DE3440344C2 - Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech mit verbesserten magnetischen Eigenschaften und verbesserten Glasfilmeigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech mit verbesserten magnetischen Eigenschaften und verbesserten GlasfilmeigenschaftenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Glühseparator, der 0,05 bis 2,0 Gew.-Teile Antimonsulfat, bezogen auf 100 Gew.-Teile Magnesiumoxid, und mindestens ein Chlorid, ausgewählt aus der Gruppe der Sb-, Sr-, Ti- und Zr-Chloride in einer Chlormenge von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf 100% des Chlorids und des Antimonsulfats, sowie gelegentlich Ti-Oxid in einer Menge von 0,5 bis 10 Teilen enthält. Der Glühseparator wird bei der Herstellung eines kornorientierten Elektrostahlbleches auf das einer Entkohlungsglühung unterworfene Band aufgebracht und verbessert sowohl die magnetischen Eigenschaften als auch die Glasfilmeigenschaften.
Description
Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elektrostahlbleches mit sowohl
verbesserten magnetischen Eigenschaften als auch verbesserten Glasfilmeigenschaften nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Ein kornorientiertes Elektrostahlblech wird als Kern für Transformatoren und für andere elektrische Vorrichtungen
und Apparaturen verwendet. Die magnetischen Eigenschaften, die das kornorientierte Elektrostahlblech
bei seiner Verwendung als Kern aufweisen muß, sind eine gute Erregung (mugnetische Induktion) und günstige
Ummagnetisierungsverluste.
Zur Herstellung des kornorientierten Elektrostahlbleches wird ein Sekundärrekristallisationsverfahren angewendet,
bei dem ein Korn mit einer (HO)-Ebene parallel zur Walzoberfläche und einer
<001 >-Achse in der Walzrichtu -g entwickelt wird. Die sekundär-rekristallisierten Körner werden als Goss-Struktur bezeichnet. Zur
Entwicklung der sekundär-rp^ristalüsierten Körner wird ein sogenannter Inhibitor verwendet, um das Wachstum
der pnmärrekristaHisiertcn Körner bis zum Schlußglühen, insbesondere bis zu der Stufe, in der die Temperatur
auf die Glühtemperatur für die Sekundärrektristallisation erhöht wird, zu inhibieren (hemmen). Zu bekannten
Inhibitoren gehören AlN, MnS, MnSe und BN. Derzeit werden hauptsächlich ein Nitrid-Inhibitor, wie z. B.
AlN, ein Sulfid-Inhibitor, wie z. B. MnS. oder sowohl Nitrid- als auch Sulfid-Inhibitoren verwendet. Der Inhibitor
muß in dem Stahl fein ausgeschieden und dispergiert sein und darf sich bis zu einem bestimmten Temperaturbereich
weder darin lösen noch seine Teilchengröße ändern.
Des Ausgangsmaterial zur Herstellung des kornorientierten Elektrostahlbleches ist ein Si-^-tahl, der C und die
Inhibitor-bildenden Elemente enthält. Der Si-Gehalt des Si-Stahles beträgt bis zu 4%. Der Si-Stahl wird zuerst
warmgewalzt und dann erforderlichenfalls geglüht, insbesondere wenn der AIN-Inhibitor verwendet wird. Das
warmgewalzte Band wird einmal oder zweimal un*er Zwischenglühung kaltgewalzt. Das kaltgewalzte Band mit
der fertigen Enddicke wird entkohlend geglüht und dann mit einem Glühseparator beschichtet, der hauptsächlich
aus MgO besteht. Anschließend wird das kaltgewalzte Band schlußgeglüht. Während des Schlußglühens
entsteht die Goss-Struktur und außerdem werden Verunreinigungen, wie z. B. N, S und dgl., aus dem Stahl
entfernt und in den Glasfilm überführt, der während der Schlußglühung ebenfalls gebildet wird. Bei diesem
Glasfilm handelt es sich um einen isolierenden Film mit einer glasartigen Struktur.
