-
-
Vor richtung zum Ausschotten von Trägern
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschotten von Trägern,
insbesondere solchen von Rüstkonstruktionen, mit im Innenraum angeordneten, gegen
die Innenflächen der lastaufnehmenden Wände gewindespindelverspannbaren Widerlagern.
-
Eine derartige Vorrichtung ist bekannt aus der DE-AS 2 533 945, wobei
zur Aussteifung eines parallelflanschigen T-Trägers gewindespindelververspannbare
Widerlager dienen. Zu diesem Zweck ist zu beiden Seiten des Trägersteges ein sich
an der Innen kehle zwischen Trägersteg und Trägerflansch abstützender, rohrförmiger
Stab vorgesehen, in den eine Gewindespindel eintritt, die sich ihrerseits mit einer
bogenförmigen Stirnfläche an der äußeren Kante des Gegenflansches abstützt. Eine
teleskopartige Verstellung der Gewindespindel zum Stab erfolgt über eine gegen den
Stirnrand des Stabes drückende Spindelmutter. Der Kraftvektor verläuft demgemäß
diagonal durch den Innenraum zu beiden Seiten des Trägersteges. Dieses läßt Verspannungen
zu. Auch ist das Abstützende der Gewindespindel in seiner Lage zu stabilisieren,
wozu eine den Gegenflansch untergreifende Platte mit entsprechenden Lagern vorzusehen
ist.
-
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß die zur Aussteifung erforderlichen Kräfte gleichmäßig auf das Querschnittsprofil
der Träger wirken und daß die Vorrichtung leicht montierbar und demontierbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
-
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
-
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine in Rede stehende Vorrichtung
zum Ausschotten von Trägern von erhöhtem Gebrauchswert angegeben.
-
Die Vorrichtung ist einfach in ihrem Aufbau und läßt sich sowohl schnell
montieren als auch demontieren. Darüber hinaus liegt eine günstige Kräfteverteilung
vor, da sich die Kraftvektoren der Widerlager symmetrisch zueinander stehend im
Krafteinleitungspunkt schneiden. Es werden demgemäß gleiche Kräfte beiderseits der
Symmetrielinie des Trägers auf diesen ausgeübt. Von Vorteil ist es dabei, wenn sich
der Krafteinleitungspunkt innerhalb des Innen raumes befindet. Bei Doppel-T- oder
U-förmig gestalteten Trägern bietet sich eine Ausrichtung der Kraftvektoren an,
die etwa auf der Winkelhalbierenden liegend in die Innen kehlen der Träger weisen.
Eine Variante zeichnet sich durch Kniehebel-Widerlager aus, die endseitig mit in
die Innenkehlen passenden Druckstücken versehen sind. Letztere stützen sich sowohl
an dem Flansch als auch an dem T-Steg ab. Bei Ausbildung des Trägers als Doppel-T-Profilträger
genügt eine einzige Spannspindel für beide Kniehebel-Widerlager, was den Aufbau
der Vorrichtung vereinfacht. Stabilisierend wirkt sich die Tatsache aus, daß die
Spannspindel dabei axial unverschieblich zur Bohrung des T-Steges liegt. Dieses
kann bspw. durch beidseitig desselben auf die Spannspindel aufgeschraubte Kontermuttern
geschehen. Eine andere Variante zeichnet sich dadurch aus, daß die Widerlager Spannkeile
aufweisen, deren etwa senkrecht zur Winkelhalbierenden der Innenkehlen liegende
Spannkeilflächen sich auf den Basisflächen von der Innen kehle
angepaßten,
symmetrisch gegenüberliegenden Druckstücken abstützen.
-
Auch hier liegt eine symmetrisch zueinander stehende Ausrichtung der
Kraftvektoren der Widerlager vor. Die unterschiedlichsten offenen Profile aus Metallen
oder Kunststoffen können entsprechend ausgesteift werden, um die Geometrie des Profils
zu erhalten. Sodann ist es möglich, daß die Druckstücke die freie Kante der von
ihnen abgestützten Wand umgreifen, was zu einer optimalen Ausschottung führt.
