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Zentral verriegelung für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich
auf eine Zentralverriegelung für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der DE-PS 31 49 071 ist eine Zentral verriegelung bekannt, bei
der Mittel vorgesehen sind, die bei im Anlaßschalter befindlichem Schlüssel lediglich
über das Innenbetätigungselement der Fahrertüre eine verriegelnde Betätigung der
Zentralverriegelung ermöglichen, während über das Innenbetätigungselement der Beifahrertüre
nur ein mechanisches Verriegeln dieser einzelnen Türe möglich ist. Dadurch soll
verhindert werden, daß bei nicht abgezogenem Zündschlüssel der Beifahrer über das
Innenbetätigungselement an der Beifahrertüre das Fahrzeug verriegelt. Somit kann
der Beifahrer bei abwesendem Fahrer das Fahrzeug nicht versehentlich verriegeln,
wenn der Zündschlüssel noch steckt. Nachteilig ist jedoch, daß es durch diese Maßnahme
dem Beifahrer nicht möglich ist, alle Türen von seiner Seite aus zu verriegeln,
wenn beispielsweise das Fahrzeug in einer einsamen Gegend oder einer Tiefgarage
abgestellt ist und der Beifahrer bei im Zündschloß befindlichen Zündschlüssel auf
den Fahrer wartet.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Zentral verriegelung so weiterzubilden, daß die zentrale Verriegelung selbst bei
im Zündschloß befindlichen Zündschlüssel von der Beifahrertüre aus eingeleitet werden
kann. Gleichfalls soll die Möglichkeit einer versehentlichen Fahrzeugverriegelung
ausgeschlossen werden, wenn sich-der Schlüssel im Fahrzeug befindet.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Steuereinheit für die zentrale
Verriegelung vorgesehen ist, daß abhängig von der Stellung des Türkontakts auf der
Beifahrerseite der Steuereinheit zwei verschiedene Signale zugeführt werfen und
daß dann, wenin den Offenzustand der Beifahrertüre kennzeichnendes Signal vorliegt,
ein durch das Innenbetätigungselement der Beifahrertüre ausgelöster Verriegelungsbefehl
von der Steuereinheit nicht angenommen wird und zu einer Entriegelung führt.
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Der Verriegelungsbefehl zum Verriegeln aller Türen wird also stets
dann angenommen, wenn sich die Beifahrertüre in ihrem Schließzustand befindet. Somit
kann der Beifahrer auch dann, wenn der Fahrer nicht anwesend ist und der Zündschlüssel
im Zündschloß steckt, das gesamte Fahrzeug über das Innenbetätigungselement an der
Beifahrertüre zentral verriegeln. Gleichsam ist es möglich, mit dem Schlüssel von
außen über die elektrische Umschalteinrichtung in der Beifahrertüre die Türen zu
verriegeln (und natürlich entriegeln). Eine versehentliche Verriegelung bei noch
im Fahrzeug befindlichen Schlüssel ist damit ausgeschlossen.
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Beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist sichergestellt, daß
unabhängig davon, ob sich die Beifahrertüre in einer Offen-oder Schließstellung
befindet, ein von der Fahrertüre (oder beispielsweise einer Heckklappe) ausgehender
Schließbefehl von der Steuereinheit angenommen wird. Somit liegt keine Komforteinbuße
vor, wenn der Fahrer bereits abschließen will und der Beifahrer seine Türe noch
geöffnet hat.
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Zweckmäßig wird für die Fahrertüre ein Schloß eingesetzt, bei welchem
sich das entsprechende Innenbetätigungselement zum zentralen Verriegeln erst betätigen
läßt, wenn die Türe verschlossen ist.
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Würde man ein solches Schloß auch auf der Beifahrerseite einsetzen,
um ein zentrales Verriegeln ohne Schlüssel auszuschließen, dann hätte dies den Nachteil
einer hohen Komforteinbuße. Es wäre für den Fahrer nämlich nicht mehr möglich, das
Fahrzeug zentral von seiner Seite aus zu verriegeln, wenn sich die Beifahrertüre
noch in einer Offenstellung befindet.
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Wird gemäß der Erfindung bei geöffneter Beifahrertüre das der Beifahrertüre
zugeordnete Innenbetätigungselement in Richtung "verriegeln" betätigt, dann wird
dieser Verriegelungsbefehl von der Steuereinheit nicht angenommen. Da die meisten
Innenbetätigungselemente unmittelbar mit den entsprechenden Stellgliedern zusammenwirken
und mit diesen verbunden sind, kann ohne großen baulichen Aufwand das momentane
Verriegeln nicht ausgeschlossen werden, selbst wenn der Steuereinheit gleichzeitig
ein anderer Befehl übermittelt wird. Es ist hier also erforderlich, daß dann, wenn
ein durch das Innenbetätigungselement der Beifahrertüre ausgelöster Verriegelungsbefehl
von der Steuereinheit abgewiesen wird, gleichzeitig die Umwandlung in einen Entriegelungsbefehl
durchgeführt wird. Dieser Entriegelungsbefehl führt zur Inbetriebnahme des die Stellelemente
versorgenden Aggregats (z. B. Pumpe) zur Bewegung der Stellelemente in die Entriegelungsstellung.
