DE3439323C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/176—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS
- B60T8/1763—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface
- B60T8/17633—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface based on analogue circuits or digital circuits comprised of discrete electronic elements
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- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine
blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Mit einer derartigen Schaltungsanordnung wird ein den
Bremsdruck in einer blockiergeschützten Fahrzeugbremsanlage
steuerndes Magnetventil derart angesteuert, daß ein übermäßiger
Schlupf des gebremsten Fahrzeugrades verhindert wird.
Der Schlupffaktor S eines Fahrzeugrades ist definiert
durch die Gleichung
wobei V die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, R den Radius
des Rades und ω die Winkelgeschwindigkeit des Rades bezeichnet.
Es ist bekannt, daß zwischen dem Schlupffaktor
S und dem zwischen dem Fahrzeugrad und der Fahrbahnoberfläche
wirkenden Reibungskoeffizienten μ eine Beziehung
besteht, wie sie allgemein durch die Graphik in
Fig. 1 veranschaulicht wird. Um ein Blockieren des Fahrzeugrades
und damit eine Beeinträchtigung des Lenkverhaltens,
unkontrollierte Schleuderbewegungen des Fahrzeugs
und dergleichen zu verhindern und andererseits den Bremsweg
so klein wie möglich zu halten, sollte der Bremsvorgang
in der Weise durchgeführt werden, daß der Schlupffaktor
S einen Wert SM aufweist, bei dem der Reibungskoeffizient
μ den Maximalwert μ M aufweist, d. h., die
Bremsbedingungen sollten dem Punkt P in Fig. 1 entsprechen.
Da es jedoch im allgemeinen schwierig ist, den tatsächlichen
Reibungskoeffizienten μ und den tatsächlichen
Schlupffaktor S direkt zu bestimmen, erscheint es zur
Zeit nicht möglich, ein Antiblockiersystem zu schaffen,
das den Schlupffaktor stets auf dem optimalen Wert SM
hält. Es sind daher zahlreiche Antiblockiersysteme vorgeschlagen
worden, bei denen das Blockieren des Rades
unter Verwendung anderer Werte verhindert werden soll.
Die vorgeschlagenen Einrichtungen arbeiten jedoch insofern
nicht zufriedenstellend, als Veränderungen maßgeblicher
Parameter nur unzureichend berücksichtigt werden
können. Als Beispiele für derartige Veränderungen sind
etwa Änderungen der Steigerungskoeffizienten für die Zu-
und Abnahme des Bremsdrehmomentes infolge der Temperatur
und damit der Viskosität der Bremsflüssigkeit oder Änderungen
des Reibungskoeffizienten zu nennen.
In der DE-OS 31 19 144 wird eine Schaltungsanordnung der
eingangs genannten Gattung beschrieben, bei der in üblicher
Weise das Magnetventil in die Druckabbaustellung geschaltet
wird, wenn die Drehverzögerung des Rades einen bestimmten
Schwellenwert erreicht. Wenn infolge der Verringerung des
Bremsdruckes die Drehverzögerung auf einen kleineren zweiten
Schwellenwert abgenommen hat, so wird der zu diesem
Zeitpunkt vorliegende Bremsdruck gespeichert, und der
Druckabbau wird fortgesetzt, bis der Bremsdruck einen Wert
erreicht hat, der um einen vorgegebenen Betrag unter dem
gespeicherten Wert liegt. Nach einer bestimmten Wartezeit
wird dann der Bremsdruck wieder erhöht. Auf diese Weise
wird die Bremskraft derart geregelt, daß der Schlupf des
Rades ständig um den optimalen Wert oszilliert. Mit dieser
Schaltungsanordnung läßt sich jedoch nicht erreichen, daß
die Abweichungen des um den Optimalwert oszillierenden
Schlupffaktors im Lauf des Bremsvorgangs kleiner werden.
Aus der DE-OS 29 37 289 ist eine Schaltungsanordnung bekannt,
bei der innerhalb jedes Zyklus der periodischen Modulation
des Bremsdruckes die Länge des Zeitintervalls gemessen
wird, in dem der Schlupffaktor den Wert Null hat.
Anhand der Länge dieses Zeitintervalls wird der Zeitpunkt
bestimmt, an dem der Bremsdruck wieder erhöht wird. Die Anordnung
ist dabei derart getroffen, daß der Schlupffaktor
während jedes Regelzyklus für ein zwar kurzes, aber nicht
verschwindendes Zeitintervall den Wert Null annimmt. Auch
mit diesem System kann somit keine allmähliche Annäherung
des Schlupffaktors an den von Null verschiedenen Optimalwert
erreicht werden.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Schaltungsanordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung zu schaffen, durch die die Bremskraft in
der Weise geregelt wird, daß der Schlupffaktor sich im Verlauf
des Bremsvorgangs dem Idealwert annähert, bei dem sich
ein maximaler Reibungskoeffizient zwischen Reifen und Fahrbahn
und somit eine optimale Verzögerung des Fahrzeugs ergibt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Patentanspruch 1
angegeben.
