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Kennwort: "Muster-Leporello"
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Kollektionsmappe für bandförmige Muster Die Erfindung bezieht sich
auf eine Kollektionsmappe der im Gattungsbegriff des/Anspruches 1 angeführten Art.
Die bekannten Kollektionsmappen bestehen aus einer Schar von Mappenblättern, die
an ihren Bandenden über Falzlinien zusammenhängen und dadurch einen fortlaufenden
Streifen bilden, dessen einzelne Mappenblätter abwechselnd nach oben und nach unten
durch ihre Klappgelenke umgefaltet werden, so daß, im Profil gesehen, die Mappenblätter
zick-zack-förmig zueinander liegen und in Schließlage ziehharmonikaartig übereinandergelegt
werden. Diese Faltungsart wird in der Fachsprache als "Leporello-Faltung" bezeichnet.
Die Bandabschnitte sind auf den Mappenbl-ättern fahnenartig befestigt, d.h., es
liegt nur die Befestigung an einem Abschnittende vor, während das übrige Längenstück
des Bandabschnitts lose liegt und daher auch eine Betrachtung und Untersuchung der
Bandrückseite bequem zuläßt.
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Derartige Kollektionsmappen sind preiswert herstellbar und dauerhaft.
Vor allem aber lassen sie durch Auseinanderziehen eine Übersicht über die ganze
Kollektion erkennen, erlauben ferner beliebige Abschnitte des Gesamtstreifens
über
zwei oder mehr Mappenblätter hinweg gleichzeitig zu betrachten und gestatten doch
eine raumsparende Anordnung bei Nichtgebrauch. In diesem Fall sind auch die Bandabschnitte
in der geschlossenen Kollektionsmappe gut geschützt. Trotz dieser unbestreitbaren
Nützlichkeit der Leporello-Faltung besteht der Nachteil bei den bekannten Kollektionsmappen
darin, daß die Bandabschnitte der Muster durch ihre Befestigungen an den Mappenblättern
gebunden sind und daher beim Betrachten immer die Schauseite des zugehörigen Mappenblatts
als Umfeld und Hintergrund störend erscheint. Das erschwert die Begutachtung der
Muster, wenn man beispielsweise festzustellen wünscht, welcher der verschiedenen
Bandabschnitte am besten zur Verarbeitung bei einem vorgegebenen Stoff paßt, den
man zu diesem Zweck unter das freie Längenstück des Bandabschnitts schiebt. In diesem
Fall scheint aber die Schauseite des Mappenblatts mit ihrer gegebenen Farbe störend
mit durch und erschwert die Begutachtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte Kollektionsmappe
der im Gattungsbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, die bei Aufrechterhaltung
einer leichten und bequemen Handhabung eine möglichst ungestörte Betrachtung der
Muster zuläßt.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angeführten Maßnahmen erreicht, denen folgende Bedeutung zukommt: Die Kollektionsmappe
nach der Erfindung ist nicht nur in eine bei Nichtbenutzung raumsparende Schließlage
und in eine zur Betrachtung der Kollektion an beliebiger Stelle in eine Aufklapplage
zu überführen, wo zwei oder mehr benachbarte Mappenblätter durch Öffnen der Klappgelenke
zueinander gestreckt verlaufen, sondern es ist jetzt auch
noch eine
Ausschwenklage der Muster eines ausgewählten Mappenblatts möglich, wo die Bandabschnitte
mit ihrem losen Längenstück frei über den Umriß des Mappenblatts herausragen. Dies
wird durch die erfindungsgemäßen doppelten Gelenkteile erreicht, zwischen denen
die zur endseitigen Befestigung der Bandabschnitte dienende Blattzone liegt. In
der Schließlage der Kollektionsmappe sind die endseitigen Gelenkteile, die nachfolgend
kurz Endgelenke bezeichnet werden sollen, geknickt, weshalb es zu der Übereinanderlage
der Mappenblätter im Sinne einer Leporello-Faltung kommt. Dabei sind die im Blattinneren
angeordneten Gelenkteile, die nachfolgend kurz Innengelenke genannt werden sollen,
gestreckt. In Aufklapplage der Mappenblätter, wenn man sich über den Umfang der
Kollektion grob informieren will, werden an der ausgewählten Stelle die Endgelenke
gestreckt, die zugehörigen Mappenblätter sind also aufgeklappt und die darauf befestigten
Muster sichtbar. Auch in dieser Lage bleiben die Innengelenke zunächst gestreckt.
