütz
mittel bestehen aus zwei ziemlich kleinen Rollen, die an
zwei achsstummelartigen Enden eines dreieckigen Jochs ge
lagert sind, welches mit einer zentralen Bohrung um eine
rahmenfeste vertikale Achse verschwenkbar gelagert und auf
dieser zwischen hohlzylindrischen elastischen Hülsen ver
spannt ist. Hierdurch wird erreicht, daß das Joch mit den
Rollen um die Längserstreckung des Fahrzeugs kippen kann,
wenn sich der Fahrer mit dem Fahrzeug zur Seite neigt. Die
nach vorwärts und aufwärts weisende dritte Ecke des Jochs
greift über eine weitere elastische Hülse in den Schlitz
einer rahmenfesten Grundplatte ein, was bei der vorerwähn
ten Neigungsbewegung zu einer Drehung des Jochs um die ver
tikale Achse und damit zu einer Lenkbewegung derart führt,
daß das Fahrzeug in der Neigungsrichtung einen Bogen be
schreibt.
Das vorbekannte Fahrzeug verhält sich demgemäß nicht
anders als gewöhnliche Fahrräder, wenn diese freihändig
gefahren werden, was eine ziemlich hohe Mindestgeschwindig
keit erfordert, für welche die vorderen Rollen ungeeignet
sind. Das Halten des Gleichgewichts beim Langsamfahren, wie
es insbesondere als Vorübung für das Einradfahren dient,
ist auf diesen Fahrzeugen nicht möglich. Sie sind außerdem
in ihrer Anwendung auf harte Böden beschränkt und lassen
sich nicht im Winter auf Schneeflächen einsetzen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Sport- und
Freizeitfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei
geringem Herstellungsaufwand der Übung der Körperbeherrschung so
wohl bei fester als auch bei schneebedeckter Bodenfläche
dient und mit dem das Erlernen des Einradfahrens erleich
tert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abstützmittel
in an sich bekannter Weise gegeneinander austauschbarer Roll- oder
Gleitelemente sind, daß die erste Querachse am zweiten Schenkel um eine
im wesentlichen längsgerichtete Kippachse kippbar ist und die haupt
sächlich vertikale Achse sich senkrecht zur Kippachse und zur ersten
Querachse erstreckt, daß die
Steuermittel von am Rahmen angeordneten Steuerkurven gebil
det sind, auf denen sich mit der ersten Querachse kipp-
und verschwenkbare Steuerrollen abwälzen, wobei die Steuer
kurven so ausgebildet sind, daß das Fahrzeug beim Kippen
zur Seite hin durch Verschwenken der ersten Querachse in
eine Richtung entgegengesetzt zur Kipprichtung gelenkt wird, und
daß die zweite Querachse sich im wesentlichen senkrecht unterhalb
des Sattels befindet.
Austauschbare Roll- oder Gleitelemente als Abstützmittel
sind an sich aus der US-PS 40 27 891 bekannt. Dort werden
bei einem gewöhnlichen Fahrrad Vorder- und Hinterrad aus
der Gabel bzw. dem Rahmen entfernt und stattdessen futteral
artige Lagerhalter angebracht, an denen vorn und hinten
je ein verhältnismäßig breites, dafür aber kurzes Gleit
brett um eine Querachse und eine Längsachse pendelnd aufge
hängt ist. Mit Hilfe des Fahrradlenkers kann dann dieses
Fahrzeug beim Bergabfahren an schneebedeckten Hängen ähn
lich einem Skibob gesteuert werden.
Das erfindungsgemäße Sport- oder Freizeitfahrzeug stellt
demgegenüber ein besonderes Fahrzeug dar, daß sich bei Ver
wendung von Rollelementen besonders als Übungsgerät zum
Erlernen des Einradfahrens eignet, wozu nach einem ersten
Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die
starre zweite Querachse beim Einsatz von Rollelementen als
pedalkurbeltragende Welle ausgebildet ist. Durch diese Ausbildung
wird erreicht, daß die vom Pedaltreten ausgeübten Kräfte
nur auf das Hinterrad wirken und demgemäß die Lenkung nicht
beeinflussen.
