DE3440470C2 - Verstelleinrichtung für einen Verstellpropeller eines Flugzeuges - Google Patents
Verstelleinrichtung für einen Verstellpropeller eines FlugzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
Eine solche Verstelleinrichtung ist aus der US-PS 31 02 596
bekannt, auf die weiter unten eingegangen wird.
Der Propellerantrieb von Flugzeugen
(insbesondere die Drehzahl des Flugzeugmotors) wird dadurch
gesteuert, daß der Blatteinstellwinkel der einzelnen Propellerblätter
verändert wird. Um beim Flug des Flugzeuges
eine Steuerung der Motordrehzahl zu erhalten, betätigt der
Pilot üblicherweise einen Drehzahlhebel, um über einen
Motordrehzahlregler, der im äußersten Bereich des Blatteinstellwinkels
einen Propellerblattverstellmotor betätigt, um
den Propellerblatteinstellwinkel unabhängig von der abgegebenen
Leistung des Flugzeugmotors zu verstellen. Die abgegebene
Leistung des Flugzeugmotors wird mittels eines
Gashebels gesteuert, der ebenso wie der Drehzahlhebel vom
Piloten betätigt wird. Es ist üblich, den Propellerblatteinstellwinkel
durch Einstellen des Gashebels unabhängig
vom Motordrehzahlregler zu steuern, wenn das Flugzeug
mit niedriger Leistung arbeitet, zum Beispiel beim Rollen
auf dem Flugplatz. Diese direkte Steuerung des
Blatteinstellwinkels in Abhängigkeit von der Gashebelstellung,
die im allgemeinen als Beta-Steuerung bezeichnet
wird, wird beim Betrieb im niedrigsten Bereich der
Blatteinstellwinkel angewandt. Der Blatteinstellwinkel, der
dem Übergang von der Regelung des Blatteinstellwinkels
durch den Drehzahlregler auf Beta-Steuerung entspricht, ist
ein vorgegebener niedriger Propellerblatteinstellwinkel,
der als "Niedrigblatteinstellwinkel" bezeichnet wird.
Verstelleinrichtungen für Verstellpropeller werden häufig
mit mechanischen Anschlägen für den Niedrigblatteinstellwinkel
versehen, um einen Propellerbetrieb bei hohen
Leistungsstufen und Blatteinstellwinkeln im niedrigen oder
Beta-Bereich mechanisch zu verhindern. Der Fachmann weiß
nämlich, daß ein solcher Betrieb mit hoher Leistung und
niedrigem Blatteinstellwinkel eine starke Überdrehung von
Motor und Propeller zur Folge hätte und damit die mögliche,
wenn nicht wahrscheinliche Zerstörung der davon betroffenen
Teile.
Die aus der oben erwähnten US-PS 31 02 596 bekannte
Verstelleinrichtung befaßt sich mit einem anderen Problem,
nämlich damit, daß es sich unter gewissen Bedingungen, wie
Landungen mit hoher Geschwindigkeit, unter welchen es erwünscht
sein kann, die Propellerdrehrichtung umzukehren,
nachdem sich das Flugzeug auf dem Boden befindet, gezeigt
hat, daß beim Landeanflug die Propeller leicht überdrehen
und eine Blatteinstellwinkelarretierung betätigen können,
so daß das Umsteuern der Drehrichtung der Propeller
verhindert wird, wenn sich das Flugzeug am Boden befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstelleinrichtung
für einen Verstellpropeller eines Flugzeuges
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art
dahingehend weiterzuentwickeln, daß ein Überdrehen von
Flugzeugmotor und Propeller sicher verhinder wird.
Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene elektrische
Reserveregelung für die mechanische Blatteinstellwinkelbegrenzung
wird erreicht, daß der Einstellwinkel der Propellerblätter
automatisch vergrößert wird, wenn die mechanische
Blatteinstellwinkelbegrenzung versagt. Mit der
elektrischen Reserveregelung wird gemäß der Erfindung im
niedrigen oder Beta-Bereich die Regelung des Blatteinstellwinkels
mittels Drehzahlregler unterbunden. Die
Reserveregelung enthält ein Elektromagnetventil zur Vergrößerung
des Blatteinstellwinkels sowie ein Schalterpaar, das das
Elektromagnetventil mit einer Spannungsquelle verbindet und
so aktiviert. Einer dieser Schalter wird durch Blatteinstellwinkeleinstellungen
im Beta-Bereich geschlossen, der andere
durch erhöhte Gashebeleinstellungen, die der Regelung
des Blatteinstellwinkels durch den Drehzahlregler entsprechen.
Wird der Verstellpropeller mit erhöhten
Leistungseinstellungen und gleichzeitig mit Blatteinstellwinkeleinstellungen
im Beta-Bereich betrieben (was auf eine
Funktionsstörung des mechanischen Anschlages hinweist),
werden beide Schalter betätigt, wodurch das Elektromagnetventil
an die Spannungsquelle angeschlossen wird, um den Blatteinstellwinkel
zu vergrößern.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die
Gegenstände der Unteransprüche.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung für einen
Verstellpropeller.
Eine insgesamt mit 10 bezeichnete elektrische Reserveregelung
ist Teil einer Blatteinstellwinkelsteuereinrichtung
15 für einen Verstellpropeller 20, der eine Nabe 25
aufweist, die ein oder mehrere Propellerblätter 30 trägt, deren
Einstellwinkel eingestellt wird, indem sie mittels eines
Propellerblattverstellmotors 40 um ihre Längsachse 35
gedreht werden. Der Propellerblattverstellmotor 40 hat
einen Zylinder 45 mit einem
Kolben 50. Der Kolben 50 ist über Kolbenstangen 65 und 70
sowie eine Stopfbuchse 80 mit einer Kurvenscheibe 55
verbunden. Die Kurvenscheibe 55 ist mit einer Nut 83
versehen.
Eine Rolle 86, die an einem Zapfen 88 montiert ist,
erstreckt sich vom Fuß des Propellerblattes 30 radial nach innen.
Somit bewirkt die Hin- und Herbewegung des
Kolbens 50 eine ähnliche Hin- und Herbewegung der
Kurvenscheibe 55, wobei durch den Eingriff der Rolle 86 in
die Nut 83 eine Drehbewegung des in einem Lager 90 gelagerten
Propellerblattes 30 um die Achse 35 zur Verstellung des
Propellerblatteinstellwinkels bewirkt wird.
Es ist selbstverständlich, daß das Ausmaß der über den
Propellerblattverstellmotor 40 bewirkten Änderung des
Propellerblatteinstellwinkels von der Menge der Hydraulikflüssigkeit
bestimmt wird, die dem Propellerblattverstellmotor
zugeführt bzw. aus dem Propellerblattverstellmotor
abgelassen wird. Gemäß der Darstellung der Zeichnung
wird dem Propellerblattverstellmotor 40 über eine Rohrleitung
95 Druckflüssigkeit in bemessener Menge zugeleitet,
wobei die Flüssigkeit den Kolben 50 nach links drückt, in eine
Richtung, die zur Verringerung des Propellerblatteinstellwinkels
führt.
Über eine Leitung 100 wird dem Propellerverstellmotor 40
Druckflüssigkeit mit konstantem Speisedruck PS zugeleitet,
die den Kolben nach rechts bewegt, das heißt in eine
Richtung, die eine Vergrößerung des Propellerblatteinstellwinkels
bewirkt. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist die
Kolbenfläche, die aus der Leitung 95 mit Flüssigkeit beaufschlagt
wird, wesentlich größer (etwa um das Zweifache) als
jene, die aus der Leitung 100 mit Flüssigkeit beaufschlagt
wird. Den Kolben 50 bezeichnet man als "Halbflächenkolben",
weil die Flüssigkeit, die dem Kolben 50 aus der Leitung 95
mit der Hälfte des Speisedruckes PS zugeführt wird, den die
rechte Seite des Kolbens erhält, ein Gleichgewicht an
Kolbenkräften herstellt, das die Kolbenbewegung unterbindet.