Die neuerdings festzustellende starke Tendenz zur Energieeinsparung auf dem Gebiet der Transformatoren
und dgl. resultierte nicht nur in konventionellen Studien über die Inhibitorkomponenlcn, sondern auch in Studien
über den Glasfilm. Es wurden verschiedene Vorschläge in bezug auf das Verfahren zur Bildung des Glasfilms
während der Schlußglühung gemacht.
So ist beispielsweise in der DE-OS 18 14 303 ein Verfahren beschrieben, bei dem auf die Blechoberfläche, auf
welcher der S1O2 enthaltende isolierende Film gebildet worden ist, der Glühseparator aufgebracht wird, der
zusätzlich zu einer Mg-Verbindung 2 bis 40% einer Ti-Vcrbindung enthält.
Dieser Glühseparator soll die Haftung des Glasfilms an dem Stahlblech verbessern, den elektrischen Widerstand
zwischen dem Glasfilm und dem Stahlblech erhöhen und die Sprödigkeit des Stahlbleches mildern.
In der DE-OS 29 17 235 is· ein Glühseparator beschrieben, der hauptsächlich MgO enthält unter Zugabe einer
Sr enthaltenden Verbindung in einer Menge von 0,1 bis 10%, ausgedrückt als metallisches Sr, und erforderlichenfalls
einer Ti-Verbindung in einer Menge von 0,5 bis 5%, ausgedrückt als metallisches Ti.
Als Strontiumverbindung, werden Strontiumsulfat, -hydroxid, -carbonat und -nitrat genannt.
Dieser Glühseparator soll die direkt unterhalb der Stahlblechoberfläche vorhandenen Forsterit-Körner eliminieren
und die Forsterit-Körner nach oben in den Glasfilm überführen als Folge der Effekte von Sr, wodurch die
Haftung des Glasfilms an dem Stahlblech verbessert werden soll.
Inder JP-OS 58-107 417 ist ein Glühseparator beschrieben, der hauptsächlich MgO und metallisches Sb, Sb2O3
oderSbjSjin einer Menge von 0,01 bis 1,0% enthält, wobei die Teilchengröße des Sb oder dieser Sb-Verbindungen
20 &mgr;&igr;&eegr; oder weniger beträgt, wenn der Gehalt der Teilchen 70% oder mehr beträgt. Eine Verbessserung der
Ummagnetisierungs-Verluste wird jedoch nur für das metallische Antimon angegeben.
Dieser Glühseparator soll unter dem Einfluß von Sb den Durchmesser der sekundär-rekristallisierten Körner
herabsetzen, ohne die Orientierungsrichtung der sekundär-kristallisicrten Körner zu beeinträchtigen.
Aus der DE-AS 23 34 739 ist ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, wobei alt
Antimonverbindungen, die der Glühseparalor enthalten kann, Antimonsilikat, -hydroxid und -oxid genannt
werden.
Aus der US-PS 38 41 925 ist ein Glühseparator bekannt, der Chloride, nämlich Magnesium-, Barium-, oder
Chrornchlorid enthält. .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beruhend auf Untersuchungen Ober die Glasfilmbildung,
sowohl die magnetischen Eigenschaften als auch die Eigenschaften des Glasfilms bei einem kornorientierten
Elektrostahiblech zu verbessern.
Es wurde die Bildung des Glasfilms untersucht und dabei wurde gefunden, daß gemäß dem Stand der Technik
weder die magnetischen Eigenschaften noch die Glasfilmeigenschaften sehr gut sind. to
Während der entkohlenden Glühung wird auf dem Stahlblech ein Oxidfilm gebildet, der S1O2 enthält, und auf
dieses Stahlblech wird vor der Schlußglühung ein Glühseparator aufgebracht, der MgO enhälL Die Reaktion
zwischen MgO und SiO2 zur Bildung des Glasfilms aus Forsterit läuft während der Schlußglühung nach
folgender Gleichung ab:
2MgO + SiO2 — Mg2SiO4
Unter Brücksichtigung des Entkohlungsvermögens und der Produktivität wird das entkohlende Glühen in der
Regel in einem thermodynamisch^ Zustand dudrchgeführt, d. h. bei einem hohen Taupunkt ;nd einer kurzen
Glühdauer, zur Bildung von Fayal;* (Fe2SiO4). Der Oxidfiim des entkohlend geglühten Stahlbleches umfaßt
daher hauptsächlich den Fayalit oder "ayalit und SiO2 und gelegentlich enthält er eine geringe Menge Eisenoxid.