Nach einem weiteren Ausbildungsmerkmal dieser Ausgestaltung
ist das hintere Rollelement ein gummibereiftes
Speichenrad, während an der ersten Querachse vorn entweder zwei
gummibereifte Rollen von gegenüber dem hinteren
Rollelement wesentlich kleinerem Durchmesser oder eine
gummibeschichtete Walze gelagert sind. In beiden Fällen
sorgt die Breite der Auflage auf der Bodenfläche beim seit
lichen Neigen des Fahrzeugs für ein entsprechendes Kippen der vor
deren Querachse gegenüber dem Rahmen, durch welches diese
von selbst in die der Kipprichtung entgegengesetzte Lenk
richtung verschwenkt wird.
Zur gleitenden Fortbewegung auf geneigten Schneeflächen
sind die Abstütztmittel zweckmäßig als skiähnliche Gleit
bretter ausgebildet, die an den Querachsen pendelnd aufge
hängt sind. Auch für diesen Fall kann - ähnlich der Walze
bei der Rollenfortbewegung - ein einziges, verhältnismäßig
breites Gleitbrett am vorderen Rahmenschenkel genügen, um
eine Lenkbewegung durch Kippen des Fahrzeugs einzuleiten.
Vorzuziehen ist jedoch eine Ausbildung, bei der an der
ersten Querachse zwei Gleitbretter mit Querabstand neben
einander aufgehängt sind. Dadurch wird vor allem auch die
Möglichkeit geschaffen, die Füße durch getrennte Abstützung
auf den beiden Gleitbrettern zusätzlich zum Lenken heranzu
ziehen und dadurch den Unebenheiten von Skihängen besser
zu begegnen, wozu es weiter zweckmäßig ist, die beiden an
der ersten Querachse aufgehängten Gleitbretter mit rutsch
festen Fußauflagen zu versehen. Dennoch ist es auch bei
Verwendung zweier lenkbarer Gleitbretter nebeneinander mög
lich, quer oder schräg zum Hang zu fahren, in dem nach
einem besonderen Weiterbildungsmerkmal der Erfindung auf
der ersten Querachse zwei im wesentlichen nach rückwärts
gerichtete Lagerhebel schwenkbar gelagert und durch Feder
mittel unabhängig voneinander nach abwärts vorgespannt sind
und die beiden an der ersten Querachse aufgehängten Gleit
bretter an oder nahe ihren hinteren Enden an Lagerhebeln
schwenkbar angelenkt sind.
Der Gebrauch des erfindungsgemäßen Fahrzeugs führt zu einem
völlig anderen Balanceverhalten, als dies bei den bekannten
Fahrzeugen der eingangs beschriebenen Art der Fall ist
und das dort nur dadurch ermöglicht wird, daß sich der Fah
rer mit dem Fahrzeug zu der Seite neigt, zu der er einen
Lenkbogen beschreiben will. Beim langsamen aufrechten Fah
ren hingegen, bei dem sich der Fahrer um die Beibehaltung
dieser Sitzhaltung bemüht, wird nämlich ein Kippen des Ober
körpers beispielsweise nach links zu einer Reflexbewegung
des auf dem Sattel aufsitzenden Gesäßes nach rechts mit
der Folge führen, daß auch das Fahrzeug nach rechts steuert
und dadurch der Fahrer erst recht nach links kippt und das
Gleichgewicht verliert. Dadurch wird es dem Fahrer nahezu
unmöglich, die entsprechenden Gleichgewichtsverlagerungen
auszugleichen, und er wird abspringen müssen, um nicht zu
stürzen.
Demgegenüber führt bei dem erfindungsgemäßen Sport- oder
Freizeitfahrzeug ein ungewolltes Kippen des Körpers, bei
spielsweise wiederum nach links, über den Sattel als Kipp
punkt zu einem Kippen des Rahmens nach rechts und damit
zum Fahren einer Linkskurve, die es dem Fahrer sofort er
möglicht, seinen Körper wieder zurück in das Kräftegleich
gewicht zu bringen.
