-
Rotorbaugruppe für ein Zylinderschloß
-
Die Erfindung betrifft eine Rotorbaugruppe für ein Zylinderschloß.
-
Bei der Herstellung bekannter einteiliger Rotoren für Zylinderschlösser
muß die äußere Form dieser Rotoren spanend bearbeitet d.h. in der Regel abgedreht
werden. Hierdurch ist eine sehr kostenintensive Bearbeitung jedes einzelnen Rotors
erforderlich. Außerdem müssen diese Rotoren für die spanende Bearbeitung aus einem
geeigneten Material, d.h. in der Regel einer teuren Nessinglegierung, bestehen.
-
Nach dem Abdrehen der äußeren Form müssen die Bohrungen für die Zuhaltestifte
gebohrt und der Schlüsselkanal geräumt werden.
-
Auch diese spanende Bearbeitung ist sehr zeit- und kostenaufwendig.
An den Stellen des Zusammentreffens der Bohrungen für die Zuhaltestifte und dem
Schlüsselkanal kann außerdem eine Gratbildung nicht vermieden werden.
-
Bekannt ist es auch, geometrisch einfache Rotoren einstückig in Zink
zu gießen. Die innenliegende Kontur wird durch Schieber im Druckgießwerkzeug erzeugt.
Nachteilig ist bei einem solchen Herstellungsverfahren jedoch, daß kompliziertere
Rotoren nicht gegossen werden können und daß, bedingt durch die Schieber im Druckgießwerkzeug,
im Inneren des gegossenen Rotors Gießgrate entstehen, die nur durch zusätzliche
Arbeitsvorgänge mit Spezialmaschinen entfernt werden können.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Rotorbaugruppe der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine einfache Felrtigung, auch komplizierte
Rotoren für ein Zylinderschloß möglich wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Rotorbaugruppe in zwei im wesentlichen halbkreiszylinderförmige Rotorteile
geteilt ist, wobei die im wesentlichen ebenen Seiten
dieser Rotorteile
jeweils der Schlüsselrohlingsform und der Form der Zuhaltestifte entsprechend profiliert
sind und wobei die Rotorteile in der Ebene der Schlüssel-Grundstellung zusammenfügbar
und verbindbar sind. Durch die Teilung der Rotorbaugruppe entstehen also zwei Rotorteile,
die bereits mit der Profilierung für die Zuhaltestifte, die Schlüsselzentrierung
und das Schlüsselkanalbild versehen sind, so daß eine nachträgliche spanende Bearbeitung
nicht mehr erforderlich ist. Insbesondere kann hierdurch die Gratbildung an den
Stellen des Zusammentreffens der Bohrungen für die Zuhaltestifte mit dem Schlüsselkanal
vermieden werden. Die Fertigung kann dadurch vereinfacht werden, daß die Rotorteile
nunmehr im Gießverfahren, insbesondere im Druckguß, hergestellt werden können. Die
Rotorteile können hierbei aus einer wesentlich preiswerteren Zinklegierung bestehen.
Die einzeln im Cießverfahren hergestellten Rotorteile erfahren dann eine Oberflächenbehandlung
mit einem Oberflächenaurschlag aus Kupfer und Nickel, wobei die Schichtdicke dieses
Oberflächenaufschlags bereits im Gießwerkzeug berücksichtigt ist, und werden zusammengefügt
und verbunden. Die neue Rotorbaugruppe kann somit wesentlich einfacher hergestellt
werden, als bekannte Rotoren, wobei auch billigeres Ausgangsmaterial Verwendung
finden kann und außerdem die erwähnte Gratbildung vermieden wird.
