DE3717253A1 - Direkte parallelschaltung von abschaltbaren halbleiterelementen - Google Patents
Direkte parallelschaltung von abschaltbaren halbleiterelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine direkte Parallelschaltung abschaltbarer
Halbleiterelemente wie über das Gate abschaltbarer
(Gate-Turn-OFF-; GTO-) Thyristoren (im folgenden als
GTO bezeichnet) und Transistoren und insbesondere eine
direkte Parallelschaltung solcher Halbleiterelemente, wobei
Halbleiterelemente mit verschiedenen zulässigen Nennströmen,
d. h. jeweils unterschiedlicher Strombelastbarkeit, direkt
parallel verbunden sind und die Ein- und Ausschaltoperationen
gleichzeitig ausgeführt werden, um jeden Nennstrom
führen zu können.
Bekannt ist eine direkte Parallelschaltung von GTOs mit
gleichen Nennströmen, ein Beispiel dafür ist in der US-PS
46 12 561 beschrieben.
Die Fig. 9a und 9b der Zeichnung zeigen eine Schaltung
bzw. Spannungs/Strom-Wellenformen zur Erläuterung der Arbeitsweise
der Schaltung nach dem Stand der Technik.
Die Fig. 9a zeigt eine Äquivalenzschaltung des in dem erwähnten
US-Patents beschriebenen Aufbaus. Ein GTO 1 und ein
GTO 2 mit gleichen Nennströmen sind parallelgeschaltet, wobei
ihre Gate-Anschlüsse miteinander über eine Gate-Hilfsleitung
Ga und ihre Kathoden miteinander über eine Kathoden-
Hilfsleitung Ka verbunden sind. Eine Einschalt-Stromversorgung
3 und eine Ausschalt-Stromversorgung 4 sind in Reihe
miteinander verbunden. Ein Transistor 5, ein Widerstand 6,
eine Drosselspule 7 und ein Thyristor 8 sind in Reihe
zwischen den Stromversorgungen 3 und 4 angeordnet. Die Verbindungsstelle
bzw. der Mittelpunkt zwischen dem Widerstand
6 und der Drosselspule 7 ist mit dem gemeinsamen Gate-Anschluß
G der GTOs 1 und 2 verbunden und der Mittelpunkt
zwischen den Stromversorgungen 3 und 4 ist an die Kathoden-
Hilfsleitung Ka angeschlossen. A und K sind die Hauptanschlüsse,
mit denen die Anoden und Kathoden der GTOs 1 und 2
verbunden sind.
Die Besonderheit dieses Standes der Technik liegt in der
Gate-Hilfsleitung Ga und der Kathoden-Hilfsleitung Ka.
Wenn dem Transistor 5 ein Signal zugeführt wird, fließt ein
Gate-Einschaltstrom zum Gate G, wodurch die GTOs 1 und 2,
die gleiche Nennströme haben, eingeschaltet werden. Andererseits
fließt, wenn dem Thyristor 8 ein Signal zugeführt
wird, ein Gate-Ausschaltstrom zum Gate G, wodurch die GTOs 1
und 2 abgeschaltet werden. In diesem Fall, wenn die GTOs 1
und 2 im wesentlichen die gleichen statischen und Übergangseigenschaften
haben, sind die Ströme i A1 und i A2, die durch
die GTOs 1 und 2 flißen, ausgeglichen, wenn die GTOs 1 und
2 ein/ausgeschaltet werden, und zwar wegen der Wirkung der
Gate-Hilfsleitung Ga und der Kathoden-Hilfsleitung Ka, wie
es in der Fig. 9b gezeigt ist. Der zusammengesetzte Nennstrom
kann damit einen Wert erreichen, der dem Nennstrom
eines jeden GTO multipliziert mit der Anzahl von GTOs, die
parallel verbunden sind, entspricht (tatsächlich kann der
zusammengesetzte Nennstrom auf Grund der Variationen der
jeweiligen Elementeigenschaften nur nahe diesem möglichen
Maximum sein).
In der Fig. 9b ist v AK die Anoden-Kathodenspannung der GTOs
1 und 2, i GON1 und i GON2 sind die Einschaltströme der GTOs 1
und 2 und i GOFF1 und i GOFF2 sind die Ausschaltströme der
GTOs 1 und 2.
Bei dieser bekannten Parallelverbindung von GTOs müssen für
ein gutes Ein/Ausschaltverhalten der parallel verbundenen
GTOs die Nennströme der jeweiligen GTOs die gleichen sein.
Wenn demnach eine Ein/Ausoperation bei 450 A vorgesehen ist
und 2 GTOs mit je 200 A zulässigem Strom und 2 GTOs mit je
300 A Nennstrom verfügbar sind, ist die Schaltung nach dem
Stand der Technik nicht sehr brauchbar. Die beiden GTOs mit
je 200 A Nennstrom erlauben es nicht, daß 450 A ein/ausgeschaltet
werden. Andererseits erlauben zwar die beiden GTOs
mit 300 A Nennstrom das Ein/Ausschalten, ergeben aber einen
überflüssigen Spielraum, was bezüglich der Kosten nachteilig
ist.
Die Entwicklung und Herstellung neuer GTOs mit 225 A oder
450 A Nennstrom ist keine Lösung, da sie zu lange und zu
aufwendig wäre.
Die gleiche Schwierigkeit tritt auf, wenn Transistoren mit
gleichen Nennströmen parallel verbunden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine direkte Parallelschaltung
abschaltbarer Halbleiterelemente zu schaffen, die jeden
Strom wirkungsvoll ein/ausschalten kann, wobei eine Anzahl
von abschaltbaren Halbleiterelementen mit verschiedenen
Nennströmen verwendbar sein soll.
Ein Merkmal einer direkten Parallelschaltung von abschaltbaren
Halbleiterelementen zur Lösung dieser Aufgabe liegt
erfindungsgemäß darin, daß wenigstens zwei abschaltbare
Halbleiterelemente mit verschiedenen Nennströmen parallel
verbunden sind und ein Einschalt-Steuerstrom und ein Ausschalt-
Steuerstrom vorgesehen ist, der zu den Steuerelektroden
eines jeden Halbleiterelementes über einen Widerstand
bzw. eine Drosselspule fließt, wobei der Widerstand und die
Drosselspule Werte haben, um Steuerströme durchzulassen, die
für ein im wesentlichen gleichzeitiges Ein/Ausschalten der
jeweiligen Halbleiterelemente erforderlich sind. Genauer
wird der Ein/Ausschalt-Steuerstrom so im Verhältnis zum
Nennstrom eines jeden der parallelgeschalteten Halbleiterelemente
zu diesen geführt, daß die Halbleiterelemente mit
verschiedenen Nennströmen im wesentlichen gleichzeitig
ein/ausgeschaltet werden. Um den Steuerstrom proportional
zum Nennstrom der Halbleiterelemente zu machen, wird der
Einschalt-Steuerstrom der Steuerelektrode aus der gleichen
Einschalt-Stromversorgung durch einen Widerstand mit einem
Wert in umgekehrter Beziehung zu dem Verhältnis der Nennströme
der Halbleiterelemente und der Ausschalt-Steuerstrom
zu den Steuerelektroden von der gleichen Ausschalt-Stromversorgung
durch eine Drosselspule oder einen Widerstand mit
einem Wert in umgekehrter Beziehung zu dem Verhältnis der
Nennströme der Halbleiterelemente geführt. Der Grund, warum
ein Widerstand zur Zuführung des Einschalt-Steuerstromes
verwendet wird, ist der, daß der Spitzenwert des Einschalt-
Steuerstromes so festgelegt ist, daß die abschaltbaren Halbleiterelemente
als Schaltelemente sicher eingeschaltet
werden, wobei die Anstiegsrate des Steuerstromes di/dt aufgrund
des Nichtvorhandenseins einer Drosselspule angehoben
werden kann. Der Grund, warum eine Drosselspule zur Zuführung
des Ausschalt-Steuerstromes verwendet wird, ist der,
daß, wenn das abschaltbare Halbleiterelement ein GTO-Thyristor
ist, dieser sicher abgeschaltet wird (im Falle von
Transistoren können auch andere Einrichtungen als Drosselspulen
verwendet werden).
Ein weiteres Merkmal der direkten Parallelschaltung von
abschaltbaren Halbleiterelementen liegt erfindungsgemäß
darin, daß die Steuerelektroden einer Anzahl von parallelen,
abschaltbaren Halbleiterelementen kurzgeschlossen sind.
Streng genommen können die parallelen Halbleiterelemente
nicht gleichzeitig ausgeschaltet werden. Wenn die Steuerelektroden
jedoch vorher kurzgeschlossen werden, wird der
Ausschalt-Steuerstrom, der den abzuschaltenden Halbleiterelementen
zugeführt wird, der Steuerelektrode des Halbleiterelementes
zugeleitet, das noch nicht abgeschaltet ist,
um das Abschalten des letzteren zu fördern. Ein Anzahl von
abschaltbaren, parallel verbundenen Halbleiterelementen kann
somit im wesentlichen gleichzeitig abgeschaltet werden.
Unter der Anzahl von bei dieser Erfindung verwendeten abschaltbaren
Halbleiterelementen ist wenigstens ein Element,
das einen von dem der übrigen Elemente verschiedenen Nennstrom
aufweist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1 bis 8
der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer ersten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen dirketen Parallelschaltung mit
GTOs;
Fig. 2 Spannungs/Strom-Wellenformen zur Erläuterung der
Arbeitsweise der Schaltung der Fig. 1;
Fig. 3 die Beziehung zwischen der n-Emitterfläche eines GTO
und dem Zündstrom davon;
Fig. 4 die Beziehung zwischen der Gate-Übersteuerungsrate
und der Einschaltzeit eines GTO;
Fig. 5 die Beziehung zwischen dem Wert di GQ /dt und dem
Ausschaltstrom eines GTO;
Fig. 6 ein Schaltbild einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen direkten Parallelschaltung mit
GTOs;
Fig. 7 ein Schaltbild einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen direkten Parallelschaltung mit
Transistoren; und
Fig. 8 die Beziehung zwischen der Ein/Ausschaltzeit und dem
Wert ±IB bei festem h FE .
(Die Fig. 9a und 9b sind eingangs mit Bezug zum Stand der
Technik bereits erläutert.)
In der Fig. 1 sind ein GTO-Thyristor 9 und ein GTO-Thyristor
10, die gleiche Nennspannung und verschiedene zulässige
Nennströme bzw. Strombelastbarkeiten aufweisen, direkt
zwischen einem Anodenanschluß A und einem Kathodenanschluß K
parallelgeschaltet. Die Gate-Anschlüsse G 9 und G 10 der jeweiligen
GTOs sind durch eine zusätzliche Gate-Hilfsleitung
Ga miteinander verbunden und die Kathoden K 9 und K 10 davon
durch eine zusätzliche Kathoden-Hilfsleitung Ka. Der Stromkreis
wird durch das Anschließen einer Reihenschaltung aus
einer Einschalt-Stromversorgung 3 und einer Ausschalt-Stromversorgung
4; einem Transistor 5 zum Schalten eines Gate-
Einschaltstromes; eine Parallelschaltung aus einer Reihenverbindung
eines Widerstandes 11 und einer Drosselspule 13
und, parallel dazu, einer weiteren Reihenverbindung eines
Widerstandes 12 und einer Drosselspule 14; sowie einem
Thyristor 8 zum Schalten eines Gate-Ausschaltstromes geschlossen.
Die Verbindungsstelle (der Mittelpunkt) N 1 zwischen
dem Widerstand 11 und der Drosselspule 13 ist mit dem
Gate G 9 des GTO 9 verbunden, die Verbindungsstelle (der
Mittelpunkt) N 2 zwischen dem Widerstand 12 und der Drosselspule
13 ist mit dem Gate G 10 des GTO 10 verbunden und die
Verbindungsstelle (der Mittelpunkt) N 0 zwischen der Einschalt-
Stromversorgung 3 und der Ausschalt-Stromversorgung 4
ist mit dem Mittelpunkt der Kathoden-Hilfsleitung Ka verbunden.
Die Werte der Widerstände 11, 12 und der Drosselspulen
13, 14 sind so eingestellt, daß sie zur Zuführung des Einschaltstromes
und des Ausschaltstromes im umgekehrten Verhältnis
zu den zulässigen Nennströmen der GTOs stehen.
Genauer sind, wenn angenommen wird, daß der zulässige Nennstrom
des GTO 9 gleich 200 A und der des GTO 10 gleich 300 A
ist, die Widerstandswerte der Widerstände 11 und 12 gleich
3 : 2 gewählt, und die Induktivitäten der Drosselspulen 13 und
14 ebenfalls gleich 3 : 2. In diesem Fall sind die Widerstandswerte
der Drosselspulen so klein wie möglich und auf
das gleiche Verhältnis wie oben eingestellt. Ein Beispiel
für die Widerstandswerte und Induktivitäten unter der Annahme,
daß die Spannung der Einschalt- und Ausschaltstromversorgungen
gleich 12 V ist, ist in der folgenden Tabelle
dargestellt:
Widerstand 11 2 ΩReaktanz 13 0,8 µH
Widerstand 12 1,5 ΩReaktanz 14 0,5 µH
Im folgenden wird die Arbeitsweise der direkt parallel
verbundenen GTO-Schaltung mit dem beschriebenen Aufbau
erläutert.
Wenn der Transistor 5 schaltet, werden zuerst die Einschalt-
Gateströme i G1 und i G2, die den Nennströmen des GTO 9 und
GTO 10 entsprechen, über die Widerstände 11 und 12 an den
GTO 9 und den GTO 10 angelegt. Der Zündstrom I GT , der vom
Nennstrom bestimmt wird, ist im GTO 9, der einen kleineren
Nennstrom hat als der GTO 10, kleiner, so daß der GTO 9 ein
klein wenig früher als der GTO 10 eingeschaltet wird. Das
Gate-Kathoden-Potential des GTO 9 nimmt dann durch den
Haupt-Schaltungsstrom i A1 zu, so daß das Potential am Gate
G 9 höher wird als das am Gate G 10. Im Ergebnis fließt der
Strom durch die Gate-Hilfsleitung Ga vom Gate G 9 zum Gate
G 10. Dieser Strom addiert sich zum Gate-Einschaltstrom i G2
des GTO 10, der vom Widerstand 12 kommt, wodurch die Gate-
Übersteuerungsrate des GTO 10 in diesem Umfang angehoben
wird. Entsprechend wird der GTO 10 ebenfalls abrupt eingeschaltet,
so daß der Schaltungs-Hauptstrom i A2 durch den GTO
10 fließt. Auf diese Weise gleicht das Vorhandensein der
Gate-Hilfsleitung Ga die Einschaltoperation aus.
Durch Einschalten des Thyristors 8 wird erreicht, daß Gate-
Abschaltströme i G1 und i G2 in einer Richtung entgegengesetzt
zu den in der Fig. 1 gezeigten Pfeilen von der Ausschalt-
Stromversorgung 4 zu den GTOs 9 und 10 fließen. Wenn dann
der GTO 9 früher als der GTO 10 abgeschaltet wird, nimmt die
Gate-Kathoden-Impedanz des GTO 9 zu und der Gate-Auschaltstrom
i G1 nimmt abrupt ab. Andererseits fließt, da der GTO
10 noch eingeschaltet ist, der Strom durch die Gate-Hilfsleitung
Ga vom Gate G 10 zum Gate G 9. Da dieser Strom verursacht,
daß ein größerer Gate-Ausschaltstrom zum GTO 10
fließt, schreitet das Abschalten des GTO abrupt fort, wodurch
die Ausschaltzeit davon verkürzt wird. Auf diese Weise
wird das Abschalten ausgeglichen.
Die Fig. 2 zeigt Spannungs-Strom-Wellenformen, wenn das
Verhältnis der Nennströme des GTO 9 und GTO 10 gleich 2 : 3
ist. V AK ist die zwischen dem Anodenanschluß A und dem
Kathodenanschluß K angelegte Spannung. Wie aus der Darstellung
hervorgeht, kann erfindungsgemäß, sogar wenn GTOs mit
verschiedenen Nennströmen direkt parallel verbunden sind,
ein gutes Ein/Ausschaltverhalten erreicht werden (im Ein-Zustand
fließen die Ströme im Verhältnis zu den Nennströmen
der GTOs dadurch). Wenn der Hauptstrom gleich 450 A ist,
kann somit eine Parallelverbindung eines GTO mit 300 A
Nennstrom und eines GTO mit 200 A Nennstrom angewendet
werden, wobei ein Übermaß oder Spielraum von nur 10% vorliegt.
Der Grund, warum die Parallelverbindung der GTOs mit verschiedenen
Nennströmen auf diese Weise arbeitet, wird nun
genauer erläutert.
Ein GTO ist im allgemeinen aus einem pnpn-Vierlagenstruktur-
Halbleitersubstrat aufgebaut, wobei deren n-Kathoden-Emitterlagen
Streifenform haben. Die Anzahl der streifenförmigen
Kathoden-Emitterlagen wird durch den zulässigen Nennstrom
des GTO festgelegt. Jede Kathode-Emitterlage ist von einer
Gate-Elektrodenschicht umgeben. Dies kann so gesehen werden,
daß GTO-Einheiten mit jeweils einer Endlage der streifenförmigen
Kathoden-Emitterlage entsprechend der Anzahl der
streifenförmigen Kathoden-Emitterlagen im Halbleitersubstrat
zusammengesetzt sind.
Die Fig. 3 zeigt die Beziehung zwischen der Fläche einer
n-Emitterschicht in einem GTO (das heißt eine Kathoden-Emitterlage)
und I GT (das heißt dem minimalen Gatestrom, der zum
Einschalten des GTO erforderlich ist). Wie aus der Zeichnung
hervorgeht, nimmt der Zündstrom mit einer zunehmenden Anzahl
von streifenförmigen Kathoden-Emitterlagen zu.
Die Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen der Gate-Übersteuerungsrate
OD (dem Verhältnis des Spitzenwertes I GP
eines Gate-Einschaltstromes zum Zündstrom I GT , das heißt
OD = I GP /I GT ) und einer Einschaltzeit. E GON ist die Spannung
der Stromversorgung 3. Die Fig. 4 zeigt, daß die Einschaltzeit
verkürzt wird, wenn die Gate-Übersteuerungsrate groß
wird.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, können GTOs mit
verschiedenen zulässigen Nennströmen, die direkt parallel
verbunden sind, im wesentlichen gleichzeitig durch Hindurchschicken
des Gate-Einschaltstromes mit einem Spitzenwert
I GP , der so festgelegt ist, daß die Gate-Übersteuerungsrate
jedes GTO fest ist, eingeschaltet werden (der Spitzenwert
ist in Übereinstimmung mit dem Gate-Einschaltstrom festgelegt,
der in Abhängigkeit vom Nennstrom eines jeden GTO
bestimmt ist). Damit kann eine Bauteilzerstörung aufgrund
eines termischen di/dt-Durchbruchs, der aus einem Strom-Ungleichgewicht
während des Einschaltens resultiert, verhindert
werden. Es ist anzumerken, daß wie in der Fig. 4 gezeigt
die Zunahmerate di G /dt des Einschaltstromes so eingestellt
ist, daß sie in jedem GTO gleich ist.
Während des stationären Ein-Zustandes ist der Strom so auf
die jeweiligen GTOs aufgeteilt, so daß die Stromdichte in
jedem GTO, das heißt die Ein-Spannung davon gleich ist. Das
Stromaufteilungsverhältnis entspricht dem Verhältnis der
Flächen der Kathoden-Emitterschichten der jeweiligen GTOs.
Die Fig. 5 zeigt die Beziehung zwischen der mittleren Umschaltrate
dI GQ /dt zwischen 0,1 I GQ und 0,5 I GQ (I GQ ist der
Gatestrom, der zum Abschalten jeder Einheit erforderlich
ist) und der Abschaltzeit. E GOFF ist die Spannung der Stromversorgung
4. Um jeden GTO gleichmäßig abzuschalten, ohne
daß der Strom auf einen bestimmten GTO konzentriert wird, muß
der Wert dI GQ /dt für jeden GTO gleich sein. Dies gilt auch
für GTOs mit verschiedenen Nennströmen. Wenn das Verhältnis
der Werte dI GQ /dt der jeweiligen GTOs in Übereinstimmung mit
dem Verhältnis der Nennströme davon (und so zu dem Verhältnis
der Flächen der Kathoden-Emitterschichten davon) gebracht
wird, werden die Werte dI GQ /dt der jeweiligen GTOs
gleich, so daß die GTOs gleichzeitig abgeschaltet werden,
wodurch der Fehler, daß der Strom auf einem bestimmten GTO
konzentriert wird, vermieden wird.
Die Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
bei der n GTOs direkt parallelgeschaltet sind. In der Fig. 6
bezeichnen gleiche Bezugszeichen und Buchstaben gleiche
Elemente wie in der Fig. 1. Tn ist ein n-ter GTO, und Rn
und Ln sind ein Widerstand und eine Drosselspule, die mit
dem Gate Gn des GTO Tn verbunden sind.
Die n GTOs mit verschiedenen Nennströmen, die direkt parallel
verbunden sind, können auch im wesentlichen gleichzeitig
ein/ausgeschaltet werden.
Auch wenn die parallel verbundenen GTOs verschiedene Nennströme,
Strukturen, Eigenschaften usw. haben - ausgenommen
die in den Fig. 3 bis 5 gezeigten Beziehungen, den Spannungsabfall
in Vorwärtsrichtung bei gleicher Stromdichte und
der Nennspannung - treten keine Schwierigkeiten auf.
Die Stromversorgungen 3 und 4, der Transistor 5 und der
Thyristor 8 usw., die zur Zuführung der Ein/Ausschaltsignale
verwendet werden, können durch andere Stromversorgungseinrichtungen
und Schalteinrichtungen ersetzt werden.
Die Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
bei der zwei Transistoren mit verschiedenen Nennströmen
direkt parallelgeschaltet sind. Diese Ausführungsform
entspricht der Ausführungsform der Fig. 1 mit der
Ausnahme, daß Transistoren 21 und 22 anstelle des GTO 9 und
GTO 10, Widerstände 23 und 24 anstelle der Drosselspulen 13
und 14 und ein Transistor 25 anstelle des Thyristors 8
angeordnet sind. Die Basis B 21 und B 22 der Transistoren 21
und 22 sind durch eine zusätzliche Basis-Hilfsleitung Ba
miteinander verbunden. Die Emitter E 21 und E 22 dieser
Transistoren sind miteinander durch eine Hilfsleitung Ea
verbunden. Die Widerstandswerte der Widerstände 11, 12, 23
und 24 sind wie folgt eingestellt.
Die Fig. 8 zeigt die Abhängigkeit der Ein/Ausschaltzeit
eines Transistors vom Basisstrom ±I B (-I B ist der Basisstrom,
der vom Emitter zur Basis fließt, wenn der Transistor
in Rückwärtsrichtung vorgespannt ist, das heißt ausgeschaltet
ist), wobei der Wert h FE fest ist. Bei dem beschriebenen
Transistor, der ein Schalt-Leistungstransistor ist, ist h FE
gewöhnlich etwa 100 beim Nennstrom, ungeachtet des Wertes
des Nennstromes.
Damit können, wenn die parallel verbundenen Transistoren 21
und 22 mit verschiedenen Nennströmen die in der Fig. 8 gezeigte
Beziehung zueinander haben, die Übergangscharakteristiken
der jeweiligen Transistoren durch das Auswählen
von I B und -I B so, daß die Ein/Ausschaltzeit jedes Transistors
fest ist, in Übereinstimmung gebracht werden,
wodurch es möglich wird, daß direkt parallel verbundene
Transistoren mit verschiedenen Nennströmen gleichzeitig
ein/ausgeschaltet werden.