Die aus der Erfindung resultierende Lenkgeometrie wird
durch die Steuerkurven erhalten, auf denen sich die mit
der ersten Querachse kipp- und verschwenkbaren Steuerrollen
abwälzen. Mit Hilfe dieser Steuerkurven ist es nach einem
besonderen Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung auf einfache
Weise möglich, der rein von der Körperverlagerung ausge
übten, mehr oder weniger unbewußten Lenkung eine bewußte
Lenkung mit Hilfe der menschlichen Arme zu überlagern,
was in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch ge
schieht, daß am Fahrzeugrahmen ein von den Händen erfaßba
res Steuerelement schwenkbar angeordnet ist, von welchem
die Steuerkurven um die Kippachse aus einer Mittellage nach
beiden Seiten begrenzt verschwenkbar sind. Zweckmäßig ist
hierbei das Steuerelement von einem unter dem Sattel um
eine Längsachse drehbar gelagerten Lenker gebildet, auf den sich
der Fahrer mit beiden Händen abstützt und dessen Verschwen
kung über ein am Rahmen geführtes Gestänge auf die Steuer
kurven übertragbar ist. Mit besonderem Vorteil weist dabei
der Lenker die Gestalt eines Schmetterlingsgriffes auf.
Die Abstützung auf einem solchen Lenker unterstützt zudem,
wie später in der Beispielsbeschreibung noch näher erläu
tert werden wird, auch das unbewußte Lenken des Fahrzeugs.
Eine bevorzugte praktische Ausführung für die Lagerung der
ersten Querachse und die Verschenkung der Steuerkurven
zeichnet sich dadurch aus, daß in einem Lager am abwärts
und vorwärts weisenden Schenkel des Rahmens ein die Kippachse
bildender Lagerzapfen drehbar gelagert ist, der ein Lager
teil für die hauptsächlich vertikale Achse trägt, daß auf
dem Lagerzapfen eine die Steuerkurven tragende Hülse dreh
bar gelagert ist, daß die hauptsächlich vertikale Achse
mit Querzapfen versehen ist, auf denen die beiden auf den
Steuerkurven sich abwälzenden Steuerrollen gelagert sind,
und daß die hauptsächlich vertikale Achse über das Lager
teil hinaus nach unten verlängert ist und die erste Quer
achse trägt. Hierbei ist es zweckmäßig, das Lagerteil als
aufrechtstehenden Ring auszubilden, der mit Lagern zur Auf
nahme der hauptsächlich vertikalen Achse versehen ist. Auch
kann es von Vorteil sein, wenn dem Gestänge Federmittel
und/oder eine Dämpfungseinrichtung zur selbsttätigen Rück
stellung in die Mittelstellung des Lagerteils zugeordnet
sind.
Mancher Fahrer kann auch den Wunsch haben, das Fahrzeug wahl
weise unter Zuhilfenahme des Lenkers oder nur mit der Ge
wichtsverlagerung seines Körpers zu lenken. Zu diesem Zweck
sieht ein weiteres Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung vor,
daß das Steuerelement mit einem Teil des Gestänges vom Fahr
zeug abnehmbar ist und daß das übrige Gestänge in der Mittel
stellung des Lagerteils am Rahmen festlegbar ist.
Ein letztes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht
schließlich vor, daß der Sattel um eine Querachse kippbar und
in beliebigen Kippstellungen festlegbar ist. Hierdurch ist es
insbesondere möglich, die weiter nach hinten gekippte Lage
des Rahmens bei der Verwendung von Gleitelementen wie insbe
sondere Gleitbrettern auszugleichen, die dadurch entsteht,
daß hierbei die hintere Querachse einen weitaus geringeren
Abstand zum Boden hat als bei Verwendung eines über Pedale
angetriebenen Hinterrades.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels für ein Sport- oder Frei
zeitfahrzeug näher erläutert, das sowohl als Fahrrad wie auch
als Skibob benutzt werden kann. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung das Fahrzeug als
Fahrrad, insbesondere zum üben des Einradfahrens mit
lenkbaren vorderen Hilfsrollen,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung das Fahrzeug als
Skibob,
Fig. 3 eine Seitenansicht zu der in Fig. 1 gezeigten
Darstellung des Fahrzeugs als Fahrrad,
Fig. 4 einen Teil einer Seitenansicht zu Fig. 2 mit der
Lagerung und Lenkung der beiden vorderen Gleit
bretter bei der Verwendung des Fahrzeugs als Skibob,
Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 4 ohne den vorderen
Rahmenteil und
Fig. 6 eine schematische Darstellung der drei Gleitbretter
des Skibobs nach Fig. 2 , von vorn betrachtet, beim
Fahren quer zum Hang.
