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Verfahren und Einrichtung zum selbsttätigen Registerhalten beim Nachbearbeiten
von Stoffbahnen. Fast alle Materialien, z. B. Gewebe und Papier, sind infolge von
Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, Zerrung beim Druck, bei der Führung,
beim Prägen, Satinieren und anderer Weiterbearbeitung Formatveränderungen unterworfen.
Diese Veränderungen sind nur gering, wenn im gleichen Arbeitsgange .die Weiterbearbeitung
stattfindet. Soll jedoch, was in vielen Fällen notwendig oder vorteilhaft ist, eine
registerhaltige Nachbearbeitung erst nach gewisser Zeit stattfinden, z. B. in anderen
Maschinen oder nach dem Trocknen einer das Material feuchtenden Vorbearbeitung,
so entstanden bisher schwer zu überwindende Schwierigkeiten, indem z. B. für registerhaltiges
Schneiden oder Bedrucken schon vorbedruckter Papierbahnen ein zeitraubendes Nadeln
erforderlich war, oder es mußten beim Bogendruck umständliche und deshalb teure
Anlegevorrichtungen benutzt werden, bei denen trotzdem wegen Nichtpassens der Vorbearbeitung
mit der Nachbearbeitung ein erheblicher Ausschuß nicht zu vermeiden ist.
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Die nachstehend beschriebene Erfindung soll eine mit der Vorbearbeitung
übereinstimmende Nachbearbeitung ermöglichen; ihre Anwendung soll sich auf alle
Art Nachbearbeitungen erstrecken, und zwar für beliebige Formate, u. a. auf das
registerhaltige Schneiden. vorgedruckter Bahnen oder Bogen aus Papier oder Abschnitten.
aus Gewebe, Linoleum oder anderen Materialien; ferner auf registerhaltenden Druck
aller Art, z. B. Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruck, Gummidruck, Kombination dieser
Drucke; ferner auf Mehrfarbendruck, auf Präge-, Loch-Falz-, Perforier-, Klebe-,
Kopier-, Stempel-Zahl-, Meß- und andere Verfahren und Maschinen, auch auf photographische
und mechanische Apparate aller Art, die eine genaue Übereinstimmung der Vor- und
lNTachbearbeitung verlangen und bei denen die nachbeschriebenen Registervorrichtungen
angebracht werden können. Die Anwendung soll sich auch auf Kombinationen der vorgenannten
Techniken und auf alle Arten von Materialien, z. B. auch Metall und Zelluloid, erstrecken.
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Es ist zwar schon bekannt, am Rand der Bahnen vorgesehene Marken (insbesondere
Löcher) zu verwenden, in welche beim wiederholten Durchgang Spitzen einer Punktiervorrichtung,
bestehend aus auf einer endlosen Bahn sitzende Punktierspitzen, zum Eingriff gelangen,
um eine registerhaltige Führung zu ermöglichen. Diese Einrichtung setzt aber voraus,
daß die Abstände der Löcher sich nicht verändern, da die Abstände der Punktierspitzen
stets dieselben bleiben.
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Damit muß aber diese Einrichtung für den vorliegenden Zweck, wo es
sich hauptsächlich darum handelt, in einem solchen Fall ein registerhaltiges Arbeiten
zu ermöglichen, wo die Papierbahn o. dgl. hinsichtlich ihrer Länge bzw. in bezug
auf den Abstand der Marken während der einzelnen Arbeitsvorgänge Änderungen unterworfen
ist, vollkommen ausscheiden.
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Den bekanntenArbeitsweisengegenüber kennzeichnet sich das vorliegendeVerfahrendadurch,
daß
die bei dem ersten Arbeitsvorgang in bekannter Weise angeordneten Registermarken,
z. B. Lochungen, geprägte oder gedruckte Striche o. dgl., dazu benutzt werden, die
für die Nachbearbeitung, insbesondere in zeitlich unterschiedlichen Arbeitsvorgängen
bestimmten Maschinen oder Vorrichtungen mit Hilfe einer besonderen Kraftquelle,
z. B. auf elektrischem oder pneumatischem Wege registerhaltig zu steuern.
