DE3435662C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrostatischen Antrieb gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der Antrieb gemäß der
Erfindung soll eingesetzt werden als zusätzlicher Hilfs
antrieb an den Rädern von Fahrzeugen, die bei Fahrt mit
geringer Geschwindigkeit, beispielsweise im Gelände oder auf
dem Acker, eine hohe Zugkraft benötigen und deshalb in diesem
Betriebszustand einen Antrieb an vielen Rädern benötigen, die
andererseits aber auch mit hoher Geschwindigkeit auf der
Straße fahren können, wobei der Antrieb über eine oder wenige
Achse(n) ausreicht. Für derartige Fahrzeuge ist es bekannt,
eine Achse rein mechanisch über ein Stufenschaltgetriebe anzu
treiben und die Räder einer oder mehrerer weiterer Achsen bei
Fahrt mit geringer Geschwindigkeit hydrostatisch anzutreiben.
Da die hydrostatischen Motoren nicht für die Drehzahlen geeig
net sind, wie sie bei hohen Fahrgeschwindigkeiten auftreten
würden, müssen die hydrostatischen Motoren dann, wenn das
Fahrzeug höhere Fahrgeschwindigkeiten erreichen soll, abge
kuppelt werden.
Beispielsweise ist es bekannt, als Hilfsan
trieb für die bei geringer Fahrgeschwindigkeit anzutreibenden
Fahrzeugräder an jedem Rad einen Radialkolbenmotor zu verwen
den, dessen Kolben durch den Druck des Druckmittels gegen die
Kolbenführungsfläche gepreßt werden, wobei jeder Kolben dann,
wenn dieser nicht durch Druckmittel beaufschlagt ist, durch
ein elastisches Element in den Zylinder hineingezogen wird.
Im Betrieb werden diese elastischen Elemente entsprechend
fortwährend gestreckt und verzehren Energie, außerdem ver
teuern sie den Antrieb. Ein weiterer Nachteil ist, daß die
Gleitschuhe gegen die Kolbenführungsfläche anschlagen können,
wenn das Fahrzeug sich bewegt, während die Druckbeaufschla
gung beginnt. Um diese Nachteile zu beseitigen, werden bei
anderen Radialkolbenmotoren zum Abheben der Kolben besondere
Druckkammern beaufschlagt, die auf jeden Kolben eine Kraft in
Richtung von der Kolbenführungsfläche fort ausüben. Derartige
Hilfsantriebe kommen auch in Frage für Anhänger oder die
Achsen von Sattelaufliegern im Bereich der Bauindustrie, im
Bereich der Militärfahrzeuge und von Fahrzeugen für die Land
wirtschaft. Schnelläufige Axialkolbenmaschinen sind leichter
und beanspruchen ein kleineres Bauvolumen als Radialkolben
maschinen, sind also insofern für die genannten Zwecke wesent
lich günstiger. Wegen der Schnellläufigkeit von Axialkolben
maschinen ist es jedoch erforderlich, ein Untersetzungs
getriebe mit großem Übersetzungsverhältnis nachzuschalten.
Aus der DE-OS 27 44 977 ist ein gattungsgemäßer hydrosta
tischer Antrieb bekannt, bei dem auf der Außenseite der
Verlängerungswelle eine Bremse vorgesehen ist, die mit dem
Sonnenrad des ersten (äußeren) Planetengetriebes in Eingriff
bringbar ist. Die Bremse, die als Lamellenpaket aufgebaut ist
und entgegen Federkraft in Schließstellung gebracht wird,
benötigt zur Betätigung Druckmittel. Die Druckmittelversor
gung erfolgt durch die einstückig an der Abtriebswelle des
Hydromotors gebildete Verlängerungswelle, in der eine lange
Axialbohrung vorgesehen ist, die über eine Radialbohrung mit
einem Ringkanal des glockenförmigen Bremsgehäuses in
Verbindung steht. Es ist leicht einsehbar, daß hieraus ein
erheblicher Fertigungsaufwand erwächst: Sofern nämlich der
Hydromotor nicht abgeschaltet ist, sondern die Planeten
getriebe antreibt, muß Druckmittel in die Axialbohrung der
rotierenden Verlängerungswelle eingebracht und von dort zur
Bremse geführt werden. Darüber hinaus bedingt diese Anordnung
der Bremse den Einsatz eines zusätzlichen Wälzlagers, das die
Querkräfte aufzunehmen hat. Schließlich verdient noch
Beachtung, daß bei abgeschaltetem Hydromotor, also gelöster
Bremse, und bei sehr schnell laufender Radnabe, die Planeten
räder der zweiten Planetenstufe sehr schnell rotieren und
darüber hinaus nicht sichergestellt ist, daß beispielsweise
durch in der Bremse (zwischen den Lamellen) noch vorhandene
Restreibung die Verlängerungswelle und damit der Hydromotor
nicht doch mit angetrieben wird, was bei trockenem Hydromotor
unweigerlich zu dessen Zerstörung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen
Antrieb mit Axialkolbenmotor und nachgeschaltetem Planeten
getriebe derart auszugestalten, daß er mit geringem Herstell
aufwand hergestellt werden kann und verhindert wird, daß bei
hoher Fahrgeschwindigkeit ein Teil des Antriebs auf eine
unzulässig hohe Drehzahl gebracht wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungs
beispieles erläutert.
