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Versandpackung
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Die Erfindung betrifft eine aus einem Faltzuschnitt bestehende Versandpackung
mit Boden und Decke, letztere mit dem Boden verbunden durch eine Längsseitenfläche,
ferner mit drei weiteren Seitenflächen, von denen zwei Breitseitenflächen rückversetzt
liegen zu den zugehörigen Randkanten von Boden und Decke.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Versandpackung dieser Art in baulich
vorteilhafter, gebrauchsstabiler Weise so auszubilden, daß bei einfachem, verlustfreiem
Zuschnitt eine optimal geschützte Unterbringung des Versandguts gegeben ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegeben Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Versandpackung.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Versandpackung
von insbesondere erhöhtem Gebrauchswert erzielt: Bei völlig verlustfreiem Zuschnitt
läßt sich der durch Falzung definiert, exakt faltbare Materialstreifen in Art einer
Wickelpackung im Handumdrehen erstellen.
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Dabei kann in einer Breite gearbeitet werden. Trotzdem wird eine gebrauchssichere
Abstützung des eingepackten Versandguts erreicht, wozu die Breitseitenflächen als
freigeschnittene und vom Boden eingefaltete Teilabschnitte einer Unterdecke gestaltet
sind, die über eine Längsseitenfläche mit der Randkante des Bodens verbunden ist,
welche Fläche von
einer zweiten, an der Decke vorstehenden Längsseitenfläche
überdeckt ist. Trotz des ausschließlichen Falt/Wickelsystems sind so die beiden
offenen Seiten in einfachster Weise zugesperrt. Dabei ist der Zuschnitt sogar in
beiden Wendestellungen zu einer entsprechenden Versandpackung faltbar oder wahlweise
als solche in endfixierter Version verwendbar.
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Zufolge unterschiedlichen Einfärbens der Zuschnittsseiten lassen sich
so entsprechend farbverschiedene Pakete bilden. Ferner erweist es sich als fertigungstechnisch
vorteilhaft, daß die Breitseitenfläche sich in parallel zum Boden, auf diesen aufliegende
Restflächen der Unterdecke fortsetzen.
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Diese Restflächen tragen als weitere Lage zu einer zusätzlichen Polsterung
des Bodens bei und können, im Falle einer nicht auf das Wenden abgestellten Lösung,
vorteilhaft als Klebefahnen genutzt werden. Ist deren Längenabmessung, gegeneinandergerichtet
gesehen, größer als die nutzbare Raumtiefe der Packung, so ist ein auch bei größerem
Innendruck durch das Versandgut bewirkte Ausfaltbelastung in Richtung der Breitseiten
unwirksam, da die längere Fahne durch den sich verkleinernden Faltwinkel jede weitere
Ausstülpung selbst sperrt. Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß von den
Schmalkanten der Unterdecke eine parallel zur einen Längsseitenfläche liegende,
bis zur Falzkante des Bodens reichende Stützwand ausgeht. Da Freischnitt der Breitseitenflächen
und dortige Schmalkante der Unterdecke identisch sind, bilden die eingewinkelten
Breitseitenflächen eine nicht überschreitbare 1 nnenabstützung für die Stützwand.
Die gleiche Funktion haben die Breitseitenflächen auch an der anderen Seite, also
im Bereich der dortigen Längsseitenfläche. Endlich besteht noch ein vorteilhaftes
Merkmal darin, daß die zweite, überdeckend liegende Längsseitenfläche sich in einen
den Boden von außen überdeckenden Ergänzungsboden fortsetzt. Das führt zu einer
weiteren
polsternden Bodenlage. Hier sind demzufolge insgesamt drei Lagen vorhanden. Schließlich
erweist es sich als Gebrauchsvorteil, daß im Bereich der durch den Rückversatz der
Breitseitenflächen gebildeten Schächte in den übereinander angeordneten Lagen Verschlußplomben-Durchtrittslöcher
angeordnet sind. Unter Nutzung der Schächte können die empfindlichen Siegelflächen
oder Plomben aus der exponierten Außenlage gehaiten werden. Auch sind die Verbindungsstellen
zufolge der Schächte auch vom Rücken her besser zugänglich, ganz abgesehen davon,
daß die entsprechende Schachtstruktur im Grunde noch eine den einlagigen Breitseitenflächen
vorgelagerte Knautschzone schafft. Bei Verwendung als Wendepackung ist das Ausstülpen
der Breitseitenflächen in Gegenrichtung erforderlich und der Falt/Wickelweg umgekehrt
zu wählen.