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Zur besseren Veranschaulichung des Verfahrens ist auf der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die registerhaltige Führung der
Papierbahn zum Zweck des Druckens der zweiten Farbe auf einer Tiefdruckpresse auf
elektrischem Wege erreicht wird. Die dargestellte Maschine bildet keinen Teil der
Erfindung.
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Abb. i ist die Seitenansicht eines Tiefdruckwerkes und Abb. 2 eine
Draufsicht auf dasselbe.
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a ist das 1Vlaschinengestell. b ist die Papierbahn. c ist eine
im Lager cl ruhende Spindel, von der sich die Papierbahn abrollt. dl und d:' sind
Spindeln der Aufrollvorrichtung, wovon letztere als Aufrollspindel für den Mitläufer
gedacht ist.
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Auf der Papierbahn b sind im ersten Arbeitsgang sowie gleichzeitig
mit dem Druck der ersten Farbe eines Vierfarbendruckes Bleichweit voneinander entfernte
Registermarken e mit elektrisch leitender Metallfarbe aufgedruckt worden. f1 ist
eine mit der elektrischen Leitung und mit dem Relais g sowie einer Schwachstrombatterie
h in leitender Verbindung stehende Kontaktfeder, die auf der Papierbahn leicht schleifend
aufliegt. f 2 zeigt die Anordnung derselben Feder bei umgekehrtem Lauf der Papierbahn.
i ist gleichfalls eine Kontaktfeder, die auf der mit Kontaktstiften k versehenen
Scheibe j schleift und elektrisch mit f l, g und lz verbunden
ist. Die Scheibe i geht zwangläufig mit dem Druckwerk na, 7a.
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o sind die Führungsrollen für die Papierbahn in beliebiger Anordnung
und ohne zwangläufige Verbindung. p ist der Antriebsmotor. q1 und@q2 sind Bremsmagnete
bekannter Art; y1, y2, y3 und 'r4 (Abb. 2) sind Stirnräder des Antriebs.
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Der Arbeitsvorgang bei dem dargestellten Beispiel ist folgender. Im
ersten Arbeitsvorgang ist die Papierbahn in Übereinstimmung mit den Stiften k der
Scheibe y mit den elektrisch leitenden Registermarken e und einem ersten Farbendruck
versehen worden. Wenn es sich hierbei beispielsweise um schwer trocknende Ölfarbe
handelt, so muß die bedruckte Papierbahn abgenommen und zu längerem Trocknen weggestellt
oder in Bahnen aufgehängt werden. Zufolge des Vorfeuchtens, Bedruckens und Trocknens
erfährt das Papier notwendigerweise durch Einschrumpfungen, Verziehen und Blasenbildung
usw. Veränderungen in Länge und Breite. Es gilt nun eine zweite, dritte und vierte
Farbe registerhaltig genau au- das erste Bild aufzudrucken. Dieses genaue registerhaltige
Ineinanderpasserider verschiedenen Druckvorgänge regelt sich nach vorliegender Erfindung
dadurch, daß im Augenblick der Berührung der Kontaktfeder i mit einem Kontaktstift
k der Scheibe i die Kontaktfeder f 1 auf eine der Registermarken e trifft.
Erfolgt die Berührung nicht gleichzeitig, also entweder zu früh oder zu spät, so
betätigt der elektrische Strom den auf dem Formzylinder wirkenden Bremsmagneten
q1 oder q2, je nachdem die Papierbahn im Druckwerk vor- oder zurückgerückt werden
soll, so lange, bis der vorbeschriebene Kontakt und damit die Registerhaltung wieder
hergestellt ist.
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Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung wird durch nachstehende
Ausführungsformen eines registerhaltigen Schneidens bedruckter Papierbahnen noch
weiter näher gekennzeichnet.
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Auf einer Rotations- oder Bogendruckmaschine oder in Verbindung mit
derselben wird eine Lochvorrichtung in Tätigkeit gesetzt, die in Abständen, welche
den späteren Schnittlinien entsprechen, z. B. bei jeder Druckzylinderumdrehung,
die Papierbahn oder die Bogen, z. B. den Rand derselben, durchlocht. Die Lochvorrichtung
wird z. B. an dem Druckzylinder selbst angebracht, steht jedenfalls mit dem Getriebe
der Druckmaschine in Verbindung, so daß eine genaue Übereinstimmung zwischen Lochung
und Druckregister gesichert ist, ohne daß es jedoch notwendig ist, daß die Lochung
gerade an der Grenze zweier Rapporte stattfindet; sie wird aus Zweckmäßigkeitsgründen
unter Umständen in einiger Entfernung von der späteren Schnittlinie angebracht.