Das Eisenoxid, wie z. B. FeO, verhält sich als eine Sauerstoffquelle und bildet während der Schlußglühung ein
oxidierendes Material zwischen den aufgehaspelten Abschnitten des Stahlbleches. Als Ergebnis der Bildung des
oxidierenden Materials werden die magnetischen Eigenschaften '«■-eeinträchtigt, die Bildung des Glasfilms wird in
nachteiliger Weise beeinflußt und die Haftungseigenschaften und das Aussehen des Glasfilms werden beeinträchtigt.
Es wurden nun weitere Untersuchungen in bezug auf die Zusammensetzung des Glühseparators durchgeführt
Dabei wurde erfindungsgemäß ein Glühseparator gefunden, der hauptsächlich MgO enthält und dadurch
gekennzeichnet ist, daß er außerdem enthält Sb2(SO4Jj und mindestens ein Chlorid, das aus der Gruppe der Sb-,
Sr-,Ti- und Zr-Chloride ausgewählt wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert.
Die beiliegende Fig. 1 stellt ein Diagramm dar, das die Beziehung zwischen dem Ummagnetisierungsverlust
P 1,7 und der Menge an in Sb2(SO4^ ■ SbCl3 enthaltenem Cl in Gew.-% erläutert.
Bei den in Fig. 1 dargestellten Ummagnetisierungsverlusten P 1,7 handelt es sich um die, die in einem nach
dem folgenden Verfahren hergestellten kornorienlierien Eiekirostahlblech gefunden werden.
Brammen, die 0,045 bis 0.060% C. 3,00 bis 3,15% Si und 0,025 bis 0,030% Al als Grundlegierungselemente
enthielten, wurden nacheinander warmgewalzt, geglüht und kaltgewalzt. Die resultierenden, 0,29 mm cicken
kaltgevilzten Bänder (Streifen) wurden entkohlend geglüht. Der Glühseparator wurde vorher hergestellt,
indem man in 100 Gew.-Teile MgO 0,1 bis 1,5 Gew.-Teile Sb2(SO4)3 und Sb-Chlorid (SbCl3) in einer Menge, wie
sie auf der Abszisse der Fig. 1 angegeben ist, einarbeitete, und dieser wurde auf die entkohlend geglühten
Bänder (Streifen) aufgebracht und dann getrocknet. Das Schlußglühen wurde dann 20 h lang bei 12000C
durchgeführt.
Wie aus der Fig. 1 hervorgehl, werden die Ummagnetisierungsverluste gering, wenn eine geeignete Auswahl
in bezug auf die Menge des in dem Sb2(SO4J3 · SbCU enthaltenen Cl getroffen wird.
Die Eigenschaften des Glasfilms wurden in bezug auf sein Aussehen und seine Haftungseigenschaften untersucht.
Dabei wurde gefunden, daß die Eigenschaften des Glasfilms verbessert wurden durch geeignete Auswahl
der Menge an in dem Sb2(SO4)) ■ SbCIj enthaltenen Cl.
Zusätzlich zu Sb-Chlorid wurden Sr-Chlorid, Ti-Chlorid und Zr-Chlorid als Zusatz zu MgO getestet und es
wurde gefunden, daß damit Verbesserungen erzielt werden können sowohl in bezug auf die magnetischen
Eigemxhaften als aucl. in bezug auf die Eigenschaften des Glasfilms. Darauf beruht die vorliegende Erfindung.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Anspruch 1 gekennzeichnet.