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Dadurch tritt die Innenseite des Ergänzungsbodens auf die Sichtseite
und kann mit einer neuen Anschrift versehen werden. Die dann innenliegende alte
Anschrift mag als Nachweis im Hinblick auf den gewählten Postweg verbleiben.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 die Draufsicht
auf die erfindungsgemäße Verschlußpackung in versandbereitem, plombiertem Zustand,
Fig. 2 den Faltzuschnitt, Fig. 3 denselben in einer Falt-Zwischenphase, in der der
gerahmte Einlagerungsraum für das Versandgut fertiggestellt ist,
Fig.
4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung mit eingelegtem Versandgut, Fig. 5 die
gleiche Situation, jedoch bei übergefalteter Decke und noch nicht untergeschlagenem
Ergänzungsboden und Fig. 6 den Schnitt gemäß Linie Vl-Vl in Fig. 3.
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Der die Falt-Wickelpackung bildende Zuschnitt (Fig. 2) besteht aus
einem lang rechteckigen Streifen aus Papier, Pappe, Kunststoff oder dergleichen.
Er ist in insgesamt vier, jeweils durch Falzkanten 1 definierte große Felder a bis
d unterteilt mit drei dazwischenliegenden kleinen Feldern e bis g und einem an das
letzte, große Feld d anschließenden kleinen Feld h.
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Unter Berücksichtigung der Wickelfaltung in Längsrichtung fallen die
Breiten der beiden letzten kleineren Felder g und h etwas schmaler aus als die sich
darauf legenden kleinen Felder e und f.
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In die Faltraumform überführt, bildet das große Feld c den Boden 2
der Verpackung. Letzterer ist über eine Längsseitenfläche 3 mit der Decke 4 verbunden.
Beteiligt sind dabei die Felder b und f. Sodann schließt sich an die Decke 4 in
der begonnenen Aufzählungsrichtung wiederum eine Längsseitenfläche 5 an (Feld e),
von welcher schließlich ein sogenannter Ergänzungsboden 6 ausgeht. Bezüglich des
Ergänzungsbodens 6 handelt es sich um das in Fig. 2 mit a bezeichnete große Feld.
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Zur Bildung eines allseitigen Halterahmens, welcher den eigentlichen
Füllraum 7 der Versandpackung schafft, ist das an vierter Stelle genannte, große
Feld d herangezogen, ferner die seitlich dazu liegenden kleineren Felder g und h.
Letztere bilden Längsseitenflächen 8 und 9, während aus dem größeren Feld d eine
sogenannte Unterdecke 10 gewonnen wird.
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Die Unterdecke 10 erstreckt sich nach Hochwinkeln der einen Längsseitenfläche
8 parallel über dem Boden 2. Die andere Längsfläche 9 ist sodann abwärts gewinkelt.
Da die Unterdecke 10 und der Boden 2 im Umriß im wesentlichen flächengleich sind,
setzt die abgewinkelte Längsfläche 9 gegen den Falz 1 gerichtet auf der Übergangszone
zwischen Boden 2 und der daran anschließenden Längsseitenfläche 3 auf.