Erfindungsgemäß wird die Zeit gemessen, in der die Drehverzögerung
des Rades von dem Schwellenwert, bei dem der Abbau
des Bremsdruckes beginnt, bis zu dem kleineren zweiten
Schwellenwert abnimmt. Nachdem der kleinere Schwellenwert
erreicht wird, wird der Druckabbau noch für eine Zeit vorgesetzt,
die zu der gemessenen Zeit proportional ist. Der
Proportionalitätsfaktor ist dabei so gewählt, daß der über
die Gesamtdauer des Druckabbaus gemittelte Wert der Bremskraft
gleich dem Wert der Bremskraft zu dem Zeitpunkt ist,
an dem die Drehverzögerung den Wert Null hat. Wenn der
Schlupffaktor über dem Optimalwert liegt, ergibt sich bei
dieser Anordnung eine längere Gesamtdauer des Bremsdruckabbaus
und somit eine stärkere Verringerung des Bremsdruckes
und des Schlupfes. Bei einem unter dem Optimalwert liegenden
Schlupfwert ist die Gesamtdauer des Bremsdruckabbaus
hingegen kürzer, so daß der erneute Bremsdruckanstieg früher
eintritt und der Schlupf entsprechend erhöht wird. Auf
diese Weise wird erreicht, daß sich der Schlupffaktor über
mehrere Regelzyklen allmählich auf den Optimalwert einpendelt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Skizze zur Erläuterung der Beziehung
zwischen Schlupffaktor und Reibungskoeffizient;
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 3 ist eine Skizze zur Erläuterung der Arbeitsweise
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2;
Fig. 4, 5 und 6 sind Graphiken zur näheren Erläuterung
der Arbeitsweise des Ausführungsbeispiels gemäß
Fig. 2;
Fig. 7, 8 und 9 zeigen verschiedene Bremsdrehmomentkurven
und
Fig. 10 veranschaulicht die Arbeitsweise der Vorrichtung
bei einer bestimmten Bremsdrehmomentcharakteristik.
Gemäß Fig. 2 wird die Winkelgeschwindigkeit ω eines Rades
2 mit Hilfe eines Winkelgeschwindigkeitssensors 1
abgetastet. Der Winkelgeschwindigkeitssensor 1 liefert
ein zu der Winkelgeschwindigkeit ω proportionales Spannungssignal
an eine Differenzierschaltung 3. Die Differenzierschaltung
3 differenziert das aufgenommene Spannungssignal
nach der Zeit und liefert ein zu der Winkelgeschwindigkeit
des Rades 2 proportionales Spannungssignal
an einen Nulldurchgangsdetektor 4 und eine Vergleichsschaltung
5. Die Vergleichsschaltung 5 vergleicht
das von der Differenzierschaltung 3 erzeugte Spannungssignal
mit einer Spannung, die einer vorgegebenen negativen
Winkelbeschleunigung -r entspricht. Wenn die Vergleichsschaltung
5 von der Differenzierschaltung 3 ein
Spannungssignal erhält, das einer Winkelbeschleunigung
von =-r entspricht, so liefert die Vergleichsschaltung
ein Signal 6 an den Nulldurchgangsdetektor 4, eine
Zeitmeßschaltung 7 und eine Ventil-Steuerschaltung 8.
Nach der Aufnahme des Signals 6 von der Vergleichsschaltung
5 tastet der Nulldurchgangsdetektor 4 eine Spannung
des von der Differenzierschaltung 3 erzeugten Signals
ab, die einer Winkelbeschleunigung von =0 entspricht,
und liefert ein Signal 9 an die Zeitmeßschaltung 7 und
an eine Zeit-Abtastschaltung 10. Die Zeitmeßschaltung 7
mißt ein Zeitintervall T 1 vom Auftreten des Signals 6
bis zum Auftreten des Signals 9 und liefert ein die Länge
des Zeitintervalls T 1 angebendes Signal an eine Multiplizierschaltung
11. Die Multiplizierschaltung 11 multipliziert
das dem Zeitintervall T 1 entsprechende Signal
mit einem Koeffizienten m, d. h., die Multiplizierschaltung
führt die Berechnung m×T 1 (=T 2) aus und liefert
an die Zeit-Abtastschaltung 10 ein Signal, das dem auf
diese Weise erhaltenen Zeitintervall T 2 entspricht. Wie
nachfolgend näher erläutert wird, kann es sich bei dem
Koeffizienten m sowohl um eine Variable als auch um einen
geeigneten Festwert handeln, der gewählt wird in Abhängigkeit
vom Straßenzustand im Hinblick auf den Reibungskoeffizienten
und/oder von der Art der Erzeugung des Bremsdrehmoments,
d. h., von der Zunahme- und Abnahmecharakteristik
der Drehmomenterzeugung. Wenn beispielsweise
- wie in einem nachfolgend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiel - das Bremsdrehmoment linear zu-
und abnimmt, so wird der Koeffizient m bei normalem
Straßenzustand vorzugsweise zwischen etwa 0,8 und 1,2,
insbesondere zwischen etwa 0,9 und 1,1 gewählt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel wird angenommen, daß der
Koeffizient m den Wert 1 hat. Die Zeit-Abtastschaltung
10 führt eine Zeitmessung ab der Erzeugung des Signals
9 aus, tastet den Ablauf des Zeitintervalls T 2 ab, dessen
Länge durch das Signal der Multiplizierschaltung 11
angegeben wird, und liefert ein Signal 12 an die Ventil-
Steuerschaltung 8. Zwischen der Ankunft der Signale 6
und 12 in der Steuerschaltung 8 und dem tatsächlichen
Ansprechen eines Magnetventils 13 besteht eine gewisse
Zeitverzögerung. Deshalb ist eine Anpassung in der Weise
vorgesehen, daß die Signale 6 und 12 im Hinblick auf
diese Zeitverzögerung etwas früher erzeugt werden. Für
die Dauer vom Auftreten des Signals 6 bis zum Auftreten
des Signals 12 liefert die Steuerschaltung 8 einen elektrischen
Strom an das Magnetventil 13. Das Magnetventil
13 verbindet die Öffnung 15 eines Ventils 14 im stromlosen
Zustand mit einem Ölbehälter 16 und im erregten
Zustand mit einer als Druckquelle dienenden Pumpe 17
und einem Druckspeicher 18. Das Ventil 14 umfaßt einen
Kolben 21, der durch eine Schraubenfeder 19 elastisch
in Richtung eines Pfeils 20 vorgespannt wird, und eine
Ventilkugel 24, die mit Hilfe einer Schraubenfeder 22
elastisch in Richtung eines Pfeils 23 vorgespannt wird.
