DE2746741B2 - Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder Zeichenschablonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder ZeichenschablonenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder Zeichenschablonen mit
einem aus Kunststoff bestehenden Schablonenblatt und mit dem Schablonenblatt verbundenen, aus Kunststoff
bestehenden Randleisten, durch Spritzgießen.
Es ist bereits bekannt, das Schablonenblatt und die Randleisten einer Schrift- oder Zeichenschablone
einstückig im Spritzgußverfahren herzustellen (DE-Gbm 76 30 452). Dabei ergeben sich jedoch
erhebliche Schwierigkeiten, die im wesentlichen darin begründet sind, daß die Materialstärke der gesamten
herzustellenden Schablone sehr unterschiedlich ist. Dadurch kühlen die größere Matrialansammlungen
bildenden Randleisten nach dem Spritzgießen wesentlich langsamer ab als das eine geringere Materialstärke
aufweisende Schablonenblatt, wodurch erhebliche Spannungen und auch Gußfehler in der Schablone
entstehen können. Darüber hinaus können diese Spannungen Verformungen der Schablone zur Folge
haben, die einen Ausgleich durch Nachbearbeitung der Anschlagkanten der Randleisten erfordern. Derartige
Nachbearbeitungen sind insbesondere dann notwendig, wenn die Symbolaussparungen im Schablonenblatt
gleichzeitig mit dem Spritzgießen der gesamten Schablone hergestellt werden, da dann nur durch diese
Nachbearbeitung die für die Schablone erforderliche Umschlaggenauigkeit bzw. der genaue Abstand der
Anschlagkante von der Bezugslinie für die Symbolaussparungen erreicht werden kann.
Es ist ferner auch bereits bekannt (DE-GM 76 30 452), auf vorbereitete Schablonenblätter statt der üblichen
Metall-Randleisten Randleisten aus Kunststoff aufzuschieben, die dann beispielsweise durch Eingriff mit an
dem Schablonenblatt vorhandenen Vertiefungen oder Vorsprüngen oder durch Klebung gehalten werden. Bei
diesem Verfahren ist es zur Erzielung der gewünschten Unischlaggenauigkeit erforderlich, eine Nachbearbeitung
der im Spritzgußverfahren vorgefertigten Kunststoff-Randleisten vorzunehmen, und gegebenenfalls
muß auch das Schablonenblatt zusätzlich bearbeitet werden.
ίο Bei einem weiteren bekannten Verfahren (DE-AS
12 37 927) werden Metall- Randleisten in eine Spritzgußform
eingelegt und dann das Schablonenblatt aus Kunststoff gespritzt, wobei der Kunststoff die Hohlräume
der Metall-Randleisten ausfüllt und so eine Verbindung zwischen Schablonenblatt und Randleisten
herstellt. Abgesehen davon, daß sich bei diesem bekannten Verfahren die bereits vorstehend erwähnten
Schwierigkeiten infolge unterschiedlicher Abkühlgeschwindigkeiten ergeben, haben die so hergestellten
Schablonen auch den Nachteil, daß sich die Temperaturkoeffizienten
von Kunststoff des Schablonenblattes und Metall der mit dem Schablonenblatt fest verbundenen
Randleisten erheblich unterscheiden, so daß bei den in der Praxis vorkommenden Temperaturänderungen
Spannungen und damit auch Verformungen in der Schablone auftreten können. Außerdem is! die Fertigung
derartiger Metall-Randleisten verhältnismäßig aufwendig.
Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein einfach und preiswert durchzuführendes Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder Zeichenschablonen zu schaffen, mit dem sich Schablonen herstellen lassen, die keine inneren Spannungen oder Verformungen infolge unterschiedlicher Abkühlverläufe aufweisen.
Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein einfach und preiswert durchzuführendes Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder Zeichenschablonen zu schaffen, mit dem sich Schablonen herstellen lassen, die keine inneren Spannungen oder Verformungen infolge unterschiedlicher Abkühlverläufe aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das Verfahren der eingangs erwähnten Art derart ausgestaltet, daß die
Randleisten an das vorgefertigte Schablonenblatt angespritzt werden. Dazu wird vorzugsweise das
Schablonenblau, in das die Symbolaussparungcn eingefräst oder bei der Herstellung im Spritzgußverfahren
eingeformt sein können, mittels in ihm vorgesehener Positionierbohrungen bzw. an ihm vorgesehener Positioniervorsprünge
in eine genau definierte Lage in einer Spritzgußform gebracht, in der die Randleisten angespritzt
werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit an ein vorgefertigtes, aus Kunststoff bestehendes
Schablonenblatt Randleisten aus Kunststoff angespritzt, und da nach dem Anspritzen der Randleisten lediglich
diese Randleisten abzukühlen brauchen, die über ihre gesamte Längserstreckung im wesentlichen den gleichen
Querschnitt haben, ergibt sich keine unterschiedliche Abkühlgeschwindigkeit im Material der herzustellenden
Schablone, und es werden auf diese Weise innere Spannungen und/oder Verformungen der Schablone
vermieden. Darüber hinaus wird üblicherweise für die Herstellung des Schablonenblattes und für die Herstellung
der Randleisten der gleiche Kunststoff verwendet, so daß Schablonenblatt und Randleisten den gleichen
Temperaturkoeffizienten aufweisen und daher bei Temperaturänderungen praktisch keinen Verformungen
eintreten.
Das Schablonenblatt läßt sich mittels der Positionierbohrungen bzw. -vorsprünge sehr exakt in der
Spritzgußform positionieren, und selbst wenn die Längskanten des Schablonenblattes in gewissem Umfang
von einem vorgegebenen Abstand von den Positionierbohrungen bzw. -vorsprüngen abweichen,
läßt sich durch das Anspritzen der Randleisten in der Spritzgußform eine Schablone mit großer Umschlaggenauigkeit
herstellen, deren eventuelle Ungenauigkeiten des vorstehend erwähnten Abstands werden durch das
Anspritzen der Randleisten ausgeglichen.
Obwohl die erfindungsgemäßen Schrift- und Zeichenschablonen ein Schablonenblatt und Randleisten aufweisen,
die üblicherweise aus dem gleichen Kunststoff bestehen und damit den gleichen Temperaturkoeffizi°nten
haben, können bei Temperaturänderungen der Umgebung kurzzeitig Verformungen der Schablone
eintreten, da das eine wesentlich geringere Materialstärke als die Randleisten aufweisende Schablonenblatt
Temperaturänderungen wesentlich schneller folgt als die Randleisten.
Um auch diese kurzzeitigen Verformungen sicher auszuschalten, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Schablonenblatt verwendet werden, das in seinen milden Randleisten zu verbindenden Randbereichen
durchgehende Längsnuten aufweist, wie dies beispielsweise von Schriftschablonen bekannt ist, auf
deren Schablonenblatt eine Randleiste aufgeschoben wird. Bei Verwendung eines derartigen Schablonenblattes
können gegebenenfalls dessen Randbereiche vor dem Anspritzen der Randleisten mit einem Trennmittel,
etwa Silikonöl, beschichtet werden, so daß sich zwischen dem Schablonenblatt und den angespritzten Randleisten
Klebe- oder Haftverbindungen sicher ver nieden werden, und der Randleiste in ihrer Längsrichtung
bezüglich dem Schablonenblatt verschiebbar ist, während die durchgehenden Längsnuten ein Abziehen der
Randleisten senkrecht zu deren Längserstreckung verhindern. Soll ein Abziehen der Randleisten in ihrer
Längsrichtung von dem Schablonenblatt verhindert werden, so kann eine feste Verbindung der Randleiste π
mit dem Schablonenblatt an einem Punkt bzw. in einem sehr schmalen Bereich vorgesehen werden.
Durch die Trennung des Schablonenblattes von den Randleisten bzw. die Befestigung in nur einem sehr
schmalen Bereich wird erreicht, daß sich diese Elemente bei Temperaturänderungen unabhängig voneinander
ausdehnen können, so daß auch eventuelle kurzzeitige Verformungen infolge Temperaturänderungen bei den
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schrift- und Zeichenschablonen sicher vermieden
werden.