Der Achsträger 1 ist starr mit dem Achskörper 21 verbunden.
In beide hinein ragt der hydrostatische Axialkolbenmotor 2,
dessen Welle 22 mit einer Außenverzahnung versehen ist, über
die die Innenverzahnung einer Verlängerungswelle 3 gesteckt
ist. ln ihrem der Fahrzeugaußenseite zugeordneten Teil weist
diese Verlängerungswelle eine Mitnehmerverzahnung 23 auf, auf die
ein außenverzahntes Sonnenrad 4 gesteckt ist. Dieses ist das
Sonnenrad der ersten Planetenstufe, auf dem die Planeten
räder 5 abwälzen, die ihrerseits mit einer Verzahnung 24 in
einem Hohlrad 6 kämmen, das durch einen Deckel 25 abgeschlos
sen ist. Die Planetenräder 5 sind auf einem Planetenträger 7
gelagert, der seinerseits drehfest mit einer Hohlwelle 8
verbunden ist, die ihrerseits eine Außenverzahnung 26 auf
weist, mit der die Planetenräder 9 kämmen, die andererseits
wieder mit der Innenverzahnung 24 des Hohlrades 6 kämmen und
auf dem Planetenträger 10 drehbar
gelagert sind. Das Hohlrad 6 ist mittels mehrerer Schrau
ben 27 drehfest mit der Radnabe 28 verbunden, die über
zwei Kegelrollenlager 29 und 30 auf dem Achsträger 1 ge
lagert ist und die mit der Bremstrommel 31 verbunden ist
und die mittels der Schrauben 32 zur Verbindung mit einer
in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Felge vorgesehen
ist.
Der Planetenträger 10 weist eine Mitnehmerverzahnung auf, die
auf die Mitnehmerverzahnung 33 der Hohlwelle 11 gesteckt ist.
In diese Mitnehmerverzahnung 33 greifen Zähne
der Bremsscheiben 34 und 35 ein, von denen die Brems
scheibe 34 gegen eine Scheibe 36 anpreßbar ist, die mittels
Schrauben 37 mit dem Achsträger 1 verbunden ist, mit dem
die Bremslamellen 38 drehfest verbunden sind. Die Teile 34,
35, 36, 38 bilden eine gegen ein stillstehendes Teil
lösbare Bremse, die mittels des
Kolbens 13 betätigt wird. Wenn der Antrieb eingeschaltet
ist, wird der ringförmige Kolben 13 über den ringförmigen
Druckraum 40 mit Druck beaufschlagt und preßt die Lamellen
der Bremse 12 zusammen und verbindet so den Planeten
träger 10 mit dem Achsträger 1. Der Steuerdruck wird über
die Bohrung 41 in dem Planetenträger 1 zugeführt und ge
langt über die Bohrungen 41 und 42 in den ringförmigen
Druckraum 40. Wird der Steuerdruck auf den Wert Null ge
senkt, ziehen die Federn 14 über die Scheibe 15 und den
Sicherungsring 16 den Kolben 13 zurück. Danach drücken
die Federn 14 über die Scheibe 15 zwei feststehende Brems
lamellen 17 gegen eine Mitnahmescheibe 18 und blockieren
so die Antriebswelle 3 und damit den Hydromotor. Dabei
stützen sich die Federn 14 über den feststehenden ring
förmigen Lamellenträger 44 gegen die gleichfalls fest
stehende Scheibe 36 ab. Im abgeschaltetem Zustand ist so
mit die Bremse 12 gelöst, so daß der Planeten
träger 10 frei umlaufen kann. Dadurch wird der Kraftfluß
zwischen der Verlängerungswelle 3 und dem Hohlrad 6
unterbrochen. Die Planetenräder 5 und 9, die Planeten
träger 7 und 10 und die Hohlwelle 8 laufen nur noch mit
einer Geschwindigkeit um die feststehende zentrale Welle 3,
die geringer ist als die Drehgeschwindigkeit des Hohl
rades 6. Die in diesem Zustand auftretenden Drehgeschwin
digkeiten sind für die jeweiligen Bauteile zulässig. Ist
die Bremse 12 geschlossen und somit der Planeten
träger 10 gegenüber dem Achsträger 1 festgelegt,
wird die Energie von der Ver
längerungswelle 3 über das Sonnenrad 4 und die Planeten
räder 5 und 9 auf das Hohlrad 6 übertragen.