In den Figuren sind ungeachtet der verschiedenen Verwendungs
formen des gezeigten Sport- oder Fahrzeitfahrzeugs gleiche
Teile mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Wie insbesondere aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich, hat
das Fahrzeug sowohl bei Verwendung als Fahrrad als auch als
Skibob einen Rahmen 10 in Gestalt eines aufrechtstehenden
dreischenkligen Bocks mit einem ersten, schräg nach aufwärts
weisenden Schenkel 12, einen zweiten schräg näch abwärts und
vorwärts weisenden Schenkel 14 und einen dritten, schräg nach
abwärts und rückwärts weisenden Schenkel 16, der im Gegensatz
zu den Schenkeln 12 und 14 zur Aufnahme eines Hinterrades 18
gegabelt ausgebildet ist. Der Rahmen 10 besteht aus einer
verkleideten Rohrkonstruktion mit einem die Schenkel 12 und
16 bildenden Doppelrohr 20, dessen sinusförmig gebogene
Schenkel am Ende des Rahmenschenkels 12 unter Bildung eines
Krümmers 22 miteinander verbunden sind und an ihren freien
Enden eine Welle 24 lagern, auf der innerhalb der Gabelung
das Hinterrad 18 und außerhalb der Lagerung je eine Pedalkur
bel 26 befestigt sind. Das Hinterrad 18 ist, wie ersichtlich,
ein normales gummibereiftes Speichenrad.
Die beiden Schenkel des Rohrs 20 sind in der Mitte des Sinus
bogens durch eine Hülse 28 miteinander verbunden und tragen
im Bereich des Rahmenschenkels 16 nach vorn gerichtete Steck
hülsen 30, in welche ein V-förmig gegabeltes und abgeknicktes
Rahmenrohr 32 für den vorderen Rahmenschenkel 14 lösbar einge
steckt und, beispielsweise durch einen (nicht gezeigten) Kne
belverschluß, verriegelt ist. Auf diese Weise kann der nach
abwärts und vorwärts gerichtete Rahmenschenkel 14 von den
Rahmenschenkeln 12 und 16 gelöst werden. Es versteht sich von
selbst, daß hierzu der Rahmenschenkel 14 eine von der übrigen
Verkleidung des Rahmens getrennte Verkleidung aufweist.
Das V-förmige Rahmenrohr 32 des abwärts und vorwärts gerich
teten Rahmenschenkels 14 weist an seinem Scheitelpunkt eine
horizontal gerichtete Lagerhülse 34 auf. In der Lagerhülse
34 ist ein Lagerzapfen 36 drehbar gelagert, der sich durch
eine weitere Hülse 38 nach vorn erstreckt und am vorderen
Ende einen aufrecht stehenden Lagerring 40 trägt. Der Lager
ring 40 enthält übereinander zwei Lager 42, 44 für eine im
wesentlichen senkrechte Lenkwelle 46. Das untere Lager 44
ist zugleich als Axiallager ausgebildet und lagert einen am
unteren Ende der Lenkwelle angeordneten Lagerkopf 48, an dem
eine Querachse 50 angebracht ist. Die Querachse 50 trägt an
ihren Enden gummibereifte Rollen 52.
Die Lenkwelle 46 ist im Zentrum des Lagerrings 40 mit einan
der entgegengesetzten Querzapfen 54 versehen, die an ihren
Enden je eine Steuerrolle 56 lagern. Die Steuerrollen 56
wälzen auf konzentrisch zur Lenkwelle 46 verlaufenden Steuerkur
ven 58 ab, die schraubengangförmig vom vorderen zum hinteren
Ende ansteigen und mit ihren hinteren Enden an der Hülse 38
befestigt sind.