Es ist zu erkennen, daß durch Verstellen des Druckes
in der Leitung 95 über oder unter PS/2 die Kraft am linken
Kolbenende zur Herbeiführung der gewünschten Kolbenverlagerung
verstärkt oder verringert wird.
Der Rohrleitung 95 wird Flüssigkeit in gesteuerter Menge
über eine Ventileinheit 101 zugeleitet, die Ventile 105 und
110 aufweist, mit denen der normale Übergang der Blatteinstellwinkelsteuereinrichtung
15 von der Blatteinstellwinkelregelung
mittels eines Motordrehzahlreglers auf die
Steuerung des Propellerblatteinstellwinkels in Abhängigkeit
von der Gashebelstellung des Flugzeugmotors (die sogenannte
Beta-Steuerung) mit Hilfe einer direkteren mechanischen
Verbindung 175, 180 zwischen dem Gashebel und den Propellerblättern
30 gesteuert wird.
Als Motordrehzahlregler 115 kommt jeder nach dem Stand der
Technik gebräuchliche Drehzahlregler in Frage, zum Beispiel
irgendein Zentrifugalregler, der mit dem Drehzahlhebel
120 des Piloten verbunden ist und durch diesen eingestellt
wird. Der Motordrehzahlregler 115 ist mechanisch mit einem
Steuerventil 125 verbunden, das aus einer Leitung 130
Hydraulikflüssigkeit mit dem Speisedruck PS erhält.
Durch Verstellen des Drehzahlhebels 120 läßt sich bekanntlich
die Einstellung des Drehzahlreglers 115 regulieren,
der wiederum das Steuerventil 125 steuert. Dieses
Steuerventil 125 baut in einer Leitung 135 einen gesteuerten
Druck auf, wobei mit diesem gesteuerten Druck über die
Ventileinheit 101 und die Leitung 95 der Propellerblattverstellmotor
40 beaufschlagt wird. Der Betrieb des Drehzahlhebels
120, des Drehzahlreglers 115 und des Steuerventils 125 zum
Aufbau eines gesteuerten Druckes ist bekannt und bildet
keinen Teil der Erfindung.
Die Ventile 105 und 110 werden von Hebelarmen 140 und 145
betätigt, die bei 150 bzw. 155 drehbar gelagert sind. Die
Hebelarme 140, 145 verfügen jeweils über Rollen 160, die an
dem entsprechenden Ventil angreifen, und
liegen mit ihrem anderen Ende an einem
Nocken 165, der mit dem Gashebel 170 verbunden
und durch diesen drehbar ist.
Das der Rolle 160 abgewandte Ende des Ventils 105
ist von dem oberen Ende eines etwa L-förmigen
Auslegers 175 betätigbar, in dessen oberes Ende ein
Anschlag 180 eingeschraubt ist. Der Ausleger 175 ist an dem
Kolben 50 des Propellerblattverstellmotors 40 befestigt und
folgt dessen Kolbenbewegungen. Beim Verringern des Propellerblatteinstellwinkels
(Bewegung des Kolbens 50 nach
links) kommt der Anschlag 180 an dem steuerbaren Teil des
Ventils 105 in Anlage und bewegt ihn nach links.
Nimmt man an, daß diese Betätigung des Ventils 105 den in
der Leitung 135 befindlichen gesteuerten Druck von der
Leitung 95 absperrt und daß mit Hilfe des Ventils 105, des
Hebelarmes 140 und des Nockens 165 eine starre mechanische
Verbindung zwischen dem Gashebel 170 und dem Kolben 50 hergestellt
wird, so ist zu erkennen, daß der Anschlag 180 mit
dem Ausleger 175 als mechanische Rückführung des vorgegebenen
niedrigen Propellerblatteinstellwinkels fungiert, das
heißt als Umschalteinrichtung wirkt, die vom Betrieb mit
Drehzahlregler auf Betrieb mit Beta-Steuerung umschaltet.
Ein Versagen dieser Umschalteinrichtung, zum Beispiel durch
Bruch derselben oder durch Versagen des Ventils 105, könnte
dazu führen, daß die Verstelleinrichtung nicht in der Lage
ist, von Betrieb mit Drehzahlregler auf Betrieb mit Beta-
Steuerung umzuschalten, so daß die Gefahr einer überhöhten
Propellerdrehzahl und der Zerstörung von Propeller und
Flugzeugmotor gegeben wäre.
Mit der elektrischen Reserveregelung 10 wird sichergestellt,
daß eine Drehzahlüberhöhung mit den genannten Folgen
nicht eintreten kann. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
verfügt die Reserveregelung 10 über zwei in Serie
geschaltete Schalter 190 und 195, die eine
Spannungsquelle V mit einem Relais 200 verbinden. Der
Schalter 190 ist mit einem beweglichen, an den Kolben
50 angeschlossenen und von ihm betätigbaren Kontakt 205 versehen
sowie mit einem festen Kontakt 210.
Der Schalter 195 verfügt ebenfalls
über einen beweglichen, am Gashebel 170 angeschlossenen
und von ihm betätigten Kontakt 215 sowie über
einen festen Kontakt 220.
Der Schalter 190 ist so ausgelegt, daß er bei Kolbenstellungen
leitfähig (eingeschaltet) ist, die dem Propellerblatteinstellwinkel
unterhalb des vorgegebenen niedrigen
Propellerblatteinstellwinkels, also dem Betrieb mit Beta-
Steuerung, entsprechen. Es ist eine Glühbirne 225 vorgesehen,
die den Schalter 190 an Masse legt, um eine
Sichtanzeige des Betriebes des Verstellpropellers mit Beta-
Steuerung zu liefern. Der Schalter 195 ist so ausgelegt,
daß er bei Gashebelstellungen leitfähig (betätigt)
ist, die dem Betrieb mit dem Drehzahlregler 115 entsprechen,
welcher normalerweise bei Blatteinstellwinkeln oberhalb
des vorgegebenen niedrigen Propellerblatteinstellwinkels
vorliegt. Der Kern des Relais 200 betätigt
einen Schalter 230, der im
geschlossenen Zustand ein Elektromagnetventil 235 mit der
Spannungsquelle V verbindet. Der bewegliche Kern des
Elektromagnetventils 235 betätigt zur Steuerung des Propellerblatteinstellwinkels
ein mit ihm verbundenes bewegliches
Element 240 eines elektrisch betätigbaren Ablaßventils 245,
das normalerweise durch eine Rückholfeder 250 in geschlossenem
Zustand gehalten wird. Zwischen dem Ablaßventil 245
und der linken Seite des Kolbens 50 besteht über eine
Leitung 255 und die Leitung 95 eine Verbindung. Die Öffnung
des Ablaßventils 245 verbindet den Kolben 50 mit einem
Auslaß 260, wobei der die rechte Seite des Kolbens 50 beaufschlagende
und aus der Leitung 100 stammende Speisedruck PS
den Kolben 50 nach rechts bewegt, um den Propellerblatteinstellwinkel
zu vergrößern.
Eine als Schalter ausgebildete Kontrolleinrichtung 265 mit beweglichem Kontakt 270 ist
an dem Schalter 195 angeschlossen. Wie aus der Zeichnung
hervorgeht, kann der bewegliche Kontakt 270 drei Stellungen
einnehmen. In der ersten Stellung (dargestellt) ist
der Schalter 265 für den normalen Betrieb der Reserveregelung
10 geöffnet. In der zweiten (oberen) Stellung ist
der Schalter 195 kurzgeschlossen, wobei die Verbindung
des Ablaßventils 245 mit der Spannungsquelle V gänzlich vom
Schalter 190 gesteuert wird. In der dritten (unteren)
Stellung wird die Spannung dem Schalter 195 direkt zugeführt,
so daß dieses allein die Verbindung des
Ablaßventils 245 mit der Spannungsquelle V steuert.
Die Wirkungsweise der elektrischen Reserveregelung
unterhalb des vorgegebenen
niedrigen Propellerblatteinstellwinkels ist folgende:
Beim normalen Betrieb des Verstellpropellers 20, daß heißt,
wenn als Regeleinrichtung für den Propellerblatteinstellwinkel
der Motordrehzahlregler 115 wirksam ist, sind die
Schalterstellungen wie in der Zeichnung dargestellt, und
die Verbindung des Zylinders 45 des Propellerblattverstellmotors
40 mit dem Auslaß 260 ist durch das Element 240 des
Ablaßventils 245 unterbrochen. Beim normalen Beta-
Steuerbetrieb, das heißt, wenn die Steuerung des Blatteinstellwinkels
in Abhängigkeit von der Stellung des Gashebels
170 erfolgt, wird der Kontakt 210 vom beweglichen Kontakt
205 des Schalters 190 berührt, und der bewegliche
Kontakt 215 des Schalters 195 löst sich von dem festen
Kontakt 220, wodurch die Verbindung des Zylinders 45 des
Propellerblattverstellmotors 40 mit dem Auslaß 260 durch
das Ablaßventil 255 versperrt bleibt. Tritt jedoch eine
Funktionsstörung des mechanischen Anschlages 180 für den vorbestimmten
niedrigen Propellerblatteinstellwinkel auf, das
heißt des Auslegers 175 mit dem Anschlag 180, wodurch der
Verstellpropeller 20 eine Steuerung des Blatteinstellwinkels
mittels Drehzahlregelung im niedrigen (Beta) Blatteinstellwinkelbereich
erfahren würde, dann stellt der
Propellerblattverstellmotor 40 zwischen dem Kontakt 205 und
dem Kontakt 210 des Schalters 190 eine Verbindung her,
und der Gashebel 170 verbindet die Kontakte 215 und 220
des Schalters 195. Durch das auf diese Weise erfolgende
Schließen beider Schalter wird das Relais 200 betätigt,
und das Elektromagnetventil 235 wird mit der Spannungsquelle
V über den Schalter 230 verbunden, wodurch das
Ablaßventil 245 betätigt und ein Durchgang zwischen der
Leitung 255 und dem Auslaß 260 freigegeben wird. Infolge
dieser Verbindung fließt Flüssigkeit aus der linken Seite,
das heißt aus dem Arbeitsraum des Propellerblattverstellmotors
40 ab, wobei der auf die rechte Seite des Kolbens 50
ausgeübte Speisedruck der Hydraulikflüssigkeit den Kolben 50
zur Vergrößerung des Propellerblatteinstellwinkels, das
heißt nach rechts bewegt, ohne Behinderung durch gesteuerten
Druck auf der linken Kolbenseite. Mit zunehmendem
Propellerblatteinstellwinkel drückt der Kolben 50 den
Kontakt 205 von dem Kontakt 210 weg, sobald der Blatteinstellwinkel
den vorgegebenen niedrigen Wert des Propellerblatteinstellwinkels
erreicht. Als Folge wird das
Elektromagnetventil 235 über den Schalter 190 von der
Spannungsquelle V getrennt, und das Ablaßventil 245
schließt die Verbindung zum Propellerblattverstellmotor 40
zum Ablassen von Flüssigkeit.
Der Zylinder 45 wird dann erneut aus der Leitung 95 unter
Druck gesetzt, und die kontnuierliche Vergrößerung des
Blatteinstellwinkels wird unterbunden. Bei Fortdauer der
Funktionsstörung des mechanischen Anschlages wird sich der
Blatteinstellwinkel wiederum verkleinern, und die Kontakte
205 und 210 werden erneut geschlossen, um eine Verbindung
zwischen dem Druckraum und dem Auslaß 260 herzustellen
und erneut Flüssigkeit aus der linken Seite des
Propellerblattverstellmotors 40 abzulassen. Mit der elektrischen
Reserveregelung 10 erfolgt also eine Regelung um
die Blatteinstellung mit dem vorgegebenen niedrigen
Propellerblatteinstellwinkel, und der Blatteinstellwinkel
wird in dieser Einstellung gehalten, um einen weiteren
Betrieb mit überhöhter Drehzahl zu unterbinden.