-
Das Kopfteil, d.h. die im eingebauten Zustand von außen sichtbare
Stirnfläche des Rotors, in die der Schlüsselkanal eingearbeitet ist, in welchen
der Schlüssel eingesteckt wird, kann ebenfalls geteilt sein. Zweckmäßiger ist es
allerdings, wenn das Kopfteil einteilig ausgeführt und mit dem ersten Rotorteil
verbunden ist. Hierdurch wird ein einheitliches Äußeres erreicht, und bei einem
in ein Zylinderschloß eingebauten Rotor ist von außen nicht sichtbar, daß dieser
Rotor geteilt ist. Bei dieser Ausführung kann außerdem vorteilhaft das Kopfteil
mit einer Ausnehmung versehen sein, die eine Anlagefläche aufweist, an der im zusammengefügten
Zustand des Rotors eine weitere Anlagefläche eines Vorsprungs des zweiten Rotorteils
anliegt.
-
Hierdurch wird die Lage der beiden Rotorteile zueinander im zusammengefügten
Zustand genau definiert. Weitere Anlageflächen werden von den Profilierungen gebildet,
die die Öffnungen für die Zuhaltestifte bilden. Eine Führung beim Zusammenfügen
der Rotorteile und zugleich eine Sicherung gegen Verschieben wird dadurch geschaffen,
daß das Kopfteil mit einer lotrecht zu der im wesentlichen ebenen Seite des ersten
Rotorteils verlaufenden Nut und das zweite Rotorteil mit einem entsprechenden Steg
versehen ist. Dieses Prinzip ist auch umkehrbar, d.h. das zweite Rotorteil kann
mit einer Nut und das Kopfteil des ersten Rotorteils mit einem entsprechenden Steg
versehen sein.
-
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ein Rotorteil mit
von seiner im wesentlichen ebene Seite aus vorspringenden Zapfen und das andere
Rotorteil mit entsprechenden Öffnungen versehen. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte
Führung und ein verbessertes Zusammenhalten der Rotorteile. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, wenn hierbei die Zapfen als Nietzapfen ausgebildet sind, so daß diese
Zapfen nach dem Vernieten gleichzeitig zur festen Verbindung der beiden Rotorteile
miteinander dienen.
-
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung zur Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen: Fig. 1 die Ansicht einer Rotorbaugruppe,
Fig. 2a und 2b die in zwei Rotorteile getrennt Rotorbaugruppe aus derselben Blickrichtung
wie die Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht des ersten Rotorteils in der Richtung des Bezugspfeils
III der Fig. 2a,
Fig. 4 eine Ansicht des zweiten Rotorteils in der
Richtung des Bezugspfeils IV der Fig. 2b, Fig. 5 eine Stirnansicht des ersten Rotorteils
in der Richtung des Bezugspfeils V der Fig. 2a und Fig. 6 eine Stirnansicht des
zweiten Rotorteils in der Richtung des Bezugspfeils VI der Fig. 2b.
-
In der Fig. 1 ist eine Rotorbaugruppe für ein Zylinderschloß im ganzen
mit 1 bezeichnet. Diese Rotorbaugruppe besitzt zylindrische Form. Das Kopfteil 2
ist von außen sichtbar, wenn der Rotor in das Zylinderschloß eingebaut ist. Die
Öffnungen für die Zuhaltestifte sind mit 3a bis 3e bezeichnet.
-
Wie aus den Fig. 2a und 2b erkennbar, besteht die Rotorbaugruppe aus
zwei Rotorteilen 4 und 5. Diese Rotorteile bestehen aus einer Zinklegierung und
sind im Druckgußverfahren hergestellt. Das Kopfteil 2 ist einteilig mit dem ersten
Rotorteil 4 hergestellt. Nach der Herstellung der beiden Rotorteile im Druckgußverfahren
werden diese mit einem Oberflächenaufschlag aus Kupfer und Nickel versehen und in
der Ebene der Schlüssel-Grundstellung zusammengefügt, wobei die im wesentlichen
ebenen Flächen 6 und 7 der beiden Rotorteile teilweise miteinander in Berührung
kommen, wie noch zu erläutern sein wird.