-
Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Fig. 1 bis 10 erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Doppel-T-Träger
mit ihm zugeordneter Vorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform, wobei Kniehebel-Widerlager
eingesetzt sind, Fig. 2 eine Seitenansicht der Fig. 1, Fig. 3 in schematischer Darstellung
eine Vorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform, welche zur Ausschottung eines
Doppel-T-Trägers dient und bei welcher die Widerlager Spannkeile aufweisen, Fig.
4 in schematischer Darstellung die dritte Ausführungsform der Vorrichtung zum Aussteifen
von Doppel-T-Trägern, Fig. 5 eine Vorrichtung zum Ausschotten von U-förmig gestalteten
Trägern, und zwar betreffend die vierte Ausführungsform,
Fig. 6
die Vorrichtung gemäß der fünften Ausführungsform zum Ausschotten von U-förmig gestalteten
Trägern, Fig. 7 in schematischer Darstellung die sechste Ausführungsform zum Ausschotten
eines U-förmig gestalteten Trägers, wobei die Druckstücke die freie Kante der von
ihnen abgestützten Wand umgreifen, Fig. 8 die Vorrichtung gemäß der siebten Ausführungsform
zum Ausschotten eines Sonderprofiles, Fig. 9 die Vorrichtung gemäß der achten Ausführungsform
zur Aussteifung eines offenen Rohrprofiles und Fig. 10 die neunte Ausführungsform
der Vorrichtung zum Ausschotten eines Doppel-T-Trägers.
-
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
ist einem Doppel-T-Träger 1 zugeordnet. Dieser besitzt die beiden parallel zueinander
liegenden Flansche 2 und 3, welche durch einen mittleren T-Steg 4 untereinander
verbunden sind. Die Flansche gehen dabei über gerundete Innenkehlen 5 in den T-Steg
4 über.
-
Beiderseits des T-Steges 4 sind in den von den Flanschen 2, 3 und
T-Steg gebildeten Innenräumen R Kniehebel-Widerlager 6 vorgesehen.
-
Jedes dieser Kniehebel-Widerlager besitzt einen oberen aus zwei Einzellaschen
bestehenden Kniehebel 7 und einen unteren, ebenfalls aus zwei
Einzellaschen
zusammengesetzten Kniehebel 8. Zwischen den Laschen der Kniehebel 7, 8 erstreckt
sich ein Gelenkglied 9. Letzteres ist würfelförmig gestaltet. Von seinen den Laschen
der Kniehebel 7, 8 zugekehrten Seitenflächen gehen Gelenkzapfen 10 aus, die die
einander zugekehrten Enden der Kniehebel 7, 8 durchsetzen. Durch die auf beiden
Seiten des Doppel-T-Trägers 1 angeordneten Gelenkglieder 9 der Kniehebel-Widerlager
6 ist eine Gewindespindel 11 mit Spiel hindurchgeführt. Letztere durchsetzt eine
Mittelbohrung 12 des T-Steges 4 derart, daß die Gewindespindei 11 den T-Steg beidseitig
um das gleiche Maß überragt. Auf die Spannspindel 11 aufgeschraubte Muttern 13,
die sich an dem T-Steg 4 abstützen, wird eine unverschiebliche Anordnung der Spannspindel
11 zur Bohrung 12 erreicht.
-
Auf die freien Enden der Spannspindel 11 sind Spannmuttern 14 aufgeschraubt,
die gegen die korrespondierende Seitenfläche der Gelenkglieder 9 treten. Durch Verlagerung
der Spannmuttern 14 in Richtung des T-Steges 4 wandert gleichzeitig das Gelenkglied
9 in Richtung des T-Steges verbunden mit einer Vergrößerung des Winkels zwischen
den beiden Kniehebeln 7, 8.
