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Stapelbehälter für Formteile
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Die Erfindung betrifft einen Stapelbehälter für Formteile, insbesondere
Blech-Stanzteile, bestehend aus einem Rahmengestell mit vier Eckpfosten und mit
im Rahmengestell angeordneten oberen und unteren Aufnahmeleisten, zwischen denen
die Formteile aufgenommen sind.
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Dünnwandige Formteile, insbesondere größere Blechstanzteile für den
Automobilbau, müssen zwischen den einzelnen Fertigungsstufen und beim Transport
und der Zwischenlagerung vor der Weiterverarbeitung in Stapelbehältern gestapelt
aufgenommen werden. Da die Oberfläche dieser Formteile in vielen Fällen gegen eine
Beschädigung sehr empfindlich ist, muß bei der Stapelung dafür Sorge getragen werden,
daß die Formteile in vorgegebenen Abständen zueinander gehalten werden, wobei diese
Abstände jedoch möglichst gering gehalten werden sollen, um das erforderliche Lagervolumen
gering zu halten.
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Bei bekannten Stapelbehältern erfolgt das Be- und Entladen von Hand.
Wegen der dabei gegebenen erheblichen Verletzungsgefahr bei der Handhabung der meist
scharfkantigen Blechstanzteile und wegen des erheblichen Zeitaufwandes, der den
Taktzeiten moderner Stanzpressen nicht mehr entspricht, sind selbsttätig arbeitende
Be-und Entladevorrichtungen entwickelt worden, mit denen die Stapelbehälter beschickt
und entladen werden. Mit diesen Vorrichtungen ist es möglich, die Formteile an der
jeweils hierfür vorgesehenen Stelle innerhalb des Stapelbehälters so abzusetzen,
daß die Formteile zwischen unteren und oberen Aufnahmeleisten, die entsprechende
Profilkerben aufweisen, aufgenommen und gehalten werden.
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Ein Stapelbehälter der eingangs genannten Gattung ist Gegenstand der
nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 34 35 941.9 des Anmelders. Bei diesem
Stapelbehälter kann das Rahmengestell als starre Einheit oder zerlegbar ausgeführt
sein. Die oberen Aufnahmeleisten sind an einem Ende über Kragarme mit den benachbarten
Eckpfosten verbunden . Zur Umstellung auf unterschiedliche Größen von Formteilen
ist es erforderlich, den Stapelbehälter weitgehend zu zerlegen und neu aufzubauen.
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Gemäß einem anderen, ebenfalls nicht vorveröffentlichten Vorschlag
des Anmelders (Patentanmeldung P 34 06 293.9) sind die Eckpfosten eines Stapelbehälters
umlegbar, damit der Stapelbehälter im leeren Zustand bei geringem Raumbedarf gestapelt
werden kann. Die oberen Aufnahmeleisten sind hierbei verstellbar und abnehmbar an
Querträgern angebracht, die an den Eckfposten höhenverstellbar aufgenommen sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stapelbehälter der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei dem mit einfachen konstruktiven Mitteln eine Umstellung
auf unterschiedliche aufzunehmende Formteile ermöglicht wird.
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Dabei soll der Stapelbehälter eine hohe Steifigkeit aufweisen, um
Verformungen beim Transport beladener Stapelbehälter weitestgehend zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rahmengestell
zerlegbar ist und einen oberen Kopfrahmen und einen geschlossenen Grundrahmen aufweist,
die jeweils lösbar mit den vier Eckpfosten verbunden sind, und daß jede obere Aufnahmeleiste
jeweils über Kragarme mit zwei Eckpfosten verbunden ist.
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Durch die Aufteilung des Stapelbehälters in einen Grundrahmen, einen
Kopfrahmen und dazwischen lösbar angeordnete Eckpfosten, die die oberen Aufnahmeleisten
tragen, entsteht ein Baukastensystem, das eine rasche Anpassung an unterschiedliche
Abmessungen von Formteilen ermöglicht. Die wesentlichen Bauteile zur Erzielung einer
hohen Stabilität sind der Grundrahmen und der Kopfrahmen, die bei einer Umrüstung
des Stapelbehälters unverändert bleiben und deshalb vorzugsweise als Schweißkonstruktion
ausgeführt werden. Die Höhe des Stapelbehälters und die Anordnung und Höhe der oberen
Aufnahmeleisten wird durch die Eckpfosten bestimmt. Je nach den Abmessungen der
aufzunehmenden Formteile werden unterschiedlich hohe Eckpfosten verwendet. Der dadurch
bedingte Aufwand ist verhältnismäßig gering, weil die Eckpfosten einfache Bauteile
aus beispielsweise Vierkantrohr sind. Der Kopfrahmen kann an einem oder an beiden
Enden lösbare Querverbinder aufweisen, die den Zugang zu dem Stapelbehälter mit
automatisch arbeitenden Be- und Entladevorrichtungen wahlweise von beiden Enden
her ermöglichen.
