DE3503270A1 - Schalldaempfer, insbesondere fuer abblasventile - Google Patents
Schalldaempfer, insbesondere fuer abblasventileInfo
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Description
Schalldämpfer, insbesondere für Abblasventile
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalldämpfer, der zur Geräuschver
minderung bei Abblasvent'üen mit Erfolg eingesetzt werden kann.
Die Regelung von mit gasartigen Medien, in erster Linie mit Druckluft betätigten Maschinen, Einrichtungen und Behältern erfolgt durch Sicherheits- bzw. Abblasventile. Die Regelung wird derart durchgeführt, daß in Überdruckfällen Luft entsprechender Menge kurzzeitig aus der Druckleitung
oder aus dem Behälter der Maschineneinrichtung ins Freie abgeblasen wird. Die durch das Ventil hindurchströmende bzw. sich beschleunigende Luft
erregt auf Wirkung der infolge ihrer Berührung mit Feststoffen ent stehenden 'instationären Kräfte ein bestimmtes Geräusch, welches so lange
andauert, bis der Behälter- oder Leitungsdruck auf den gewünschten Wert abgenommen hat und sich das Abblasventil schließt. Das Geräusch ist auch
die Folge der in ziemlich kurzer Zeit erfolgenden Änderung der Druckenergie und weist ein breites Freguenzband und einen hohen Pegel auf. Das Geräusch wird in erster Linie durch Turbulenzbildung verursacht
und auch das Geräuschspektrum ist von der Turbulenz beherrscht. Das Turbulenzgeräusch beginnt bei 500 Hz wirksam zu werden und erhöht sich
stürmisch mit der Erhöhung der Frequenz. Gleichzeitig erscheint auch ein Geräuschspektrum von niedrigerer Frequenz, welches auch in der akus tischen Umgebung des Abblasortes enthalten ist. Der Gipfel dieses Ge
räuschspektrums bildet sich in der Regel bei der Grundresonanzfrequenz des geschlossenen Raumes, wo das Abblasen erfolgt, und vermindert sich
mit der Erhöhung der Frequenz. Beide grundsätzlichen Spektren treffen sich im Mittelfrequenzfeld, wo das Geräusch des Abblasens das kleinste
ist.
Das Geräusch der Abblasventile soll zwecks Verminderung des Umweltschadens vermindert werden; so sind z.B. Abblasventile der Luftbremssysteme von Fahrzeugen und Abblasventile in pneumatischen Systemen in Werkstätten mit einem Schalldämpfer versehen.
Es ist bekannt, bei Abblasventilen pneumatischer Systeme Schalldämpfer
aus gesinterter Bronze zu verwenden, wobei ein Teil der Geräuschenergie
der hindurchströmenden Abblasluft durch Reibung in Wärme gewandelt
wird. Diese Schalldämpfer dämpfen die Geräusche hoher Frequenz, sind aber gegenüber Geräuschen tiefer Frequenz kaum wirksam. Ihre Ab
messungen und dazu proportional ihr Gewicht und ihre Kosten hängen von der in der Zeiteinheit abzublasenden Luftmenge ab. Im allgemeinen haben
diese Schalldämpfer die Form eines zylindrischen Stabes mit großem
Raumbedarf, was - zusammem mit ihrer Montierbarkeit - bei der Planung
von pneumatischen Systemen in Betracht gezogen werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist ein Schalldämpfer für Abblasventile, dessen
Anordnungsfähigkeit weniger gebunden ist und der leichter, billiger, mit besseren Geräuschverminderungseigenschaften hergestellt werden kann. Zur
Lösung der Aufgabe wurde die Verwendbarkeit von Kunststoffschaumstoffen geprüft, deren schallabsorbierenden Eigenschaften wohlbekannt sind
und die zur Geräuschverminderung in geschlossenen Räumen, in Luftkanälen bei geringer Strömungsgeschwindigkeit verbreitet verwendet
werden und gleichzeitig in außerordentlichem Maße elastisch verformbar sind.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kunststoffschaumkörper von außen mit einer schalldämmenden, aber
luftdurchlässigen verformbaren Schicht und mit einem daran akustisch angepaßten Paßstück für die Strömungsmitteleinführung versehen ist,
wodurch die Geräusche sowohl hoher als auch tiefer Frequenz mit einem aus diesem akustischen System gebildeten Schalldämpfer wirksam gedämpft werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist also ein Schalldämpfer zur Geräuschverminderung von gasartige Medien abblasenden Einrichtungen, insbesondere
von Abblasventilen, wobei der Schalldämpfer einen von dem abgeblasenen
Mittel durchströmten Körper aus porösen Material enthält, der elastisch verformbar ist und kreissymmetrisch, vorzugsweise kugelförmig, ausgebildet ist und der ein gleichachsig in diesen Körper hineinragenden und mit
schalldämmender Austrittsöffnung versehenes, das Strömungsmittel in den porösen Körper einführendes Paßstück aufweist, wobei der poröse Körper
von einer, mit ihm vereinigten, verformbaren, schalldämmenden, luftdurchlässigen Außenschicht umgeben ist.