Die Hülse 38 trägt, wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich,
zueinander fluchtende Querzapfen 60. Entsprechende Querzapfen
62 sind an einer Zwischenhülse 64 angeordnet, die auf einem
Zapfen 66 drehbar gelagert ist, der sich von der Hülse 28 des
Rahmenrohres 20 nach vorwärts erstreckt. Die Querzapfen 60,
62 sind paarweise durch Koppelstangen 68 mit Hilfe von Kugel
gelenken miteiander verbunden. Auf diese Weise sind die Hül
sen 38 und 64 zur begrenzten gemeinsamen Verdrehung aus einer
Mittellage nach beiden Seiten miteinander gekuppelt.
In der Rohrkrümmung 22 am oberen Ende des Rahmenschenkels
12 ist eine Klemmhalterung 69 für das Tragrohr 70 eines
Sattels 72 befestigt, der um eine Querachse 74 begrenzt
verschwenkbar und im Schwenkbereich beliebig feststellbar
ist. Vom Tragrohr 70 erstreckt sich unterhalb des Sattels
72 nach vorn eine feste Achse 76, auf der ein Rohr 78 dreh
bar gelagert ist, daß vor dem Sattel 72 einen Schmetterlings
griff 80 trägt. Das Rohr 78 ist unterhalb des Sattels 72
mit entgegengesetzten Querzapfen 82 versehen. Ferner befin
den sich an der Hülse 64 ein weiteres Paar entgegengesetzt
gerichteter Querzapfen 84. Die Querzapfen 82 und 84 sind
paarweise durch in der Länge verstellbare Koppelstangen 86
über Kugelgelenke miteinander verbunden. Dadurch sind auch
das Rohr 78 und der Schmetterlingsgriff 80 mit der die Steuer
kurven 58 tragenden Hülse 38 gekuppelt.
Die Achse 78 mit dem Schmetterlingsgriff 80 und den Koppel
stangen 86 kann vom Tragrohr 70 abgenommen werden, wenn es
erwünscht ist, ohne Lenkung durch den Schmetterlingsgriff 80
zu fahren. In diesem Fall ist es erforderlich, die Steuerkur
ven 58 in ihrer Mittelstellung zu arretieren, was dadurch ge
schieht, daß ein Bolzen 88 durch Querbohrungen in der Hülse
64 und dem Lagerzapfen 66 hindurchgesteckt wird.
Ohne die vorerwähnte Arretierung arbeitet die beschriebene
Steuerung der vorderen Fahrrollen 52 wie folgt: im Normalfall,
indem der Rahmen senkrecht steht und der Schmetterlingsgriff
80 seine Mittelstellung einnimmt, steht die Querachse 50 quer
zur Längsrichtung des Fahrzeuges, und die Fahrrollen 52 führen
das Fahrzeug geradeaus. Wird nun das Fahrzeug beispielsweise
nach rechts gekipPt, ohne daß der Schmetterlingsgriff 80 aus
seiner Mittellage verschwenkt wird, wird der Lagerring 40
um die Achse des Lagerzapfens 36 gedreht mit der Folge, daß
sich die Steuerrollen 56 auf den Steuerkurven 58, die ihre
ursprüngliche Lage beibehalten, abwälzen und dadurch die
Lenkwelle 46 mit der Querachse 50 und den Fahrrollen 52 nach
links verdrehen. Das Fahrzeug wird dadurch in eine Linkskur
ve gelenkt.
Eine solche Linkgskurve kann aber auch dadurch herbeigeführt
werden, daß ohne Kippen des Fahrzeugs der Schmetterlingsgriff
80 durch Niederdrücken des linken Armes und Hochziehen des
rechten Armes nach links verschwenkt wird. Durch die Schwenk
bewegung wird die Hülse 38 in gleicher Richtung um den Lager
zapfen 36 verschwenkt, und die an der Hülse 38 angebrachten
Steuerkurven 58 bewirken über die Steuerrollen 56 eine ent
sprechende Verschwenkung der Lenkwelle 46 und der Querwelle
50 mit den Fahrrollen 52 nach links.