Wenn einer Kammer 25 des Ventils 14 kein Druckfluid
von der Pumpe 17 zugeführt wird, so verschiebt
der Kolben 21 die Ventilkugel 24 entgegen der Kraft der
Feder 22 in Richtung des Pfeils 20, so daß ein Kanal 26
geöffnet und eine Fluidverbindung zwischen Öffnungen 27,
28 des Ventils 14 hergestellt wird. Wenn der Kammer
25 dagegen Fluiddruck von der Pumpe 17 zugeführt
wird, so wird der Kolben 21 in Richtung des Pfeils 23
entgegen der Kraft der Feder 19 verschoben, so daß der
Kanal 26 durch die vorgespannte Ventilkugel 24 geschlossen
und die Verbindung zwischen den Öffnungen 27 und 28
unterbrochen wird. Die Öffnung des Ventils 14 steht
mit einem Haupt-Bremszylinder 29 in Verbindung. Wenn in
dem Haupt-Bremszylinder 29 durch Betätigung eines Pedals
30 ein Fluiddruck erzeugt wird, so wird dieser Fluiddruck
über die Öffnung 27 in eine Kammer 31 des Ventils
14 übertragen. Wenn der Kanal 26 geöffnet ist, so gelangt
dieser Fluiddruck über die Öffnung 28 zu einem
Radzylinder 32 des Rades 2.
Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Schaltungsanordnung
40 soll nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Fig. 1 bis 3 näher erläutert werden. Wenn
keine Antriebskraft von der Maschine des Fahrzeugs auf
das Rad 2 ausgeübt wird, so besteht zwischen dem Bremsdrehmoment
Fr, dem Reifendrehmoment μ · W · R und der Winkelbeschleunigung
des Rades die folgende Beziehung:
I · = μ · W · R - Fr .
Dabei bedeuten:
W: die von dem Rad 2 auf die Fahrbahnoberfläche 33 ausgeübte Gewichtskraft,
R: Radius des Rades 2,
I: Trägheitsmoment des Rades 2.
W: die von dem Rad 2 auf die Fahrbahnoberfläche 33 ausgeübte Gewichtskraft,
R: Radius des Rades 2,
I: Trägheitsmoment des Rades 2.
Die obige Beziehung ist in Fig. 3 veranschaulicht.
Wenn bei einem mit einer konstanten Geschwindigkeit V₀
fahrenden Fahrzeug zu einem Zeitpunkt t 0 das Bremspedal
30 gleichmäßig, also mit konstanter Änderungsrate, betätigt
wird, so wird in dem Haupt-Bremszylinder 29 ein
Fluiddruck erzeugt, der sodann über die Öffnung 27, den
Kanal 26 und die Öffnung 28 auf den Radzylinder 32 übertragen
wird und zur Ausübung eines Bremsdrehmoments Fr
auf das Rad 2 führt. Mit der Zunahme des Bremsdrehmoments
Fr nimmt die Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades 2
allmählich ab. Wenn die Zunahme des Bremsdrehmoments Fr
sehr groß ist, ergibt sich eine Differenz zwischen der
Fahrzeuggeschwindigkeit V und der Umfangsgeschwindigkeit
R · ω. Diese Differenz wird durch den Schlupffaktor
S bestimmt. Das Reifendrehmoment μ · W · R erhöht
sich somit zunächst zusammen mit der Zunahme des Reibungskoeffizienten
μ. Wenn jedoch der Schlupffaktor S
über SM hinaus ansteigt, so daß der Reibungskoeffizient
μ nicht mehr zunimmt, ist auch die Zunahme des Reifendrehmoments
beendet, und es tritt umgekehrt eine allmähliche
Abnahme des Reifendrehmoments ein. Wenn das
Bremsdrehmoment Fr weiter zunimmt und die Winkelbeschleunigung
des Rades 2 zu einem Zeitpunkt t 1 den
Wert -r erreicht, so liefert die Differenzierschaltung
3, die das Spannungssignal des Winkelgeschwindigkeitssensors
1 nach der Zeit ableitet, ein der Winkelbeschleunigung
-r entsprechendes Spannungssignal an die
Vergleichsschaltung 5. Daraufhin liefert die Vergleichsschaltung
5 das Signal 6 an den Nulldurchgangsdetektor
4, die Zeitmeßschaltung 7 und an die Ventil-Steuerschaltung
8. Auf das Signal 6 hin liefert die Steuerschaltung
8 einen elektrischen Strom an das Magnetventil 13, so
daß das Ventil 13 in einen Zustand überführt wird, in
welchem die Pumpe 17 mit der Öffnung 15 verbunden ist,
so daß Druckfluid von der Pumpe 17 in die Ventilkammer 25
eintritt und den Kolben 21 in Richtung des Pfeils 23
verschiebt. Da infolge dieser Verschiebung des Kolbens
21 der Kanal 26 durch die Ventilkugel 24 geschlossen
wird und der Fluiddruck auf der Seite der Öffnung 28
abnimmt, wird das Bremsdrehmoment Fr rasch abgebaut.