Die Ansprüche 2 und i geben bevorzugte Ausführungsforn.en wieder.
Das Antimonsulfat (Sb2(SO4))) und ein Chlorid von Sb, Sr, Ti und/oder Zr, die in dem Glasfilm enthalten sind,
setzen die Kristallisationstemperatur des Forsterits herab und erniedrigen die Bildungstemperatur des Glasfilms,
was zur Folge hai, daß der Oxidfilm, insbesondere die SiOrSchicht, der (die) während des entkohlenden
Glühens gebildet wird, an einer Verschlechterung während des Schlußglühens gehindert werden kann. Andererseits
kann eine Verschlechterung des Oxidfilms als Folge der Oxidation oder Reduktion des Oxids während der
Temperaturerhöhungsstufe des Schlußglühens auftreten, wenn die Bildungstemperatur des Glasfilmes hoch ist.
Wenn eine Beeinträchtigung (Verschlechterung) des Oxidfilms auttritt» weist der als Folge der Reaktion zwischen
dem Oxid, insbesondere SiO2, und MgO gebildete Glasfilm nicht die erforderlichen hervocragenden
Eigenschaften auf.
Es wird angenommen, daß die Gründe für die Nicht-Verschlechterung des Oxidfilms die folgenden sind:
Während dp,s Trocknens des Glühseparators oder während der Temperatrrerhöhungsstufe des Schlußglühens
schmilzt das Antimonsulfat und bildet einen dichten Sb-FiIm auf der Oberfläche eines Stahlbleches. Der so
gebildete dichte Sh-!Film schützt die Oxidfilmkomponenien, wie ■/.. B. SiO2 und Fayalit, die während der entkohlenden
Glühung gebildet werden, gegen die Gasalmosphärc des Schlußglühens. Wenn die Inhibitorelemenie des
Stahlbleches aus dem Stahlblech entfernt werden oder aus der Gasatmosphäre dem Stahlblech zugeführt
werden während d<.f Temperalurerhöhungsstufc des Schlußglühens, kann die Sekupdärrekristallisation destabi-
lisiert werden. Wenn beim Schlußglühen eine N2 enthaltende Gasatmosphäre verwendet wird, treten eine
NrAbsorption und eine S-Entfernung auf. Der Sb-FiIm verstärkt die Versicgelungsfunktion der Filme aus MgO,
S1O2 und dgl. und verhindert die Entfernung und Absorption der Inhibilorelemcntc.
Das Chlorid schmilzt während des Trocknens des Glühseparators oder während der Temperaturerhöhungsstufe
des Schlußglühens und es reagiert im geschmolzenen Zustand mit dem während des entkohlenden Glühens
gebildeten Oxidfilm. Das Chlorid setzt den FeO-Gehalt herab und erhöht den SiO2-Gchalt in dem Oxidfilm,
wodurch es einen großen Beitrag zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften, insbesondere der Wattverluste,
und der Eigenschaften des Glasfilms liefert.
Das Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elcktrosiahlbleches wird nachstehend näher beschrie-
Das Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elcktrosiahlbleches wird nachstehend näher beschrie-
Zuerst wird die Zusammensetzung eines warmgewalzten Bandes zur Herstellung eines kornorientierten
Elektrostahlbleches (nachstehend als "warmgewalztes Band" bezeichnet) erläutert.
Wenn der C-Gehalt des warmgewalzten Bandes weniger als 0,03% beträgt, versagt die Sekundärrekristallisation.
Andererseits ist ein C-Gehalt des warmgewalzten Bandes von mehr als 0,100% nachteilig in bezug auf die
Entkohlung und die magnetischen Eigenschaften. Der C-Gehalt des warmgewalzten Bandes sollte daher bei 0,03
bis 0,100% liegen.
Silicium ist ein fundamentales Legiei ungäcierneni zur Festlegung der Wattverluste Wenn der Si-Gehalt des
warmgewalzten Bandes weniger als 2,5% beträgt, wären die Ummagnetisierungsverluste nicht niedrig. Wenn
andererseits der Si-Gehalt des warmgewalzten Bandes mehr als 4,0% beträgt, wird die Verarbeitbarkeil durch
kaltes Auswalzen stark verschlechtert. Der Si-Gehall des warmgewalzten Bandes sollte daher 2,5 bis 4.0%
betragen.
Zusätzlich zu C und Si enthält das warmgewalzte Band Mn, S, Cu, Al, N und dgl. Zur Bildung des Sulfids und
Nitrids, die als Inhibitoren fungieren. Die Gehalte an Mn, S, Cu, Al und N unterliegen keinen spezifischen
Beschränkungen, die bevorzugten Gehalte sind jedoch folgende: Mn-0,03 bis 0,20%; S-0,01 bis 0,05%;
Al-0,01 bis 0,06%, ausgedrückt durch das säurelösliche Al; N-0,003 bis 0,012%; und Cu-0,05 bis 0,30%. Als
Inhibitor kann entweder ein Nitrid oder ein Sulfid oder sowohl ein !Nitrid als auch ein Sulfid verwendet werden.
Erforderlichenfalls können ein oder mehrere der Elemente Sn, Sb, Se, Cr, Ni, Mo und andere Lcgierungselemente
in dem warmgewalzten Band enthalten sein.
Als nächstes wird nachstehend das Verfahren zur Behandlung und Bildung des warmgewalzten Bandes
erläutert.
Das warmgewalzte Band wird erforderlichenfalls geglüht und dann einmal kaltgewalzt oder es wird mit einer
Zwischenglühung zweimal oder häufiger kaltgewalzt. Die Dicke des kaltgewalzten Bandes beträgt beispielsweise
0,15 bis 0,35 mm, je nach Blech-Dicke des kornorientierten Elektrostahlbleches.
Das kaltgewalzte Band wird in einer Gasatmosphäre, die aus feuchtem Wasserstoff und Stickstoff besteht,
entkohlend geglüht. Während der entkohlenden Glühung wird der Kohlenstoff aus dem kaltgewalzten Band
entfernt und der Oxidfilm, der SiO2 enthält, wird auf der Oberfläche des kaltgewalzten Bandes gebildet.
Der erfindungsgemäße Glühseparator, der 0,05 bis 2,0 Gew.-Teile Antimonsulfat, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Magnesiumoxid, enthält, wird auf das der entkohlenden Glühung unterworfene Band aufgebracht. Wenn der
Mengenanteil des Antimonsulfats weniger als 0,05 Gew.-Teile beträgt, werden die magnetischen Eigenschaften
nicht verbessert. Wenn andererseits der Mengenanteil des Antimonsulfats mehr als 2,0 Gew.-Teile beträgt,
werden das Aussehen des Glasfilms und die magnetischen Eigenschaften beeinträchtigt. Erfindungsgemäß wird
mindestens ein Chlorid, ausgewählt aus der Gruppe der Sb-, Sr-, Ti- und Zr-Chloride in einer solchen Menge
zugegeben, daß Chlor in einer Menge von 5 bis 20Gew.-%, bezogen auf 100% Chloride und Antimonsulfat,
darin enthalten ist, um eine Verbesserung der magnetischen Eigenschaften und der Eigenschaften des Glasfilms
zu gewährleisten. Wenn der Chloridgehalt weniger als 5% beträgt, werden die magnetischen Eigenschaften
nicht wirksam verbessert und der FeO-Gehalt in dem Oxidfilm wird nicht wirksam herabgesetzt als Folge der
Ätzfunkdon des Chlorids. Wenn andererseits der Chloridgchalt mehr als 20% beträgt, bleibt das Chlorid bis zu
einem Hochtemperaturbereich des Schlußglühens bestehen und führt zu einer Verfärbung und Unregelmäßig-
50« keit des Glastilms (als Gasmarkierung bezeichnet), insbesondere wenn die Gasdurchlässigkeit zwische. den
Blechabschnitten gering ist, oder wenn die Ofenatmosphäre eine Oxidation als Folge eines hohen Gehaltes an
Hydratationswasser hervorruft. Sowohl verbesserte magnetische Eigenschaften als auch verbesserte Eigenschaften
des Glasfilms werden erzielt bei einer Chloridmenge von 5 bis 20 Gew.-%.
Der Glühseparator kann zusätzlich Ti-Oxid in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-Teilen, bezogen auf
Der Glühseparator kann zusätzlich Ti-Oxid in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile MgO, enthalten, um so die Eigenschaften des Glasfilms zu verbessern und die Versprödung des
Stahlbleches zu mildern. Wenn der Gehalt an Ti-Oxid weniger als 0,5 Gew.-Teile beträgt, ist das Ti-Oxid nicht
wirksam in bezug auf die Verbesserung der Eigenschaften des Glasfilms und in bezug auf die Milderung der
Versprödung des Stahlbleches. Wenn andererseits der Gehalt an Ti-Oxid mehr als 10 Gew.-% beträgt, wird auf
dem Stahlblech während der Temperatursteigerungsstufe des Schlußglühens eine Ti-Verbindung, wie z. B. ein
Nitrid, gebildet Der auf diese Weise gebildete Ti-Nitrid-Film oder dgl. ist unterhalb des Glasfilms angeordnet
und es besteht die Gefahr, daß er einen nachteiligen Einfluß ausübt, beispielsweise die magnetischen Eigenschaften
verschlechtert
Der Glühseparator wird mit Wasser oder anderen Dispergiermedien gemischt und wird dann auf das Stahlblech
aufgebracht Die Auftragsmenge des Glühseparators beträgt in der Regel 5 bis 10 g pro m2 Stahlblech.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispieler, näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Eine Bramme, die 3,15% Si. 0,068% Mn, 0,023% S und 0.045% C, Rest Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen
enthielt, wurde einem bekannten Prozeß durch Warmwalzen, Beizen, Kaltwalzen, Glühen und Kaltwalzen
unterworfen, um aus der Bramme ein 0,29 mm dickes Band herzustellen. Dieses Band wurde bei 840°C 2 min
bC#'n einer feuchten N2 + Hj-Atmosphäre entkohlend geglüht.
Die Glühseparatoren wurden hergestellt durch Verwendung von Antimonsulfat Sbj(SO,03 in den in der
folgenden Tabelle 1 angegebenen Gcwiehlsteilcn und Antimonchlorid SbCb auf 100 Gew.-Teile MgO.
Das Antimonchlorid SbCb wurde mil Antimonsulfat Sb2(SO-Oj gemischt, und zwar in einer Menge von 5,10,
15 und 20 Gew.-% Cl, bezogen auf 100% des Gemischs aus SbCI3 und Sb2(SO^3, worauf dieses Gemisch aus
Antimonsulfat und Antimonchlorid mit MgO gemischt wurde. Die Glühseparatoren wurden auf die Abschnitte
des entkohlend geglühten Bandes in einer Menge von 6,5 g/m2 auf eine Oberfläche der Abschnitte aufgebracht.
Nach dem Trocknen des Glühseparators wurde die Schlußglühung20 h lang bei 1200° C durchgeführt.
Die magnetischen Eigenschaften der kornorienlierleii Eleklmslahlblcche und die Eigenschaften des Glasfilms
sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Cl-Mcnge,
enthalten in
Sb^SOj)i ■ SbCIi
(Gcw.-%)
enthalten in
Sb^SOj)i ■ SbCIi
(Gcw.-%)
Gew.-Teile Sb3(SO4)),
bezogen auf
100 Gew.-Teile MgO
magnetische Eigenschaften
(W/kg)
Aussehen des Glasfilms*)
0 0 1,855
5 0,25 1,275
0,5 1,867
1,0 1,865
2,0 1,860
10 0,25 1,870
0,5 1,873
1,0 1,858
2,0 1,850
15 0,25 1,869
0,5 1,868
1.0 1.868
2,0 1,859
25 0,25 1,860
0,5 1.850
1.0 1,842
2,0 1,840
*) Bewertung des Aussehens des Glasfilms:
&THgr;: gut. gleichmäßig und keine Unregelmäßigkeiten
O: gut, aber etwas dünn
&Dgr;: relativ dünn und unregelmäßig
&khgr; : Versagen, dünn und unregelmäßig
1,21 1,15 1,14 1,16 1,18 1,15 1,15 1,17
1.18 1,16 1,17 1.17 1,18 1,19 1,22 1,24
1,25
&Dgr; © © O O © © O O
© © O O O &Dgr; &khgr; &khgr;
Eine Bramme, die 0,065% C, 3,25% Si, 0,028% AI, 0.08% Cu. 0,10% Sn, 0,024% S und 0,0080% N. Rest Fe und
unvermeidliche Verunreinigungen enthielt, wurde einem bekannten Prozeß unterworfen durch Warmwalzen,
Glühen des warmgewalzten Bandes, Beizen und Kaltwalzen, um aus der Bramme ein 0,225 mm dickes Band
herzustellen. Dieses Band wurde 2 min lang bei 8400C in einer feuchten N2 + H2-Atmosphäre entkohlend
geglüht. Die Glühseparatoren wurden hergestellt durch Verwendung von 5 Gew.-Teilen TiO2, Antimonsulfat
Sb2(SO^ in den in der folgenden Tabelle Il angegebenen Gewichlsleilen und Antimonchlorid SbCb auf
100 Gew.-Teile MgO.
Das Antimonchlorid SbCb wurde mit Antimonsulfat Sb2(SCt)3 gemischt, und zwar in einer Menge von 5,10,
15 und 25 Gew.-% Cl, bezogen auf 100% des Gemischs aus SbCi3 und Sb2(SO4)S, und dann wurde dieses
Gemisch aus Antimonsulfat und Antimonchlorid mit MgO gemischt Die Glühseparatoren wurden auf die
Abschnitte des entkohlend geglühten Bandes in einer Menge von 7 g/m2 auf eine Seite der Abschnitte aufgebracht.
Nach dem Trocknen des Glühseparators wurde die Schlußglühung 20 h lang bei 12000C durchgeführt
Die magnetischen Eigenschaften der kornorientierten Elektrostahlbleche und die Eigenschaften des Glasfilms
sind in der folgenden Tabelle i i angegeben.
| S | Cl-Menge, | 10 | 10 | 15 | Gew.-Teile Sb2(SO4)^, | 34 40 344 | P 1.7 | Aussehen des |
| enthalten in | bezogen auf | Tabelle H | (W/kg) | Glasfilms*) | ||||
| S Sb2(SO4J3 · SbCl3 | 100 Gew.-Teile MgO | magnetische Eigenschaften | ||||||
| \ (Gew.-%) | Bio | 0,97 | ||||||
| \ 0 | 0 | (T) | 0,90 | &Dgr; | ||||
| 5 | 0,25 | 0,84 | &THgr; | |||||
| 0,5 | 1,915 | 0,82 | © | |||||
| 1,0 | 1,935 | 0,92 | O | |||||
| 2,0 | 1,948 | 0,99 | O | |||||
| 3,0 | 1,955 | 0,86 | &Dgr; | |||||
| 0,25 | 1,939 | 0,82 | &THgr; | |||||
| 0,5 | 1,927 | 0,88 | © | |||||
| 1.0 | 1,943 | 0,93 | O | |||||
| 2,0 | 1,957 | 0,99 | O | |||||
| 3,0 | 1,949 | &Dgr; | ||||||
| 1,940 | ||||||||
| L920 | ||||||||
20
25
30
35
40
15
25
0,25
0,5
1,0
2,0
3,0
0,25
0,5
1,0
2,0
3,0
1,940 1,942 1,933 1,929 1,916 1,938 1,939 1,930 1,922
1,905
0,89 0,87 0,93 0,95 1,02 0,90 0,93 0.95 0,98 1,04
*) Bewertung des Aussehens des Glasfilms:
©: gut, gleichmäßig und keine Unregelmäßigkeiten O: gut, aber etwas dünn
&Dgr;: relativ dünn und unregelmäßig
&khgr; : Versagen, dünn und unregelmäßig
Das entkohlend geglühte Band wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die Glühseparatoren wurden hergestellt durch Verwendung von 5Gew.-Teilen TiO2, Antimonsulfat
Sb2(SCU)3 in den in der Tabelle I angegebenen Gewich tsteilen und mindestens eines Chlorids, ausgewählt aus der
Gruppe der Sr-,Ti- und Zr-Chloride, auf 100 Gew.-Teile MgO.
Dieses Chlorid wurde mit Antimonsulftat Sb2(SO^)3 gemischt und zwar in einer Menge von 5 Gew.-% Cl,
bezogen auf 100% des Gemischs aus Sb2(SO4)S und dem Chlorid, und dieses Gemisch aus Ammonsulfat und
Chlorid wurde dann mit MgO gemischt. Die Glühseparatoren wurden auf die Abschnitte des entkohlend
geglühten Bandes in einer Menge von 6,5 g/m2 auf eine Oberfläche der Abschnitte aufgebracht.
Die magnetischen Eigenschaften und die Eigenschaften des Glasfilms sind in der folgenden Tabelle Hl
angegeben.
50
55
60
65
| Gcwichtsmengenanlcil | Cl-Mcnge, | Gew.-Tcilc | magnelische Eigenschaften | Aussehen des |
| der Chloride | enthalten in | Sb2(SO4Jj + Chlorid. | Bio P 1,7 | G'*sfi!ms*) |
| Sr Ti Zr | Sb2(SO4)) · Chlorid | bezogen auf | (T) (W/kg) | |
| (Gcw.-"/n) | lOOGew.-TcileMgO |
0,5
*) Bewertung des Aussehens des Glasfilms:
©: °ut;.glcichmäßig und ohne UnregelmäUigkciten
O: gut, jedoch etwas dünn
1,925
1,945 1,940 1,932 1,929 1,948 1,947
0,96
0,87 0,88 0,91 0,93 0,89 0,88
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elektrostahlbleches mit verbesserten magnetischen
Eigenschaften und verbesserten Glasfilmeigenschafien, bei dem ein warmgewalztes Stahlband, das 0,030 bis
0,100 Gew.-% C, 2,5 bis 4,0 Gew.-°/o Si und ein Sulfid und/oder Nitrid als Primärkorn-Wachstums-Inhibitor
enthält, erforderlichenfalls geglüht and einmal oder mit einem Zwischenglühen mehrmals auf Enddicke
kaltgewalzt wird, anschließend ein Entkohlungsglühen durchgeführt wird, was zur Bildung eines Oxidfilms
aus S1O2 auf einer Blechoberfläche führt, ein'. luptsächlich aus MgO bestehender und eine Antimon·., erbindung
enthaltender Glühseparator auf den OxidFilm aufgebracht wird und danach eine Schlußglühung
durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühseparator als Antimonverbindung 0,05 bis
2,0 Gew.-Teile Antimonsulfat, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Magriesiumoxids, und außerdem mindestens
ein Chlorid, ausgewählt aus der Gruppe der Sb-, Sr-, Ti- und Zr-Chloride enthält, wobei die Chlormenge des
Chlorids, bezogen auf 100% des Chlorids und des Antimonsulfats, 5 bis 20 Gcw.-% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühseparator außerdem noch 0,5 bis
10 Gew.-Teile TiO2 enthält, bezogen auf 100% MgO.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Chlorid ein Sb-Chlorid
ist
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| JP59000810A JPS60145382A (ja) | 1984-01-09 | 1984-01-09 | 磁気特性、皮膜特性とも優れた方向性電磁鋼板の製造方法 |
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