Sei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Körper porösen Materials aus Polyurethan-Schaum hergestellt, dessen Raumgewicht
über 40 g/dm , vorteilhaft 75 - 85 g/dm , beträgt und dessen Verformbar keit mindestens 25% beträgt, wobei die Außenschicht aus Polyurethan-Vor polymer - gegebenenfalls Polyester oder Epoxydharz-Lack - hergestellt ist
und die Luftdurchlässigkeit des mit der Außenschicht vereinigten porösen
Körpers höchstens die Hälfte der Luftdurchlässigkeit des porösen Körpers beträgt.
Nach unseren Erfahrungen verfügen akustisch bemessene und in der Praxis
mit Messungen kontrollierte Ausführungsformen mit guten schalldämpfenden Eigenschaften über folgende Abmessungsverhältnisse im Falle eines kugelförmigen porösen Körpers:
°k>
Ve<
Dk >
Dk
>
Fa
-^- i 10; ^-i 0,15; -jf I 3,5; ^f- >= Z; j=4-
< 1,
e k
ρ
e e
wobei die Bezeichnungen bedeuten:
D. - den Außendurchmesser des porösen Körpers,
κ
D - den Durchmesser des Strömungsmittel-Einführkanals des Paßstückes,
V- das Volumen des Strömungsmittel-Einführkanals des Paßstückes, V, - das Volumen des porösen Körpers,
V- das Volumen des Strömungsmittel-Einführkanals des Paßstückes, V, - das Volumen des porösen Körpers,
L - die Länge des Paßstückes im Inneren des porösen Körpers,
L - die Länge des Strömungsmittel-E'inführkanals des Paßstückes,
F - die Querschnitts/^lache der Strömungsmittel-Austrittsöffnung des Paßa
Stückes, (d.h. der akustisch charakteristischen Öffnung der Öffnungen
des Paßstückes) und
F - die Querschnittsfläche des Strömungsmittel-Einführkanals des Paßstükkes.
Im Sitz in dem porösen Körper ist der Innendurchmesser des Strömungsmit- tel-Einführkanals des aus Kunststoffmaterial von mindestens E = 5,6 .
9 2
10 N/m Young-Modul hergestellten Paßstückes derart gewählt, daß dieser
im Frequenzbereich von 31-10.000 Hz kleiner ist als die Hälfte der Länge
der sich im Gasstrom ausbreitenden Schallwelle. Das Paßstück hat eine zu
seinem Strömungsmittel-Einführkanal gleichachsig ausgebildete zentrale Strömungsmittel-Austrittsöffnung und weitere, mit der erwähnten Achse
einen Winkel von etwa 50° einschließende Strömungsmittel-Austrittsöffnungen mit einem mit der vorerwähnten vorzugsweise gleichen oder kleineren
Querschnitt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 den Längsschnitt des erfindungsgemäßen Schalldämpfers,
Fig. 2 ein das Strömungsmittel einführendes Paßstück, in der Richtung von
dessen Längsachse gesehen,
Fig, 3 e/ne Kennkurve eines von einem Abblasventil erregten Geräusches
ohne und mit dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer und
Fig. 4 die einzelnen Komponenten des mit dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer gedämpften Geräusches aus Fig. 3.
25
25
Das Paßstück 2 des erfindungsgemäßen Schalldämpfers 1 ist mit einem
Außengewindestück 3 versehen, mit welchem das Paßstück 2 an ein nicht dargestelltes pneumatisches Abblasventil angeschlossen werden kann. On
Strömungsmittel-Einführkanal 4 im Paßstück 2 ist bis zu einer Austritts-
strecke 5 mit zylindrischer glatter Wandung schalldämmend ausgebildet.
