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Ballschläger, insbesondere Tennisschläger
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Ballschläger, insbesondere
Tennisschläger, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein Ballschläger, insbesondere Tennisschläger dieser Art ist aus der
DE-OS 31 23 690 bekannt. Zum Zwecke der Schwingungsdämpfung und der Gewichtsverteilung
wird dort ein hochbeweglicher und hochelastischer Gewichtsstrang schlangenlinienförmig
in die Besaitung eingeflochten. Da die Gewichtstücke dort in einem hochelastischen
Verbindungsmaterial eingebettet sind und dieses mit einer ebenso dehnbaren Ummantelung
versehen ist, ist die örtliche Lage der Gewichtsstücke bei dieser bekannten Ausführungsform
nicht eindeutig festgelegt. Die Gewichte können sich vielmehr während des Spieles
mehr oder weniger hin- und her bewegen und es kann sich der Strang auch bereits
nach kurzer Zeit von den Saiten abheben, so daß keine eindeutig definierte Lage
der Gewichtsstücke mehr gegeben ist. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt,
daß die Besaitung bei harten Ballschlägen selbst noch seitlich ausweichen kann,
da die Gewichte dort keine Stabilisierung des Saitenabstandes bewirken können.
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Demgemäß ist eine exakte Austarierung dieses vorbekannten Tennisschlägers
nicht möglich.
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Ferner ist gemäß der DE-OS 28 o6 061 vorzugsweise zur Tilgung bzw.
zur Dämpfung von hochfrequenten Schwingungen im Bereich von über 300 Hz bei Ballschlägern
vorgeschlagen worden, mindestens zwei Saiten der Bespannung mit Schwingungstilgern
mechanisch miteinander zu koppeln. Die Schwingungstilger sollen dabei vorzugsweise
aus einem elastomeren Material mit visko-elastischer Eigendämpfung bestehen Die
Verwendung derartiger, vorzugsweise synthetischer Kautschuke mit gummielastischen
Eigenschaften vermögen weder zur Austarierung bzw. zur Schwerpunktsverlagerung eines
Ballschlägers, noch zu einer ausreichenden Stabilisierung des Saitenabstandes benachbarter
Saiten beizutragen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Ballschläger,
insbesondere Tennisschläger, die Ausgleichsgewichte in beliebiger Anordnung außerhalb
der Ballschlagfläche so an der Besaitung anzubringen, daß eine günstige Schwingungsdämpfung
beibehalten und gleichzeitig eine sichere Stabilisierung der Abstände benachbarter
Längs- und/ oder Quersaiten erzielt wird. Es soll also nicht nur das Handgelenk
des Spielarmes des Spielers weitestgehend geschont, sondern auch seine Schlagkraft
gesteigert und die erzielbare Schwerpunktsverlagerung den individuellen Bedürfnissen
des Spielers gezielt angepaßt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Dadurch, daß die Zusatzgewichte als den Abständen zweier benachbarter
Längs- und/oder Quersaiten angepaßte Einzelelemente ausgebildet sind, wird der Vorteil
erreicht, daß diese Zusatz gewichte in unterschiedlicher Anordnung und in beliebiger
Zahl außerhalb der eigentlichen. Ballschlagfläche
angebracht und
damit die jeweils gewünschte Schwerpunktlage des Ballschlägers gezielt eingestellt
werden kann.
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Gleichzeitig wird ein unerwünschtes gegenseitiges Verschieben zweier
benachbarter Saiten jedenfalls in denjenigen Bereichen außerhalb der Ballschlagfläche
vermieden, in denen die Zusatzgewichte gemäß der Erfindung angebracht sind.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beansprucht und werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen: Figur 1 in der Draufsicht
und in verkleinertem Maßstabe einen Ballschläger gemäß der Erfindung mit nur teilweise
dargestelltem Griff, Figur 2 in der Draufsicht und in vergrößertem Maßstabe einen
Teil der Besaitung mit zwei eingesetzten Zusatzgewichten, Figur 3 die zugehörige
Seitenansicht Figur 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein eingebautes Zusatzgewicht
anderer Ausführungsform in Draufsicht, Figur 5 die entsprechende Seitenansicht,
Figuren im Schnitt Zusatz gewichte mit seitlichen 6 bis 9 Ausnehmungen unterschiedlicher
Ausgestaltungen.
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Der in Figur 1 dargestellte Ballschläger zeigt einen Tennisschläger.
Grundsätzlich gelten die nachfolgenden Ausführungen jedoch auch für andere Arten
von Ballschlägern, wie Badminton-, Sqashschläger oder dergleichen. Derartige Ballschläger
bestehen im wesentlichen aus einem Spannrahmen 2, der mit Längssaiten 3 und Quersaiten
4 in bekannter Weise
bestückt ist. Die Ballschlagzone ist mit 5
bezeichnet.