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Will man aber bestimmte Muster eingehender und ungestörter begutachten,
so wird das bzw. die Innengelenke der betreffenden Mappenblätter geknickt, wodurch
die auf der zugehörigen Blattzone befestigten Bandabschnitte aus der Begrenzung
der Mappe herausgeschwenkt werden und auch von der Bandrückseite her bequem betrachtet
werden können.
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In dieser erfindungsgemäßen neuen Lage werden weder die Bandabschnitte
noch ihre Befestigungen unzumutbar belastet, weshalb die sichere Position der Muster
in der Kollektionsmappe gewährleistet ist.
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Die Endgelenke und die Innengelenke sind linear ausgebildet und man
ordnet normalerweise ihre Achsen parallel zueinander. Beim Ausschwenken gelangen
dadurch alle Bandabschnitte gleichförmig in ihre herausragende Position.
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Durch Neigung der Achsen ließen sich gezielt Unterschiede
beim
Herausschwenken der Muster erzeugen.
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Die Ausbildung der Gelenke kann in jeder an sich bekannten Weise erfolgen,
nämlich durch Falzstellen im Werkstoff des Mappenblatts, z.B. wenn dieses aus Karton
besteht, oder durch sog. Filmscharniere, also flexible Kunststoff-Folien, was sich
insbesondere anbietet, wenn Kunststoff zur Herstellung des Mappenblatts verwendet
wird. Sofern man für die Gelenkteile des Endgelenks und/oder Innengelenks zueinander
komplementäre Scharnierhälften verwendet, so lassen sich diese wahlweise miteinander
kuppeln. Dadurch ist die Kollektionsmappe aus vorgegebenen Mappenblättern individuell
zusammenstellbar und einzelne Mappenblätter lassen sich schnell durch andere Ersatzblätter
austauschen.
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Die Erfindung ermöglicht es, innerhalb eines Mappenblattes mehrere
der vorerwähnten Innengelenke zu erzeugen, die verschiedene Blattzonen zur Befestigung
verschiedener Bandabschnitte zwischen sich schließen. Dadurch läßt sich innerhalb
eines Mappenblatts die Musterung in mehrere Gruppen gliedern, die gruppenweise in
die erwähnte Ausschwenklage gebracht werden können. Auf diesem Wege sind durch unterschiedliche
Randabstände auch gruppenweise unterschiedlich große Ausschwenklängen der Bandabschnitte
erzielt.
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Sofern die Bandabschnitte nicht steif genug sind und bei der Handhabung
der Kollektionsmappe unerwünschte Falten vermieden werden sollen, kann man die Bandabschnitte
unterseitig mit Versteifungselementen versehen, wie z.B. Unterlagen, auf die man
die Bandabschnitte klebt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch in etwas ausgezogenem
Zustand eine Kollektionsmappe nach der Erfindung, die nahezu in Schließlage gebracht
ist, Fig. 2 die Draufsicht auf einen Abschnitt der Kollektionsmappe von Fig. 1 in
Aufklapplage, Fig. 3 in perspektivischer Darstellung in einem der Deutlichkeit wegen
etwas auseinander gezogenem Abstand eine für die Erfindung charakteristische Ausschwenklage
eines ausgewählten Satzes von Mustern, Fig. 4 schematisch die Querschnittansicht
einer in Schließlage befindlichen Kollektionsmappe einer anderen Ausführung nach
der Erfindung, Fig. 5 in einer der Fig. 4 entsprechenden Darstellung die Kollektionsmappe,
wo die Muster eines ausgewählten Mappenblatts sich in Ausschwenklage befinden, Fig.
6 die Aufklapplage der Mappe von Fig. 4 und Fig. 7 in dieser Aufklapplage zugleich
die vollzogene Ausschwenklage von Mustern eines ausgewählten Mappenblatts.
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Die Kollektionsmappe lo besteht aus einer Schar von Mappenblättern
11, die an ihren Blattenden 12, 13 durch Gelenkteile 14 verbunden ist, die nachfolgend
kurz als "Endgelenk" bezeichnet werden sollen und im vorliegenden Fall aus einer
über die ganze Blattbreite sich erstreckenden Falzlinie in dem Werkstoff, nämlich
Karton, der Mappe lo
gebildet sind. Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht,
hat jedes Mappenblatt 11 in einem Abstand 15 zu dem einen Endgelenk 14 noch weitere
ins Blattinnere gesetzte Gelenkteile, die nachfolgend kurz "Innengelenke 16" bezeichnet
werden sollen. Dadurch entsteht zwischen den beiden Gelenkteilen 14, 16 eine Blattzone
17, der eine besondere Bedeutung zukommt.