Die Reserveregelung 10 läßt sich bequem durch Betätigen
der als Schalter ausgebildeten Kontrolleinrichtung 265 überprüfen. Vor dem Anlassen des Propellers
wird die Betätigung dieses Schalters den Kontakt
270 in seine obere Stellung bringen und das Potentiometer
195 kurzschließen, wodurch sich aus einer Bewegung der Propellerblätter
auf eine Blatteinstellwinkeleinstellung im
Beta-Bereich bei ordnungsgemäßer Funktion des Potentiometers
190 eine Einstellung auf den vorgegebenen niedrigen
Propellerblatteinstellwinkel ergeben würde. Bei Betätigung
des Schalters 265 derart, daß sich der Kontakt 270 in seine
untere Stellung bewegt, wird die Spannungsquelle V direkt
mit dem Potentiometer 195 verbunden, wodurch eine
Gashebeleinrichtung, die der Regelung des Blatteinstellwinkels
durch den Drehzahlreglers 115 entspricht,
bei ordnungsgemäßer Funktion des Potentiometers 195 das
Ablaßventil 245 öffnet,
um Flüssigkeit aus dem Zylinder 45 abzulassen und
damit den Blatteinstellwinkel zu verkleinern.
Ebenso könnte der normalerweise entregte Elektromagnet 235 durch
einen normalerweise erregten Elektromagneten ersetzt und
die Verstelleinrichtung so abgeändert werden, daß der
Elektromagnet beim Betrieb mit Beta-Steuerung und bei Gashebeleinstellungen,
die dem Regelbetrieb mit dem Drehzahlregler
115 entsprechen, von der Spannungsquelle V getrennt
wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei
genügend großer Zugkraft am Kern des Relais 200 auf den
Elektromagneten 235 zu verzichten und das Element 240 zur
Betätigung direkt an das Relais 200 anzuschließen.
Claims (3)
1. Verstelleinrichtung für einen Verstellpropeller eines
Flugzeuges, mit einer Regeleinrichtung, die die Propellerdrehzahl
oberhalb eines vorgegebenen Propellerblatteinstellwinkels
konstant hält, und mit einer
Umschalteinrichtung, durch die die Regeleinrichtung
unterhalb des vorgegebenen Propellerblatteinstellwinkels
abgeschaltet und auf Steuerung des Propellerblatteinstellwinkels
in Abhängigkeit von der Gashebelstellung
des Flugzeugmotors umgeschaltet wird, gekennzeichnet
durch eine elektrische Reserveregelung
(10) für die Verstellung des Propellerblatteinstellwinkels,
bestehend aus einem vom Propellerblattverstellmotor
(40) verstellbaren ersten Schalter (190),
der bei den Winkeln, die kleiner als der vorgegebene
Propellerblatteinstellwinkel sind, eingeschaltet wird,
einem in Serie angeordneten, vom Gashebel (170) verstellbaren,
zweiten Schalter (195), der bei Winkeln,
die größer als vorgegebene Propellerblatteinstellwinkel
sind, eingeschaltet wird, und
einem in Serie angeordneten Elektromagneten (235) für
die Betätigung eines Ablaßventils (245), das mit dem
Arbeitsraum des Propellerblattverstellmotors (40) für
die Verkleinerung der Blatteinstellwinkel verbunden
ist.
2. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Kontrolleinrichtung ( 265), mittels welcher
einerseits eine elektrische Spannungsquelle (V) mit dem einen
Schalter (195) verbindbar ist, wodurch das
Einschalten des anderen Schalters (190) simulierbar ist, um
ein Prüfen des einen Schalters (195) ohne Einfluß des anderen
Schalters (190) zu ermöglichen, und
mittels welcher andererseits der eine
Schalter (195) kurzschließbar ist, um das Einschalten desselben
zum Prüfen des anderen Schalters (190) ohne Einfluß des
einen Schalters (195) zu simulieren.
3. Verstelleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontrolleinrichtung (265)
als Wechselschalter mit offener Mittelstellung
ausgebildet ist, dessen beweglicher Kontakt (270)
an der Verbindung zwischen den beiden Schaltern
(190, 195) angeschlossen ist.
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