DE3490474C2 - - Google Patents
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- H01F6/008—Electric circuit arrangements for energising superconductive electromagnets
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzschaltung für eine supra
leitende Spulenanordnung, mit einer supraleitenden Spule,
mit einem parallel zur supraleitenden Spule geschalteten
Dauerstromschalter und mit einer parallel zur supraleitenden
Spule und zum Dauerstromschalter geschalteten Diodenanordnung
aus zwei antiparallelen Dioden.
Eine derartige Schutzschaltung ist beispielsweise aus der
DE-AS 16 14 964 bekannt. Bei der dort beschriebenen Anordnung
ist ein auf sehr tiefen Temperaturen gehaltener Kryostat
vorgesehen, der sowohl die supraleitende Spule als auch den
parallel dazu geschalteten Dauerstromschalter mit ent
sprechenden Zuleitungen aufnimmt. Die Diodenanordnung selbst,
die aus einer Vielzahl von antiparallel geschalteten Dioden
paaren, jeweils parallel zu einem Teilabschnitt der supra
leitenden Spule, besteht, ist jedoch außerhalb des Kryostaten
vorgesehen und befindet sich somit auf Umgebungstemperatur.
Dies ergibt sich auch aus der dort angegebenen üblichen
Strom-Spannungs-Charakteristik der Dioden, die für Umgebungs
temperaturen bei Dioden Gültigkeit hat.
Bei supraleitenden Spulenanordnungen kann im Betrieb das
Problem auftreten, daß das Kühlsystem für die supraleitende
Spule und den Dauerstromschalter gestört wird, so daß bei
einem Supraleitungsausfall eine Beschädigung des Dauerstrom
schalters auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schutzschaltung für
eine supraleitende Spulenanordnung dahingehend zu verbessern,
daß Beschädigungen des Dauerstromschalters durch einen Supra
leitungsausfall zuverlässig verhindert werden.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine Schutzschaltung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Dioden
anordnung auf einer so tiefen Temperatur gehalten wird, daß
bei von Null ansteigender Spannung an den Dioden erst bei
Erreichen einer Einschalt-Durchlaßspannung ein Durchlaßstrom
fließt und bei nunmehr absinkender Durchlaßspannung an den
Dioden der Durchlaßstrom steigt.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schutzschaltung ist
vorgesehen, daß die Temperatur so tief gehalten wird, daß die
Einschalt-Durchlaßspannung der Dioden mindestens 4 Volt
beträgt.
Versuche der Anmelderin haben gezeigt, daß sogar Einschalt-
Durchlaßspannungen von etwa 9 Volt bei Temperaturen von
4,2 K erzielt werden können. Wird die entsprechende Einschalt-
Durchlaßspannung der Dioden erreicht, fließt ein Durchlaßstrom
durch die parallel zur supraleitenden Spule und zum Dauerstrom
schalter geschaltete Diodenanordnung mit der Folge, daß die
Spannung durch diesen Durchlaßstrom abgebaut wird und damit
die sonst gefürchteten Überspannungen an der supraleitenden
Spule einerseits und dem parallel dazu liegenden Dauerstrom
schalter andererseits nicht auftreten.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schutzschaltung
besteht darin, daß
die Diodenanordnung erst
oberhalb einer relativ hohen Einschalt-Durchlaßspannung einen
Durchlaßstrom fließen läßt, so daß die entsprechende Spannung
an den Klemmen der supraleitenden Spulenanordnung selbst ansteht und
der Erregerstrom durch die supraleitende Spule selbst
fließt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 ein Schaltbild einer supraleitenden Spulen
anordnung mit einer Schutzschaltung, bei
der die Erfindung Anwendung findet;
Fig. 2 eine Strom-Spannungs-Charakteristik einer
Diode bei einer normalen Temperatur;
Fig. 3 eine Strom-Spannungs-Charakteristik einer
Diode bei einer tiefen Temperatur, die
bei der erfindungsgemäßen Schutzschaltung
Anwendung findet;
Fig. 4 eine Strom-Spannungs-Charakteristik von
zwei antiparallelen Dioden bei einer tiefen
Temperatur, die bei der erfindungsgemäßen
Schutzschaltung Anwendung finden; und in
Fig. 5 eine Schaltungsanordnung zur Erläuterung
eines Anwendungsbeispiels der Erfindung
mit hintereinander geschalteten Paaren von
antiparallelen Dioden.