Die so gelochte Papierbahn wird sodann aufgerollt oder bei Benutzung schwertrocknender
Farben aufgehängt bzw. die Bogen mit oder ohne Zwischenlage aufgestapelt.
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Das vorbedruckte, gelochte Papier wird nach beliebiger Zeit in. eine
Schneidevorrichtung geführt, deren für die Registerhaltung wesentlicher Teil eine
Rolle, Platte o. dgl. ist, die an denjenigen Teilen, über welche die Durchlochung
der Papierbahn geführt wird, durchbrochen ist und mit einem Luftgebläse in Verbindung
steht. Die um die genannte Rolle gleitende Papierbahn schließt deren Durchbrechung
und somit den Luftstrom; sobald aber eine Lochung der Papierbahn über die Rollendurchbrechung
gleitet, so strömt die Luft hindurch und setzt einen über der betreffenden Stelle
angebrachten Hebel in Bewegung, der auf die nachstehend beschriebene oder andere
Weise die Stellung des Messers oder der Papierbahn oder die Zeit des Schnittbeginns
regelt, so daß der nachfolgende Schnitt in genauer Übereinstimmung mit dem Register
erfolgt.
Wird eine langsame Gangart gewählt, so wird die Abnahme
durch Hand geschehen können. Bei schnellem Gang wird man eine der bekannten Bogenablegevorrichtungen
benutzen.
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Ausführungsformen des oben beschriebenen Schneideverfahrens sind z.
B.
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z. Der obengenannte, durch Luftdruck angetriebene Hebel setzt z. B.
mittels elektrischen Kontaktes die Schneidevorrichtung geradezu der ZeitinBewegung,
daß sie genauandergewünschtenStelle denSchnitt ausführt. ZudiesemZweck läßt man
z. B. die bereits bedruckte Papierbahn über einen nicht rotierenden Zylinder gleiten;
im Innern des Zylinders endet ein Druckluftzuführungsrohr. Sobald der betreffende
Teil der Zylinderoberfläche, in welchem das Ende dieses Rohres mündet, vom Papier
nicht bedeckt wird, strömt die Luft hindurch. Tritt nun eine z. B. kreisförmige,
der Schneidevorrichtung nächstliegende Durchlochung der Papierbahn über die z. B.
in achsialer Richtung verlaufende schmale Durchbruchsöffnung der Rolle, so bläst
in dem Augenblick des Darübergleitens die Luft durch die Papieröffnung und druckt
auf eine über derselben angebrachte Feder, dadurch einen elektrischen Kontakt herstellend,
der die Schneidevorrichtung durch eine beliebige Hebelvorrichtung öder elektrische
Kraftübertragung in Tätigkeit setzt. Die Ausdehnung und Gangart der Schneidevorrichtung
wird so berechnet bzw. geregelt, daß das Schneidemesser die der Papierlochung bzw.
dem Register entsprechende Linie trifft. Zu diesem Zweck wird z. B. die Führungsrolle
oder Führungsplatte zusammen mit der Luftzuführung, oder letztere allein, verschiebbar
angeordnet, so daß der Austritt der Luft und damit der Beginn der Inbewegungsetzung
der Schneidevorrichtung genau so eingestellt werden kann, daß der Schnitt in die
Registerlinie fällt. Statt die Luftzuführung verschiebbar anzuordnen, kann auch
der auf dem Papier gleitende, die Kraftübertragung vermittelnde Hebel o. dgl. verstellbar
angebracht werden. Tritt nun infolge Ausdehnung oder Verkürzung der Papierbahn eine
Lochung später oder früher als zuvor über die durchbrochene Rolle der Schneidevorrichtung,
wird doch immer der Schnitt der Papierlochung bzw. dem vorher festgelegten Markenabstand
entsprechen.