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Die Kollektionsmappe lo dient zur Aufbewahrung und Darbietung von
bandförmigen Mustern 20, 20', 2o'' verschiedener Art, wie Borten, Besätze, Bänder,
Spitzen, Kordeln, Schnüren od. dgl. Die Muster liegen in Form von Bandabschnitten
21 vor, die lediglich mit ihrem einen Abschnittende 22, wie durch die Kreuzmarkierung
23 angedeutet ist, an dem Mappenblatt 11 angeordnet sind, während das übrige Längenstück
24 lose auf der Schauseite 18 des zugehörigen Mappenblatts 11 liegt. Das andere
Abschnittende 25 ist also frei. Die Befestigung des Bandabschnittes 21 erfolgt somit
fahnenartig. Auf der Schauseite 18 des Mappenblatts 11 können natürlich zu jedem
Muster 20, 20', 2o'' die jeweiligen individuellen Angaben 19 gemacht werden,wie
Artikel-Nr., Artikel-Bezeichnung und sonstige Daten.
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In Ruhelage befindet sich die Kollektionsmappe lo in der grundsätzlich
aus Fig. 1 ersichtlichen Position, wo die einzelnen Mappenblätter 11 übereinander
liegen und die erwähnten Endgelenke 14 abwechselnd einmal nach rechts und einmal
nach links geknickt sind, so daß sich der im Profil ersichtliche Zick-Zack-Verlauf
26 ergibt, den man mit dem Fachwort "Leporello-Faltung" bezeichnet. Die Innengelenke
16 nehmen dabei noch einen gestreckten Verlauf an. In voller Schließlage berühren
sich die Mappenblätter 11 mit ihren Flächenseiten und es liegt ein kompaktes Gebilde
vor. Dies ist am besten aus Fig. 4 ersichtlich.
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In Fig. 4 ist schematisch eine aus Kunststoff erzeugte Kollektionsmappe
lo' gezeigt, wo zur Bezeichnung der entsprechenden Elemente die gleichen Bezugszeichen
wie im vorausgehenden Ausführungsbeispiel verwendet worden sind, aber zu deren Unterscheidung
mit einem Strich (') versehen sind. Insoweit gilt die bisherige Beschreibung.
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In der aus Fig. 4 ersichtlichen Schließstellung befinden sich die
mit den Befestigungsstellen 23' der Bandabschnitte 21'versehenen Blattzonen 17'
in einer Ebene, also ausgerichtet mit den restlichen Blatt-Teilen 27' des zugehörigen
Mappenblatts 11'. Die Muster sind in dieser Zuklapplage in den erzeugten Falten
gut geschützt. Zuoberst kann die Kollektionsmappe, wie schon analog in Fig. 1 gezeigt
ist, mit einem Deckblatt 28'ausgerüstet sein, das keine Muster trägt aber Angaben
zum Mappeninhalt und der Herkunft der Mappe enthält. Aus Fig. 1 und 4 geht hervor,
daß die Kollektionsmappen lo, lo' durch ihre Endgelenke 14, 14' einen fortlaufenden
Streifen 30, 30' bilden, der in dieser Schließlage durch die Leporello-Faltung in
eine kompakte Form gebracht ist.
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Die Kollektionsmappe lo, l0' kann aber, wie Fig. 2 und 6 zeigen, auch
in eine Aufklapplage gebracht sein, die aus der Schließlage von Fig. 1 bzw. 4 dadurch
zustande kommt, daß an einer gewünschten Stelle die Kollektionsmappe lo, lo' geöffnet
wird. Wie die Querschnittansicht von Fig. 6 besonders deutlich macht, wo nur eine,
bislang geschlossene V-Falte 29' aufgeklappt ist, liegen die Bandabschnitte 21'
von zwei benachbarten Mappenblättern 11' nebeneinander.
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Das dazwischen befindliche Endgelenk 14' ist jetzt gestreckt. Die
Mappe lo' ist in zwei Teile gegliedert, die nebeneinander liegen. Die zuoberst liegenden
Bandabschnitte 21' sind dem Blick des Betrachters zugekehrt. Es wäre natürlich auch
möglich, mehr als nur eine Falte 29' in dieser
Weise zu strecken,
wodurch anstelle von zwei, drei oder mehrere Mappenblätter 11' dem Blick des Betrachters
zugänglich wären und gemeinsam begutachtet werden könnten.