Das Paßstück 2 ist aus Danamid mit schalldämmender Eigenschaft gefertigt
und sein Young-Modul überschreitet den als untere Grenze betrachteten
9
2
Wert von E = 5,6 . 10 N/m . Der Innendurchmesser des Strömungsmit
tel-Einführkanals 4- beträgt 10 mm und ist kleiner als die Hälfte der WeI-lenlänge der sich im Frequenzbereich von 31-10.000 Hz im Gasstrom ausbreitenden Schallwellen. Die Austrittsstrecke 5 des Paßstückes 2 mit den
Austrittsöffnungen ist in Fig. 2 in der Achsenrichtung gesehen dargestellt.
'■■-mm
Eine zentrale Strömungsmittel-Austrittsöffnung 6 und ihr kurzer Kanal 7
sind zu dem Strömungsmittel-Einführkanal 4 gleichachsig angeordnet, wobei
die Querschnittsfläche des kurzen Kanals 7 kleiner ist als die des Strö mungsmittel-Einführkanals 4. Die Achsen von anderen vier Strömungsmit- tel-Austrittsöffnungen 8 und Kanälen 9 schließen mit der Achse des Strö
mungsmittel-Einführkanals 4 einen Außenwinkel von 50° ein, wobei die Austrittsöffnungen
δ an flacheren Ebenen 10 angeordnet sind. Die gesamte Querschnittsfläche der zentralen Strömungsmittel-Austrittsöffnung 6 und
der Austrittsöffnungen 8 überschreitet die Querschnitts fläche des Strö- mungsmittel-Einführkanals 4 nicht.
An dem Außenumfang 11 des rohrförmigen Paßstückes 2 sind nach außen
vorstehende, im Querschnitt dreieckige Ringschultern 12 ausgebildet, damit das Paßstück 2 in einem Sitz 13 eines aus Polyurethanschaum Ik mit of fenzelliger Konstruktion ausgebildeten Kugelkörpers, welcher den porösen
Körper bildet, sicher verankert ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Verbindung eine Klebverbindung. Das zur Herstellung des Polyurethanschaumes
verwendete Polyol hat ein Molgewicht von 6000. Es ist wichtig, daß das Molgewicht des Polyols über 3000 Hegt und dessen primärer OH-Gehalt
üöer 20% beträgt und das Gemisch von verwendetem isotionierfcem MDl und
TDl ist, es kann aber sowohl der eine als auch der andere verwendet werden. Die Dichte des Polyurethanschaumes beträgt 75 - 85 g/dm - es ist
wichtig, daß die Dichte über 40 g/dm beträgt - und seine Flexibilität Hegt
über 25%. Die Luftdurchlässigkeit des den Polyurethanschaum-Kugelkörper
14 bildenden Polyurethanschaumstoffes ist bei einem geschnittenen Muster
von 50 χ 50 χ 25 mm in Richtung der Dicke von 25 mm wie folgt:
bei einer Druckdifferenz von 0,2 mm W.S. 2,0 - 3,0 l/min
bei einer Druckdifferenz von 0,3 mm W.S. 3,0 - 5,0 l/min
bei einer Druckdifferenz von 0,5 mm W.S. 5,0 - 7,0 l/min.
In unserem Ausführungsbeispiel hat der mit dem Paßstück 2 zusammenge
klebte Polyurethanschaum-Kugelkörper 14 einen Durchmesser von 70 mm
und weist bei einem Blasen durch den Strömungsmittel-Einführkanal 4 den folgenden Luftdurchlaßwert auf:
bei einer Druckdifferenz von 0,2 mm W.S. 6,0 - 8,0 l/min
bei einer Druckdifferenz von 0,3 mm W.S. 8,5 - 11,0 l/min
bei einer Druckdifferenz von 0,5 mm W.S. 12,0 - 15,0 l/min.