Im folgenden wird zunächst auf Fig. 1 Bezug benommen, die den
schematischen Aufbau einer supraleitenden Spulenanordnung mit
einer Schutzschaltung zeigt. Man erkennt eine Erregerstrom
quelle 7, an die eine supraleitende Spule 1 angeschlossen ist.
Parallel zur supraleitenden Spule 1 ist ein Dauerstromschalter
2 geschaltet. Dieser Dauerstromschalter 2 weist einen Dauer
stromschalter-Supraleiter 4 sowie eine Heizung 5 auf, die
in einem Heizungsisolator 6 untergebracht sind. Die Heizung 5
ist über Zuleitungen an eine externe Heizungsstromquelle 8
angeschlossen.
Parallel zum Dauerstromschalter 2 sowie zu der supraleitenden
Spule 1 ist eine Diodenanordnung 9 geschaltet, die
aus zwei antiparallelen Dioden
D besteht. Bei der erfindungsgemäßen Schutzschaltung wird diese
Diodenanordnung 9 auf einer tiefen Temperatur gehalten, wie
es nachstehend näher erläutert ist.
In Fig. 1 bezeichnet I s den Ausgangsstrom
der Erregerstromquelle 7, während der durch die supraleitende
Spule 1 fließende Erregerstrom mit I coil bezeichnet ist.
Im folgenden soll die Wirkungsweise der Dioden
anordnung in einer Schutzschaltung für die supraleitende
Spulenanordnung näher erläutert werden. Fig. 2 zeigt eine
Strom-Spannungs-Charakteristik einer Diode bei einer normalen
Temperatur. Dabei beträgt die Einschalt-Durchlaßspannung V t 1
üblicherweise 1 Volt oder weniger; bei dieser geringen Durch
laßspannung erfolgt ein Einschalten der Diode, so daß ein
Durchlaßstrom zu fließen beginnt.
Hingegen ist die Erregerspannung einer supraleitenden
Spule 1 häufig höher als die genannte Einschalt-Durchlaß
spannung und beträgt 1 Volt oder mehr. Wenn dementsprechend
die Diodenanordnung 9 gemäß Fig. 1 bei normaler Temperatur
verwendet wird, also in einem Temperaturbereich zwischen etwa
-40°C und +175°C, so wird bei geringen Spannungen bereits
die Einschalt-Durchlaßspannung der Diodenanordnung 9 erreicht,
der Durchlaßstrom fließt durch die Diodenanordnung, und die
supraleitende Spule 1 kann nicht ausreichend erregt werden.
Die Strom-Spannungs-Charakteristik einer Diode ändert sich
jedoch gravierend, wenn diese auf sehr tiefe Temperaturen
gekühlt wird, wobei sich dann eine Strom-Spannungs-Charak
teristik gemäß Fig. 3 ergibt. Dabei ändert sich sowohl
der Wert der Einschalt-Durchlaßspannung als auch der Kurven
verlauf der Strom-Spannungs-Charakteristik.
Die Einschalt-Durchlaßspannung V t 2 der Diode liegt dann bei
ausreichend tiefen Temperaturen in der Größenordnung
von einigen Volt. Beispielsweise hat eine für 100 A ausgelegte
Diode dann eine Einschalt-Durchlaßspannung V t 2 von ungefähr
4 Volt. Der Verlauf der Strom-Spannungs-Charakteristik läßt
sich aus Fig. 3 entnehmen.
Man erkennt, daß bei geringen Spannungen an der Diode zunächst
einmal überhaupt kein Durchlaßstrom durch die Diode fließt.
Erst wenn die Spannung an der Diode den Wert der Einschalt-
Durchlaßspannung V t 2 überschreitet, beginnt ein Durchlaßstrom
zu fließen, woraufhin bei nunmehr absinkender Durchlaßspannung
an der Diode der Durchlaßstrom ansteigt.
Fig. 4 zeigt eine entsprechende Strom-Spannungs-Charakteristik
für ein antiparallel geschaltetes Paar von Dioden D einer
Diodenanordnung 9, die in Fig. 1 eingezeichnet ist. Diese
Strom-Spannungs-Charakteristik zeigt die zu erwartende
Symmetrie.
Aus diesen Strom-Spannungs-Charakteristiken ergibt sich, daß
dann, wenn die Einschalt-Durchlaßspannung der Diodenanordnung 9
so eingestellt wird, daß sie größer ist als die Erregungs
spannung der supraleitenden Spule 1, der elektrische
Widerstand der Diodenanordnung 9 im wesentlichen unendlich ist,
unabhängig von der Richtung des Erregerstromes I s für die
supraleitende Spule 1.
Da die Einschalt-Durchlaßspannung der Diodenanordnung 9 bei
entsprechend tiefen Temperaturen einige Volt beträgt, ist dies
für die Erregung der supraleitenden Spule 1 im allgemeinen
ausreichend. Wenn es jedoch erwünscht ist, die Erregerspannung
für die supraleitende Spule 1 weiter zu erhöhen, kann die
Diodenanordnung 9 aus einer Vielzahl von in Reihe geschalteten
Paaren von Dioden bestehen, die jeweils antiparallel geschaltet
sind, so daß sich die entsprechenden Teilspannungen aufaddieren.
Im Hinblick auf die Schutzfunktion der Schutzschaltung für die
supraleitende Spulenanordnung wird die Einschalt-Durchlaß
spannung V t der Diodenanordnung 9 so gewählt, daß die Bedingung
V t < Iop × RN,
wobei Iop den Betriebsstrom der supraleitenden Spule 1 be
zeichnet und RN der Widerstand des Dauerstrom-Supraleiters 4
im Normalzustand ist, auch dann erfüllt ist, wenn eine Supra
leitungsstörung beim Dauerstromschalter 2 auftritt, damit eine
Beschädigung des Dauerstromschalters 2 verhindert wird.
Das bedeutet, wenn der Dauerstromschalter 2 einen Supraleitungs
ausfall erlitten hat, überschreitet seine Spannung (Iop × RN)
die Einschalt-Durchlaßspannung V t der Diodenanordnung 9, so daß
diese einschaltet und ein Durchlaßstrom zu fließen beginnt.
Auf diese Weise wird der durch den Dauerstromschalter 2
fließende Strom durch die Diodenanordnung 9 umgeleitet und
damit eine Beschädigung des Dauerstromschalters 2 verhindert.
Auch in einem solchen Falle, wo die Dämpfungszeit des supra
leitungsspulenstromes ausreichend lang ist, tritt bei dieser
Gelegenheit keine Beschädigung des Dauerstromschalters 2 auf,
wenn die Schaltungsanordnung so getroffen ist, daß die
nachstehende Bedingung erfüllt ist:
V t ≲ io × RN,
wobei io der zulässige Leitungsstrom des Supraleiters 4
des Dauerstromschalters 2 beim Supraleitungsdurchbruch ist
und RN den Widerstand des Supraleiters 4 im Normalzustand
angibt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 sind zwei Dioden D in
antiparalleler Schaltung vorgesehen. In Ausnahmefällen, wo
die Stromrichtung der supraleitenden Spule 1 jederzeit in
ihrer Richtung festliegt, kann die Diodenanordnung 9 aus
einer einzigen Diode bestehen, die dann in Durchlaßrichtung
bezüglich des Supraleitungsstromes geschaltet ist, also mit
ihrer Kathode an die positive Elektrode und mit ihrer Anode
an die negative Elektrode der supraleitenden Spule 1 im
Erregungszustand angeschlossen ist.