Andererseits wird durch das Signal 6 die Zeitmessung
(z. B. der Beginn der Zählung von clock-Impulsen) in der
Zeitmeßschaltung 7 ausgelöst. Wenn im Verlauf der Abnahme
des Bremsdrehmoments Fr die Winkelbeschleunigung des
Rades 2 zu einem Zeitpunkt t 2 den Wert Null erreicht,
d. h., wenn das Bremsdrehmoment Fr mit dem Reifendrehmoment
μ · W · R übereinstimmt, so erzeugt der Nulldurchgangsdetektor
4 das Signal 9. Die Zeitmeßschaltung 7
liefert auf das Signal 9 hin ein Signal an die Multiplizierschaltung
11, das dem Zeitintervall T 1=t 2-t 1 entspricht.
Da im beschriebenen Ausführungsbeispiel der
Koeffizient m auf den Wert 1 eingestellt ist, leitet die
Multiplizierschaltung 11 das Signal der Zeitmeßschaltung
7 unverändert an die Zeit-Abtastschaltung 10 weiter. Die
Zeit-Abtastschaltung 10 beginnt auf das Signal 9 hin mit
der Zeitmessung (beispielsweise mit dem Aufzählen von
clock-Impulsen) und vergleicht ständig die seit dem Eintreffen
des Signals 9 vergangene Zeit mit dem Wert des
von der Multiplizierschaltung 11 aufgenommenen Signals.
Wenn das Bremsdrehmoment Fr nach dem Zeitpunkt t 2 weiter
abnimmt und zu einem Zeitpunkt t 3 das Zeitintervall
T 1=t 2-t 1=T 2=t 3-t 2 vergangen ist, so liefert die
Zeit-Abtastschaltung 10 das Signal 12 an die Ventil-
Steuerschaltung 8. In diesem Augenblick wird durch die
Steuerschaltung 8 die Stromzufuhr zu dem Magnetventil 13
unterbrochen und das Ventil wird wieder in den Zustand
zurückgesetzt, in welchem die Öffnung 15 mit dem Fluidbehälter
16 statt mit der Pumpe 17 verbunden ist. Infolgedessen
nimmt der Fluiddruck in der Kammer 25 ab, und
der Kolben 21 verschiebt sich aufgrund der Kraft der Feder
19 in Richtung des Pfeils 20. Diese Verschiebung führt
zu einer erneuten Zunahme des Fluiddrucks auf der Seite
der Öffnung 28, und der zunehmende Fluiddruck wird dem
Radzylinder 32 zugeführt. Folglich steigt das Bremsdrehmoment
Fr nach dem Zeitpunkt t 3 wieder an, bis die Winkelbeschleunigung
des Rades 2 den Wert -r erreicht.
Wenn die Winkelgeschwindigkeit zu einem Zeitpunkt t 5
den Wert -r erreicht hat, so werden die oben beschriebenen
Vorgänge periodisch wiederholt, bis die Fahrzeuggeschwindigkeit
V auf den Wert Null abgenommen hat. Im
obigen Beispiel wurde angenommen, daß die vorgegebene
Winkelbeschleunigung konstant den Wert -r hat. Diese
vorgegebene Winkelbeschleunigung kann jedoch auch
auf einen kleineren Wert, beispielsweise auf 80% des
Anfangswertes -r eingestellt werden oder bei jedem Zyklus
schrittweise in einem konstanten Verhältnis verringert
werden.