-
Die in den Fig. 3 und 4 gezeigten im wesentlichen ebenen Seiten 6
und 7 der beiden Rotorteile 4 und 5 sind dem Schlüsselkanalbild und der Form der
Zuhaltestifte entsprechend profiliert.
-
die halbkreiszylinderförmigen Kanäle 8a bis 8e und 9a bis 9e bilden
nach dem Zusammenfügen der beiden Rotorteile die Öffnungen für die Zuhaltestifte.
Zwischen diesen Kanälen bzw.
-
seitlich dieser Kanäle befinden sich Anlageflächen 10a bis 10f bzw.
lla bis llf, die nach dem Zusammenfügen der beiden Rotorteile aneinander anliegen,
d.h. die Anlage flächen 10a an der Anlagefläche -lla, die Anlagefläche 10b an der
Anlagefläche llb
usw. Eine weitere Anlagefläche ist mit 12 bezeichnet;
sie befindet sich in einer Ausnehmung 13 des Kopfteils 2 (siehe auch Fig. 5). Im
zusammengefügten Zustand liegt an der Anlagefläche 12 eine Anlagefläche 14 an, die
durch einen an das zweite Rotorteil 5 angeformten Vorsprung 15 gebildet wird (siehe
auch Fig. 6).
-
Die dem Schlüsselrohling entsprechende Profilierung der Seiten 6 und
7 der beiden Rotorteile 4 und 5 ist am besten aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich.
-
Das zweite Rotorteil 5 weist einen von der im wesentlichen ebenen
Seite 7 nach vorne vorspringenden keilförmigen Steg 16 auf. Dieser Steg greift beim
Zllsammenbau in eine rechteckförmiye riut 17 des ersten Rotorteils 4, so daß die
beiden Rotorteile beim Zusal enfügen verkeilt werden. Der Steg 16 des zweiten Rooteils
5 verlängert sich in einen im Querschnitt kreisförmioen Nietzapfen 18, der beim
Zusammenbau in eine kreisförmige Öffnung 19 des ersten Rotorteils 4 eingreift. Die
kreisförmige Öffnung 19 bildet eine Verlängerung der Nut 17. Das zweite Rotorteil
5 ist außerdem mit einem zweiten Nietzapren 20 und das erste Rotorteil 4 mit einer
entsprechenaen kreisförmigen Öffnung 21 versehen. Die Nietzapfen 18 und 20 sorgen
beim Zusammenbau infolge ihrer Führung in den Öffnungen 19 und 21 für eine Zentrierung
der beiden Rotorteile. Das äußere Ende der Nietapfen ist etwas nach innen gewölbt,
so daß ein Nietwerk-2eug aufgesetzt werden kann, wenn die beiden Rotorteile zusamrengefügt
sind und vernietet werden sollen. Die Öffnungen 19 und 21 können bereits beim Gießen
berücksichtigt werden oder auch nachträglich als Bohrungen ausgeführt werden.
-
Bei der Fertigung der Rotorbaugruppe werden zunächst die beiden aus
Zinklegierung bestehenden Rotorteile 4 und 5 im Druckgußverfahren hergestellt. Anschließend
werden sie einer Oberflächenbehandlung unterzogen, wobei die Schichtdicke des aus
Kupfer und Nickel bestehenden Oberflächenaufschlag bereits im
Gießwerkzeug
exakt berücksichtigt wurde. Nach erfolgter Oberflächenbehandlung werden die beiden
Rotorteile zusammengesteckt, wobei der Nietzapfen 18 in der Öffnung 19, der Nietzapfen
20 in der Öffnung 21 und der Steg 16 in der Nut 17 geführt werden. Im zusammengefügten
Zustand liegt die Anlagefläche 14 an der Anlage 12 an, sowie die Anlageflächen lla
bis 11f an den Anlageflächen 10a bis 10f. Schließlich werden die beiden Rotorteile
miteinander. vernietet. Eine weitere Bearbeitung ist nicht mehr erforderlich.