Nachstehend wird ein Fall erläutert, bei dem eine derartige
supraleitende Spulenanordnung mit Schutzschaltung bei einer
kernmagnetischen Resonanzapparatur Anwendung findet. Die
Hauptspule einer Spulenanordnung, die ein sehr homogenes
Magnetfeld für die kernmagnetische Resonanz erzeugt,
besteht aus der supraleitenden Spule 1. Dabei hat die
Diodenanordnung 9 die oben beschriebene Schutzfunktion.
Zusätzlich ist eine Anordnung von Trimmspulen vorgesehen,
die als Magnetfeld-Korrekturspulen zusammen mit der Hauptspule
verwendet werden.
Fig. 5 zeigt eine supraleitende Spulenanordnung mit
Trimmspulen 1 A, 1 B und 1 C, die in Reihe
und parallel zur Erregerstromquelle 7 geschaltet sind. Die
jeweiligen Dauerstromschalter 2 A, 2 B und 2 C sind jeweils
parallel zu den entsprechenden Trimmspulen 1 A, 1 B und 1 C
geschaltet, wobei sie eine entsprechende Reihenschaltung
bilden und jeweils an eigene Heizungsstromquellen 8 A, 8 B bzw.
8 C angeschlossen sind. Aufbau und Wirkungsweise der Dauer
stromschalter 2 A, 2 B und 2 C entsprechen der des Dauerstrom
schalters 2 in Fig. 1.
Die Schutzschaltung umfaßt in diesem Falle eine Reihenschaltung
von Diodenanordnungen 9, die jeweils aus zwei antiparallelen
Dioden bestehen, wobei jede Diodenanordnung 9 parallel zu einer
der Trimmspulen 1 A, 1 B bzw. 1 C und zugleich parallel zum
jeweiligen Dauerstromschalter 2 A, 2 B bzw. 2 C geschaltet ist.
Die erfindungsgemäße Schutzschaltung für eine supraleitende
Spulenanordnung kann selbstverständlich nicht nur für eine
kernmagnetische Resonanzapparatur verwendet werden, sondern
beispielsweise auch für eine supraleitende Anordnung in einem
Fahrzeug mit Linearmotor.
In sämtlichen Fällen kann in vorteilhafter Weise dafür gesorgt
werden, daß bei Erreichen der Einschalt-
Durchlaßspannung der Dioden diese einen Durchlaßstrom fließen
lassen und damit bei nunmehr absinkender Durchlaßspannung
unerwünschte Überspannungen an der Spulenanordnung sowie den
parallel dazu liegenden Dauerstromschaltern zuverlässig ver
hindern.
Claims (2)
1. Schutzschaltung für eine supraleitende Spulenanordnung,
mit einer supraleitenden Spule (1), mit einem parallel zur
supraleitenden Spule (1) geschalteten Dauerstromschalter
(2) und mit einer parallel zur supraleitenden Spule (1)
und zum Dauerstromschalter (2) geschalteten Diodenanordnung
(9) aus zwei antiparallelen Dioden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diodenanordnung (9) auf einer so tiefen Temperatur
gehalten wird, daß bei von Null ansteigender Spannung an
den Dioden erst bei Erreichen einer Einschalt-Durchlaßspannung
ein Durchlaßstrom fließt und bei nunmehr absinkender Durch
laßspannung an den Dioden der Durchlaßstrom steigt.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur so tief gehalten wird, daß die Einschalt-
Durchlaßspannung der Dioden mindestens 4 Volt beträgt.
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