Die Bremsvorrichtung gemäß dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung arbeitet in der Weise,
daß die Bremskraft periodisch erhöht und verringert wird,
und die Dauer des Zeitintervalls, während dessen die
Bremskraft verringert wird, ist doppelt so groß wie das
Zeitintervall T 1 von dem Zeitpunkt t 1, an dem die Winkelbeschleunigung
den Wert -r erreicht bis zu dem
Zeitpunkt, zu dem die Winkelbeschleunigung wieder auf
Null angestiegen ist. Die Gesamtdauer des Zeitintervalls,
während dessen die Bremskraft verringert wird,
beträgt also T 1+T 2 (T 1=T 2). Dies hat den Vorteil,
daß in dem Fall, daß der Bremsvorgang bei einem Schlupffaktor
ausgeführt wird, der wesentlich größer als der
dem maximalen Reibungskoeffizienten μ M entsprechende
Schlupffaktor SM ist, beispielsweise bei dem Schlupffaktor
SA 1 in Fig. 1 (Reibungskoeffizient μ A 1<μ M ) und
ebenso in dem umgekehrten Fall, daß der Bremsvorgang
bei einem Schlupffaktor ausgeführt wird, der kleiner
als der Schlupffaktor SM ist, beispielsweise bei dem
Schlupffaktor SB 1 in Fig. 1 (entsprechend einem Reibungskoeffizienten
μ B 1, der wesentlich kleiner als der maximale
Reibungskoeffizient μ M ist), der Schlupffaktor zum
Zeitpunkt t 5, also beim Beginn des nachfolgenden Arbeitszyklus,
von dem im ersten Arbeitszyklus zum Zeitpunkt t 1
vorliegenden Wert in Richtung auf den optimalen Wert SM
verschoben ist. Somit kann die Bremse bei den nachfolgenden
Arbeitszyklen in der Weise betätigt werden, daß der
Reibungskoeffizient mit dem maximalen Reibungskoeffizienten
μ M übereinstimmt oder in dessen unmittelbarer
Nähe liegt. Auf diese Weise wird ein Blockieren des Rades
verhindert und der Bremsweg so kurz wie möglich gehalten.
Nachfolgend soll anhand der Zeichnungen der Grund
dafür erläutert werden, daß sich der Schlupffaktor allmählich
dem Optimalwert SM annähert, wenn der Bremsvorgang
zunächst mit einem oberhalb oder unterhalb von SM
liegenden Schlupffaktor durchgeführt wird.
In Fig. 4 und 5 gibt die obere, nach rechts abfallende
gerade Linie die Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit V
an, die gekrümmte Linie oberhalb der Null-Achse gibt
die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades
an, eine sägezahnförmig um die Null-Achse oszillierende
Linie repräsentiert die Änderung der Winkelbeschleunigung
des Rades, und die beiden unteren Linien, die
einander kreuzen und dreieckige Flächen einschließen,
geben die Änderung des Reifendrehmoments μ · W · R bzw. des
Bremsdrehmoments Fr an. Die dünnere der beiden Linien
entspricht dem Reifendrehmoment μ · W · R.
Zunächst soll unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 4 der Fall
betrachtet werden, in dem der Bremsvorgang bei einem
über SM liegenden Schlupffaktor ausgeführt wird, d. h.,
in dem der Schlupffaktor zum Zeitpunkt t 1 den Wert SA 1
hat.
Während des Zeitraums von t 1 bis t 2, also in dem Zeitintervall
T 1, ist das Bremsdrehmoment Fr größer als das
Reifendrehmoment μ · W · R, die Winkelbeschleunigung ist
negativ, und die Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades
nimmt ab. Folglich ist R · ω 2 kleiner als R · ω1, und der
Schlupffaktor nimmt von dem R · ω1 entsprechenden Wert
auf den R · ω 2 entsprechenden Wert zu. Infolge dieser Änderung
des Schlupffaktors während des Zeitintervalls T 1
nimmt das Reifendrehmoment μ · W · R während dieses Zeitintervalls
etwas ab. Betragsmäßige Übereinstimmung zwischen
dem Bremsdrehmoment Fr und dem Reifendrehmoment
μ · W · R ist zum Zeitpunkt t 2 erreicht.
Zwischen den Zeitpunkten t 2 und t 3, also während des
Zeitintervalls T 2, ist dagegen das Reifendrehmoment
μ · W · R größer als das Bremsdrehmoment Fr, die Winkelbeschleunigung
ist positiv und die Winkelgeschwindigkeit
des Rades nimmt zu. Folglich ist der Wert R · ω 3 größer
als der Wert R · ω 2, und der Schlupffaktor nimmt von
dem Wert für R · ω 2 auf den Wert für R · ω 3 ab. Infolge dieser
Abnahme des Schlupffaktors nimmt das Reifendrehmoment
μ · W · R etwas zu.
Die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades
während des Zeitintervalls T 1 ist proportional zu dem
Zeitintegral der Differenz zwischen dem Bremsdrehmoment
Fr und dem Reifendrehmoment μ · W · R, also proportional zu
der zwischen den Linien für Fr und μ · W · R eingeschlossenen
Dreiecksfläche a 1 (∆ X 1 X 2 X 3). Dagegen ist die Änderung
der Umfangsgeschwindigkeit R · ω während des Zeitintervalls
T 2 proportional zu der Dreiecksfläche a 2
(∆ X 4 X 3 X 5).
Folglich kann das Größenverhältnis zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten
R · ω1 und R · ω 3 ermittelt werden, indem
man die Flächeninhalte der Dreiecksflächen a 1 und a 2 vergleicht.
Da die beiden zu vergleichenden Dreiecke dieselbe Höhe
aufweisen (T 1=T 2) und die Basis () der Dreiecksfläche
a 2 größer ist als die Basis () der Dreiecksfläche
a 1 (Betrag der Änderung von μ · W · R entsprechend
der Änderung von μ), ist der Flächeninhalt der Dreiecksfläche
a 2 größer als der der Dreiecksfläche a 1.
Da somit die Zunahme der Umfangsgeschwindigkeit des Rades
während des Zeitintervalls T 2 größer ist als die
Abnahme während des Zeitintervalls T 1, ist R · ω 3 größer
als R · ω1, und für die zugehörigen Schlupffaktoren gilt:
SA 3<SA 1.
Eine entsprechende Überlegung gilt für die Beziehung zwischen
den Umfangsgeschwindigkeiten R · ω 3 und R ω 5.
Zwischen den Zeitpunkten t 3 und t 4 ist das Reifendrehmoment
μ · W · R größer als das Bremsdrehmoment Fr, und die
Winkelbeschleunigung ist positiv, so daß das Rad trotz
Betätigung der Bremse beschleunigt wird. Folglich nimmt
das Reifendrehmoment μ · W · R infolge der Änderung des
Schlupffaktors zu.
Zum Zeitpunkt t 4 hat die Winkelbeschleunigung auf Null
abgenommen, und zwischen t 4 und t 5 ist die Winkelbeschleunigung
negativ. Während dieses Zeitintervalls sind
die Verhältnisse daher umgekehrt, und das Reifendrehmoment
μ · W · R nimmt ab.
Ein Vergleich der Dreiecksflächen a 3 (∆ X 4 X 5 X 6) und a 4
(∆ X 7 X 6 X 8) führt zu folgendem Ergebnis. Die Basis
() der Dreiecksfläche a 3 stimmt mit der Basis der
Dreiecksfläche a 2 überein, und die Basis () der
Dreiecksfläche a 4 stimmt mit der Basis () der Dreiecksfläche
a 1 überein. (Dies beruht auf der Voraussetzung,
daß die Winkelbeschleunigung -r zum Zeitpunkt t 1 in der
gleichen Weise hervorgerufen wird wie zum Zeitpunkt t 5.)
Die Basis der Dreiecksfläche a 3 ist somit größer als die
Basis der Dreiecksfläche a 4. Darüber hinaus ist auch die
Höhe der Dreiecksfläche a 3 größer als die der Dreiecksfläche
a 4. Folglich hat die Fläche a 3 einen größeren Flächeninhalt
als die Fläche a 4.
Da somit zwischen den Zeitpunkten t 3 und t 5 die Zunahme
der Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades größer ist als
die Abnahme, ist R · ω 5 größer als R · ω 3, und für die entsprechenden
Schlupffaktoren gilt SA 5<SA 3.
Insgesamt nimmt somit die Winkelgeschwindigkeit des Rades
während des Arbeitszyklus zwischen den Zeitpunkten
t 1 und t 5 zu, während zugleich die Fahrzeuggeschwindigkeit
V abnimmt. Für die Schlupffaktoren zu den Zeitpunkten
t 1, t 3 und t 5 gilt: SA 1<SA 3<SA 5, d. h., die
Schlupffaktoren haben abnehmende Tendenz und nähern sich
dem Wert SM an, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
Anschließend soll unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 5 der
Fall betrachtet werden, daß der Schlupffaktor zum Zeitpunkt
t 1, also bei Beginn der Bremsdruckregelung mit Hilfe
des Antiblockiersystems, den Wert SB 1 aufweist und somit
kleiner ist als der Idealwert SM.
Auch in diesem Fall ergibt sich die Beziehung der Schlupffaktoren
zu den Zeitpunkten t 1, t 3 und t 5 aus der Beziehung
zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten R · ω zu diesen
Zeitpunkten. Vergleicht man in der oben beschriebenen
Weise die Flächeninhalte der Dreiecksflächen a 1, a 2, a 3,
a 4 in Fig. 5, so ergibt sich, daß zwischen den Zeitpunkten
t 1 und t 3 und ebenso zwischen den Zeitpunkten t 3 und
t 5 die Abnahme der Umfangsgeschwindigkeit R · ω des Rades die
Zunahme überwiegt und daß zwischen den Schlupffaktoren zu
den Zeitpunkten t 1, t 3, t 5 die Beziehung SB 1<SB 2<SB 5
besteht. Der Schlupffaktor hat also zunehmende Tendenz und
nähert sich dem Wert SM an.
Durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 40 wird somit
die Bremskraft in der Weise geregelt, daß der Schlupffaktor
sich in jedem Fall dem Idealwert SM annähert. Im Verlauf
des gesamten Bremsvorgangs nimmt der Schlupffaktor somit
den Wert SM an, d. h., jeder Bremsvorgang wird letztlich
bei dem Punkt P in dem Diagramm in Fig. 1 ausgeführt,
so daß sich ein maximaler Reibungskoeffizient und damit
eine optimale Verzögerung des Fahrzeugs ergibt. In Fig. 6
gibt die gestrichelte Linie 41 den Verlauf der Umfangsgeschwindigkeit
R · ω des Rades für den Fall an, daß der
Bremsvorgang stets bei dem optimalen Schlupffaktor SM
durchgeführt wird. Wenn bei Beginn der Bremsdruckregelung
mit Hilfe der Bremsvorrichtung 40 der Schlupffaktor den
Wert SA 1 hat, so folgt die Umfangsgeschwindigkeit des Rades
2 der Kurve 42 in Fig. 6 und nähert sich allmählich
dem durch die gestrichelte Linie 41 angegebenen Verlauf.
Wenn dagegen bei Beginn der Bremskraftregelung der
Schlupffaktor den Wert SB 1 aufweist, folgt die Umfangsgeschwindigkeit
des Rades 2 der Kurve 43 in Fig. 6 und
nähert sich ebenfalls der dem Optimalzustand entsprechenden
Kurve 41. Im Anschluß an diesen Annäherungsvorgang
weist die Umfangsgeschwindigkeit des Rades in jedem Fall
den durch die Kurve 44 angegebenen Verlauf auf, d. h.,
die Umfangsgeschwindigkeit oszilliert mit geringen Abweichungen
um die Ideallinie 41. Wenn der Schlupffaktor
bereits zum Zeitpunkt t 1 den optimalen Wert SM aufweist,
so folgt die Umfangsgeschwindigkeit der in Fig. 3 gezeigten
Kurve, die annähernd mit der Kurve 44 in Fig. 6
übereinstimmt.
Bei den obigen Erläuterungen wurde von einem Bremssystem
ausgegangen, bei dem das Bremsdrehmoment Fr linear zu-
oder abnimmt. Die Erfindung ist jedoch auch auf solche
Fälle anwendbar, in denen das Bremsdrehmoment einen nichtlinearen,
trapezförmigen oder sinusförmigen Verlauf aufweist,
wie beispielsweise in Fig. 7, 8 und 9 gezeigt ist.
In diesen Fällen gelten die obigen Überlegungen entsprechend.
Für das Zeitintervall T 2 kann der Wert m · T 1 gewählt
werden. Während bei dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Koeffizient m in der Multiplizierschaltung
11 auf einen festen Wert eingestellt ist, kann
in einer abgewandelten Ausführungsform der Koeffizient m
variiert werden, so daß der Reibungskoeffizient μ früher
einen optimalen Wert in der Nähe des Punktes P erreicht.
Wenn der Schlupffaktor bei Beginn der Regelung den Wert
SA 1 aufweist, so liegt der Zeitpunkt t 4, an welchem die
Winkelbeschleunigung auf Null abgenommen hat, annähernd
bei dem Zeitpunkt tm [=(t 5+t 3)/2] oder etwas später,
wie in Fig. 4 gezeigt ist. Wenn dagegen bei Beginn der Regelung
der Schlupffaktor einen verhältnismäßig großen Wert
SB 1 aufweist, so liegt der Zeitpunkt t 4 etwas vor dem
Zeitpunkt tm, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Der Zeitpunkt tm
wird anhand der Zeitpunkte t 3 und t 5 ermittelt, und ferner
wird der Zeitpunkt t 4 ermittelt, zu dem die Winkelgeschwindigkeit
nach dem Zeitpunkt t 3 auf den Wert Null
abgenommen hat. Anschließend wird das Zeitintervall T 3
(=t 4-tm) berechnet. Wenn der Wert T 3 größer als Null
ist, so wird eine Korrektur in der Weise ausgeführt, daß
der in der Multiplizierschaltung 11 eingestellte Koeffizient
m in Abhängigkeit vom Betrag des Zeitintervalls T 3
erhöht wird. Nach dem Zeitpunkt t 5 wird die Regelung mit
dem korrigierten Koeffizienten m durchgeführt. Bei den
nachfolgenden Arbeitszyklen kann der Koeffizient m fortlaufend
korrigiert werden, bis die Zeitdifferenz T 3 auf
Null abgenommen hat. Auf diese Weise können die Bremsbedingungen,
die zu einem Schlupffaktor von SA 1 geführt haben,
sehr rasch in der Weise verändert werden, daß sich
der optimale Schlupffaktor SM ergibt.