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Es wäre natürlich auch möglich, sämtliche Falten 29' der Mappe zu
öffnen und damit den ganzen Streifen 30' in Strecklage zu überführen, wodurch die
gesamte Kollektion gleichzeitig betrachtet werden könnte.
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Auch in der Aufklapplage der Mappe lo, lo' gemäß Fig. 2 und 6 bleiben
die jeweiligen Innengelenke 16, 16' in Strecklage, wodurch die beiden Bestandteile
eines Mappenblatts 11, nämlich die Blattzone 17, 17' und der Blattrest 27, 27' miteinander
ausgerichtet im wesentlichen in einer Ebene liegen.
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Die Erfindung gestattet es aber, die Kollektionsmappe lo, lo' auch
noch in eine Sonderposition gemäß Fig. 3 bzw.5 zu überführen, wo sich die Anordnungsreihe
31 bzw. 31' aus zu einem Mappenblatt 11, 11' gehörenden Bandabschnitten 21, 21'
in einer besonderen Ausschwenklage befindet. Dazu wird das betreffende Innengelenk
16, 16', welches bislang, wie die übrigen auch jetzt gestreckt verlief, in die Knickposition
gemäß Fig. 3 und 5 überführt, während das davor liegende Endgelenk 14, 14' sich
jetzt auch streckt.
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Die Bestandteile des betreffenden Mappenblatts 11, 11' gelangen jetzt
in zueinander unterschiedliche Ebenen; nämlich die Blattzone 17, 17' gelangt jetzt
mehr oder weniger in den Höhenbereich des benachbarten Mappenblatts 11', während
der Blattrest 27, 27' in der alten Ebene verbleibt. Dies hat zur Folge, daß die
Bandabschnitte 21' dieser Anordnungsreihe 31', wie am besten aus Fig. 5 hervorgeht,
weit über die Begrenzung 32 der Kollektionsmappe lo' herausragen; die freien Abschnittenden
25, 25' gemäß Fig. 3 und 5 sind weit nach außen gerichtet und beträchtliche Längenstücke
24, 24' der Bandabschnitte 21, 2]
sind auch von unten her zugänglich.
Diese herausragenden Längenstücke 24, 24' können nun über Stoffe gelegt werden und
ohne Beeinträchtigung durch den farblichen Ausfall des Untergrunds der zugehörigen
Mappenblätter 11, 11' begutachtet werden.
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Wie Fig. 5 und 7 zeigen, ist eine solche Ausschwenklage der Bandabschnitte
21' in verschiedenen Zuständen der Kollektionsmappe lo' ausführbar. So befinden
sich in Fig. 5die übrigen Blätter der Kollektionsmappe 11' in einer kompakten Schließlage,
während im Fall der Fig. 7 die angrenzenden Mappenblätter 11' noch eine Aufklapplage
aufweisen, während die restlichen Blätter noch raumsparend zusammengefaltet sind.
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Es versteht sich, daß ein Mappenblatt 11 mehr als nur ein Innengelenk
16 aufweisen kann. So könnten zwei Innengelenke 16 vorgesehen sein, die eine weitere
Blattzone der beschriebenen Art eingrenzen, wo weitere Befestigungsstellen 23 für
Bandabschnitte 21 liegen. Dann ergeben sich zwei Anordnungsreihen 31 auf dem Mappenblatt
11, die voneinander unabhängig gruppenweise in Ausschwenklage analog zu Fig. 3 überführt
werden können.
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Kennwort: "Muster-Leporello" Bezugszeichenliste: lo, lo' Kollektionsmappe
11, 11' Mappenblatt 12 Blattende 13 Blattende 14, 14' Gelenkteile; Endgelenk 15
Abstand zwischen 14, 16 16, 16' Gelenkteil; Innengelenk 17, 17' Blattzone 18 Schauseite
von 11 19 Angaben auf 18 20, 20', 2o'' bandförmige Muster 21, 21' Bandabschnitt
22 befestigtes Abschnittende 23, 23' Befestigungsstelle für 21 bzw. 21' 24, 24'
Längenstück von 21 bzw. 21' 25, 25' freies Abschnittende 26 Zick-Zack-Verlauf; Leporello-Faltung
27, 27' Blattrest 28, 28' Deckblatt 29' V-Falte 30, 30' Streifen 31, 31' Anordnungsreihe
von 21 bzw. 21' 32 Begrenzung von.lo'
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