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Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt: Fig. 1 einen Stapelbehälter
für Formteile in Stirnansicht, Fig. 2 den Stapelbehälter nach Fig. 1 in einer Draufsicht,
Fig. 3 den Kopfrahmen des Stapelbehälters in Stirnansicht, Fig. 4 einen Eckpfosten
des Stapelbehälters, Fig. 5 eine vergrößerte Stirnansicht einer oberen Aufnahmeleiste,
Fig. 6 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1, Fig. 7 eine
vergrößerte Teilansicht im Bereich einer Steckverbindung mit Verschraubung, Fig.
8 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 2 auf eine abgewandelte Ausführungsform und Fig.
9 einen Schnitt längs der Linie IX-IX in Fig. 8.
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Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Stapelbehälter ist zur vorzugsweise
stehenden Aufnahme von Formteilen, beispielsweise Blech-Stanzteilen 1 für den Automobilbau
bestimmt, deren Umrisse in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet sind.
Der Stapelbehälter weist einen geschlossenen Grundrahmen 2 auf, der aus vier kurzen
senkrechten Pfosten 3 und diese verbindenden Rahmenschenkeln 4 besteht. Jeder Pfosten
weist einen nach oben ragenden Steckzapfen 5 auf, über den jeweils ein Eckpfosten
6 des Stapelbehälters gesteckt ist.
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Die vier Eckpfosten 6 tragen einen im Grundriß U-förmigen Kopfrahmen
7. Bei der in Fig. 2 gezeigten Draufsicht auf den Stapelbehälter sind die Teile
des Grundrahmens 2 der deutlicheren Darstellung halber weggelassen. Der Kopfrahmen
weist ebenfalls vier senkrechte Pfosten 8 auf, die jeweils einen nach unten ragenden
Steckzapfen 9 haben, der von oben in jeweils einen Eckpfosten 6 gesteckt ist. Die
Pfosten 8 sind durch drei horizontale Rahmenschenkel 10 verbunden, so daß der Kopfrahmen
7 an einer Seite, vorzugsweise einer Schmalseite, offen ist.
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Auf gegenüberliegenden Rahmenschenkeln 4 des Grundrahmens 2 sind im
Abstand nebeneinander un in Behälterlängsrichtung verlaufende untere Aufnahmeleisten
11 angebracht, vorzugsweise angeschraubt, die jeweils eine Reihe von Kerben zur
Aufnahme des unteren Randes der Formteile 1 aufweisen.
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Obere Aufnahmeleisten 12, die den oberen Rand der Formteile 1 halten,
sind parallel und im Abstand zueinander unterhalb des Kopfrahmens 7 angeordnet.
Sie sind über jeweils zwei schräge Kragarme 13 mit den beiden benachbarten Eckpfosten
6 verbunden.
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Fig. 5 zeigt in einer Stirnansicht und teilweise im Schnitt, daß die
obere Aufnahmeleiste 12 ein Trägerrohr 12a aufweist, an dessen Unterseite eine Profilleiste
12b angebracht ist, die Kerben zur Aufnahme der Formteilränder aufweist. Neben der
Aufnahmeleiste 12 ist eine in Fig. 5 nur angedeutete Sicherungsleiste 14 höhenbeweglich
angebracht, die in ihrer abgesenkten Stellung die aufgenommenen Ränder der Formteile
1 sichert. Einzelheiten dieser Sicherung sind Gegenstand der Patentanmeldung >
34 35 941.9 des Anmelders.
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Die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gewählte schräge Anordnung
der Kragarme 13, die in den Fig. 2 und 6 zu erkennen ist, dient dazu, die Verbindungsstelle
zwischen den Kragarmen 13 und den oberen Aufnahmeleisten 12 von den Enden der Aufnahmeleisten
12 weiter nach innen zu versetzen, damit die Enden der Aufnahmeleisten 12 für die
zur Lagerung und Betätigung der Sicherungsleisten 14 notwendigen (nicht dargestellten)
Bauteile frei bleiben. Es ist jedoch auch möglich, die Kragarme 13 rechtwinklig
zur Behälterlängsrichtung anzuordnen.
