DE4438994A1 - Hydraulikvorrichtung - Google Patents
HydraulikvorrichtungInfo
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- E02F9/2285—Pilot-operated systems
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hydraulikvorrichtung,
insbesondere auf eine Hydraulikvorrichtung für Baumaschinen.
Es ist bekannt, in Baumaschinen oder dgl., in welchen minde
stens zwei Betätigungselemente durch eine einzelne Pumpe be
trieben werden, eine "Priorität" festzulegen, um die Betäti
gungselemente so zu steuern, daß eines der Elemente mit einer
größeren Ölmenge versorgt wird, als das andere Be
tätigungselement. Beispielsweise in einem Bagger, worin ein
Schwenkbetätiger, insbesondere ein Schwenkmotor, und ein Arm
betätiger, insbesondere ein Armzylinder, mit Hydrauliköl von
einer einzelnen Pumpe versorgt werden, ist die Ölmenge, die
für den Schwenkbetrieb notwendig ist, beträchtlich größer,
als die Ölmenge, die für den Armbetrieb notwendig sind. Daher
wird dem Schwenkmotor durch die Steuerung Ölmenge eine Prio
rität in der Weise zuerkannt, daß die Ölmenge für den Armzy
linder begrenzt wird und die Ölmenge für den Schwenkmotor er
höht wird. Eine solche Beziehung wird auch in dem Fall ange
wandt, wo eine Schwenkbewegung Priorität vor einer Schaufel
bewegung haben sollte.
Bisher wurde ein Hubbegrenzer oder eine Drossel verwendet, um
die oben erwähnte Prioritätsfunktion zu erfüllen. In Fig. 1
ist ein solcher Hubbegrenzer 101 gezeigt, der mit einem Arm
zylinder-Steuerventil 103 versehen ist, um einen Steuerschie
berhub des Armzylinder-Steuerventils 103 auf einen vorbe
stimmten Bereich zu begrenzen, wodurch verhindert wird, daß
ein Ölversorgungsdurchgang 105, der in dem Ventil 103 defi
niert ist, vollständig geöffnet wird. In Fig. 2 ist dagegen
der Fall gezeigt, wo eine Drossel 201 verwendet wird, die in
einem parallelen Öldurchgang 203 an der Armzylinderseite
vorgesehen, um die Ölmenge, die im Armzylinder-Steuerventil
205 zugeführt wird, zu begrenzen.
In beiden Fällen, nämlich in dem Fall, wo durch den Hubbe
grenzer verhindert wird, daß der Ölversorgungsdurchgang mit
dem Armzylinder-Steuerventil vollständig geöffnet wird, oder
in dem Fall, wo eine Drossel die Ölmenge begrenzt, die durch
einen Öldurchgang parallel zur Armzylinderseite fließt, wird
die zugeführte Ölmenge zu dem Armzylinder vermindert, wobei
die ausgegrenzte Ölmenge dem anderen Betätigungselement, ins
besondere dem Schwenkmotor, zusätzlich zugeführt wird. Im Er
gebnis hat der Schwenkmotor Priorität vor dem Armzylinder.
Diese konventionellen Vorrichtungen haben jedoch den Nach
teil, daß der Öldurchgang immer beschränkt ist auf die Menge
des hindurchgehenden Öles, selbst wenn nur ein
Betätigungselement in Betrieb ist. In anderen Worten bedeutet
dies, daß durch die Funktion des Hubbegrenzers oder der Dros
sel der Schwenkmotor zwar die gewünschte Priorität vor dem
Armzylinder hat, wenn sowohl der Schwenkmotor wie auch der
Armzylinder in kombinierter Weise betrieben werden, doch wird
der Öldurchgang an der Armzylinderseite nachteilig beschränkt
auf die Menge des durchgehenden Öles, selbst wenn nur der
Armzylinder alleine betrieben wird. Im letzteren Fall verur
sacht die Begrenzung der Ölmenge, die durch den Öldurchgang
an der Armzylinderseite hindurchgeht, mehrere Probleme, wie
beispielsweise einen unnötigen Druckverlust, Wärmeerzeugung
aufgrund von Überlastung und eine Abnahme der Betriebsge
schwindigkeit des Armes.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Hydraulikvor
richtung zu schaffen, die in der Lage ist, eine ausreichende
Menge an Hydraulikflüssigkeit einem von mehreren Betätigern,
insbesondere einem Armzylinder einer Baumaschine zuzuführen,
selbst wenn dieser Betätiger allein betrieben wird.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 ge
löst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die Hydraulikvorrichtung gemäß der Erfindung umfaßt in vor
teilhafter Weise eine variable Prioritätseinrichtung, die in
Abhängigkeit vom Betrieb eines Betätigers die Priorität der
Betätiger durch Steuerung der zugeführten Mengen von Hydrau
likflüssigkeit steuert. Auf diese Weise kann beispielsweise
einem Schwenkmotor eine variable Priorität gegenüber einem
Armzylinder zugewiesen werden.