-
Die Kniehebel 7, 8 sind an ihren freien Enden mit in die Innenkehlen
5 passend eingreifenden Druckstücken 15, 16 gekuppelt. Jedes Druckstück 15 besitzt
zwei rechtwinkiig zueinander stehende Spannbacken 16, 17. Die eine Spannbacke 16
beaufschlagt den T-Steg 4 und die andere Spannbacke 17 den zugekehrten Flansch 2
bzw. 3. Die gelenkige Verbindung zwischen den Druckstücken 15 und den Kniehebeln
7, 8 erfolgt über Zapfen 18.
-
Soll der Doppel-T-Träger an der entsprechenden Stelle ausgeschottet
werden, so ist vorerst die Spannspindel 11 anzubringen und mittels der Muttern 13
lagezusichern. Dann können die Widerlager 6 beidseitig des Doppel-T-Trägers 1 aufgesteckt
werden, indem die Spannspindelenden die Gelenkglieder 9 durchsetzen. Anschließend
sind die Spannmuttern 14 aufzudrehen, die gegen die Gelenkglieder 9 treten und zu
einer Winkelvergrößerung der Kniehebel 7, 8 führen. Hierbei treten die Druckstücke
15 mit ihren Spannbacken 16, 17 in Spannstellung zu den lastaufnehmden Wänden des
Doppel-T-Trägers 1. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die durch die Kniehebel 7, 8
gehenden etwa auf der Winkelhalbierenden liegenden Kraftvektoren V 1 und V 2 -bezogen
auf das Querschnittsprofil des Trägers 1- symmetrisch zueinander verlaufen und daß
sie sich im Krafteinleitungspunkt P schneiden, welcher durch die Gelenkzapfen 10
geht. Ferner ist aus Fig. 1 ersichtlich, daß der Krafteinleitungspunkt P sich noch
innerhalb des Innenraumes R des Doppel-T-Trägers 1 befindet.
-
Zufolge dieser entsprechend gestalteten Widerlager sind Verspannungen
weitgehend verhindert. Sodann ist der auf diese Weise ausgesteifte Doppel-T-Träger
1 statisch hoch belastbar, ohne die Profilgeometrie zu verlassen.
-
Gemäß Fig. 3, die zweite Ausführungsführungsform der Vorrichtung betreffend,
ist ebenfalls ein Doppel-T-Träger 1 ausgesteift. Die zu beiden Seiten des T-Steges
4 angeordneten Widerlager 19 weisen parallel zum T-Steg verlagerbare Spannkeile
20 auf. Deren etwa senkrecht zur Winkelhalbierenden der Innenkehlen liegende Spannkeilflächen
21 stützen sich auf den Basisflächen 22 von der Innenkehle angepaßten, symmetrisch
gegegenüberliegenden Druckstücken 23 ab. Letztere sind mit im rechten
Winkel
zueinander liegenden Spannflächen versehen, die gegen die Flansche 2, 3 und den
T-Steg 4 drücken. In Druckstellung werden die Spannkeile 20 durch eine Spannspindel
24 gebracht. Dieselbe durchsetzt den T-Steg mittig sowie beide Spannkeile 20. Mittels
entsprechender, auf der Spannspindel angeordneter Muttern können die Spannkeile
20 in Richtung des T-Steges verlagert werden, wobei ihre Spannkeilflächen 21 die
Basisflächen 22 der Druckstücke 24 beaufschlagen und diese in Spannstellung zu den
lastaufnehmenden Wänden des Trägers bringen.
-
Bei der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 4 tragen gleiche Teile
gleiche Bezugsziffern. Der obere Flansch 2 des Doppel-T-Trägers 1 ist jedoch von
einem U-förmigen Bügel 25 umgriffen. Dessen Schenkel nehmen Spannspindeln 26 auf,
die gegen die Spannkeile 20 drücken. Bei dieser Lösung kann auf eine Mittelbohrung
im T-Steg 4 verzichtet werden.
-
Gemäß Fig. 5, betreffend die vierte Ausführungsform, wird ein U-förmiger
Träger 27 ausgesteift. Auch hier tragen gleiche Bauteile gleiche Bezugsziffern.
Es sind dort zwei Druckstücke 23 in den Innenkehlen vorgesehen, die ihrerseits durch
einen Spannkeil 20 belastet werden.