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Die Sicherung der Steckverbindungen an den Enden der Eckpfosten 6
erfolgt durch Hammerkopfschrauben 15 (Fig. 7), die mit ihrem Kopf 16 jeweils durch
Schlitze 17 in einer Wand des Eckpfostens 6 und einer Wand des Steckzapfens 5 bzw.
9 gesteckt sind. Der Schraubenkopf 16 liegt im verschraubten Zustand an der Innenseite
der Wand des Steckzapfens 5 bzw. 9 an.
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Fig. 8 zeigt in einer Draufsicht ähnlich der Fig. 2 eine abgewandelte
Ausführungsform eines Stapelbehälters, wobei der deutlicheren Darstellung halber
auch hier der Bodenrahmen weggelassen ist. Bei dieser Ausführungsform besteht der
Kopfrahmen aus zwei Rahmenhälften 7', die an den beiden Behälterenden jeweils durch
einen einen Querverbinder bildenden Klappriegel 18 miteinander verbunden sind. Von
den Enden der beiden seitlichen Rahmenschenkel 10 der Rahmenhälften 7' springen
horizontale Tragschenkel 19 gegeneinander vor, zwischen denen ein ausreichend großer
Abstand frei bleibt, der das Einfahren einer Be- oder Entladevorrichtung ermöglicht.
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Jeweils am Ende eines der Tragschenkel 19 ist der Klappriegel 18 um
eine horizontale Achse schwenkbar gelagert.
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Der jeweils gegenüberliegende Tragschenkel 19 weist einen nach innen
vorspringenden Rastbolzen 20 auf, über den der Klappriegel 18 mit einer Rastausnehmung
21 greift (Fig.
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9).
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Während des Transports des Stapelbehälters sind die beiden Klappriegel
18 üblicherweise geschlossen, um dem aus den beiden Rahmenhälften 7' bestehenden
Kopfrahmen einen möglichst stabilen Zusammenhalt zu geben. Zum Beschicken des Stapelbehälters
wird der Klappriegel 18 an einem Behälterende geöffnet, so daß die Beschickungsvorrichtung
einfahren kann. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Entnahme aus dem Stapelbehälter,
vorzugsweise die automatisierte Entnahme, vom entgegengesetzten Behälterende her
vorzunehmen, d.h. das zuerst eingebrachte Formteil wird auch als erstes entnommen.
Bei dieser Art der Entnahme befindet sich das Formteil in der Entnahmevorrichtung
in einer für den Weitertransport günstigen Lage.
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Deshalb wird für die Entnahme der bei der Beschickung offene Klappriegel
18 geschlossen und der Klappriegel 18 am entgegengesetzten Behälterende wird geöffnet.
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Die durch die Anordnung von zwei lösbaren Klappriegeln 18 gegebene
Möglichkeit, den Stapelbehälter wahlweise an beiden Enden zu öffnen, gibt auch die
Möglichkeit, den Behälter wahlweise von beiden Seiten her zu beschicken. Dies ist
vorteilhaft, wenn die Aufnahmeleisten 11, 12 wegen unsymmetrischer Beschaffenheit
der aufzunehmenden Formteile unsymmetrisch im Stapelbehälter angeordnet sind. Derselbe
Stapelbehälter kann dann auch für speelbildlich hierzu ausgeführte Teile verwendet
werden. Solche in sich unsymmetrische, in spiegelbildlicher Ausführung auftretende
Formteile sind beispiels-
weise die rechten und linken Türen von
Kraftfahrzeugen.
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In diesem Fall kann ein mit unsymmetrisch angeordneten Aufnahmeleisten
11, 12 versehener Stapelbehälter zur Aufnahme von rechten Fahrzeugtüren vom einen
Behälterende her und zur Aufnahme von linken Fahrzeugtüren vom anderen Behälterende
her beschickt werden, ohne daß die Anordnung der Aufnahmeleisten 11, 12 geändert
werden müßte.
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Da in jedem Betriebszustand mindestens an einem Behälterende ein Klappriegel
18 geschlossen ist, behält der aus den Rahmenhälften 7' bestehende Kopfrahmen im
Grundriß seine U-förmige Gestalt und einen seitlichen Zusammenhalt der beiden Rahmenhälften
7?.
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