In der Praxis werden sich die von dem Fahrer auf den
Rahmen 10 ausgeübte Kippbewegung und die Lenkbewegung am
Schmetterlingsgriff 80 überlagern. Dadurch entstehen folgen
de Lenkvorgänge:
Bei einem bewußten Lenkvorgang, z. B. nach links, wird sich der
Schwerpunkt des Körpers über den Kipp-Punkt auf den Sattel
72 nach links bewegen. Hierdurch wird durch den linken
Stützarm der Schmetterlingsgriff nach unten gedrückt. Die
dadurch ausgeübte Verschwenkung des Schmetterlingsgriffs wird
über die Koppelstangen 86, 68 auf die Hülse 38 übertragen und
dreht diese nach links. Durch die entsprechende Verschwenkung
der an der Hülse 38 angebrachten Steuerkurven 58 wird die
rechte Steuerrolle nach vorn und die linke Steuerrolle nach
hinten gedrückt. Die mit der Lenkwelle 46 verbundenen Fahr
rollen 52 werden nach links gedreht, so daß das Fahrzeug
einen Bogen nach links fährt.
Bei einem unbewußten Lenkvorang z. B. einem ungewollten Kip
pen des Körpers nach links, kippt das Fahrzeug aufgrund der
Abstützung des Körpers am Sattel nach rechts weg. Hierbei
reagiert der Körper des Fahrers im Reflex. Bis das Gehirn
des Fahrers diesen Zustand bewußt erfaßt hat, findet ein vom Kör
per unbewußt ausgehender Bewegungsablauf statt der es er
möglicht, die unkontrollierten Schwerpunktsverlagerung nicht
zu vergrößern, sondern wieder ins Kräftegleichgewicht zu
bringen. Dies geschieht durch die beiden Arme am Schmetter
lingsgriff. Bei einer im Reflex entstehenden Bewegungsform
verfällt nämlich der Körper in eine kurze Starre. Kurze Zeit
danach, d. h. nahezu gleichzeitig, überträgt das vegetative
Nervensystem einen Impuls an den Gleichgewichtssinn des
Fahrers. Hierbei reagieren unvermittelt die Streck- und
Beugungsmuskeln der Arme sowie der Rückenmuskulatur. Der
jetzt im Reflexbereich entstehende Bewegungsablauf geht so
vor sich, daß der linke Arm sich abstützen will, was zu einem
Herunterdrücken des Schmetterlingsgriffs nach links führt,
während der rechte Arm anzieht, um das Abkippen des Körpers
nach links zu verhindern. Die dadurch entstehende Lenkbe
wegung nach links ermöglicht es dem Fahrer, durch anschließen
de bewußte Reaktion das Kräftegleichgewicht wieder herzustel
len.
In der in den Fig. 2, 5 und 6 dargestellten Verwendungs
form des Fahrzeugs als Skibob ist das Hinterrad 18 durch
ein skiähnliches Gleitbrett 90 ersetzt, das mittels einer
Querachse 92 schwenkbar am abwärts und rückwärts gerichteten
Rahmenschenkel 16 gelagert ist. Weiterhin sind die vorderen
Fahrrollen 52 durch kürzere skiähnliche Gleitbretter 94 er
setzt. Diese sind jedoch nicht unmittelbar an der vorderen
Querachse 50 angelenkt, sondern an Hebeln 96, die auf der
Querachse 50 drehbar gelagert sind. Die Hebel 96 erstrecken
sich von der Querachse 50 nach rückwärts und sind durch in
den Hebelnaben 98 angeordnete einstellbare Schraubenfedern
100 nach abwärts vorgespannt. Die Hebel 96 tragen an ihren
Enden nach auswärts gerichtete Zapfen 102, auf denen die
vorderen Gleitbretter 94 nahe ihrer hinteren Enden schwenk
bar gelagert sind. Jedes vordere Gleitbrett 94 trägt ferner
eine Fußstütze 104, die im spitzen Winkel zum Gleitbrett
94 nach rückwärts geneigt und mit einem rutschfesten Belag
versehen ist.
