DE347627C

DE347627C - Schuelerschreibpult

Info

Publication number: DE347627C
Application number: DE1919347627D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-02-11
Filing date: 1919-02-11
Publication date: 1922-01-24

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 24. JANUAR 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34 i GRUPPE

Josef Müller in Konstanz.

Schülerschreibpult. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Februar 1919 ab.

Aus dem Bedürfnis heraus, den Schulkindern ibei der Lernarbeit mit einer Vorrichtung behilflich zu sein, welche zu ihrer Körpergröße paßt und eine gesundheitlich einwandfreie Körperhaltung zuläßt, wurden, die bekannten Sohülersohreibpulte geschaffen.

Diese sind, ziumal gegenwärtig, so teuer, daß die minderbemittelte Bevölkerung sich die Anschaffung versagen muß. Bei der außerordentlichen. Beschränktheit der Wohnungen und des in ihnen zur Verfügung stehenden Raumes ist es vollends nötig, die Ausstattung

\ der Räume auf die notwendigsten Möbel zu

beschränken.

Der Erfindung lag- daher die bedeutsame Aufgabe zugrunde, ein Schülerschreibpult zu schaffen, das billig und von kleiner Raum-. Inanspruchnahme ist.

Die Aufgabe fand ihre Lösung· .durch die Erkenntnis, daß sich ein für den beabsichtigten Zweck völlig genügendes, auch allen in ίο gesundheitlicher Beziehung gestellten Bedingungen entsprechendes Schülerschreibpult im Gegensatz zu den älteren Vorschlägen lediglich durch ein Pult, d. h. im wesentlichen eine Pultplatte, allein, herstellen läßt, sofern dafür gesorgt wird, daß sie mittels zweier Stützen mit einem Stuhl durch eine Befestigungsvorrichtung verbunden wenden kann.

Die praktische Benutzung dieses Vorschlages nötigt lediglich zur Anschaffung einer billigen Pultplatte mit zugehöriger Befestigungseinrichtung, und es leuchtet ein, daß eine solche P>uiltplatte nach Abnahme vom Stuhl irgend wohin ohne nennenswerten Raumbedarf weggestellt werden kann. Zwar ist auch bereits vorgeschlagen worden, eine Pultplatte durch zwei Stützen tragen zu lassen, die an einer Sitzgelegenheit ihre Stütze finden. Dort handelt es sich aber um einen Kinderstuhl und ein kompliziertes teures Möbelstück, das einheitlich aufzufassen ist und auch gebraucht werden soll und jedenfalls den hier !beabsichtigten, oben angegebenen Zweck nicht würde erreichen lassen.

Zur Befestigung der Pultplatte gemäß der Erfindung eignet sich jeder gewöhnliche Stuhl.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem solchen und gibt auch ein Beispiel für die Anbringung der Stützen und eine zweckmäßig auszuführende Befestigungs- oder Anbringungseinrichtung.' Es zeigt: Abb. ι die Gesamteinrichtung, Abb. 2 eine Ober-, Vorder- und zwei Seitenansichten der Pultplatte für sich, Abb. 3 eine schaut>ildliche Oberansicht,

Abb. 4 und 5 die Befestigungseinrichtung und

Abb. 6 und 7 die Stützen und ihre Anbringung an der Pultplatte.

Die Bauart der Anbringungsivorrichtung ermöglicht die Anbringung an jedem Stuhl ohne Ausnahme. Dies geschieht in der Weise, daß man erst die Anbringungsvorrichtung an den Stuhlbeinen festmacht, hierauf die beiden Stützen in den öffnungen der Anforingungsivorrichtung und gewünschter gleicher Höhe festschraubt. Dann wird die Pultplatte an der Stütze 22 befestigt Dies geschieht, indem man den oberen winkelförmigen Teil der Stütze 22 in die an der unteren Seite der Pultplatte befindlichen Schäfte 25, 26 steckt. Infolge des über der Anbringungsvorrichtung dieser Stutze angebrachten Stellringes ist die Pultplatte mit der Stütze 22 in der gewünschten Höhe im Kreise drehbar und kann beliebig von und zum Stuhl gedreht werden. Nun wird auf dem Stuhl Platz genommen und die Pultplatte sanft auf die Stütze 21 geschoben. Jetzt ruht die Platte auf beiden Stützen. Damit sieb die Pultplatte nicht bei j etwaigem Dagegenlehnen nach vorn drehen kann, wird die vordere Feststellschraube der Stütze 22 wieder angezogen.

Wird das Stuhlpult nicht benutzt, kann es auseinandergenommen und an die Wand gehängt oder in eine Ecke des Zimmers gestellt werden. Es beansprucht also aufgestellt und abgebaut fast gar keinen Raum und tut dieselben Dienste wie die eingangs erwähnten großen Schülerschreibtische. Wird derselbe Stuhl täglich für das Pult benutzt, kann die Anbringungsvorrichtung (Abb. 4) auch an dem Stuhl angebracht bleiben. Der Stuhl¹ kann trotzdem zu gewöhnlichen Zwecken verwendet werden, und die Zusammenstellung des Stuhlpultes ist in diesem Falle Sache von ein paar Minuten.

Claims

Patent-Ansprüche: go

1. Sehülerschreibpult, dadurch gekennzeichnet, daß es. mittels zweier Stützen (21,22) mit einem¹ Stuhl durch eine Befestigungsvorrichtung verbunden werden kann.

2. Schülerschreibpult nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Stützen (Abb. 7) am oberen Ende eine einfache und die andere (Abb. 6) eine doppölte Umfoiegung aufweist, wobei die letztere in Nuten einschiebbar ist, die mit Hilfe von an der Unterseite der Pultplatte (30) angebrachten Führungsleisten (25, 26) gebildet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,