Bei den obigen Messungen war der Polyurethanschaum-Kugeikörper 14 mit
einer luftdurchlässigen, schalldämmenden Außenschicht 15 noch nicht ver sehen. Bei Eintauchen des Polyurethanschaum-Kugelkörpers 14 in Polyurethan-Präpolymer-Lösung bildet sich ein zusammenhängender Überzug an
der geschnittenen Kugelfläche, welcher nach dem Aushärten eine dünne Außenschicht 15 bildet, weiche luftdurchlässige, aber schalldämmende Ei
genschaften aufweist. Der mit der Außenschicht 15 versehene fertige
Schalldämpfer 1 zeigt beim Blasen durch den Strömungsmittel-Einführkanal
15
4 folgende Luftdurchlässigkeit :
bei einer Druckdifferenz von 0,2 mm W.S. 1,6 l/min
bei einer Druckdifferenz von 0,3 mm W.S. 2,5 I/min
20
20
bei einer Druckdifferenz von 0,5 mm W.S. 3,6 l/min.
Die Luftdurchlässigkeit des mit der Außenschicht 15 versehenen Poiy-
urethanschaum-Kugelkörpers 14 ist kleiner als die Hälfte, in unserem Aus-25
führungsbeispiel durchschnittlich ein Viertel, der Luftdurchlässigkeit des
ohne die Außenschicht 15 gefertigten Polyurethanschaum-Kugelkörpers 14.
Die Luftdurchlässigkeit des Schalldämpfers 1 beträgt 1 l/min bei oder
oberhalb der kritischen Druckverhältnisse.
Zur Erzielung der günstigen schalldämmenden Eigenschaften weist der
Schalldämpfer 1 folgende Abmessungsverhältnisse auf:
Dk 7 Ve 3'925
D - 1 - /f V.= 179,5
D, 7
7~= 1,4
woöe/ die Bezeichnungen bedeuten:
5
5
D. - den /Außendurchmesser des Polyurethanschaum-Kugelkörpers 14,
D - den Durchmesser des Strömungsmittel-Einführkanals 4,
V - das Volumen des Strömungsmittel-Einführkanals 4,
V, - das Volumen des Polyurethanschaum-Kugelkörpers 14,
V - das Volumen des Strömungsmittel-Einführkanals 4,
V, - das Volumen des Polyurethanschaum-Kugelkörpers 14,
L- die Länge des Paßstückes 2 innerhalb des Sitzes 13 des Polyurethan
schaum-Kugelkörpers 14, d.h. den Abstand zwischen der Stirnfläche 18 und der Schulter 16,
L - die Länge des Strömungsmittel-Einführkanals 4 des Paßstückes 2, d.h.
in unserem Ausführungsbeispiel mit zugelassender Toleranz den
Abstand zwischen der Stirnfläche 18 und der Eintrittsöffnung 17.
In Fig. 3 sind eine Kurve 1 des gemessenen Geräusches des Abblasventils
beim Abblasen über dem kritischen Druckverhältnis und eine Kurve Il des mit dem Schalldämpfer 1 verminderten gemessenen Geräusches darge
stellt und es ist ersichtlich, daß das Ausmaß der Geräusch verminderung
insbesondere in den Bereichen unterhalb 250 Hz und oberhalb 2 kHz sehr bedeutend ist.
In Fig. 4 sind ebenfalls die Kurve II des mit dem Schalldämpfer 1 verminderten gemessenen Geräusches und weiterhin deren kalkulierten Komponenten IH-V dargestellt. Die Komponente III zeigt die kalkulierte Wirkung
des Paßstückes 2, die Komponente IV die kalkulierte Wirkung des Polyure thanschaum-Kugelkörpers 14, und die Komponente V zeigt das kalkulierte gedämpfte resultierende Geräusch. Das zu dämpfende kalkulierte Stoßgeräusch des Abblasventils zeigt eine Komponente VI, und dessen kalkuliertes
Turbulenzgeräusch eine Komponente VII.