Im übrigen ist der Lenkmechanismus für die vordere Querachse
50 und damit die vorderen Gleitbretter 94 bei der Verwendungs
form als Skibob derselbe wie bei der oben beschriebenen Ver
wendungsform als Fahrrad.
Mit diesem Wintersportfahrzeug ist der Fahrer in der Lage,
alle erdenklichen Abfahrtssituationen im Schnee durchzufüh
ren. Durch die voneinander unabhängige federnde Anbringung
der vorderen Gleitbretter 94 am vorderen Rahmenschenkel 14
werden Unebenheiten der Schneefläche bei normaler Abwärtsfahrt
auf einem Skihang ausgeglichen, ohne daß es hierzu besonderer
Lenkreaktionen bedarf. Durch die Dreipunktabstützung des
Fahrzeugs auf der Hangfläche und das Lenkvermögen über den
Schmetterlingsgriff 80 in Verbindung mit der Kurven-Rollen-
Lenkung sowie der federnden Anbringung der vorderen Gleit
bretter 94 an der Querachse 50, auf denen sich die Füße des
Fahrers abstützen und beim Lenken mitwirken, werden Schwer
punktsverlagerungen in allen Achsen durch richtiges Reagieren
ausgeglichen und das Gleichgewicht auf dem Fahrzeug gehalten.
Darüber hinaus ist es sogar möglich, trotz der Dreipunktstützung
Fahrten quer oder schräg zum Hang mit in wie bei Skifahrern
üblicherweise gekanteten Gleitbrettern durch entsprechende
Druckausübung auf die vorderen Gleitbretter mit Hilfe der
Füße durchzuführen, wie dies in der Fig. 6 veranschaulicht ist.
Claims (18)
1. Sport- und Freizeitfahrzeug zur insbesondere motorlosen
Fortbewegung einer Einzelperson, mit einem als aufrecht
stehender dreischenkliger Bock ausgebildeten Rahmen, des
sen hauptsächlich nach aufwärts weisender erster Schenkel
einen Sattel trägt, an dessen abwärts und vorwärts gerich
tetem zweiten Schenkel ein oder zwei an einer ersten Quer
achse gelagerte und auf einer Bodenfläche bewegliche Ab
stützmittel angelenkt sind und an dessen abwärts und rück
wärts gerichtetem dritten Schenkel eine starre zweite
Querachse zur Lagerung eines einzigen unlenkbaren Abstütz
mittels angeordnet ist, wobei die erste Querachse quer zur
Längserstreckung des Fahrzeugs kippbar und um eine haupt
sächlich vertikale Achse verschwenkbar am zweiten Schenkel
des Rahmens angelenkt ist und wobei am Rahmen Steuermittel
angeordnet sind, die beim Kippen des Fahrzeugs die erste
Querachse um die vertikale Achse verschwenken und das
Fahrzeug in eine zugeordnete Richtung lenken, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abstützmittel in an sich bekannter
Weise gegeneinander austauschbare Roll- oder Gleitelemente
(52, 18 bzw. 94, 90) sind, daß die erste Querachse (50) am
zweiten Schenkel (14) um eine im wesentlichen längsgerich
tete Kippachse (36) kippbar ist und die hauptsächlich ver
tikale Achse (46) sich senkrecht zur Kippachse (36) und
zur ersten Querachse (50) erstreckt, daß die Steuermittel
von am Rahmen (10) angeordneten Steuerkurven (58) gebildet
sind, auf denen sich mit der ersten Querachse (50) kipp-
und verschwenkbare Steuerrollen (56) abwälzen, wobei die
Steuerkurven (58) so ausgebildet sind, daß das Fahrzeug
beim Kippen zur Seite hin durch Verschwenken der ersten
Querachse (50) in eine Richtung entgegengesetzt zur
Kipprichtung gelenkt wird, und daß die zweite Querachse
sich im wesentlichen senkrecht unterhalb des Sattels (72)
befindet.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die starre zweite Quer
achse beim Einsatz von Rollementen (52, 18) als Pedal
kurbeln (26) tragende Welle (24) ausgebildet ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das hintere Rollelement
(18) ein gummibereiftes Speichenrad ist.
4. Fahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der ersten Querachse (50)
zwei gummibereifte Rollen (52) von gegen
über dem hinteren Rollelement (18) wesentlich kleinerem
Durchmesser gelagert sind.
5. Fahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der ersten Querachse eine
gummibeschichtete Walze gelagert ist.
6. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abstützmittel beim Einsatz
von Gleitelementen von skiähnlichen Gleitbrettern (94,
90) gebildet sind, die an den Querachsen (50 bzw. 92)
pendelnd aufgehängt sind.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der ersten Querachse (50)
zwei Gleitbretter (94) mit Querabstand nebeneinander
aufgehängt sind.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden an der ersten Quer
achse (50) aufgehängten Gleitbretter (94) mit rutsch
festen Fußauflagen (104) versehen sind.
9. Fahrzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf der ersten Querach
se (50) zwei im wesentlichen nach rückwärts gerichtete
Lagerhebel (96) schwenkbar gelagert und durch Federmit
tel (100) unabhängig voneinander nach abwärts vorge
spannt sind und daß die beiden an der ersten Querachse
(50) aufgehängten Gleitbretter (94) an oder nahe ihren
hinteren Enden an Lagerhebeln (96) schwenkbar angelenkt
sind.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorspannung der Federmittel
(100) einstellbar ist.
11. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Fahrzeugrahmen (10) ein von den Händen erfaßbares
Steuerelement (80) schwenkbar angeordnet ist, von wel
chem die Steuerkurven (58) um die Kippachse (36) aus
einer Mittellage nach beiden Seiten begrenzt verschwenk
bar sind.
12. Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerelement (80) von
einem unter dem Sattel (72) um eine Längsachse (76) drehbar
gelagerten Lenker gebildet ist, auf den sich der Fahrer
mit beiden Händen abstützt und dessen Verschwenkung
über ein am Rahmen (10) geführtes Gestänge (86, 68)
auf die Steuerkurven (58) übertragbar ist.
13. Fahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lenker die Gestalt eines
Schmetterlingsgriffs (80) aufweist.
14. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in
einem Lager (34) am abwärts und vorwärts weisenden
Schenkel (14) des Rahmens (10) ein die Kippachse bildender Lagerzap
fen (36) drehbar gelagert ist, der ein Lagerteil (40)
für die hauptsächlich vertikale Achse (46) trägt, daß
auf dem Lagerzapfen (36) eine die Steuerkurven (58)
tragende Hülse (38) drehbar gelagert ist, daß die haupt
sächlich vertikale Achse (46) mit Querzapfen (54) ver
sehen ist, auf denen die beiden auf den Steuerkurven
(58) sich abwälzenden Steuerrollen (56) gelagert sind,
und daß die hauptsächlich vertikale Achse (46) über
das Lagerteil (40) hinaus nach unten verlängert ist
und die erste Querachse (50) trägt.
15. Fahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lagerteil als aufrecht
stehender Ring (40) ausgebildet ist, der mit Lagern
(42, 44) zur Aufnahme der hauptsächlich vertikalen
Achse (46) versehen ist.
16. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Gestänge (86,
68) Federmittel und/oder eine Dämpfungseinrichtung zur
selbsttätigen Rückstellung in die Mittelstellung der
Steuerkurven (58) zugeordnet sind.
17. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerelement
(80) mit einem Teil des Gestänges (86) vom Fahrzeug
abnehmbar ist und daß das übrige Gestänge (68) in der
Mittelstellung der Steuerkurven (58) am Rahmen (10) fest
legbar ist.
18. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der
Sattel (72) um eine Querachse (74) kippbar und in be
liebigen Kippstellungen festlegbar ist.
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DE19853506026 DE3506026A1 (de) | 1985-02-21 | 1985-02-21 | Sport- und freizeitfahrzeug zur, vorzugsweise motorlosen rollenden oder gleitenden fortbewegung einer einzelperson |
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ID=6263155
Family Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MAUERHOFF, WOLFGANG R., 6239 EPPSTEIN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |