DE345752C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkoerpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von FormkoerpernInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, Gemische von. Wasser
und Ton 0. dgl. in der Weise zu scheiden, daß man den elektrischen Strom hindurchleitet,
indem man die eine Elektrode mit S der Mischung und die andere mit der Wandung des die Mischung enthaltenen Behälters
in Berührung bringt. Dieses Verfahren wird gemäß der Erfindung dazu benutzt, Formkörper
aus Aufschlämmungen von Ton, Graphit u. dgl. herzustellen.
In der Zeichnung sind zur Ausführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung dienende Vorrichtungen veranschaulicht, und zwar ist:
Abb. ι ein senkrechter Schnitt durch eine Vorrichtung, die sich zur Herstellung von
Rohren aus Silikaten eignet,
Abb. 2 ein senkrechter Schnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung von Woulfschen
Flaschen, Retorten o. dgl.,
ao Abb. 3 ein senkrechter Schnitt durch eine ähnliche Vorrichtung.
Bei der in Abb. 1 dargestellten Ausführungsform bezeichnet α eine Form mit flüssigkeitaufsaugender
Wandung, während mit b die für den Niederschlag bestimmte Elektrode
bezeichnet ist. Die Form und die Elektrode werden von Anschlußstücken c getragen, die
zweckmäßig aus Porzellan oder einem anderen nicht leitenden Material bestehen. Die Anschlußstücke
werden von den Trägern d unterstützt. Die die Flüssigkeit anziehende Elektrode
β erstreckt sich durch die Form α und wird an ihren Enden durch die Isolierstöpsel f, f
getragen.
Das eine Stück c trägt an seinem oberen Ende einen Behälter oder einen Trog g für
die Schlämme h, die in den Trog durch einen Hahn i eingeführt werden. Der Schaft oder
die Stange des anderen Stückes c trägt einen Wasserbehälter k. Eine Isolierstange I geht
durch den Trog g und den Schaft des einen Stückes c hindurch und steht mit dem einen
Ende der Elektrode e in metallischer Verbindung. Das andere Ende der Elektrode e
ist mit" einer Stange m verbunden, die durch den Wasserbehälter k hindurchgeht. Die Stangen
m und I sind mit dem Pol einer Stromquelle
durch einen Draht η verbunden, deren anderer Pol durch den Draht 0 mit der Elektrode
b verbunden ist.
Der Schlamm fließt von dem Behälter g durch den Schaft des Stückes c in die Form.
Wird der Strom zwischen den Elektroden durch die Schlämme hindurchgeschickt, so werden die festen Teile nach der Elektrode b
hingezogen und schlagen sich auf der Innenfläche der Form, wie bei a1 angedeutet, nieder,
während die Flüssigkeit nach der Elektrode m fließt und sich in dem Behälter k ansammelt.
Wird der Niederschlag zu dicht oder zu stark,
so kann der Strom für eine gewisse Zeit in • seiner Richtung umgekehrt werden, wodurch
ein poröser oder weniger dichter Niederschlag hergestellt wird. Diese Stromumkehrung dient I
auch dazu, den Niederschlag von der Form I abzulösen, da hierdurch die Flüssigkeit nach
der Form hingezogen und der Niederschlag demzufolge abgestoßen wird.
Sowie die erforderliche Dichte des Forirtlings
in der oben beschriebenen Weise erreicht ist, wird der Strom ausgeschaltet und die in
der Form verbleibende Flüssigkeitsmischung entfernt. Die Anwendung eines Leitsalzes ist
nicht erforderlich. Es ist aber zweckmäßig, der Mischung etwa 21Z2 Prozent Natron o. dgl.
hinzuzusetzen. Die in der Abb. 2 dargestellte Vorrichtung ist im besonderen zur Herstellung
einer Woulfschen Flasche geeignet. Mit α ist wiederum die Form, mit b die niederschlagende
Elektrode und mit e sind zwei Elektroden bezeichnet, die die Flüssigkeit an sich ziehen
und aus durchlochten Röhren bestehen, die von Syphonröhren getragen werden. Letztere
dienen zur Entfernung des angesammelten Wassers und gleichzeitig zur Zuführung des
Stromes zu den Elektroden. Zweckmäßig werden die beiden Syphonrohre durch die Fülltrichter für die Schlämme geführt und
durch nicht leitende Umhüllungen von dem Inhalt der Trichter isoliert.
Nach erfolgter Durchleitung des Stromes durch die Schlämme h in der Form α zwischen
den Elektroden δ und α wird das feste Material auf der Innenfläche der Form niedergeschlagen.
Die verwendete Spannung muß genügend hoch sein, um das in der Schwebe befindliche Material ohne Absatz oder Abschneidung
niederzuschlagen. Je größer der Abstand der Elektroden voneinander ist, um so höher muß die Spannung sein.
Zur Herstellung von verhältnismäßig kleinen Gegenständen aus Ton o. dgl. genügt eine
Spannung von 60 Volt bei einer Stromstärke von 0,5 bis i,7 Ampere.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Form in einem luftleeren oder luftverdünnten
Raum s untergebracht, der mittels einer Leitung s1 mit einer Luftpumpe verbunden
ist. Hierdurch soll erreicht werden, daß die übrigbleibende Flüssigkeit in der Form von der Wandung besser aufgesaugt
wird.
In Abb. 3 ist eine Form aus nicht aufsaugendem Material dargestellt. Sie besteht
aus Metall, zweckmäßig aus Letternmetall. Sie ist durch eine Leitung t mit dem einen
Pol der Stromquelle verbunden. Im übrigen entspricht sie der in Abb. 2 dargestellten
Ausführungsform. Das niederzuschlagende Material wird in flüssigem Zustande mit einem
Zusatz von Säure oder Alkali durch die Trichter q eingeführt, worauf der Strom zwischen
den Elektroden α und e durch die Schlämme h
hindurchgeschickt wird, so daß die festen Teile sich auf der Innenfläche der Form
niederschlagen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Aufschlämmungen von Ton,
Graphit oder anderen mineralischen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlämmungen
in der Form der Einwirkung eines elektrischen Stromes so unterworfen werden, daß der niederzuschlagende
feste Stoff nach der Formwandung hingezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer
Form mit flüssigkeitaufsaugenden Wandungen der elektrische Strom unter Vermittlung
einer in die Form eingehängten Elektrode und einer zweiten in leitender Berührung mit der Außenfläche der Form
stehenden Elektrode durch die Schlämme geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer
metallischen Form diese die eine Elek- go trode bildet, während die andere in der
innerhalb der Form befindlichen Aufschlämmung aufgehängt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit der Form eine Luftleere zum Niederschlagen
der festen Stoffe wirkt.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Form (α) mit flüssigkeitaufsaugender Wandung außen eine durchlochte
metallische Umhüllung (b) anliegt, welche die eine Elektrode bildet, während
die andere Elektrode (c) im Innern der Form von Röhren getragen wird, die als 10g
Leiter des elektrischen Stromes und gleichzeitig als Ableiter der abgeschiedenen
Flüssigkeit dienen.
Hierau 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1237479B (de) * | 1962-09-01 | 1967-03-23 | Netzsch Maschinenfabrik | Trockenvorrichtung fuer keramische Formlinge in einer Giessanlage |
DE1277734B (de) * | 1962-02-16 | 1968-09-12 | Erwin Kiessling | Herstellungsverfahren fuer keramische Gegenstaende |
FR2197654A1 (en) * | 1972-09-07 | 1974-03-29 | Lazar Claire | Electrophoretic draining of ceramic clay slip - deposits dense, robust articles which can be freely handled |
DE2746867A1 (de) * | 1976-10-22 | 1978-04-27 | Nat Res Dev | Verfahren zur herstellung keramischer gegenstaende durch giessen mit materialschlamm |
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US3219520A (en) * | 1960-10-21 | 1965-11-23 | Hawley Products Co | Paper making apparatus and aerating device with electrical cleaning means |
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1917
- 1917-02-15 GB GB2252/17A patent/GB111762A/en not_active Expired
- 1917-03-03 GB GB3160/17A patent/GB111775A/en not_active Expired
- 1917-08-14 US US186126A patent/US1337811A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1917-09-18 DE DE1917345752D patent/DE345752C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB111775A (en) | 1917-12-13 |
FR486490A (fr) | 1918-04-09 |
GB111762A (en) | 1917-12-13 |
US1337811A (en) | 1920-04-20 |
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