Die Erfindung wird deutlicher werden anhand der folgenden Be
schreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung
mit den begleitenden Zeichnungen, in welchen
Fig. 1 ein Hydraulik-Schaltkreisdiagramm mit einem Hubbe
grenzer zeigt, der in einem Armzylinder-Steuerventil
zur Einrichtung einer Prioritätsfunktion für einen
Schwenkmotor in konventioneller Weise vorgesehen ist;
Fig. 2 ein Hydraulik-Schaltkreisdiagramm mit einer Drossel
zeigt, die in einem Armzylinder-Steuerventil zum Ein
richten einer Prioritätsfunktion für einen Schwenkmo
tor in konventioneller Weise vorgesehen ist;
Fig. 3 ein Hydraulik-Schaltkreisdiagramm mit einer variablen
Prioritätseinrichtung für einen Schwenkmotor gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung zeigt; und
Fig. 4A und 4B Teile von Hydraulik-Schaltkreisdiagramme zei
gen, die jeweils verschiedene Zustände der variablen
Prioritätsvorrichtung für den Schwenkmotor von Fig. 3
zeigen, wobei Fig. 4A eine Drossel im entspannten Zu
stand und Fig. 4B einen gedrosselten Zustand zeigt.
Mit Bezug auf Fig. 3 und 4A und 4B wird nun eine variable
Prioritätsvorrichtung für einen Schwenkmotor in einer Bauma
schine gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
In der Baumaschine, die in Fig. 3 und Fig. 4A und 4B gezeigt
ist, wird Öl, das von einer einzelnen Pumpe P gepumpt wird,
einer Anzahl von Betätigungselementen (nicht gezeigt) in ei
ner unabhängigen oder kombinierten Weise über einen paral
lelen Öldurchgang 1 zugeführt. Das Bezugszeichen 2 bezeichnet
ein Steuerventil zum Zuführen des Öls zu einem Schwenkbetäti
ger, insbesondere einem Schwenkmotor; Bezugszeichen 3 be
zeichnet ein Steuerventil zum Zuführen von Öl zu einem Bewe
gungsbetätiger, insbesondere einem Bewegungsmotor; und Be
zugszeichen 4 bezeichnet ein Steuerventil zum Zuführen von Öl
zu einem Armbetätiger, insbesondere einem Armzylinder. Wenn
alle Steuerventile 2, 3 und 4 in ihren neutralen Stellungen
stehen, kehrt das Öl, das von der Pumpe P gepumpt wird, di
rekt in einen Tank T über einen mittleren Nebendurchgang 5
zurück.
In einem Öldurchgang 1A parallel zur Armzylinderseite ist
zwischen dem parallelen Öldurchgang 1 und dem Armzylinder
eine Einrichtung 11 angeschlossen, die zur Begrenzung der Öl
menge vorgesehen ist, die durch den Öldurchgang 1a während des
Betriebes des Schwenkmotors hindurchgeht, womit die Ölmenge,
die dem Armzylinder zugeführt wird, begrenzt werden kann.
Diese Einrichtung 11 kann eine variable Drosseleinrichtung
umfassen, welche den Betrieb des Schwenkmotors detektiert,
vorzugsweise ein Pilotdruck zum Bewegen des Steuerschiebers
des Schwenkmotors-Steuerventils 2 und zu dessen Umschaltung
zwischen einem gedrosselten Zustand und einem drosselent
spannten Zustand.
In anderen Worten umfaßt die variable Drosseleinrichtung ein
Steuerventil 12, das in dem Öldurchgang 1a angeordnet ist,
und ein Absperrventil 14, das über einen Ölentladedurchgang
13 mit einer Federkammer 12a verbunden ist und das zur Um
schaltung zum selektiven Öffnen und Schließen des Ölentla
dedurchganges 13 geeignet ist.
In der Federkammer 12a des Steuerventils 12 ist ein Steuer
schieber 12b in nachgiebiger Weise mittels einer Feder 12c
gestützt, welche einen vorbestimmten Druck in der Weise aus
übt, daß er in seinem Anfangszustand zum Schließen des Öl
durchganges 1a gehalten wird. Der Steuerschieber 12b hat
einen inneren Öldurchgang 12d zum Ausüben einer Drosselfunk
tion.
Wenn hydraulischer Druck in dem Öldurchgang 1a ausgeübt wird,
dann bewegt sich der Steuerschieber 12b gegen die Kraft der
Feder 12c nach unten in Fig. 4A. Folglich wird der Öldurch
gang 1a vollständig geöffnet, so daß Öl normal dem Armzylin
der-Steuerventil 4 in ausreichender Menge zugeführt wird, wie
in Fig. 4A gezeigt ist. Wenn der Steuerschieber 12b sich
nicht nach unten bewegen kann, wie im folgenden noch erklärt
wird, dann übt der innere Öldurchgang 12d des Steuerschiebers
12b die Drosselfunktion aus, wodurch eine Verminderung der
Ölmenge eintritt, die dem Schaltventil 4 über den Durchgang
1a zugeführt wird, wie in Fig. 4B gezeigt ist.
Andererseits wird das Absperrventil 14 geschaltet, um den Öl
entladedurchgang 13 in Übereinstimmung mit der Bewegung des
darin angeordneten Steuerschiebers zu öffnen oder zu
schließen. Der Steuerschieber des Absperrventils 14 hat eine
Anfangsposition, die so eingestellt ist, daß mit Hilfe einer
Feder 14a der Ölentladedurchgang 13 in seinem offenen Zustand
gehalten wird. Die Bewegung des Steuerschiebers in dem Ab
sperrventil 14 wird durch den Pilotdruck zum Bewegen des
Steuerschiebers des Schwenkmotor-Steuerventils 2 erreicht. In
anderen Worten sind die Pilotleitungen Pi1 und Pi2 des
Schwenkmotor-Steuerventils 2 mit einer Pilotleitung Pi3 des
Absperrventils 14 verbunden. Wenn folglich der Pilotdruck zum
Bewegen des Steuerschiebers des Schwenkmotor-Steuerventil 2
erzeugt wird, um den Betrieb des Schwenkmotors auszuführen,
wird er auf den Steuerschieber des Absperrventils 14 über
eine der Pilotleitungen Pi1 oder Pi2 und Leitung Pi3 übertra
gen, so daß der Steuerschieber des Absperrventils 14 sich
nach links in Fig. 4B bewegt, wodurch der Ölentladedurchgang
13 geschlossen wird.
Wenn der Ölentladedurchgang 13 geschlossen ist, kann der
Steuerschieber 12b des Steuerventils 12 sich nicht mehr nach
unten bewegen, selbst wenn ein hydraulischer Druck in dem Öl
durchgang 1a ausgeübt wird. Dies liegt daran, daß kein Öl aus
der Federkammer 12a des Steuerventils 12 über den Ölentla
dedurchgang 13 entladen werden kann. Folglich wird das Öl in
dem Öldurchgang 1a über den inneren Öldurchgang 12d des Steu
erschiebers 12b in verminderter Menge dem Schaltventil 4 mit
tels der Drosselfunktion des inneren Öldurchgangs 12d zu
geführt.
Folglich wird eine Priorität des Schwenkmotors gegenüber dem
Armzylindersichergestellt, da die Ölmenge, die dem Schwenk
motor über das Schwenkmotor-Steuerventil 2 zugeführt wird, um
die Ölmenge erhöht wird, die aufgrund der Drosselfunktion
vermindert wurde.
Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, ist es mit
der Erfindung möglich, den Öldurchgang parallel zur Armzylin
derseite variabel einzustellen, so daß eine Drosselfunktion
selektiv ausgeübt oder gelockert werden kann, in Übereinstim
mung mit der Tatsache, ob der Schwenkmotor betrieben wird,
nämlich, ob der Pilotdruck zum Bewegen des Steuerschiebers
des Schwenkmotor-Schaltventils erzeugt wird. Entsprechend ist
die Priorität des Schwenkmotors gegenüber dem Armzylinder
durch die Drosselfunktion während des kombinierten Betriebes
des Schwenkmotors und des Armzylinders sichergestellt, wohin
gegen die Drosselfunktion während des alleinigen Betriebes des
Armzylinders gelöst ist, so daß Öl in normaler Weise der
Armzylinderseite in ausreichender Menge zugeführt wird.
Mit Hilfe der variablen Drosselfunktion gemäß der Erfindung
ist es folglich möglich, die Probleme zu vermeiden, die in
bisher bekannten Prioritätsvorrichtungen für Schwenkmotoren
auftreten, nainlich der Verlust von Öldruck während des
alleinigen Betriebes des Armzylinders und die Erzeugung von
Wärme aufgrund von Überlastung. Zudem kann die Betriebsge
schwindigkeit des Armes beträchtlich erhöht werden.
Obwohl die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es dem Fachmann offensichtlich, daß
verschiedene Abänderungen, Zusätze und Ersetzungen möglich
sind, ohne daß der Rahmen der Erfindungen verlassen wird, der
durch die anhängenden Ansprüche definiert wird. Weiterhin ist
es möglich, die Merkmale in den beschriebenen Ausführungsfor
men in beliebiger Weise miteinander zu kombinieren.
Claims (3)
1. Hydraulikvorrichtung insbesondere für Baumaschinen, in
welcher eine einzelne Pumpe (P) mehrere Betätiger, ins
besondere einen Schwenkbetätiger und einen Armbetätiger
über parallele Durchgänge mit Hydraulikflüssigkeit,
insbesondere Hydrauliköl, versorgt, gekennzeichnet
durch eine variable Prioritätseinrichtung, mit welcher
die Menge an Hydraulikflüssigkeit, die einem Betätiger
zugeführt wird, in Abhängigkeit vom Betrieb des anderen
Betätigers steuerbar ist.
2. Hydraulikvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die variable Prioritätseinrichtung eine
variable Drosseleinrichtung umfaßt, die in einem
Hydraulikflüssigkeitsdurchgang parallel zu einer Seite
eines Betätigers, insbesondere eines Armbetätigers,
vorgesehen ist und eine Umschaltung zwischen einem ge
drosselten Zustand und einem drosselgelockerten Zustand
in Antwort auf einen Pilotdruck zum Bewegen eines Steu
erschiebers in einem Hydraulikflüssigkeit-Steuerventil
eines anderen Betätigers, insbesondere eines Schwenkbe
tätigers, bewirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die variable Drosseleinrichtung umfaßt:
ein Steuerventil (12), das in dem Hydraulikflüssig keitsdurchgang parallel zu einer Seite des Armbetäti gers angeordnet ist und versehen ist mit einer Feder kammer (12a) und einem Steuerschieber (12b), der fe dernd in der Federkammer durch eine Feder (12c) ge stützt wird, welche einen vorbestimmten Druck ausübt, so daß der Steuerschieber (12b) in einer Anfangsposi tion zum Schließen des Hydraulikflüssigkeitsdurchganges gehalten wird, wobei der Steuerschieber einen inneren Durchgang (12d) zum Bewirken einer Drosselfunktion auf weist; und
ein Absperrventil (14), das mit der Federkammer (12a) über einen Entladedurchgang (13) verbunden ist und vor gesehen ist, um einen Schaltungsbetrieb zum selektiven Öffnen und Schließen des Entladedurchgangs (13) in Ant wort auf den Pilotdruck zum Bewegen des Steuerschiebers (12b) des Steuerventils (12) durchführt.
ein Steuerventil (12), das in dem Hydraulikflüssig keitsdurchgang parallel zu einer Seite des Armbetäti gers angeordnet ist und versehen ist mit einer Feder kammer (12a) und einem Steuerschieber (12b), der fe dernd in der Federkammer durch eine Feder (12c) ge stützt wird, welche einen vorbestimmten Druck ausübt, so daß der Steuerschieber (12b) in einer Anfangsposi tion zum Schließen des Hydraulikflüssigkeitsdurchganges gehalten wird, wobei der Steuerschieber einen inneren Durchgang (12d) zum Bewirken einer Drosselfunktion auf weist; und
ein Absperrventil (14), das mit der Federkammer (12a) über einen Entladedurchgang (13) verbunden ist und vor gesehen ist, um einen Schaltungsbetrieb zum selektiven Öffnen und Schließen des Entladedurchgangs (13) in Ant wort auf den Pilotdruck zum Bewegen des Steuerschiebers (12b) des Steuerventils (12) durchführt.
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