DE343793C - Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid aus Tonerde enthaltenden Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid aus Tonerde enthaltenden StoffenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/06—Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron
- C01B21/072—Binary compounds of nitrogen with metals, with silicon, or with boron, or with carbon, i.e. nitrides; Compounds of nitrogen with more than one metal, silicon or boron with aluminium
- C01B21/0726—Preparation by carboreductive nitridation
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- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 10. NOVEMBER 1921
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE t2i GRUPPE 29
. Viktor Gerber in Zürich, Schweiz. Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid aus Tonerde enthaltenden Stoffen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1920 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in der Schweiz vom 18. Februar 1919 beansprucht.
Es ist bisher nicht gelungen, ein in der Großindustrie brauchbares Verfahren zur Erzeugung
von Aluminiumnitrid zu finden. Es handelt sich darum, ein Produkt zu gewinnen, das genügend rein ist, um es in Ammoniak
und in für die Aluininiumfabrikation brauchbare
Tonerde überzuführen.
Die meisten vorgeschlagenen Verfahren gehen von kieselsäurearmem Bauxit aus,
mischen diesen mit Kohle und wollen das Ge-
misch in einem Strom von Stickstoff durch eine Temperaturzone von etwa i8oo° in kontinuierlichem
Betriebe hindurchführen. Aus technischen Gründen konnten sich diese Verfahren in der Industrie nicht einführen. Man
ist dann dazu übergegangen, zuerst Ferroaluminium zu erzeugen und dieses mit Stickstoff
zu behandeln. Allein der hohe Energiekousurn und die Unreinheit des erhaltenen
Produktes dürfte diesem Prozeß nicht günstig sein.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid
aus tonerdehaltigen Stoffen unter x5 Verwendung eines Reduktionsmittels und
Stickstoffes, welches Verfahren obiger Anforderung gerecht wird, ohne auf die Benutzung
von kieselsäurearmem Bauxit als alleinigem Tonerdematerial angewiesen zu sein. Das vorliegende
Verfahren beruht darauf, daß man aus den tonerdehaltigen Stoffen flüssige Tonerde
erzeugt und in diese flüssige Tonerde Kohlenstaub und Stickstoff unter Erhitzen der
Schmelze einbläst oder die flüssige Tonerde in einer Stickstoffatmosphäre über Kohle, die
mittels elektrischer Energie auf hoher Temperatur gehalten wird, herunterlaufen läßt.
Beispielsweise verfährt man so, daß in die flüssige Tonerde unter Energiezufuhr das Reduktionsmittel,
falls es fest ist, zweckmäßig in feiner Verteilung, also beispielsweise Kohlenstaub,
mit einem stickstoffhaltigen Gase z. B. Stickstoff eingeblasen oder durch die Schmelze
hindurchgesogen wird. Statt dessen kann das feste Reduktionsmittel auch mit einem Gemisch
eines stickstoffhaltigen Gases und eines gasförmigen Reduktionsmittels, oder letzteres
Gemisch allein, in die flüssige Tonerde eingeführt werden. Bei Anwendung eines flüssigen
Reduktionsmittels wird dieses zweckmäßig als Dampf'in die flüssige Tonerde eingeführt. Infolge
der Energiezufuhr während der Behandlung der flüssigen Tonerde werden der Stickstoff
und das Reduktionsmittel (Kohle) sofort verbraucht und kommt eine Mischung nicht
zustande. Das Verfahren kann in einem offenen oder geschlossenen elektrischen Widerstands-
oder Lichtbogenofen durchgeführt werden. Beim geschlossenen Ofen kann man
auch mit Unterdruck arbeiten.
Man kann die flüssige Tonerde auch in einer Stickstoffatmosphäre über Kohle, die zweckmäßig
eine große Oberfläche hat und mittels elektrischer Energie auf hoher Temperatur gehalten
wird, herunterlaufen lassen. Da die Kohle an ihrer Berührungsstelle mit der flüssigen
Tonerde infolge der Energiezufuhr sofort chemisch reagiert, wird auch in diesem Falle
eine Mischung zwischen Tonerde und Kohle vermieden.
Die zum Prozeß notwendige geschmolzene Tonerde wird bekanntermaßen dadurch erzeugt,
daß das Tonerderohmaterial allein, mit Kohle, oder gegebenenfalls mit Kohle und Eisen oder Eisenoxyd im elektrischen Ofen
geschmolzen wird. Hierbei trennen sich größtenteils die übrigen im Rohmaterial anwesenden
Substanzen: die Alkalien, Kieselsäure bzw. Silicium usw. von der flüssigen Tonerde, verflüchtigen sich oder gehen nach
ihrer Reduktion in das Eisen hinein unter Bildung der betreffenden Eisenlegierung, z. B.
unter Bildung von Ferrosilicium.
Als Tonerderohmaterialien kommen hauptsächlich folgende in Betracht: unreine Tonerde,
Korund, Bauxite, gebrannter AlunTF, Aluminiumsilikate, z. B. Ton und Alkalialuminiumsilikate,
z. B. Kalifeldspat oder KaIiglimmer. Bei Benutzung von roten Bauxiten
kann Roheisen (Hallprozeß), bei Alunit und Alkalialuminiumsilikaten Kali als wertvolles
Nebenprodukt erhalten werden. Die aus diesen Materialien gewonnene reine flüssige Tonerde
wird zweckmäßigerweise nicht im gleichen elektrischen Ofen, worin das vorliegende V erfahren
ausgeführt wird, erzeugt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumnitrid .aus tonerdehaltigen Stoffen,
einem Reduktionsmittel und Stickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß in flüssige Tonerde
Reduktionsmittel, z. B. Kohlenstaub, und Stickstoff unter Erhitzen der Schmelze
eingeblasen werden.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man
flüssige Tonerde in einer Stickstoffatmosphäre über Kohle, die zweckmäßig eine große Oberfläche hat und mittels elekirischer
Energie auf hoher Temperatur gehalten wird, herunterlaufen läßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH139195X | 1919-02-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE343793C true DE343793C (de) | 1921-11-10 |
Family
ID=4396463
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1920343793D Expired DE343793C (de) | 1919-02-18 | 1920-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid aus Tonerde enthaltenden Stoffen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH83123A (de) |
DE (1) | DE343793C (de) |
GB (1) | GB139195A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1081868B (de) * | 1956-07-31 | 1960-05-19 | Pechiney Prod Chimiques Sa | Verfahren zur Herstellung von technisch reinem Aluminiumnitrid |
DE1140558B (de) * | 1959-11-11 | 1962-12-06 | Kempten Elektroschmelz Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Nitriden des Bors, Aluminiums oder Siliciums oder Mischungen dieser Nitride |
-
1919
- 1919-02-18 CH CH83123A patent/CH83123A/de unknown
-
1920
- 1920-02-18 GB GB4976/20A patent/GB139195A/en not_active Expired
- 1920-02-19 DE DE1920343793D patent/DE343793C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1081868B (de) * | 1956-07-31 | 1960-05-19 | Pechiney Prod Chimiques Sa | Verfahren zur Herstellung von technisch reinem Aluminiumnitrid |
DE1140558B (de) * | 1959-11-11 | 1962-12-06 | Kempten Elektroschmelz Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Nitriden des Bors, Aluminiums oder Siliciums oder Mischungen dieser Nitride |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH83123A (de) | 1920-04-16 |
GB139195A (en) | 1921-03-31 |
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