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Der Rahmen 2 geht am griffseitigen Ende in einen Griff 6 über, der
aus zeichnungstechnischen Gründen stark verkürzt dargestellt ist.
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Außerhalb der Ballschlagzone 5 sind in grundsätzlich verschiedener
Anordnung in die Längs saiten 3 und/oder Quersaiten 4 vorzugsweise Kunststoffplättchen
7 mit Einsätzen oder Zusatz gewichten 8 eingebracht, die nicht nur eine stabilisierende
Wirkung auf den Abstand der Längs- und/oder Quersaiten, sondern gleichzeitig eine
günstige Schwingungsdämpfung und darüber hinaus auch noch eine gewichtsmäßige Austarierung
des Ballschlägers 1 bewirken. Um diese Eigenschaften den jeweiligen Wünschen des
Spielers, insbesondere Tennisspielers, anpassen zu können, können die mit vorzugsweise
gleichen äußeren Abmessungen versehenen Kunststoffplättchen 7 mit Einsätzen oder
Gewichten 8 unterschiedlicher Abmessungen und/oder unterschiedlichen spezifischen
Gewichts bestückt werden, um ein Optimum an Austarierungsgenauigkeit zu ermöglichen.
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Selbst wenn ein Ball außerhalb der Ballaufschlagszone 5 auf die Besaitung
3, 4 bzw. die dort angebrachten Kunststoffplättchen 7 mit Zusatzgewichten 8 aufschlagen
sollte, so ist jedenfalls dann keine ins Gewicht fallende Ablenkung des Balles zu
befürchten, wenn diese Kunststoffplättchen 7 mit den Zusatz gewichten 8 möglichst
niveaugleich mit den von den Saitenkreuzungspunkten beidseitig gebildeten Ebenen
angebracht sind.
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In den Figuren 2 und 3 ist in vergrößertem Maßstabe eine der möglichen
Befestigungsarten für die Kunststoffplättchen 7 mit den Zusatz gewichten 8 dargestellt,
wobei die Kunststoffplättchen 7a bzw. 7b vorzugsweise nur an zwei
gegenüberliegenden
Seiten mit Ausnehmungen 9 versehen sind und entweder auf zwei benachbarte Längssaiten
3 oder auf zwei benachbarte Quersaiten 4 aufgesetzt sind. Beim Aufsetzen geht man
bei dieser Befestigungsart so vor, daß man zunächst eine der Saiten in eine der
Ausnehmungen 9 einlegt und dann durch geringes Beiseiteschieben der anderen Saite
die andere Ausnehmung in Höhe der abgebogenen Saite bringt, wobei diese durch Loslassen
der Saite selbsttätig in die Ausnehmung 9 einrastet.
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In den Figuren 4 und 5 ist ebenfalls in vergrößertem Maßstabe ein
weiteres Ausführungsbeispiel für ein Kunststoffplättchen 7 mit Zusatzgewicht 8 dargestellt,
wobei alle vier Seiten des Kunststoffplättchens 7 mit klauenartigen Fortsätzen 10
versehen sind, die die Längs- und Quersaiten 3, 4 zumindest teilweise klauenartig
umfassen. Der Hinweis der teilweisen klauenartigen Umfassung bezieht sich hierbei
auf die jeweilige axiale Erstreckung der entsprechenden Längs- bzw. Quersaiten 3,
4.
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In den Figuren 6 bis 9 sind weitere Ausführungsbeispiele für die klauenförmige
Ausbildung der Seitenwände der Kunststoffplättchen 7 in vergrößertem Maßstabe und
im Schnitt dargestellt.
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In Figur 6 ist das Kunststoffplättchen 7 mit einer auf allen vier
Schmalseiten 11 angebrachten und damit umlaufenden, im wesentlichen U-förmigen Ausnehmung
9 dargestellt. Selbstverständlich kann diese Ausnehmung 9 auch andere Querschnitte
aufweisen. Als Kunststoff für die Kunststoffplättchen haben sich vorzugsweise harte,
unelastische, jedoch kleine Biegungen zulassende Kunststoffe, wie Polyamid, Hartpolyurethan
oder dergleichen als vorteilhrft erwiesen.
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Bei dem Kunststoffplättchen 7 gemäß Figur 7 ist auf zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden 11 je eine Ausnehmung 9 angeordnet, die mit Hilfe von Lippen 12 nahezu
nach außen hin verschlossen ist. Demgemäß werden bei dieser Ausführungsform die
Längs- und Quersaiten nahezu vollständig von den Lippen 12 umfaßt.
