DE3439616C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drehgestell für Schie
nenfahrzeuge mit einem verwindungsweichen Drehgestell
rahmen, der aus Querträgern und aus Längsträgern aufgebaut
ist, die miteinander durch Schweißung zu einem Rahmen in
H-Bauart verbunden sind, wobei die Querträger verdreh
weich ausgebildet sind.
Es sind verwindungsweiche Drehgestelle bekannt, bei
denen die Mittelpartie des Drehgestelles im wesentlichen
aus zwei verwindungsweichen Querträgern (beispielsweise
I-Trägern) besteht, die mit Längsträgern verschweißt
sind, die mindestens in dem zwischen den Querträgern
liegenden Bereich ebenfalls verwindungsweich ausgebildet
sind. Das durch die Querträger- und die Längsträgermit
telteile begrenzte Feld wird zur Erhöhung der Diagonal
steifigkeit des Rahmens durch einen Kreuzverband oder
durch ein Schubblech ausgesteift.
Bei Drehgestellen ohne Kopfträger werden die Längsträ
gerenden verwindungssteif ausgeführt, also beispielswei
se als geschlossene Profile ausgebildet. Bei Drehgestel
len mit Kopfträger sind die Längsträger in ihrer vollen
Länge verwindungsweich.
Verwindungsweiche Drehgestelle der oben erwähnten Bauart
sind beispielsweise in den deutschen Patentschriften
16 05 141, 17 55 632 und 28 26 155 beschrieben.
Es hat sich nun herausgestellt, daß in vielen prakti
schen Fällen der Einbauraum für die Drehgestelle derart
eingeschränkt ist, daß verwindungsweiche Drehgestelle
nach einer der oben beschriebenen, bekannten Bauarten
nicht mehr realisierbar sind.
Es sind beispielsweise Güterwagendrehgestelle bekannt,
bei denen der maximal zulässige Achsabstand sowie der
Raddurchmesser und der für den Einbau der Klotzbremse
benötigte Raum vorgegeben sind. Dadurch wird die ver
bleibende Mittelpartie des Drehgestelles so schmal, daß
eine ausreichend lange Verwindungszone im Bereich der
Längsträgermitte nicht mehr gegeben ist. Die Folge sind
hohe Materialspannungen aufgrund der Drehgestellverwin
dung, insbesondere an den Übergängen von der verwin
dungsweichen Mittelpartie der Längsträger zu den verwin
dungssteifen Längsträgerenden.
Letzteres gilt insbesondere für die in der DE-PS 17 55 632
beschriebene Bauart eines Drehgestelles.
Da außerdem die zulässige Bauhöhe eingehalten werden
muß, was die Verwendung von stark nach unten gekröpften
Längsträgern notwendig macht, und die maximal zulässige
Baulänge die Verwendung eines Kopfträgers ausschließt,
scheidet in diesen Fällen auch die in der DE-PS 28 26 155
beschriebene Bauart eines Drehgestelles aus.
Die Verwendung eines ecksteifen, verwindungsweichen
Drehgestellrahmens ist aber insbesondere bei Güterwagen
drehgestellen besonders vorteilhaft.
Es sind Güterwagendrehgestelle bekannt, bei denen der
Rahmen aus zwei Längsträgern besteht, die nicht über
eine Mittelpartie miteinander verbunden sind. Die Längs
träger werden von den Radsätzen auf Abstand gehalten,
und die den Wiegenträger abstützenden Schraubenfedern
stehen in einer Öffnung des Längsträgers. Auch der
Wiegenträger ragt in diese Öffnung hinein. Bei diesen
Drehgestellen ist eine Dämpfung durch Anwendung von
federbelasteten Keilen zwischen Wiegenträger und Rahmen
vorgesehen. Es gibt hierbei Bauarten mit konstanter
Dämpfung und solche mit lastabhängiger Dämpfung.
Der entscheidende Nachteil dieser Drehgestelle-Bauart
ist die fehlende Ecksteifigkeit. Das Rechteck,
das durch die Mittellinie der Längsträger und der Rad
sätze gebildet wird, kann sich im Bogenlauf, in Weichen
oder ganz allgemein an Störstellen im Gleis zum Paralle
logramm verschieben. Dies führt zu einem verstärkten
Spurkranzanlauf der Räder, mit der Folge von erhöhtem
Verschleiß und erhöhter Entgleisungsneigung. Außerdem
neigt eine solche Anordnung
schon bei geringen Geschwindigkeiten zu instabilem Lauf (Zick-
Zack-Lauf).