Um die Führung und Handhabung der erfindungsgemäßen Schrift- oder Zeichenschablonen zu virbessern,
können in die Auilageflächen der Randleisten und/oder in die weiter innen als die Auflageflächen liegenden
Bereiche der Randleisten Vertiefungen eingeformt werden, mit deren Hilfe eine zuverlässige und sichere
Fingeranlage erreicht werden kann.
Außerdem kann der Anguß in einer der Vertiefungen
in den Randleisten vorgesehen sein, so daß er bei der fertigen Schablone nicht mehr so deutlich hervortritt,
wie dies bei vielen anderen Schablonen der Fall ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der ein Ausführungsbeispiel zeigenden Figuren näher erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schriftschablone.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie H-Il aus
Fig. 1.
Die dargestellte Schriftschablone weist ein Schablonenb'att
1 mit den üblichen Symbolaussparungcn, zwei Positionierbohrungen und in den Randbereichen vorgesehene
Längsnuten 4 auf.
Zur Herstellung der dargestellten Schriftschablone werden die Randbereiche des Schablonenblattes 1
gegebenenfalls mit einem Trennmittel eingestrichen und das Schablonenblatt dann in eine Spritzgußform
eingelegt, in der es mittels der Positionierbohrungen 3 genau ausgerichtet wird.
Nach dem Schließen der Spritzgußform werden dann die Randleisten 2 angespritzt, wobei gleichzeitig die
Vertiefungen 5 ausgebildet werden. Bei diesem Anspritzen füllt das Material der Randleisten auch die
Längsnuten 4 aus, so daß die Randleisten 2 nach dem Erkalten nicht mehr senkrecht zu ihrer Längserstrekkung
vom Schablonenblatt 1 abgezogen werden können, jedoch wegen der vom Trennmittel verhinderten
festen Verbindung mit dem Schablonenblatt 1 in Längsrichtung bewegbar sind, falls nicht eine nicht
dargestellte Befestigung an einem Punkt bzw. in einem schmalen Bereich vorhanden ist.
Da der Abstand a zwischen den Positionierbohrungen 3 und der Anschlagkante der Randleisten 2 allein durch
die Spritzgußform bestimmt wird, läßt sich dieser Abstand und damit die Umschlaggenauigkeit der
Schablone innerhalb sehr geringer Toleranzen einhalten, ohne daß eine Nachbearbeitung der Schablone
erforderlich wäre.
Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß sich in dem
dargestellten Auslührungsbeispiel der Anguß 6 in einer Vertiefung 5 der Randleiste 2 befindet und daher an der
fertigen Schablone kaum erkennbar ist.
Wie bereits erwähnt, werden das Schablonenblatt I und die Randleisten 2 vorzugsweise aus dem gleichen
Kunststoff hergestellt, und als Kunststoff eignen sich beispielsweise Zellulosc-acetobutyrat, Zelluloscpropionat
oder insbesondere Polycarbonate. Es ist ferner möglich, den für die Randleisten verwendeten Kunststoff
einzufärben, um so die Randleisten optisch vom Schablonenblatt abzusetzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Schrift- oder Zeichenschablonen mit einem aus Kunststoff bestehenden
Schablonenblatt und mit dem Schablonenblatt verbundenen, aus Kunststoff bestehenden
Randleisten durch Spritzgießen, dadurch gekennzeichnet, daß die Randleisten an das
vorgefertigte Schablonenblatt angespritzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schablonenblatt mittels in ihm
vorgesehener Positionierbohrungen bzw. an ihm vorgesehener Positioniervorsprünge in eine genau
definierte Lage in einer Spritzgußform gebracht wird, in der die Randleisten angespritzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Schablonenblatt, das in seinen mit den Randleisten
zu verbindenden Randbereichen durchgehende Längsnuten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Randbereiche vor dem Anspritzen der Randleisten mit einem Trennmittel beschichtet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Trennmittel Silikonöl verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Auflageflächen
der Randleisten und/oder die weiter innen als die Auflageflächen liegenden Bereiche der Randleisten
Vertiefungen eingeformt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anguß in einer der Vertiefungen
vorgesehen wird.
Priority Applications (8)
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