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Für die vorliegende Ausführungsform wird es zweckmäßig sein, wenn
der Schnitt mit der Wirkung des Luftstromes nicht genau zusammenfällt, die Registerlochung
in einer bestimmten Entfernung von der Schnittlinie anzubringen. Je nach der Zeit,
welche die Schneidevorrichtung, von der Wirkung des Luftstromes an gerechnet, bis
zum Schnitt selbst braucht, wird die Luftzuführung dem Messer genähert oder von
ihm entfernt werden. Ein Fehler beim Schneiden wird nicht eintreten oder gar sich
addieren können, wie dies bei den bisherigen mechanischen Rollenschneidevorrichtungen
der Fall war und nur durch unsichere, mittels Handarbeit zu regelnde Vorrichtungen
korrigiert werden konnte.
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2. Der obenerwähnte durch Luftdruck bewegte Hebel regelt die Schnelligkeit
der Papierzuführung zur regelmäßig arbeitenden Schneidevorrichtung, so daß der Schnitt
registerhaltig erfolgen muß.
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Will man zur Ausführung dieses Verfahrens die Schneidevorrichtung
von der Lochung unabhängig regelmäßig arbeiten lassen, so bewirkt man durch die
Lochung und den Luftstrom eine Korrektur der Schnelligkeit der Papierzuführung,
indem man entsprechend der vorhergehend beschriebenen Einwirkung des Luftstromes
auf die Bewegung der Schneidevorrichtung nunmehr den Luftstrom auf da%Getriebe der
Papierzuführung einwirken läßt.
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3. Der genannte Hebel regelt den rapportierenden Schnitt durch Beeinflussung
nicht der Arbeit, sondern der Stellung -der Schneidevorrichtung, oder bei Druckmaschinen
der Druckform, bei Prägemaschinen der Prägeform o. dgl.
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Will man eine Korrektur der Ausdehnungsdifferenzen der Papierbahnen,
z. B. bei regelmäßig arbeitenden Schneidevorrichtungen und regelmäßig arbeitender
Papierzuführung vornehmen, so wird z. B. letztere auf Schienen gleitend und fixierbar
angebracht derart, daß vor Beginn der Arbeit oder während derselben die Entfernung
von Lochung bzw. Kontakt zur Schneidevorrichtung bzw. die Zeit, die nötig ist, um
die Papierbahn von der Lochung bis zum Schnitt zu führen, genau eingestellt werden
kann, so daß durch Luftstrom, Hebel und elektrische Kraft die Schneidevorrichtung
stets in gleicher Entfernung von der Papierlochung arbeitet.
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Will manstatt eines Luftstromes einendirekten elektrischen Kontakt
durch die Papierlochungen herstellen, so wird dies z. B. durch schleifende Metallfedern
oder Metallbürsten, Rollen o. dgl. bewirkt, die durch die Lochungen hindurch die
auf der anderen Seite der Papierbahn angebrachten Metallteile berühren und so die
elektrische Stromleitung herstellen oder unterbrechen.
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Letztere Ausführungsform würde sich besonders für solche Stoffe eignen,
die für den.Luftstrom, weil zu porös, nicht genügenden Abschluß bilden würden, z.
B. Textilstoffe oder solche Materialien, die sich der genannten durchbrocherien
Führungsrolle nicht fest anschließen, z. B. härtere Materialien wie Karton oder
Linoleum.
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Wird z. B. bei Papierbahnen die Lochung nahe am Rande angebracht,
so wird der Materialverlust nur ein kleiner sein; immerhin kommt er bei größeren
Mengen in Betracht und
`erlangt einen nachfolgenden Längsschnitt
zur Entfernung des gelochten Streifens. Um diesem Nachteil abzuhelfen, wird statt
der Lochung nur eine Prägung, z. B. eine vertiefte oder erhöhte Linie, angebracht,
über welche inVerbindung mit der Schneidevorrichtung ein verstellbarer Stift o.
dgl. gleitet, der durch das Einsinken in die Vertiefungen oder durch das Anstoßen
an den Rand oder Erhöhungen den Hebel bildet, welcher die gleiche Wirkung ausübt
wie der oben beschriebene Luftstrom, welcher durch die Papierlochungen bläst.