Weitere Nachteile dieser bekannten Drehgestelle sind
folgende: Die Stützbasis der Federung muß gleich der Stützbasis
der Achslager sein, und der Queranschlag zwischen Wie
genträger und Längsträger muß annähernd in Höhe der
Radsatzmitte liegen. Anderenfalls würden die Achslager
verkantet oder der Längsträger würde sogar um seine
Längsachse kippen.
Der Queranschlag ist Bestandteil des Wiegenträgers, und
daraus ergibt sich, daß der Wiegenträger dicht über
Achsmitte und die Federung im wesentlichen unter Achs
mitte angeordnet ist. Die tiefe Lage der Federung
(großer Abstand zum Wagenschwerpunkt) und die relativ
kleine Stützweite sind nachteilig für die Rollstabilität
des Fahrzeuges.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist
darin zu sehen, ein Drehgestell für Schienenfahrzeuge mit einem
verwindungsweichen Drehgestellrahmen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 so
auszubilden, daß eine hohe Verwindungsweichheit bei
ausreichender Ecksteifigkeit erzielt wird und hohe
Materialspannungen infolge Drehgestellverwindung vermie
den werden.
Weiterhin sollte das Drehgestell in einer für Güterwagen
gedachten Ausführungsform so ausgebildet werden können,
daß die oben erwähnten Nachteile der bekannten Güterwa
gendrehgestelle vermieden werden und ein einfach aufge
bautes, stabil laufendes Drehgestell erhalten wird.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit
den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentan
spruches 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Drehgestelles sind in den Patentansprüchen 2 bis 9
beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Drehgestell sind die Längsträ
ger über ihre volle Länge verwindungssteif, also bei
spielsweise als Kastenprofile, ausgebildet. Die Mittel
partie setzt sich aus mehreren verwindungsweichen Quer
trägern zusammen, wobei ein wesentlicher Grundgedanke
der Erfindung darin besteht, daß die Stege der Querträ
ger nicht in zueinander parallelen Ebenen liegen, son
dern Winkel bilden, indem sich diese Ebenen in Linien
schneiden, die in Querrichtung verlaufen, wobei die
Gurte der Querträger, die beispielsweise als I- oder T-
Profile ausgebildet sein können, relativ schmal ausge
bildet sind. Wie weiter unten anhand von Ausführungsbei
spielen beschrieben wird, läßt sich damit eine hohe
Verwindungsweichheit bei ausreichender Eckensteifigkeit
erzielen. Es entsteht ein verwindungsweicher Drehge
stellrahmen, der auf eine äußere Verwindung mit nur sehr
geringen Materialspannungen reagiert.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Drehgestell mit dem besonderen,
verwindungsweichen Drehgestellrahmen ist insbesondere
verwendbar zur Ausbildung eines Drehgestelles für Güter
wagen, das in den Patentansprüchen 6 bis 9 beschrieben
ist. Bei dieser Ausführungsform des Drehgestelles werden
zum Teil an sich bekannte Merkmale von Drehgestellen mit
den erfindungsemäßen Merkmalen des Drehgestellrahmens
kombiniert und ergeben so ein Drehgestell mit optimalen
Laufeigenschaften.
Im folgenden werden anhand der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele für den Erfindungsgegenstand
näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Drehgestellrahmen in H-Bauart in der
Draufsicht;
Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 bis 5 in einer Ausschnittdarstellung aus
Fig. 2 Varianten der Ausführungsform nach
Fig. 2;
Fig. 6 den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 1;
Fig. 7 ein Drehgestell mit einem verwindungsweichen
Drehgestellrahmen in Seiten
ansicht;
Fig. 8 die Draufsicht auf das Drehgestell nach Fig. 7;
Fig. 9 der Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 8;
Fig. 10 den Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 8.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte verwindungsweiche
Drehgestellrahmen besitzt zwei verdrehsteife Längsträger
1, die beispielsweise als Kastenträger ausgebildet sein
können und in ihrer Mittelpartie eine Kröpfung nach
unten aufweisen.
Die Längsträger 1 sind in ihrer Mittelpartie über ver
drehweiche Querträger 2 miteinander verbunden, deren
Ausbildung im Querschnitt den Fig. 2 bis 5 zu entneh
men ist. Wie beispielsweise aus Fig. 2 hervorgeht, sind
die Querträger grundsätzlich aus Stegen 2 a mit Randver
stärkungen 2 b, die im folgenden als "Gurte" bezeichnet
werden, aufgebaut. Sie können entweder als Träger mit I-
Profil oder als Träger mit T-Profil ausgebildet sein. Die
Gurte 2 b haben die Aufgabe, die Stabilität der Stege 2 a
gegen Ausknicken zu gewährleisten und den Biegewider
stand der Mittelpartie des Drehgestellrahmens in bezug
auf die Z- und X-Achse zu erhöhen. Theoretisch ist die
Verwindungsbehinderung des Drehgestellrahmens durch die
starren Längsträger dann besondes klein, wenn sich die
Ebenen, in denen die Querträgerstege 2 a liegen, alle auf
der gleichen Schnittlinie schneiden. Eine solche Aus
führungsform ist in Fig. 2 und mit Varianten in Fig. 3
und Fig. 4 dargestellt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 schließen die Quer
trägerstege 2 a spitze Winkel miteinander ein und treffen
sich in einer Schnittlinie S 1, die ungefähr auf der
Mitte des nach unten gekröpften Teiles der Längsträger 1
liegt und von der Achse der angedeuteten Achslager 7 den
Abstand b 1 hat.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 liegt die Schnitt
linie S 2, an der die beiden Querträgerstege 2 c zusammen
treffen, etwa auf der Höhe des Obergurtes des Längsträ
gers 1, und die Querträger besitzen an dieser Stelle
einen gemeinsamen Obergurt 2 d, aber getrennte Untergurte
2 e.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 treffen die Querträ
gerstege 2 f nicht direkt zusammen, aber die Ebenen, in
denen diese Querträgerstege 2 f liegen, schneiden sich in
einer Schnittlinie S 3, die oberhalb des Längsträgers 1
liegt. Die Querträger besitzen getrennte Ober- und
Untergurte 2 g.
Es hat sich nun herausgestellt, daß es in der Praxis
genügt, wenn die oben angegebene Regel bezüglich der
Schnittlinie der Ebenen der Querträgerstege angenähert
erfüllt ist. Wenn nun die Mittelpartie des Drehgestell
rahmens aus mehr als zwei Querträgern bzw. mehr als zwei
Querträgerstegen aufgebaut ist, kann es sich ergeben,
daß mehrere dicht beieinander liegende Schnittlinien der
Ebenen, in denen diese Querträgerstege liegen, entste
hen. Es kann auch zweckmäßig sein, beispielsweise um
eine bessere Schweißbarkeit zu erreichen, einen anderen
Aufbau der Querträger zu wählen, wie er beispielsweise
in Fig. 5 dargestellt ist. Die hier in Kauf zu nehmende
geringe Verwindungsbehinderung des Drehgestellrahmens
bleibt in zulässigen Grenzen, wenn eine etwas weiter
gefaßte Bedingung erfüllt ist.
Es genügt, wenn bei mehreren parallel zueinander liegen
den Schnittlinien der Ebenen, in denen die Querträger
stege liegen, alle Schnittlinien S 4, S 5 und S 6 innerhalb
eines zylinderförmigen Bereiches liegen, dessen Durch
messer a kleiner oder gleich 75% des Wertes der größten
auftretenden Querträgersteghöhe h ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 5 entspricht dieser Bedin
gung, wobei wie aus Fig. 5 ersichtlich, die "Querträ
gersteghöhe" h in der Ebene des Querträgersteges gemes
sen ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 weisen die
Querträger getrennte Untergurte 2 j auf, und die Querträ
gerstege 2 h treffen sich nicht direkt, sondern sind über
eine Randverstärkung bzw. einen gemeinsamen Obergurt 2 i
miteinander verbunden. Die Ebenen, in denen die beiden
Querträgerstege 2 h liegen, schneiden sich in der
Schnittlinie S 4 und schneiden die Ebene des gemeinsamen
Obergurtes 2 i, der als zusätzlicher Steg aufgefaßt
werden kann, in den Schnittlinien S 5 und S 6. Für diese
Schnittlinien S 4, S 5 und S 6 gilt die oben erläuterte
Beziehung.
Da bei zunehmenden Abstand des zylinderförmigen Berei
ches mit dem Durchmesser a von der Ebene der Radachsen
des Drehgetelles, also bei zunehmender Parallelität der
Querträgerstege 2 h, die Eckensteifigkeit des Drehge
stellrahmens sich verschlechtert, ist es vorteilhaft,
wenn der Abstand b 2 der Mittelachse des zylinderförmigen
Bereiches von der Ebene, in der die Radachsen des Dreh
gestelles liegen, kleiner oder gleich 25% des Radachsen
abstandes ist, der in Fig. 2 mit e bezeichnet ist. Die
gleiche Bedingung gilt für den in Fig. 2 eingezeichneten
Abstand b 1, der einzigen Schnittlinie der Ebene der
Querträgerstege von der Ebene der Radachsen.
Bei den in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Querschnit
ten möglicher Querträger handelt es sich nur um einige
Beispiele. Es ist klar, daß es eine ganze Reihe weiterer
Anordnungen von Querträgerstegen gibt, die die oben
angegebenen Bedingungen erfüllen.
Da die in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Gurte der
Querträger den Drehgestellrahmen versteifen, anderer
seits eine gewisse Querschnittsfläche haben müssen, um
bei den Materialspannungen die zulässigen Wert nicht zu
überschreiten und eine problemlose Verschweißung möglich
sein soll, empfiehlt es sich, die Breiten der Ober- und
Untergurte kleiner zu halten als deren siebenfache
Dicke.
Es kann weiterhin vorteilhaft sein, um die Versteifung
des Drehgestellrahmens klein zu halten, eine Kröpfung
der Querträgergurte in der Nähe der Anschlußstellen zum
Längsträger vorzusehen, wie dies in Fig. 6 dargestellt
ist.
In den Fig. 7 bis 10 ist ein insbesondere für Güter
wagen gedachtes Drehgestell dargestellt, dessen Drehge
stellrahmen, wie Fig. 7 zu entnehmen, aus den verdrehsteifen
Längsträgern 1, die in ihrem mittleren Bereich nach
unten gekröpft sind, und den verdrehweichen Querträgern 2 in
einer Ausbildung ähnlich Fig. 2, die miteinander ver
schweißt sind, aufgebaut ist. Die Querträger sind als T-
Profile aufgebaut, deren Mittelstege 2 k stumpfe Winkel
miteinander einschließen und an ihren Enden in einer
Schnittlinie S 7 zusammenstoßen, an der sie miteinander
durch Schweißung verbunden sind. Die Gurte 21 der Quer
träger 2 sind mit den Ober- bzw. Untergurten der Längs
träger 1 verbunden.
Durch die Verwendung dieses verwindungsweichen, ecken
steifen Drehgestellrahmens ist die vertikale Steifigkeit
der Primärfederung (Achsführung) für die Radlastvertei
lung ohne Bedeutung. Die Achsführung kann daher bei
diesem Drehgestell durch einfache Gummischubfedern 12
realisiert werden, die zwischen den die Radsätze 8
tragenden Achslagern 7 und den Enden der Längsträger 1
angeordnet sind.
Da bei dem dargestellten Drehgestell die Längsträger
durch die oben erwähnte Mittelpartie miteinander verbun
den sind, besteht die Möglichkeit, die Sekundärfeder und
die Queranschläge so zu legen, wie das aus lauftechni
scher Sicht besonders günstig ist. Die bei dem vorlie
genden Ausführungsbeispiel durch Schraubendruckfedern 5.1 bis
5.4 realisierte Sekundärfeder wird dadurch möglichst
hoch gelegt, daß sich die Schraubendruckfedern 5.1 bis 5.4
auf den Obergurten 1 a der Längsträger 1 abstützen. Das
Drehgestell besitzt einen Wiegenträger 3, der sich auf
den Schraubendruckfedern 5.2 und 5.4 direkt abstützt. Beson
ders vorteilhaft ist dabei, daß die Schraubendruckfedern
nicht symmetrisch zur Längsträgermitte (gleich Achsla
germitte), also etwa im Abstand c (Fig. 9) angeordnet
sind, sondern nach außen versetzt sind, so daß ihr
mittlerer Abstand vergrößert ist und den Wert d (Fig. 9)
aufweist.
Zwischen dem Wiegenträger 3 und dem Drehgestellrahmen
ist eine lastabhängig wirkende Dämpfungsvorrichtung
angeordnet. Derartige lastabhängige Dämpfungsvorrichtun
gen sind an sich bekannt. Bei dem dargestellten Drehge
stell ist es infolge der besonderen Ausbildung des
Drehgestellrahmens möglich, einen großen vertikalen
Abstand f (Fig. 9) zwischen der Reibfläche und dem
Schwerpunkt des Querschnittes durch die Längsträgermit
telpartie zu erreichen.
Die Dämpfungsvorrichtung weist auf der Oberseite der in
Drehgestellängsrichtung gesehen vorderste und hinter
sten Schraubendruckfedern 5.1 und 5.3 angeordnete Reib
keile 4 auf. Diese Reibkeile besitzen schräg abwärts
geneigte Gleitflächen 4.1, auf denen entsprechende
Gleitflächen 3.1 an den Flanken des Wiegenträgers 3
aufliegen. Die vertikal ausgerichteten Reibflächen 4.2
der Reibkeile 4 liegen an entsprechend ausgerichteten
Reibflächen 9 an, die mit den Längsträgern 1 fest ver
bunden sind. Wie aus Fig. 7 unmittelbar ersichtlich,
werden bei zunehmender Belastung die Reibkeile 4 nach
außen gegen die Reibflächen 9 gedrückt. Die Kraft, mit
der ein Reibkeil 4 auf die Reibfläche 9 gedrückt wird,
erzeugt im Mittelabschnitt des Längsträgers 1 ein Biege
moment, welches dem Biegemoment aus den Vertikallasten
entgegenwirkt und dieses teilweise kompensiert.
Der Wiegenträger 3 ist über einen Drehzapfen oder eine
Drehpfanne 10 mit dem Wagenkasten 11 verbunden.
Da bei Fahrgeschwindigkeiten über 90 km/h bei dem darge
tellten Drehgestell unter Umständen mit einem instabi
len Lauf gerechnet werden muß, ist eine zusätzliche
Dämpfungsvorrichtung 6 vorgesehen, die zu beiden Seiten
des Drehzapfens angeordnet ist und welche der Drehbewe
gung des Drehgestelles relativ zum Wagenkasten 11 einen
Widerstand entgegengesetzt.
Dies geschieht durch permanent belastete Reibstücke 6.2,
die beim Ausdrehen des Drehgestelles auf einer mit dem
Wagenkasten 11 verbundenen Gleitfläche 6.1 abrutschen.
Die Reibungskraft der Reibstücke 6.2 bremst also die
Ausdrehbewegung des Drehgestelles.
Der erwünschte stabilisierende Effekt tritt aber nur
dann auf, wenn diese Reibungskraft spielfrei auf den
Drehgestellrahmen übertragen wird.
Durch die oben erwähnte Reibungsdämpfung zwischen Wie
genträger 3 und Drehgestellrahmen (Träger 1 und 2) ist eine in Längs
richtung spielfreie Übertragung immer gegeben. Die
spielfreie Übertragung der Reibungskräfte zwischen dem
Reibstück 6.2 und dem Wiegenträger 3 wird durch die
nachfolgend beschriebene besondere Konstruktion
erreicht.
Das Gleitstück 6.2 wird auf die Mitte einer Blattfeder
6.3 aufgeschraubt. Die beiden Enden 6.7 und 6.8 der
Blattfeder 6.3 stützen sich auf dem Wiegenträger 3 ab.
Dabei ist das eine Ende 6.7 der Blattfeder zu einer Öse
geformt und liegt in einer prismatischen Führung einer
mit dem Wiegenträger 3 verbundenen Auflage 6.4, in der
sie durch einen Sicherungsbolzen 6.6 verliersicher
festgehalten ist. Da andere Ende 6.8 der Blattfeder
liegt in Drehgestellängsrichtung verschiebbar auf einer
mit dem Wiegenträger 3 verbundenen Auflage 6.9 frei auf.
Ein Anschlag 6.10 an der Unterseite der Blattfeder 6.3,
der mit einem Gegenanschlag 6.5 am Wiegenträger 3 zusam
menwirkt, verhindert eine Überbeanspruchung der Blattfe
der 6.3, wenn sich der Wagen bei Querstößen auf den
seitlichen Gleitstücken 6.2 abstützt.
Claims (9)
1. Drehgestell für Schienenfahrzeuge mit einem verwin
dungsweichen Drehgestellrahmen, der aus Querträgern und aus
Längsträgern aufgebaut ist, die miteinander durch
Schweißung zu einem Rahmen in H-Bauart verbunden sind,
wobei die Querträger verdrehweich ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger (1) über
ihre ganze Länge verdrehsteif ausgebildet und die
Querträger (2) so angeordnet sind, daß sich alle Ebenen,
in denen die Querträgerstege (2 a, 2 c, 2 f bzw. 2 h) liegen, in
einer oder in mehreren parallel zueinander liegenden
Schnittlinien (S 1 bis S 6) schneiden, wobei alle Schnitt
linien innerhalb eines zylinderförmigen Bereiches lie
gen, dessen Durchmesser (a) kleiner oder gleich 75% des
Wertes der größten auftretenden Querträgersteghöhe (h)
ist.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (b) der Mittelachse des zylinderförmigen
Bereiches von der Ebene, in der die Radachsen (7) des
Drehgestelles liegen, kleiner oder gleich 25% des Rad
achsenabstandes (e) ist.
3. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querträger I- oder T-Profile aufweisen, wobei
die Breiten der Ober- bzw. der Untergurte (2 b, 2 d, 2 e, 2 g bzw.
2 j) kleiner sind als deren siebenfache Dicke.
4. Drehgestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ebenen, in denen die Querträgerstege (2 a bzw. 2 c)
liegen, miteinander Winkel bilden, derart, daß sich
alle Ebenen in einer gemeinsamen Schnittlinie (S 1 bzw.
S 2) schneiden und diese Schnittline zwischen den
durch die Ober- bzw. die Untergurte (2 b, 2 d bzw. 2 e) de
finierten Ebenen liegt und die Querträgerstege
(2 a bzw. 2 c) längs dieser Schnittlinie miteinander
verschweißt sind.
5. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Ober- bzw. der
Untergurte (2 b) der Querträger (2) gekröpft ausgebildet
ist.
6. Drehgestell, insbesondere für Güterwagen, nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsträger (1) im Bereich der Drehgestellmitte nach
unten gekröpft ausgebildet sind, und die Querträger (2)
mit den nach unten gekröpften Teilen der Längsträger (1)
verbunden sind, daß auf den Obergurten (1 a) der nach
unten gekröpften Teile der Längsträger (1) Schraubendruckfe
dern (5.1 bis 5.4) zur Abstützung eines Wiegenträgers
(3) angeordnet sind, daß die Achslager (7) mit den Enden
der Längsträger (1) über elastische Achsführungen (12)
verbunden sind, und daß zwischen den oberen Enden minde
stens eines Teiles der Schraubendruckfedern (5.1 bzw. 5.3)
und dem Wiegenträger (3) lastabhängig wirkende Dämp
fungsvorrichtungen (Reibkeil 4) angeordnet sind.
7. Drehgestell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungsvorrichtungen auf der Oberseite der in
Drehgestellängsrichtung gesehen vordersten und hinter
sten Schraubendruckfedern (5.1 bzw. 5.3) zwischen einem Wiegenträ
ger (3) und dem Drehgestellrahmen (1) angeordnete Reibkeile
(4) aufweisen, die mit schräg abwärts geneigten Gleit
flächen (4.1) an entsprechend abgeschrägten Gleitflä
chen (3.1) des Wiegenträgers (3) anliegen, während ihre
vertikal ausgerichteten Reibflächen (4.2) an entspre
chenden, mit den Längsträgern (1) verbundenen Reibflä
chen (9) anliegen.
8. Drehgestell nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Wiegenträger (3) abstützenden
Schraubendruckfedern (5.1 bis 5.4) nicht
symmetrisch zur Längsträgermitte sondern nach außen
versetzt angeordnet sind.
9. Drehgestell nach einem der Ansprüche 6 bis 8, ausgebildet für
höhere Fahrgeschwindigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Oberseite des Wiegenträgers (3) zu beiden
Seiten einer Drehpfanne (10) die Ausdrehbewegung des
Drehgestelles bremsende Dämpfungsvorrichtungen (6)
angeordnet sind, wobei jede dieser Dämpfungsvorrichtun
gen (6) ein Reibstück (6.2) aufweist, auf dem sich eine
am Wagenkasten (11) angeordnete Gleitfläche (6.1) ab
stützt, und das Reibstück (6.2) sich auf dem Wiegenträ
ger (3) über eine in Drehgestellängsrichtung angeordnete
Blattfeder (6.3) abstützt, deren eines Ende (6.7) spiel
frei mit dem Wiegenträger (3) verbunden ist, während ihr
anderes Ende (6.8) in Drehgestellängsrichtung verschieb
bar auf einer mit dem Wiegenträger (3) verbundenen
Auflage (6.9) aufliegt.
Priority Applications (3)
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DE19843439616 DE3439616A1 (de) | 1984-10-30 | 1984-10-30 | Drehgestell fuer schienenfahrzeuge |
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DE19843439616 DE3439616A1 (de) | 1984-10-30 | 1984-10-30 | Drehgestell fuer schienenfahrzeuge |
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Family Applications (1)
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DE19843439616 Granted DE3439616A1 (de) | 1984-10-30 | 1984-10-30 | Drehgestell fuer schienenfahrzeuge |
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