Der Schalldämpfer 1 als akustisches System arbeitet wie folgt:
Hinsichtlich des zu dämpfenden, beim Abblasen entstehenden Geräusches
ist das Druckverhältnis des Luftdruckes vor und hinter dem Abblasventi! ein grundsätzlicher Faktor; die Luft strömt nämlich bereits bei einem
Druckverhältnis von 1,89 mit Schallgeschwindigkeit aus dem Ventil. Derart
entsteht eine gedämpfte Strömung durch das Abblasventil und dies bedeutet, daß die Massenströmung einen maximalen Wert erreicht. Bei diesem
Wert entstehen zwei geräuscherregende Mechanismen. Der eine derselben besteht in der turbulenten Vermischung des Gases mit der stehenden Luft
hinter dem Abblasventil, wodurch ein Turbulenzgeräusch erregt wird (Fig. 4, Komponente VII). Der andere ist das Stoßgeräusch, welches infolge der
Wechselwirkung der Turbulenz und des Strömungsfeldes entsteht (Fig. 4, Komponente VI). Solange das Druckverhältnis einen Wert von 3 nicht über schreitet, ist es genügend, nur das Turbulenzgeräusch in Betracht zu zie
hen. Wenn aber der erwähnte Wert größer ist, ist auch das Stoßgeräusch für die Geräuscherregung von Bedeutung. Damit der Schalldämpfer 1 im
breiten Druckverhältnisbereich gut funktioniert, soll dieser die Wirkung beider geräuscherregenden Mechanismen dämpfen. Im letzteren Fall ist der
Schalldämpfer 1 auch für die Schalldämpfung von Abblasventilen für Drücke kleiner als 3 . 10 Pa geeignet.
Fig. 3 zeigt die Kurve I den Verlauf eines typischen Abblasgeräusches von
Abblasventilen und in Anbetracht der Entwicklung der aus der Kurve I er- ° rechneten zu erwartenden Spektren des Stoßgeräusches (Fig. 4, Komponente VII) ist es klar ersichtlich, daß das Stoßgeräusch keine Rolle bei
der Bildung der grundsätzlichen Spektren der Abblasgeräusche spielt, was sich aus dem Druckverhältnis ergibt. Dies bedeutet, daß das Geräuschspektrum des Abblasverlaufes grundsätzlich von dem Turbulenzgeräusch bestimmt ist, was einerseits die Folge der instationären Kräfte, andererseits
die Folge der Vermischung mit der stehenden Luft ist. Zur erfolgreichen
Schalldämpfung ist an die freie öffnung des Abblasventils ein ein derartiges geschlossenes System bildender Schalldämpfer 1 angeschlossen, daß
an dessen Ende keine Art von Polwirkung austritt bzw. zur Geltung kom-
men kann. Das aus dem Abblasventil ausströmende Gas und das dort entstehende Geräusch wird in den Strömungsmittel-Einführkanal 4 des Paßstückes 2 geführt. Dieser Kanal ist aus akustischem Gesichtspunkt eindi-
mensional: das bedeutet, daß er eine akustische Wickung innerhalb des
Hörbarkeitsbereiches hat. In diesem Kanal erfolgt die Vermischungsturbulenz in vollständig geschlossenem Raum und berührt sich
deshalb mit der stehenden Luft des äußeren Raumes nicht. Darüber wird durch die schalldämmende Ausbildung der Austrittsstrecke 5 des Paß
stückes 2 erreicht, daß die in den Polyurethanschaum-Kugelkörper 14 gelangende Schallenergie frei von jedwelchem zusätzlichen Rohrgeräusch ist.
Dadurch, daß die Austrittsstrecke 5 des Paßstückes 2 aufgrund der Ausbildung der Austrittsöffnungen 6,8 und der Kanäle 7 und 9 eine andere Impedanz als die Eintrittsöffnung 17 aufweist, werden die Schallwellen im Strömungsmittel-Einführkanal 4 reflektiert, wodurch aus den Austrittsöffnungen 6,8 weniger Schallenergie weitergeführt wird. Die nächste
Reflexionsstelle der akustischen Anpassung Ist das die Austrittsöffnungen 6,8 abschließende poröse Material, also die durch Vorhandensein des PoIy- urethanschaum-Kugelkörpers 14 entstehende sogenannte Bohrungsreflexion.
Im niedrigen Frequenzbereich nimmt das poröse Material an der Dämpfung
der Schalldruckschwankungen massenmäßig teil, d.h. es dämpft den Schall. Im hohen Frequenzbereich wird die Dämpfung von der Massenträgheit des
porösen Materials verursacht, weil die Luftteilchen in die Poren gelangen und dort den großen Teil ihrer Bewegungsenergie verlieren. Der äußere
Überzug ist aufgrund der Konsistenz der Außenschicht 15 mit dem Poly urethanschaum-Kugelkörper 14 vereinigt, ist also mit dem porösen Ma
terial organisch verbunden, wobei der äußere Überzug die sich aus den
° Schallschlucken ergebende Energiedissipation des porösen Materials mit
Schalldämmung erhöht, ohne daß dies das Entfernen des abgeblasenen Gases nachteilig beeinflussen würde. Die Außenschicht 15 schützt den
Polyurethanschaum-Kugelkörper 14 gegen äußere Verschmutzungen und Benetzungen, die seine akustischen Eigenschaften beeinflussen könnten.
Claims (1)
- VIERING & JENTSCHURAzugelassen beim Europäischen Patentamt European Patent Attorneys — Mandataires en Brevets EuropeensDipl.-ing. Hans-Martin Viering · DipWng. Rolf Jentschura · Steinsdorfstraße 6 ■ D-8000 MünchenAnwaltsakte 4763Autoipari Kutato es Fejlesztö VallalatCsoka u. 7-13 H-I115 BudapestundEszakmagyarorszägi VegyimüvekSajobäbony, HU 15Schalldämpfer, insbesondere für Abblasventile 20ANSPRÜCHE1. Schalldämpfer zur Geräuschverminderung an gasartige Medien abblasenden Einrichtungen, insbesondere von Abblasventilen, mit einem von dem Medium durchströmten Körper aus porösem Material,dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Körper (14) elastisch 30verformbar ist und kreissymmetrisch - bevorzugt kugelförmig - ausgebildet ist und mit einem mit ihm gleichachsigen und in ihn hineinragenden, mit schalldämmend ausgebildeter(n) Austrittsöffnung(en) (6, 8) versehenen, das Strömungsmittel einführenden Paßstück (2) versehen ist, und daß der poröse Körper von einer mit ihmvereinigten, verformbaren und luftdurchlässigen Außenschicht (15) umgeben ist.IiTelefon (0 89) 29 34 13 und 29 34 14 · Telefax (0 89) 22 839 20 · Telex 17 898 454+ · Telegramm Steinpat München2. Schalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der poröseKörper (14) aus Polyurethan-Schaum hergestellt ist, dessen Raumgewicht oberhalb 40 g/dm , vorteilhaft 75-85 g/dm beträgt und dessen elastische Verformbarkeit mindestens 25% beträgt.
53. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (15) aus Polyurethan-Präpolymer oder Polyester oder Epoxidharz-Lack hergestellt ist.4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässigkeit des mit der Außenschicht (15) vereinigten porösen Körpers (14) höchstens die Hälfte der Luftdurchlässigkeit des porösen Körpers (14) beträgt.1^ 5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer im Falle eines kugelförmigen porösen Körpers folgende Abmessungsverhältnisse hat:D, V D, . D, ν F._ -A Ϊ 10. _e < 015. _i£> 35. -k> p. -ä- < jD~ V ~ v>1-'y i_ - J>-J> L ~ Fe k peewobei die Bezeichnungen bedeuten:
D, - den Außendurchmesser des porösen KörpersD - den Durchmesser des Strömungsmittel-Einführkanals (4) des Paß Stücks (2),V- das Volumen des Strömungsmittel-Einführkanals (4) des PaßstücksV. - das Volumen des porösen Körpers
L- die Länge des Paßstückes (2) im Inneren des porösen Körpers (14),L - die Länge des Strömungsmittel-Einführkanals (4) des Paßstückes (2),F - die Fläche der Strömungsmittel-Austrittsöffnung des Paßstückes a(2), (d.h. der akustisch charakteristischen Öffnung der Öffnungen des Paßstückes (2)) undF - die Fläche des Strömungsmittel-Einführkanals (4) des Paßstückes (2).6. Schalldämpfer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Kunststoff material gebildete Paßstück (2) in den Sitz (13) im porösen Körper fJ4) eingeklebt ist und eine zu dem Strömungsmittel-Einführkanal (b) des Paßstückes (2) gleichachsig ausgebildete zentrale Aus trittsöffnung (6) und andere, mit der erwähnten Achse einen Winke/ von annähernd 50° einschließende Austrittsöffnungen (8) aufweist, deren Querschnitt vorzugsweise gleich dem Querschnitt der zentralen Austrittsöffnung (6) oder kleiner als derselbe ist.
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