Es ist anzumerken, daß, obwohl während des stationären
Zustandes der Hauptstrom so aufgeteilt wird, daß V CE(sat)
für jeden Transistor konstant ist, der aufgeteilte Strom den
Nennstrom jedes Transistors nicht übersteigen darf.
Der ausgewählte Wert I B (±I b1, ±I b2) kann unter der Annahme,
daß die Spannungen der Stromversorgungen gleich E B bzw. -E B
und die Widerstandswerte der Widerstände 11, 12, 23 und 24
gleich R 11, R 12, R 23 und R 24 sind, wie folgt eingestellt
werden:
Für den Transistor 21:
Ein: I b1 = E B /R 11,
Aus: -I b1 = -E B /R 23;
Aus: -I b1 = -E B /R 23;
und für den Transistor 22:
Ein: I b2 = E B /R 12,
Aus: -I b2 = -E B /R 24.
Aus: -I b2 = -E B /R 24.
Bei dem beschriebenen Aufbau können die direkt parallel
verbundenen Transistoren mit verschiedenen Nennströmen für
jeden Nenn-Hauptstrom zusammengestellt werden.
Erfindungsgemäß können die parallel verbundenen abschaltbaren
Halbleiterelemente mit verschiedenen Nennströmen somit
jeden Strom wirkungsvoll Ein/Aus-Steuern.
Claims (3)
1. Direkte Parallelschaltung abschaltbarer Halbleiterelemente,
wobei eine Anzahl von abschaltbaren Halbleiterelementen
(9, 10; Tn; 21, 22) direkt parallel zwischen einem
Anodenanschluß (A) und einem Kathodenanschluß (K) angeordnet
sind und die Steuerelektroden (G 9, G 10; G n ; B 21, B 22) der
Halbleiterelemente und deren Kathoden (K 9, K 10; K n ; E 21,
E 22) miteinander durch eine erste bzw. eine zweite Hilfsleitung
(Ga, Ka; Ba, Ea) verbunden sind, wobei jeweils
Reihenschaltungs-Einheiten von Widerständen (11, 12; Rn; 23,
24) und von Drosselspulen (13, 14; Ln) über eine Reihenschaltung
einer Einschalt-Stromversorgung (3) und einer
Ausschalt-Stromversorgung (4) verbunden sind, wobei der
Mittelpunkt (N 1, N 2, N n ) der Reihenschaltungs-Einheiten mit
der Steuerelektrode von jedem der Halbleiterelemente und der
Mittelpunkt (N 0) der Einschalt-Stromversorgung und der Ausschalt-
Stromversorgung mit der zweiten Hilfsleitung verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die abschaltbaren Halbleiterelemente, die direkt parallelgeschaltet
sind, verschiedene zulässige Nennströme aufweisen,
und daß die gleiche Anzahl von Reihenschaltungs-Einheiten
wie die der parallel verbundenen Halbleiterelemente
parallel zueinander geschaltet sind, wobei der Mittelpunkt
jeder der Reihenschaltungs-Einheiten mit der Steuerelektrode
des entsprechenden Halbleiterelementes verbunden ist.
2. Direkte Parallelschaltung abschaltbarer Halbleiterelemente
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werte des Widerstandes und der Drosselspule in jeder der
Reihenschaltungs-Einheiten derart eingestellt sind, daß der
Einschaltstrom und der Ausschaltstrom, der jedem der Halbleiterelemente
zugeführt wird, dem zulässigen Nennstrom
jedes der Halbleiterelemente entspricht.
3. Direkte Parallelschaltung abschaltbarer Halbleiterelemente
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verhältnisse der Werte der Widerstände und der Drosselspulen
in umgekehrter Beziehung zu dem Verhältnis der zulässigen
Ströme der Halbleiterelemente stehen.
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