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Die den Füllraum quer zur Wickelrichtung verschließenden Breitseitenflächen
11 sind als freigeschnitte und zum Boden 2 hin abgefaltete Teilabschnitte i und
k des Zuschnitts berücksichtigt. Sie gehen von einer in Längsrichtung des Zuschnitts
verlaufenden Falzkante 1' von der Unterdecke 10 aus. Die entsprechende Abwinklung
geht besonders deutlich aus dem Querschnitt gemäß Fig. 6 hervor. Es ist eine rechtwinklige
Faltung gewählt. Durch eine weitere, parallel zur Falzkante 1' verlaufende Falzkante
1" sind die Teilabschnitte i und k des Zuschnitts noch einmal in ein weiteres Feld
unterteilt, so daß sich an die Breitseitenflächen 11 beider Teilabschnitte i und
k, parallel zum Boden 2 verlaufend, auf diesem aufliegende Restflächen 12 der Unterdecke
10 anschließen. Insgesamt ergibt sich eine Art Z-Profil, welches bezüglich des längeren,
auf den Boden 2 aufliegenden Schenkels zu einer den Boden 2 noch stabilisierenden
weiteren Lage führt.
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Da der Freischnitt der die Breitseitenflächen 11 bildenden Teilabschnitte
mit der die Felder begrenzenden Falzlinie im wesentlichen zusammenfällt, schaffen
die Stirnflächen von Breitseitenfläche 11 und Restfläche 12 einen inneren Stützanschlag
bzw. Faltbegrenzungsanschlag für die Längsseitenflächen 8 und 9.
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Neben den abgewinkelten Breitseitenflächen 11 bringt auch die sich
an das freie Ende der Unterdecke 10 anschließende Längsseitenfläche eine vorteilhaft
stabilisierende, gegen den Boden 2 tretende Stützwand. Die Längsseitenfläche 9 geht
dabei von verhältnismäßig kurzen Schmalkanten 13 der Unterdecke 10 aus.
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Das in den Füllraum 7 eingesetzte Versandgut, im vorliegenden Falle
handelt es sich bspw. um eine EDV-Kassette K scheibenförmiger Gestalt, findet so
einen peripheren Stützhalt in insgesamt vier winkelgleich verteilten Bereichen.
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Die Restflächen 12 können als Klebefahnen dienen. Auch eine Verbindung
mittels Heftklammern ist denkbar. Im allgemeinen genügt durch die größere Länge
der Restfläche gegenüber der in entsprechender Richtung gemessenen Länge der Breitseitenflächen
11 die Faltung alleine schon, um ein Auswinkeln der Breitseitenflächen wirksam zu
verhindern. Die eingestellte EDV-Kassette K begünstigt die Aufstellage im übrigen.
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Die Breitseitenflächen 11 setzen in einem Abstand x rückversetzt von
den Randkanten 14 von Boden 2 und Decke 4 sowie den Längsseitenflächen an. Hierdurch
entstehen nach außen offene Schächte 7'. Letztere bilden
Knautschzonen
und stellen so einen wirksamen Schutz des Versandgutes dar. Darüber hinaus ist es
aber insofern noch von Vorteil, als im Bereich der durch den Rückversatz der Breitseitenflächen
11 gebildeten Schächte 7' in den übereinander angeordneten Lagen der Versandpackung
Verschlußpjomben-Durchtrittslöcher 15 angeordnet sind. Eine solche Plombe 16 ist
in Fig. 1 dargestellt. Bei einer bspw. ein Siegel tragenden Plombe bieten sich die
Schächte 7' als wirksamer Schutzraum an.
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Aus der Zeichnung ist erkennbar, daß in fertig gewickeltem Zustand
in Wickelrichtung Doppellagigkeit herrscht, was den Boden 2 betrifft sogar partielle
Dreilagigkeit. Wird nach Benutzung der Verpackung gemäß Fig. 1 das Faltwickeln in
Gegenrichtung bewirkt und werden darüber hinaus die Breitseitenflächen 11 um 1800
in Gegenrichtung ausgestülpt, natürlich unter entsprechender Einfaltung der Restflächen
12, so kann die Packung als frische Versandpackung verwendet werden. Die Adressenschrift
oder bspw. ein Adressenaufkleber 18 befindet sich dann verdeckt im Rücken des Ergänzungsbodens.
Dessen andere Breitseite steht zum Beschriften etc. frei.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.