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Rechenlehrmittel. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Rechenlehrmittel,
bei dem in bekannter Weise über einer mit Zahlenbildern versehenen Grundplatte eine
in der Längsrichtung verschiebbare Abdeckplatte oder ein Schieber angeordnet ist.
Derartige Rechenlehrmittel sind bereits bekannt. Es sind fernerhin auch bereits
für den Rechenunterricht dienende Lehrmittel bekannt, bei denen mehrere Schieber
über der die Zahlenbilder tragenden' Grundplatte angeordnet sind, indessen sind
bei den zuletzt erwähnten Lehrmitteln die mehreren Schieber durchweg derart angeordnet,
daß sie lediglich miteinander gleichlaufend bewegt werden können.
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Demgegenüber besteht die Neuerung an dem vorliegenden Lehrmittel darin,
daß außer einem bekannten, gleichzeitig eine Gruppe von Zahleneinzelbildern abdeckenden
oder freigebenden, in der Längsrichtung der Grundplatte verschiebbaren Schieber
noch ein oder mehrere, senkrecht zu der Bewegungsrichtung des zuerst erwähnten Schiebers
bewegliche Querschieber vorgesehen sind, mittels deren nicht nur Gruppen von Zahleneinheiten,
sondern Zahleneinzelbilder, beispielsweise einzelne Punkte, Quadrate o. dgl. freigelegt
oder abgedeckt werden können. Durch die Anordnung dieser Querschieber ist man in
der Lage, zu jeder durch die Längsschieber freigegebenen Anzahl von Zehnern beliebig
viele Zahleneinheiten addieren zu können, wobei überdies noch der Vorteil vorliegt,
daß die unterhalb der Querschieber vorgesehenen Gruppen von Zahlenbildern genau
denjenigen Gruppen entsprechen können, die man mittels des an sich bekannten Längsschiebers
abzudecken oder freizulegen vermag. Ordnet man also die Zahleneinheiten in Gruppen
zu zehn nebeneinander, so kann man mittels des Längsschiebers ganze Zehner, mittels
je eines Querschiebers äber beliebig viele Einer freilegen, wobei durch vollkommenes
Zurückziehen des einen Querschiebers wiederum ein voller Zehner in Erscheinung tritt.
Dadurch wird den Schülern in außerordentlich leicht verständlicher Weise die Addition
mehrerer Einer zu einem Zehner klargemacht und fernerhin bietet die Anordnung zweier
oder mehrerer Querschieber in dem besagten Falle noch den weiteren Vorteil, daß
das Entstehen von Zahlenwerten über io durch Addition zweier oder mehrerer kleiner
Zahlenwerte ohne weiteres erkennbar wird.
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In gleicher Weise wird aber auch das Subtrahieren für die Kinder leicht
faßlich gestaltet und schließlich ist durch die in Verbindung mit dem Längsschieber
vorgesehenen Querschieber auch die Möglichkeit geschaffen, mit verhältnismäßig großen
Zahlen zu arbeiten, dem Schüler also auch den Begriff großer Zahlen beizubringen.
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Ein weiterer Vorteil, der durch die Anordnung der Querschieber erzielt
wird, besteht dann noch darin, daß auch die Multiplikation und das Dividieren außerordentlich
klar veranschaulicht wird, indem beispielsweise bei Vorhandensein von vier Querschiebern
die Multiplikation mit den Faktoren 9,3 3 und q. dadurch dem Fassungsvermögen
des Kindes beigebracht wird, daß man das Kind veranlaßt,
durch aufeinanderfolgende
Betätigung dernebeneinander befindlichen Querschieber zweimal, dreimal oder viermal
die gleiche Anzahl von Zahleneinheiten bzw. einzelner Zahlenbilder freizulegen.
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Die Zeichnung veranschaulicht den 1?rfin.-dungsgegenstand in einem
Ausführungsbeispiel.
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Abb. i ist eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht und Abb. 3 ein
Längsschnitt nach der Linie A-B der Abb. 2, wobei diese Abbildungen die als Federkasten
dienende Ausführungsform bei geschlossenem Kasten erkennen lassen.
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Abb. 4 stellt eine Draufsicht bei halbgeöffnetem Federkasten dar,
während Abb. 5 einen Querschnitt nach der Linie C-D der Abbildung q. veranschaulicht.