Damit wird ein funktionssicherer Antrieb mit Axialkolben
motor geschaffen, der mit geringem Herstellaufwand herge
stellt werden kann. Das Abschalten des Untersetzungsge
triebes und das Blockieren des Hydromotors werden auf ein
fache Art kombiniert.
Das selbe Getriebe kann in vereinfachter Ausführung auch
ohne die lösbare Bremse 12 ausgestaltet werden,
wobei der Planetenträger 10 starr mit dem Achs
träger 1 verbunden wird, für Fahrzeuge, die grundsätzlich
nur langsam fahren können. Das heißt, dieselben Getriebe
bauteile können auch für diesen Zweck günstig verwendet
werden.
Durch die Schaltung mittels des Steuerdruckes, der in dem
Kanal 41 geführt wird, ist es in einfacher Weise möglich,
eine automatische Abschaltung bei zu hoher Geschwindig
keit des Schleppfahrzeuges vorzusehen.
In anderer Ausgestaltungsform können statt der Reibungsbremsen
12 und 18 auch formschlüssige Schaltelemente, zum
Beispiel Klauenkupplungen oder Schiebemuffenkupplungen,
vorgesehen sein, wenn Schaltung nur im Stillstand möglich
ist.
Claims (2)
1. Hydrostatischer Antrieb für ein Fahrzeugrad mit einem
Axialkolbenmotor und mit nachgeschaltetem zweistufigem Pla
netengetriebe, bei dem sich das Gehäuse des Axialkolbenmo
tors in einem fahrzeugfesten Achsträger befindet, auf dem
mittels Wälzlagern die Radnabe gelagert ist, wobei die Wel
le des Hydromotors an eine Verlängerungswelle gekuppelt
ist, die mit dem Sonnenrad des außenliegenden ersten Plane
tengetriebes in Verbindung steht, wobei weiter der Plane
tenträger des außenliegenden ersten Planetengetriebes mit
einer die Verlängerungswelle umfassenden Hohlwelle verbun
den ist, die eine das Sonnenrad des zweiten Planetengetrie
bes bildende Außenverzahnung aufweist, und die Planetenrä
der beider Planetengetriebe mit einer in einer drehfest mit
der Radnabe verbunden Hohlwelle angeordneten Innenverzah
nung kämmen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Planetenträger (10) des zweiten Planetengetriebes
(8, 26, 9, 24, 6, 10) mittels einer ersten Bremse (12, 34,
35, 38) und die Verlängerungswelle (3) mittels einer zwei
ten Bremse (18) an den Achsträger (1) wechselweise festleg
bar ist, wobei die beiden Bremsen innerhalb des Achsträgers
angeordnet sind und einen gemeinsamen gegen Federn (14) mit
Druckmittel beaufschlagbaren Bremskolben (13) aufweisen.
2. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zu einer Kolbenfläche im Druckraum (40)
ein im Achsträger (1) angeordneter Kanal (41, 42) geführt
ist, wobei bei unbeaufschlagtem Druckraum (40) die erste
Bremse (12, 34, 35, 38) gelöst und die zweite Bremse (18)
mittels der Federn (14) geschlossen ist und bei hinreichen
der Druckbeaufschlagung des Druckraumes (40) die erste
Bremse (12, 34, 35, 38) geschlossen und die zweite Bremse
(18) gelöst ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843435662 DE3435662A1 (de) | 1984-09-28 | 1984-09-28 | Hydrostatischer antrieb fuer ein fahrzeugrad |
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Publications (2)
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DE3435662C2 true DE3435662C2 (de) | 1992-10-22 |
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DE9318634U1 (de) | Schnellaufendes Schaltgetriebe |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |