DE345304C - Hoehenregelungsvorrichtung fuer Luftfahrzeugmotoren - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AlH 8. DEZEMBER 1921

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVe 345304 KLASSE 46 b GRUPPE 20

Wilhelm Zurovec in Budapest.

Höhenregelungsvorrichtung für Luftfahrzeugmotoren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Oktober 1918 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igji die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 23. August 1918 beansprucht.

Es ist bekanntlich äußeisfc schwierig, bei Flugmotoren den Vorverdichtungsgrad, der Vorpumpe den verschiedenen Höhenlagen des Flugzeuges entsprechend selbsttätig einzustellen.

Die Einstellung von Hand aus bringt die Gefahr mit sich, daß durch irrige Einstellung die Vorverdichtung zu hoch getrieben wird und die Maschine durch Überkompression in Trümmer geht.

Abgesehen von dieser Gefahr erfordert die Regelung des Kompressionsgrades von Hand aus ungemein viel Geistesgegenwart und einen ganz besonderen Beobachtungssinn des Piloten, dessen Kräfte durch das Fliegen bzw. die ihm sonst zukommenden Aufgaben vollkommen in Anspruch genommen sind.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Regelvorrichtung für Höhenmotoren mit Vorverdichter und einer durch ein·¹ Barometerdose beeinfluß en Luftdrosselvorrichtung und besteht darin, daß die beständig vorkomprimier te Luft, Flüssigkeit oder ein sonstiges Druckmittel unter Vermittlung eine;; von der Baromelerdose beeinflußten Venüls in einen Servomotor geleitet wird und mit mehr oder weniger Druck auf den Servomotorkolben einwirkt, dir ein die vorkomprimierte Luft nach außen hin abschließendes Ventil entsprechend verstellt. Hierdurch wird, je nach der Stellung des Ventil;, eine größere oder kleinere Menge der vorkomprimierten Luft entweichen gelassen, eo daß die Kompression der zur Wirkung kommenden Luft : gerade den jeweiligen Verhältnissen entspricht.

Die Regelungsvorrichtung ist in der Zeich- j nung (Abb. 1 und 2) im Längsschnitt und in ! Ansicht dargestellt. I

Die durch ein beliebiges Verdichtungsaggre- J gat 12 (Pumpe, Turbokompressor usw.) vor- ι komprimierte Luft strömt durch das Kurbel- ' gehäuse 13 des Motors in die hohl ausgestal- j tete Welle 1, welche nach rückwärts durch ein Ventil 2 abgeschlossen ist. Das Ventil 2 wird durch eine Feder 3, welche sich einerseits gegen einen festen Teil 4, anderseits gegen das zu einem Kolben 5 ausgestaltete Spindelende stützt, konstant in der Offenstellung zu halten gesucht. Der Kolben 5 ist in einer Büchse verschiebbar gelagert, die mit einem Raum 6 korn- j muniziert. Der Raum 6 steht durch eine mit ! einer Düse versehenen Leitung 7 mit dem j Ltfftkompressionsraum oder mit einer beson- \ deren Luft- oder Flüssigkeitspumpe in Ver- j bindung. Eine Leitung 8 führt über ein Ven- [ til 9 in den Raum 6. |

Das Ventil 9 ist unter die Wirkung einer ! oder mehrerer nach Art der Aneroiddosen ausgebildeten Vakuum- bzw. Druckdosen gestellt, j

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind zwei derartige durch einen Stutzen miteinander kommunizierende Dosen 10 vorgesehen, welche in einem mit der Außenluft in j Verbindung stehenden Gehäuse 11 untergei bracht sind und sich -einerseits gegen das I Ventil 9, anderseits gegen eine Regulierschraube j abstützen. Im Kurbelgehäuse 13 ist der Verj gaser 16 angeordnet, dem durch die Leitung 15 ι Brennstoff zugeführt wird. · Das Brennst off-I gemisch gelangt durch die Rohrleitungen 17 j zu den Zylindern.

I Durch die entsprechende Einstellung wird I erreicht, daß das Ventil 9, wenn sich das j Flugzeug am Boden befindet, also bei nor- ; malern Barometerstand, den Kanal viJlKom- : men freigibt, so daß die in den Raum 6 eini tretende Luft einen Ausweg findet, ohne auf [ den Kolben 5 bzw. das Drosselventil 2 einzu-I wirken.

ι Je höher das Flugzeug steigt, desto geringer wird der Außenluftdruck im Gehäuse 11. Die Dosen 10 dehnen sich dementsprechend immer mehr aus und schließen das Ventil 9 immer mehr, so daß ein fortwährend größerer Druck auf den Kolben 5 zur Wirkung kommt und das Drosselventil 2 immer mehr abschließt.

Der Druck der vorkomprimierten Luft paßt sich somit selbsttätig der jeweiligen Höhenlage des Motors an.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Höhenregelungs vorrichtung für Luftfahrzeugmotoren mit Vorverdichter und einer durch eine Barometerdose beeinflußten • Luftdrosselvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß beständig die vorkomprimierte Luft oder ein sonstiges Druckmittel unter Vermittlung eines von der Barometerdose beeinflußten Ventils in einen Servomotor geleitet und mit mehr oder weniger Druck auf den Servomotorkolben zur Einwirkung gebracht wird, der ein die vorkomprimierte. Luft nach außen hin abschließendes Ventil entsprechend der jeweiligen Höhenlage einstellt, so daß vor Überschreiten einer bestimmten Höhenlage ioo immer nur ein entsprechender Teil der Luft zur Verwendung kommt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.