-
Außenseitig liegt auf dem Steg des U-Trägers eine Platte 28 auf. Diese
und den Steg durchsetzt eine Spannspindel 29. Die Verlagerung des Spannkeiles 20
in Spannstellung erfolgt ebenfalls über eine Mutter.
-
Auch bei der fünften Ausführungsform wird ein U-Träger 27 ausgeschottet.
Gleiche Bauteile tragen ebenfalls gleiche Bezugsziffern. Anstelle der Platte 28
ist nun ein das U-Profil umgebender Rahmen 30 vorgesehen.
-
Ein dem U-Steg gegenüberliegender Rahmenschenkel wird durchsetzt von
einer Spannspindel 31, deren Schaftende gegen den Spannkeil 20 drückt.
-
In Fig. 7, betreffend die sechste Ausführungsform, wird ebenfalls
ein U-Träger 27 ausgesteift. Es liegen dort abweichend gestaltete Druckstücke 32
vor. Letztere umgreifen die freie Kante der von ihnen abgestützten Wand. Das bedeutet,
daß sie die U-Schenkel dieses Profils umfassen. Mittels einer Spannspindel 33 und
auf dieser aufgeschraubter Muttern kann ein Spannkeil 20 verlagert werden in Richtung
des U-Steges, wobei die Druckstücke 32 in Spannstellung treten unter Aussteifen
des U-Trägers 27 im entsprechenden Bereich.
-
Gemäß Fig. 8 ist die siebente Ausführungsform der Vorrichtung veranschaulicht.
Dort wird ein Sonder-Profil 34 ausgesteift. Der obere Flansch 35 ist hutprofilartig
gestaltet. Entsprechend sind die zugeordneten Druckstücke 36 ausgespart. Die unteren
Druckstücke 23 entsprechen in ihrer Form bspw. denjenigen gemäß Fig. 3. Ferner ist
auch eine Spannspindel 24 eingesetzt, um die Spannkeile 20 aufeinander zu verlagern
zu können, wobei die Druckstücke 23, 36 zu einer entsprechenden Aussteifung dieses
Sonderprofils 34 führen.
-
Gemäß Fig. 9, welche die achte Ausführungsform der Vorrichtung zeigt,
wird ein offenes Rohrprofil 37 ausgeschottet. Es wird über etwas mehr als seinem
halben Umfang von einer Gegenbacke 38 umgriffen. Innenseitig sind symmetrisch zur
Öffnung des Rohrprofiles 37 Druckbacken 39 angeordnet, deren Basisflächen 40 von
den Spannkeilflächen 21 eines Spannkeiles 20 beaufschlagt werden. Zu diesem Zweck
durchsetzt eine Spann-
spindel 41 den Spannkeil 20, die der Profilöffnung
gegenüberliegende Wandung des Rohrprofiles und die Gegenbacke 38. Die Verspannung
erfolgt über entsprechende, auf der Spannspindel 41 angeordnete Muttern.
-
Die neunte, in Fig. 10 dargestellte Ausführungsform ist einem Doppei-T-Träger
1 zugeordnet. Dort sind Spannkeile 20 vorgesehen, die von einer auch den T-Steg
durchsetzenden Spannspindel 24 durchgriffen werden.
-
Die Spannkeile wirken auf Druckstücke 42. Je zwei auf gegenüberliegenden
Seiten des T-Steges 4 angeordnete Druckstücke 42 sind durch einen den Flansch 2,
3 umgreifenden Steg 43 verbunden, so daß auch in diesem Falle die Druckstücke 42
die freie Kante der von ihnen abgestützten Wand umgreifen. Mittels der auf die Spannspindel
24 aufgeschraubten Muttern können die Spannkeile 20 in Richtung des T-Steges verlagert
werden unter Beaufschlagung der Druckstücke 42, die dann den Doppel-T-Träger aussteifen.
-
Bei den Lösungen gemäß Fig. 3 bis 10 stehen die Kraftvektoren der
Widerlager ebenfalls symmetrisch zueinander und schneiden sich im Kraftein leitungspun
kt.
-
Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
-
- Leerseite -