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Die Kunststoffplättchen 7 gemäß Figur 8 weisen an den Seitenwänden
11 Ausnehmungen 9 etwa in Tropfenform auf.
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Mit Hilfe der Lippen 12 werden auch bei dieser Ausführungsform die
Längs- und Quersaiten nahezu völlig umfaßt.
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Bei den Kunststoffplättchen 7 gemäß Figur 9 weisen die Ausnehmungen
9 jeweils einen schmalen Schlitz 13 auf, der sich nach außen hin keilförmig erweitert,
so daß Führungsflächen 14 entstehen, die in Richtung der Ausnehmung 9 hin konvergieren.
Dies hat den Vorteil, daß die Flächen 14 als Führung für die einzubringenden Längs-
oder Quersaiten 3, 4 dienen, d.h. daß diese Teile beim Einführen der Längs- oder
Quersaiten 3, 4 sich selbsttätig erweitern und nach dem Durchlassen der Längs- oder
Quersaiten 3, 4 sich auch wieder selbsttätig schließen, so daß auf diese Weise die
eingelegten Längs- oder Quersaiten 3, 4 fast vollständig umfaßt werden.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung beschränkt sich nicht auf
die beschriebenen Ausführungsbeispiele, die im wesentlichen für Ballschläger mit
von den Längs- und/oder Quersaiten 3, 4 gebildeten quadratischen oder rechteckigen
Zwischenräumen vorgesehen sind, sondern die beschriebenen Zusatzgewichte, vorzugsweise
in Form von Kunststoffplättchen mit Einsätzen aus höherem spezifischen Gewicht,können
in gleicher Weise auch für Ballschläger mit drei- oder schseckigen Zwischenräumen
oder dergleichen verwendet werden.
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Günstig ist es auch, wenn die Zusatzgewichte mit ihren Gewichtsangaben
in Gramm oder Zehntelgramm versehen werden, damit der Sportler beim Austarieren
seines Ballschlägers schneller feststellen kann, ob er ein gewichtsmäßig leichteres
oder schwereres Zusatzgewicht wählen muß.
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Auch wenn in den vorstehenden Ausführungsbeispielen bevorzugt die
Kombination eines Kunststoffplättchens 7 mit eingesetzten Zusatz gewichten 8 beschrieben
worden ist, so ist es grundsätzlich auch möglich, Zusatzgewichte in der Form zu
verwenden, daß diese aus einem einheitlichen Material bestehen. Jedoch ist die Verwendung
von Kunststoffplättchen gegenüber der Verwendung von reinen Metallplättchen insofern
vorteilhaft, als der Reibungskoeffizient zwischen den Kunststoffplättchen und den
kraft- und/oder formschlüssig gehalterten Längs- oder Quersaiten besonders niedrig
gehalten werden kann. Dies verlängert die Lebensdauer der jeweils verwendeten Saitenbespannung
deutlich.
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Auch wenn in den Figuren 6 bis 9 Einsätze in Form eines Vollnietes
dargestellt sind, so ist die Verwendung von an sich bekannten Hohlnieten in gleicher
Weise vorteilhaft.
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Die Einsätze können aus Eisen, Blei, Kupfer, Messing oder aus anderen
Metall-Legierungen bestehen. Auch durch die Verwendung von Einsätzen unterschiedlicher
Art kann der Effekt der Austarierung gezielt gesteuert werden.
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Obwohl es grundsätzlich möglich ist, die Ausnehmungen an den Stirn-
oder Schmalseiten der Einzelelemente umlaufend auszubilden, ist es für viele Anwendungsfälle
ausreichend und günstig, entsprechende Ausnehmungen lediglich an zwei gegenüberliegenden
Seiten anzubringen.
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Die als Zusatzgewichte ausgebildeten Einzelelemente entsprechen günstigerweise
der Fläche und Form der von den Längs- und Quersaiten 3, 4 gebildeten Saitenzwischenräume.
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Es ist aber - wie in Figur 2 dargestellt, grundsätzlich auch möglich,
als Zusatzgewichte ausgebildete Einzelelemente mit Rechteckform zu verwenden und
diese damit wahlweise zwischen zwei Längs- oder zwei Quersaiten 3, 4 zu verrasten.
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Wie Figur 4 zeigt, ist auch eine Ausführungsform der Zusatzgewichte
vorteilhaft, die den von den benachbarten Längs- und Quersaiten 3, 4 gebildeten
Saitenzwischenraum nicht voll ausfüllt. In diesem Falle ist der von den Zusatz gewichten
gebildete zusätzliche Luftwiderstand geringer als dies der Fall ist, bei denen die
Zusatzgewichte den vollen Saitenzwischenraum ausfüllen.