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Eine andere Ausführungsform an Stelle der Lochung oder Prägung bildet
die Anbringung, z. B. der Aufdruck einer Linie, z. B. mit elektrisch leitender Farbe,
Bronze, Graphit o. dgl. Dieser Aufdruck wird z. B. in einer dem nachzubearbeitenden
Material entsprechenden Färbung ausgeführt. Die leitende Marke kann auch durch Aufprägen,
Aufstempeln, Aufkleben, Rufnieten u. dgl. angebracht werden. Geschieht solcher Aufdruck
in der Schnittlinie, so wird kein Materialverlust entstehen. Bringt man diese Linien
wie die Lochungen am Rande des Papieres an und läßt in Verbindung mit der Schneidevorrichtung
zwei die entgegengesetzten Pole eines elektrischen Stromes bildende Federn oder
ein aus zwei voneinander isolierten, die Pole eines elektrischen Stromkreises bildenden
Scheiben bestehendes Rad über die Papierbahn gleiten, so wird durch die Berührung
derselben mit der aufgedruckten Linie der Stromkreis für einen Augenblick geschlossen
und die Schneidevorrichtung in bestimmterZeit betätigt «erden. Um die auf den Materialien
angesammelte, die Arbeit der vorbeschriebenen Kontaktfedern unter Umständen Elektrizität
zu beseitigen, läßt man dieselbe z. B. durch aus Metalldraht bestehende, mit der
Erde in Verbindung stehende Bürsten ableiten. Bringt man die Elektrizität leitenden
Teillinien etwas erhaben über der Papierbahn an, so werden die schleifenden Pole
nur die Teillinien berühren und von .der Elektrizität des Papiers weniger beeinfiußt
werden.
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Die registerhaltige Bearbeitung geschnittener Bogen nach der vorliegenden
Erfindung geschieht in entsprechender Weise. Der bei der Vorbearbeitung gelochte
bzw. mit Elektrizität leitenden Registermaiken versehene Bogen wird z. B. vor Eintritt
in eine Schneidemaschine mechanisch oder durch Hand in eine Führungsvorrichtung
gebracht, die ihn zur Schneidevorrichtung führt. In Verbindung mit dieser Vorrichtung
steht die vorbeschriebene Luftdruck- bzw. elektrische Kontaktvorrichtung, die den
Zeitpunkt des Schnittes oder aber die Lage des Bogens beim Schnitt oder kurz vor
dem Schnitt in Übereinstimmung mit der Registerlochung oder Elektrizität leitenden
Marke in der oben beschriebenen Weise regelt. Eine andere Ausführungsform der registerl:altigen
Nachbearbeitung ist z. B. folgende: Zwei aufeinanderfolgende Lochungen bzw. Elektrizität
leitende Registerlinien wirken über zwei Luftzuführungsöffnungen bzw. mit Kontaktverbindungen
derart zusammen, daß, sobald die erste Lochung einen Luftstrom passieren läßt, ein
Meßwerk, z. B. nach Art der Geschwindigkeitsmesser in Kraftfahrzeugen, z. B. durch
eine gegen die Papierbahn gedrückte auf ihr gleitende Rolle, in Tätigkeit gesetzt
wird, welches die Länge der Bahn, z. B. Papierbahn, bis zur nächsten Lochung mißt,
und zwar mittels der Rolle, welche mit dem Meßwerk verbunden ist. Sobald nun eine
neue Lochung das Rad berührt, wird das Meßwerk durch den Liftstrom arretiert, nachdem
ein Zeiger . desselben ein zweites Meßwerk, das z. B. ähnlich wie eine Weckuhr eingerichtet
ist, auf den gemessenen Weg eingestellt hat. Der zweite Mechanismus läßt durch elektrische
Kraftübertragung bei Ablauf des gemessenenWeges die Schneidevorrichtung wirken.
Gleichzeitig bei der Wirkung jedes Luftstromes werden die betreffenden Meßwerke
erforderlichenfalls wieder auf den Nullpunkt eingestellt, wie dies bei Schrittmessern
geschieht. Beide Meßwerke kann man natürlich auch. in einem einzigen Mechanismus
vereinigen, ähnlich wie dies bei Uhren geschieht, wo ein einziges Triebwerk Zeiger
und Schlagvorrichtung betätigt. Auf diese Weise werden die auf-. einanderfolgenden
Schnitte durch Messung und elektrische oder andere Kraftübertragung registerhaltig
ausgeführt.
