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Vorrichtung zum Beschicken der Werkstückschleifschale von Linsenschleifmaschinen.
Die Erfindung bezieht sich auf-- eine Vorrichtung zurr Beschicken der Werkstückschleifschale
von Linsenschleifmaschinen und hat eine Maschine zum Gegenstand, bei der Einrichtungen
zum Anbringen eines Halters, eine Heizvorrichtung, eine Zentriervorrichtung und
eine Kühlvorrichtung zwecks gemeinschaftlicher Arbeit zusammengefaßt sind. Gegenüber
den bekannten Maschinen ähnlicher Art, bei denen Richtschalen zur Fixierung der
Schleiftage verwendet wurden, hat die neue Maschine den besonderen Vorteil, daß
die Heizvorrichtung und die Zentriervorrichtung einander diametral gegenüber fest
angeordnet sind, während die Werkzeugschalen paarweise an einem um einen Zapfen
schwingbaren Gestell angeordnet sind, so daß auf der einen Seite die Beschickung
der Halter mit Linsen und deren Zentrierung, auf der andern Seite ihre Erwärmung
(Heizung) erfolgt. Die Einrichtung zum Beschicken ist noch mit einer Kühlvorrichtung
versehen, die in Tätigkeit tritt, wenn die Linsen vom noch heißen Halter aufgenommen
sind. -Die Maschine gemäß der Erfindung zeigt Vorrichtungen zum Anbringen eines
Halters, an dem die Pechfassung einer' Anzahl Linsen anhaften soll. Weiter sind
vorhanden: eine Heizvorrichtung- für den Halter und eine Vorrichtung, um den Halter
in die richtige Lage gegenüber dem Werkzeug uu bringen, das als Führung oder Form
dient, in oder auf deren Oberfläche die zu fassenden oder zu polierenden Oberflächen
der Linsen aufliegen; ferner Vorrichtungen, mit denen das Werkzeug samt seinen gefaßten
Linsen an den erhitzten Halter herangebracht wird, um die Pechfassungen gleichzeitig
an den Halter festzukleben; schließlich Vorrichtungen zum Kühlen des Halters, nachdem
die Linsen in richtige Lage auf ihm eingebettet sind.
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In der beiliegenden Zeichnung -ist die neue Maschine im Beispiel dargestellt.
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Nach der Zeichnung ist auf einer Grundplatte 5 i ein Ständer 52 mit
einem zylindrischen Halsring 53 am oberen Ende angeordnet, an welchem ein Drehgestell
54 mit einem Paar radialer Arme 55 horizontal drehbar angebracht ist. jeder Arm
55 hat an seinem äußeren Ende ein zylindrisches Futter 56 zur Aufnahme des senkrechten
Schaftes 57. Dieser Schaft gehört zu einem Halter 58, an dem eine Anzahl Linsen,
die in bekannter Weise mit Pech gefaßt sind, dadurch angebracht werden, daß sie
mit ihrer Fassung gleichzeitig an die wirksame Oberfläche des Halters. angeklebt
werden. In der Zeichnung ist jeder Halter 58 mit einer konvexen, hohlkugeligen Oberfläche
59 dargestellt, die zur Aufnahme der Pechfassungen 3 r einer Anzahl bikonkaver Linsen
32 dient. Die Fläche 59 liegt symmetrisch um den Schaft ,57, dessen Achse durch
den Krümmungsmittelpunkt
dieser Fläche geht. Jeder Halter 58 gleitet
bei seiner Aufwärtsbewegung mit seinem Schaft 57 im Futter 56, bis eine Schulter
6o des Schaftes an eine gleiche Schulter des Futters anstößt. Das Futter ist gespalten
und bildet so ein Paar federnder Backen, die mit einer Klemmschraube 61 durch einen
Handgriff 62 daran angezogen werden können, wobei der Schaft in dem Futter 56 festgeklemmt
wird.
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Die beiden Arme 55 stehen in entgegengesetzter Richtung am Drehgestell
54 hervor, so daß die Halter 5.8 gleichzeitig verwendet «erden können, und zwar
der eine (rechte) senkrecht über einem Gasbrenner 63 und der andere (linke) in der
Stellung, in welcher die Pechfassungen an ihm angebracht werden. Die beiden Halter
58 können durch Drehen des Drehtisches 54 und der Arme 55 um den Ring 53 abwechselnd
in der einen oder der anderen Richtung in diese Stellung gebracht werden. Die für
diese Einstellung erforderliche Winkelbewegung des Drehgestelles und der Arme wird
durch feste Anschläge 64 an dem Ständer 5a, die an verstellbare Schraubenbo'lzen
6s am Gestell abwechselnd von entgegengesetzten Seiten anschlagen, genau begrenzt.