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Basierend auf dem Gegenstand der Erfindung können durch Abfragung
des Schließzustandes der Beifahrertüre und zusätzlicher Türen verschiedene Schließmöglichkeiten
gestattet oder auch ausgeschlossen werden. Wird nur die Beifahrertüre in die Abfrage
einbezogen, dann ist es möglich, eine zentrale Verriegelung ohne Schlüssel herbeizuführen,
wenn das Innenbetätigungselement der verschlossenen Beifahrertüre über die geöffnete,
sich nach hinten anschließende Türe in Verriegelungsrichtung betätigt wird. Wird
hingegen diese Türe zusammen mit der Beifahrertüre abgefragt, dann ist diese Möglichkeit
ausgeschlossen. Gleichsam ist es möglich, alle Türen des Fahrzeuges auf ihren Schließzustand
hin abzufragen. Wird jetzt versucht, über das Innenbetätigungselement der Beifahrertüre
das Fahrzeug zu verriegeln, wird der Verriegelungsbefehl von der Steuereinheit nicht
angenommen bzw. alle Türen sofort wieder entriegelt. Anders ist dies jedoch, wie
bereits eingangs erwähnt, wenn der Verriegelungsbefehl von der Fahrertüre aus geht,
selbst wenn die anderen Türen noch geöffnet sind.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, daß die erfindungsgemäße Lösung
gegenüber dem bekannten Stand der Technik mit einem Schlüsselschalter im Zündschloß
wesentlich weitergehende Möglichkeiten bietet und keinen größeren Bauaufwand erfordert.
Zudem ist der Anmeldegegenstand auch bei Zündschlössern neuerer Art einsetzbar,
welche zunehmend in Fahrzeugen verbaut werden. Bei diesen Zünschlössern wird der
Schlüsselkontakt erst nach einmaligem Einschalten der Zündung ausgelöst. Dies bedeutet,
daß dann, wenn der Zündschlüssel nur eingesteckt wird, ohne daß vorher die Zündung
eingeschaltet wurde, dieser Kontakt nicht wirksam wird und der Beifahrer trotz im
Zündschloß befindlichen Zündschlüssel beim Aussteigen über das an der Beifahrertüre
befindliche Innenbetätigungselement alle Türen verriegeln kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Diese zeigt nur schematisch die elektrischen Bauteile einer Zentralverriegelung.
Für die Stellelemente, die Pumpe und die erforderlichen Verbindungsleitungen können
an sich bekannte Bauteile in gewohnter Anordnung Verwendung finden.
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In der Zeichnung sind mit 1 und 3 Türkontaktschalter an der Fahrer-bzw.
Beifahrerseite und mit 5 und 7 solche an den beiden hinteren Seitentüren bezeichnet.
Wird einer oder mehrere der Türkontaktschalter beim offenen der zugeordneten Türen
geschlossen, dann kommt über die Leitung 9 ein Stromfluß einer Innenleuchte 11 zustande,
wenn sich der ihr zugeordnete Umschalter 13 nicht in der gestrichelt dargestellten
Stellung (Dauerlicht) befindet. Die Leitung 9 ist durch eine Diode 15 gegenüber
einem Leitungsabschnitt 17 abgeblockt, welcher einerseits zum Türkontakt 3 an der
Beifahrertüre und andererseits zu einer die zentrale Verriegelung steuernden Steuereinheit
19 führt. Dadurch ist sichergestellt, daß nur dann, wenn die Beifahrertüre geöffnet
ist (Türkontaktschalter 3 geschlossen) an der Steuereinheit 19 ein negatives Potential
anliegt.
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Wie der Zeichnung weiter zu entnehmen ist, nimmt die Fahrertüre einen
elektrischen Umschalter 21, die Beifahrertüre einen elektrischen Umschalter 23 und
eine Heckklappe einen elektrischen Umschalter 25 auf. Jeder dieser elektrischen
Umschalter, durch welche der Steuereinheit 19 entweder ein negativer Impuls (entriegeln)
oder positiver Impuls (verriegeln) zuleitbar ist, läßt sich entweder von innen durch
ein Innenbetätigungselement (nicht dargestellt) oder von außen durch einen Schlüssel
(ebenfalls nicht dargestellt) betätigen.
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Schließlich ist noch ein Zentral schalter 27 vorgesehen, durch den
der Fahrer von einer für ihn gut erreichtbaren Stelle aus alle Türen von innen zentral
verriegeln-kann.
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Je nach dem, ob von der Steuereinheit 19 ein Befehl zum Verriegeln
oder Entriegeln ausgeht, wird ein angeschlossenes Aggregat (z. B.
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Motor mit einer Bidruck-Pumpe) 29 entsprechend angesteuert. Der Ver-
oder Entriegelungszustand wird dem Fahrer durch eine Lampe 31 angezeigt.
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Die der Steuereinheit 19 zugehenden Signale werden in dieser so verarbeitet,
daß dann, wenn der Türkontaktschalter 3 geschlossen ist (Beifahrertüre geöffnet)
und über das Innenbetätigungselement der Beifahrertüre der elektrische Umschalter
23 betätigt wird, der Verriegelungsbefehl ignoriert wird und gleichzeitig dem Aggregat
29 der Befehl zum Anlaufen in Richtung "Entriegelung" gegeben wird.
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Unabhängig davon, ob die Beifahrertüre oder die hinteren Seitentüren
geöffnet sind, löst die Betätigung des elektrischen Umschalters 21 an der Fahrertüre
und des elektrischen Umschalters 25 an der Heckklappe die zentrale Verriegelung
aus.
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