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Eine ähnliche Ausführungsfo-m, die auch für Schnitte, Prägungen u.
dgl. von beliebiger Länge einstellbar ist, besteht darin, daß statt einer Meßvorrichtung
eine Zählvorrichtung eingeschaltet wird. Zu diesem Zweck versieht man z. B. jeden
Rapport am Rande bei der Vorbearbeitung mit einer größeren Zahl vorn Elektrizität
leitenden Teillinien und setzt z. B. durch ein Rad, welches über die Papierbahn
gleitet, bei Zusammentreffen desselben mit einer Teillinie und durch den dabei entstehenden
elektrischen Kontakt einen Zahn eines Zählwerkes in Bewegung. Das Rad besteht z.
B. aus zwei voneinander isolierten Metallscheiben, die die Pole des Stromkreises
bilden, der das Zählwerk bewegt. Bei Berührung der Teillinie wird durch beide Scheiben
der Stromkreis geschlossen. In ähnlicher Weise wie bei der vorhergehenden Ausführungsform
beschrieben, wird durch einen Zeiger o. dgl. des Zählwerkes die Weiterbearbeitungsvorrichtung,
z. B. Schneidemaschine, durch elektrische Kraftübertragung in Tätigkeit gesetzt.
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Beide letztgenannten Ausführungsformen lassen sich auch für Vorrichtungen
anwenden, bei denen Materialzuführungs- und Nachbearbeitungsmechanismus im Gange
nicht genau
übereinstimmen. Die Möglichkeit, mit Hilfe der unter
Umständen zahlreichen Teillinien und eines Zählwerkes den Ort bzw. die Zeit des
Schnittes u. dgl. vorher genau ein für allemal einzustellen, erspart verwickelte
Hebelvorrichtungen. Beide Ausführungsformen lassen sich für wechselnde Formate für
Bahnen und Bogen bzw. Abschnitte anwenden.
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Bei langsamem Arbeiten können die oben beschriebenen Registervorrichtungen
auch dazu dienen, selbsttätig die Weiterbearbeitungsmaschine auszuschalten, sobald
ein Unterschied im Register sich zeigt. Wird z. B. die Kraftübertragung durch zwei
benachbarte Registerlochungen gemeinschaftlich ausgelöst, derart, daß durch die
beiden durch sie gelangenden Luftströme zwei Hebel bewegt und dadurch der Stromkreis
geschlossen wird, so kann die Nachbearbeitungsmaschine nicht arbeiten, wenn Lochung
und Luftstromöffnung, also die Register, nicht zusammenfallen.
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Die Erfindung kann natürlich auch für den Fall Anwendung finden, daß
Vorbearbeitung und Nachbearbeitung in einem Arbeitsgang stattfinden.
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Die in der Beschreibung erläuterte Registersicherung ist sowohl für
die Richtung der Papierbahn als auch in seitlicher Richtung ausführbar, kann auch,
wenn z. B. an beiden Rändern der Papierbahn Lochungen oder Elektrizität leitende
Registermarken angebracht werden, gleichzeitig für Längs- und Querregistersicherung
eingerichtet werden, indem die Registermarken der zweiten Seite die Führung der
Papierbahn in der beschriebenen Weise bezüglich ihrer seitlichen Stellung zur Nachbearbeitungsvorrichtung
registerhaltig einstellen.
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Die Registermarken brauchen nicht am Rande oder außerhalb der Vorbearbeitung
angebracht zu werden, sondern können auch in derselben selbst angebracht sein, auch
kann die Vorarbeit selbst die Registermarke bilden.
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Wird Vor- und Nacharbeit in einem Arbeitsgange ausgeführt, so kann
statt der auf dem zu bedruckenden Material befindlichen Registermarke an der vorarbeitenden
Maschine, z. B. bei Druckmaschinen, am Formzylindei ein Hebel oder Kontakt angebracht
werden, der die nachbearbeitende Maschine, z. B. Schneidemaschine, registerhaltig
leitet.' Es befindet sich also in diesem Falle die oben beschriebene Registermarke
nicht auf dem Papierrande, sondern auf dem Rande eines Maschinenzylinders o. dgl.
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Je nach der Art des Kontaktes bzw. der Kraftübertragung wird man die
Lochung oder den Kontakt klein oder groß, kurz oder lang wählen.
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Die elektrische Kraftübertragung kann durch alle bekannten Arbeitsvorrichtungen
erfolgen, z. B. durch Elektromagnet.