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Der kreisförmige Gasbrenner 63 ist konzentrisch auf einem runden Ständer
mit einem auf der Platte 51 befestigten Fuß angebracht, dessen oberer Brennerteil
auf dein Fußteil auf schraubenlinienförmig verlaufenden Kurven 66 um die senkrechte
Achse verdrehbar ist, so daß er dabei gehoben oder gesenkt werden kann, um den geeigneten
Abstand zwischen Brenner 63 und dem Halter 58 zu erhalten; für diese Brennerform
geeignete Gasleitungen sind vorzusehen.
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Nach Erhitzung über dem Brenner'63 wird ein Halter 58 in die linksseitige
Stellung gemäß der Zeichnung gebracht, während ein zweiter Halter unterdessen über
dem Brenner erhitzt wird. Der bereits erhitzte Halter liegt nun .mit dem Schaft
seiner Achse 57 in gleicher Linie mit der Achse des senkrechten Zapfens 67 des Richtwerkzeuges
68, das im dargestellten Beispiel aus einem schalenförmigen Teil mit einer konkaven
halbkugeligen Oberfläche 69 besteht, ;die zur Aufnahme der an den Halter 58 anzuklebenden
Linsen 32 dient. Die Oberfläche 69, welche der der anliegenden ungeschliffenen oder
unpolierten Linsenflächen entspricht und auf der diese dicht aneinander am Halter
liegen können, liegt symmetrisch zum Zapfen 67, dessen Achse durch den Mittelpunkt
dieser Fläche hindurchgeht. Das Richtwerkzeug 68 wird durch Einsetzen seines nach
unten stehenden Zapfens 67 in eine Hülse 7o an der Maschine angebracht. Diese Hülse
liegt an dem. oberen Ende eines Kolbens 71, der in einem unter der Grundplatte 5
i befestigten Zylinder gleitet unter Einwirkung irgendeines elastischen Druckes,
z. B. Druckluft. Hierdurch wird der Kolben 71 angehoben, and das Werkzeug 68 nähert
sich dem Halter 58, um einen ganzen Satz auf das Richtwerkzeug 68 aufgebrachter
Linsen 32 mit ihren Pechfassungen gegen die erhitzte Fläche 59 des Halters unter
einem für das gleichzeitige Ankleben der Fassungen des Linsensatzes genügenden Druck
an den Halter anzudrücken. Weiter ist eine Vorrichtung zum Regeln des Druckes vorgesehen,
dessen Höhe von einem gewöhnlichen, irgendwie angebrachten Druckmesser abgelesen
wird.
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Ist der erhitzte Halter 58 genügend in die I'echfässungen der Linsen
eingedrungen, was grundsätzlich der Fall ist, wenn die sphärischen Flächen 59 und
69 konzentrisch liegen, dann wird die weitere Annäherung des Werkzeuges 68 gegen
den Halter 58, z. B. durch einen Anschlag oder durch Feststellung des Kolbens 71
mit der Werkzeughülse 70 mittels einer Klemmschraube verhindert. Geeignete Anzeigevorrichtungen
können angebracht werden, um die Grenze der Annäherung anzuzeigen. Sind die wirksamen
Flächen des Halters und des Werkzeuges beide halbkugelförmig, sä liegen sie dann
konzentrisch, wenn ihre Randleisten in der gleichen Ebene liegen.
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Nach der Verbindung des Halters 58 mit den Pechfassungen der Linsen
muß für gewöhnlich das Werkzeug rasch gekühlt werden, um ein weiteres Schmelzen
des Peches zu verhindern. Zu diesem Zweck hat der Schaft 57 des Halters eine ächsiale
Bohrung 72 zur Aufnahme von kaltem Wasser., während dessen oberer Teil zur Bildung
eines Troges 73 zum Auffangen des Wassers konkav geformt ist. Das Kühlwasser wird
von oben in die Bohrung 72 und den Trog 73 durch geeignete, mit gesteuerten Ventilen
versehene Rohre eingelassen. Ist der Halter 58 konkav und das Werkzeug 68 konvex,
dann wird die Außenfläche des Halters durch darüberlajufendes Wasser gekühlt. In
jedem Falle ist ein weiterer Fangtrog 74 für das etwa vom Halter abfließende überschüssige
Wasser angeordnet, der mit einem Ablauf durch ein Rohr verbunden ist.
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Vorrichtungen dieser .Art dienen zur Herstellung von Polierstücken
zum Polieren von Linsen, bei denen diese Polierstücke aus einer Pech-, Wachsschicht
o. dgl. gebildet werden, die an einem Metallhalter o. dgl. angebracht sind.
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Die oben beschriebene Vorrichtung bezieht sich zwar auf eine Verwendung
von Pech oder ähnlichen Stoffen, die .durch Hitze erreicht
werden,
es kann jedoch ein großer Teil des Erfindungsgegenstandes auch dort Verwendung finden,
wo gebrannter Gips, Kitt und andere Bindemittel gebraucht werden, bei denen jedoch
während der Fassung auch eine Schrumpfung oder Ausdehnung eintritt.