Bei der obigen Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß
das Bremsdrehmoment Fr bis zu dem Zeitpunkt t 3 in der gewünschten
Weise verringert wird. Wenn jedoch der Reibungskoeffizient
μ sehr klein ist, wie beispielsweise auf Eis,
so kann es vorkommen, daß der Bremsfluiddruck bereits vor
dem Zeitpunkt t 3 auf Null abgenommen hat. Dieser Fall ist
in Fig. 10 veranschaulicht. Dort kann das Bremsdrehmoment
Fr nicht in der gewünschten Weise bis zu dem Zeitpunkt t 3
linear abnehmen. Vielmehr erreicht das Bremsdrehmoment zu
einem Zeitpunkt te zwischen den Zeitpunkten t 2 und t 3 den
Wert Null. Da in diesem Fall infolge der Verringerung des
Bremsdrehmoments Fr auf Null die Winkelbeschleunigung
des Rades 2 konstant wird, läßt sich der Zeitpunkt te, an
dem das Bremsdrehmoment Fr den Wert Null erreicht, anhand
des Umstandes ermitteln, daß die zeitliche Ableitung der
Winkelbeschleunigung nach dem Zeitpunkt t 2 den Wert Null
annimmt. Daraufhin wird anhand zuvor gespeicherter Steigerungskoeffizienten
k 1 und k 2, die die Zu- und Abnahme des
Bremsdrehmoments bestimmen, eine angemessene Wartezeit Td
berechnet. Sodann wird der Koeffizient m auf der Grundlage
der Wartezeit Td zu größeren Werten hin korrigiert, so daß
das Bremsdrehmoment Fr erst zu dem Zeitpunkt tf wieder erhöht
wird. Auf diese Weise wird in dem Fall, daß das Bremsdrehmoment
während der Verringerung des Bremsdrucks den
Wert Null erreicht, eine übermäßige Betätigung der Bremse
verhindert, und die Bremsbedingungen werden in der oben
beschriebenen Weise in Richtung auf einen Zustand verschoben,
in welchem der Schlupffaktor in der Nähe des Punktes P
liegt.
Die Funktionen der Differenzierschaltung, der Vergleichsschaltung
und dergleichen, die gemäß dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel von getrennten Bauteilen ausgeführt
werden, können in einer abgewandelten Ausführungsform
der Erfindung auch von einer anderen Einrichtung,
beispielsweise einem Mikrocomputer, übernommen werden. Die
Operationen wie Differentiation, Messung und Abtastung von
Zeitintervallen und dergleichen können nach Wahl entweder
analog oder digital ausgeführt werden.
Dadurch, daß erfindungsgemäß das Zeitintervall, während
dessen die Bremskraft reduziert wird, in der Weise ermittelt
wird, daß man zu einem durch die Zeitmeßschaltung gemessenen
Bezugs-Zeitintervall einen Summanden addiert, der
durch das Bezugs-Zeitintervall multipliziert mit einem vorgegebenen
Koeffizienten gebildet ist, wird der Schlupffaktor
automatisch in der Weise geregelt, daß er sich von einem
zu großen oder zu kleinen Anfangswert aus dem Optimalwert
annähert. Auf diese Weise wird ein Blockieren des
Rades selbst dann wirksam verhindert, wenn sich die Viskosität der Bremsflüssigkeit oder der Reibungskoeffizient
ändert, und der Bremsweg kann beträchtlich verkürzt werden.
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage
- a) mit einer Auswerteschaltung, die ein Raddrehzahlsignal empfängt, daraus ein Drehverzögerungssignal erzeugt und abhängig davon ein Magnetventil ansteuert, um den Bremsdruck abzusenken und wieder anzuheben, wobei
- b) die Auswerteschaltung das Umschalten in die Druckabbaustellung bewirkt, wenn das Drehverzögerungssignal eine erste Schwelle erreicht hat, und den Druckabbau fortführt, wenn eine zweite kleinere Schwelle erreicht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die Zeit T 1 gemessen wird, die das Drehverzögerungssignal zwischen den beiden Schwellen benötigt,
- d) eine Multiplizierschaltung (11) aus der Zeit T 1 und einem vorgegebenen Koeffizienten m eine Zeit T 2 errechnet, wobei der Koeffizient m so gewählt ist, daß der über die Gesamtdauer T 1+T 2 gemittelte Wert der Bremskraft gleich dem Wert ist, an dem das Drehverzögerungssignal wieder auf Null zurückgegangen ist, und
- e) nach Ablauf der Gesamtzeit T 1+T 2 der Abbau des Bremsdrucks durch Schalten des Magnetventils (13) beendet wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Vergleichsschaltung (5), die die Übereinstimmung des Drehverzögerungssignals
mit einem der ersten Schwelle entsprechenden Wert feststellt und
daraufhin eine Zeitmeßschaltung (7) zur Messung der Zeit T 1 in Betrieb
setzt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite, kleinere Schwelle auf den Wert Null gesetzt ist und daß ein
Nulldurchgangsdetektor (4) ein Signal zur Beendigung der Zeitmessung an
die Zeitmeßschaltung (7) liefert, wenn das Drehverzögerungssignal den Wert
Null erreicht.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
Zeitmeßeinrichtung (10), die das Signal des Nulldurchgangsdetektors (4)
und das Signal der Multiplizierschaltung (11) aufnimmt und ein Signal zum
Schalten des Magnetventils (13) erzeugt, wenn die seit dem Eintreffen des
Signals des Nulldurchgangsdetektors vergangene Zeit mit der durch die Multiplizierschaltung
errechneten Zeit T 2 übereinstimmt.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung zur Korrektur des Koeffizienten m
in Abhängigkeit von der Zeit, die nach dem Schalten des Magnetventils (13)
in die Druckaufbaustellung benötigt wird, bis die Drehbeschleunigung des Rades
wieder auf Null abgenommen hat.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung, die überprüft, ob die zeitliche Ableitung
des Drehverzögerungssignals während der Zeit T 2 den Wert Null annimmt,
und die daraufhin den Koeffizienten m vergrößert.
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