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In der Zeichnung ist i eine Grundplatte, die auf ihrer oberen Fläche
eine aus :Metall, Pappe oder aber aus Papier bestehende Auflage 2 mit darauf befindlichen,
besonders angeordneten Punkten, Kreisen, Quadraten oder sonstigen Darstellungen
trägt oder aber unmittelbar mit den vorerwähnten Zeichnungsabbildungen bedruckt
sein kann. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die mit 3 bezeichneten,
die Zahleneinheit darstellenden Abbildungen als Punkte oder Kreise ausgebildet und
entsprechend dem in Deutschland gebräuchlichen Dezimalsystem in Gruppen zu zehn
zusammengefaßt, wobei die zehn Punkte oder Kreise in zwei Reihen zu je fünf angeordnet
sind, wie dies aus Abb.2 und q der Zeichnung zu erkennen ist. Es befinden sich also
auf der Grundplatte i Querreihen zu je fünf Punkten, Kreisen o. dgl., wobei zweckmäßig
nach je zwei Reihen dieser Punkte, Kreise o. dgl. 3 ein gewisser Zwischenraum vorhanden
ist. Über der Auflage 2 oder dem Aufdruck ist nun einerseits ein in der Längsrichtung
der Platte i verschiebbarer Schieber oder eine Platte q. angeordnet, während anderseits,
nämlich an dem einen Ende der Platte i ein oder mehrere Schieber 5-, 6, 7 und 8
vorgesehen sind, die quer zu der Grundplatte i verschoben werden können. Sämtliche
Schieber 4., 5 usw. sind in eingeschobener Stellung,-in der die Auflage 2 oder der
Aufdruck vollkommen überdeckt wird, vorteilhaft mittels geeigneter Vorreiber g,
io, 1i, ,12 und 13 festlegbar, so daß eine ungewollte Verschiebung oder Lageveränderung
der vorerwähnten Schieber verhindert werden kann.
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Während der Schieber 4 einfach in einer Schwalbenschwanzführung der
Platte z geführt sein kann, ist für die Querschieber 5, 6, 7 und 8 bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel noch eine besondere Einrichtung vorgesehen, indem diese Schieber
im wesentlichen U-förmig ausgebildet sind und die Grundplatte i . in der aus Abb.
3 und 5 ersichtlichen Weise übergreifen. Die betreffenden Schieber besitzen dabei
auf ihrer unteren Fläche noch je einen Vorsprung oder Anschlag 5a, so daß ein vollkommenes
Herunterziehen der Querschieber von der Grundplatte i unmöglich gemacht ist.
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Bei der in der Zeichnung veranschaulichten, lediglich als Beispiel
zu bewertenden Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die Grundplatte i
ihrerseits als Deckel für einen Feder- oder Griffelkasten 1q. benutzt und zu diesem
Zwecke bei 15 unterteilt und mit ihrem größeren Teil bei z6 um eine Schraube o.
dgl. drehbar angeordnet, so daß man durch Ausschwenken oder Drehen des betreffenden
Plattenteiles dem Griffel- oder Federkasten 1q, zugängig machen kann.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Lehrmittel wird in folgender
Weise, und zwar wenn es als Deckel eines Federkastens benutzt ist, bei geschlossenem
Kasten benutzt: .
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Wenn die Schieber eingeschoben sind, so sind sämtliche, die Zahleneinheiten
darstellenden Punkte Kreise, Quadrate o. dgl. überdeckt. Durch Zurückziehen des
Schiebers q. können nun Reihen und Gruppen der Einheiten, also ---- bei der gezeichneten
Ausführungsform -jeweils fünf und mehrfach fünf Punkte in Erscheinung gebracht werden:
Hierdurch kann man also dem Schüler in einfachster @N'eise den Begriff und das Ergebnis
der Addition sowie der Multiplikation beibringen, und zwar mit Bezug auf die Zahlengrößen
5 und mehrfach 5.
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Für die übrigen Zahlenwerte sind dann die Querschieber 5, 6, 7 und
8 zu benutzen, indem man durch Zurückziehen der betreffenden Querschieber beliebig
viele Punkte einzeln nacheinander in Erscheinung treten lassen kann. Sind vier solche
Querschieber 5 bis 8 vorhanden und sind die Punkte, Kreise u. dgl. - wie bei dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel - in Reihen zu je fünf angeordent, so kann man
mittels der Querschieber nicht nur die Addition von Zahlenwerten bis zur Summe von
2o, sondern auch die Multiplikationen darlegen, deren Produkt innerhalb der Zahlengrenze
i bis 2o liegt.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
besitzt noch den besonderen Vorzug, daß durch die Anordnung der Punkte in Gruppen
von je zehn zunächst der Begriff der Zehner (ein-zig, zweizig, dreizig usw.) dargelegt
wird, und daß durch die Anordnung von vier Querschiebern die Möglichkeit gegeben
wird, Addierungen von Einern auszuführen, die über einen Zehner hinausgehen, ohne
daß hierzu der Längsschieber beeinflußt zu werden brauchte. Weiterhin ermöglicht
die Anordnung der vier Querschieber noch die Addition zweier Doppelzahlen, indem
man die zu addierenden Zehner durch Verschiebung des Längsschiebers und die hinzuzuzählenden
Einer durch Verschiebung der beiden,
vorher noch nicht verwendeten
Querschieber in Erscheinung treten läßt. w Wie ersichtlich, bietet der Gegenstand
der Erfindung ein außerordentlich einfaches Mittel, um den Schülern die vorerwähnten
verschiedenen Rechenarten darzulegen' und beizubringen, wobei noch bemerkt sei,daß
man statt der in der Zeichnung gewählten Anordnung der die Zahleneinheiten darstellenden
Punkte, Quadrate u. dgl. auch eine Anordnung verwenden könnte, bei der die einzelnen
Reihen von weniger oder mehr (beispielsweise zehn Punkten) gebildet werden.