-
-
Verteiler für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermitt-
-
lungsanlagen.
-
Die Erfindung betrifft einen Verteiler für Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen, bestehend aus mehreren Verteilerleisten, welche im
wesentlichen aus Trennelementen mit Anschlußklemmen für den abisolierfreien Anschluß
von ankommenden und abgehenden Leitungen zusammengesetzt sind.
-
Derartige Verteiler sind z.B. in dem Aufsatz "Der Hauptverteiler 71
- sein Aufbau und sein betrieblicher Einsatz" von Herbert Schröder, erschienen in
Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost, Heft 5, 1976, Seiten 147ff, beschrieben.
Ein Verteiler der obengenannten Art besteht im wesentlichen aus einer sogenannten
Linienseite oder senkrechten Seite, an die die Adern der Ortskabel nachdem für diese
Kabel festgelegten Zähisystem herangeführt und auf Kabelabschlußeinrichtung aufgeteilt
sind, und einer sogenannten Vermittlungsseite oder waagerechten Seite, an der die
vermittlungstechnischen Einrichtungen, nachdem hier verwendeten Ordnungssystem -
bei den bisher gebräuchlichen Vermittlungssystemen sind dies die Rufnummern der
Teilnehmer - geordnet, angeschlossen sind. Zwischen diesen beiden Seiten des Verteilers
werden die Anschlußpunkte einer jeweiligen Teilnehmerrufnummer mit den Anschlußpunkten
einer in das Ortsnetz führenden Kabelader durch Rangierdrähte verbunden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Verteiler
der
eingangs genannten Art für digitale Vermittlungssysteme anzugeben, der sich gegenüber
den herkömmlichen Verteilern durch einen geringen Platzbedarf auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anschlußklemmen
der Trennelemente für die abgehenden Leitungen als Stifte ausgebildet sind, auf
die Betriebsstecker mit innenliegenden Kontakten aufsteckbar sind, und daß die von
der Vermittlungsstelle kommenden Leitungen mit derartigen Betriebssteckern abgeschlossen
sind.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verteiler wird konsequent die bei digitalen
Vermittlungssystemen bestehende Möglichkeit der Lage-Rufnummer-Umrechnung der Teilnehmer
zum Leitungsnetz ausgenutzt, da es in digitalen Vermittlungssystemen möglich ist
den einzelnen Teilnehmerschaltungen über einen zentralen Rechner jede Rufnummer
zuzuordnen, unabhängig von der Lage der mit der Teilnehmerschaltung verbundenen
ankommenden Leitung. Das bedeutet, daß bei dem Verteiler gemäß der vorliegenden
Erfindung keine Rangierung mehr vorgenommen wird, sondern es wird die von der Vermittlung
kommende Leitung direkt mit der aus dem Ortsnetz ankommenden Leitung verbunden.
Dadurch wird die sogenannte Vermittlungsseite eingespart, deren Stelle eine zusätzliche
zweite Linienseite einnehmen kann.
-
Die Erfindung ermöglicht damit den Bau eines Verteilers für digitale
Vermittlungssysteme, der gegenüber den herkömmlichen Verteilern nur einen um mindestens
50 % verringerten Platzbedarf benötigt.
-
Weitere Ausgestaltungen sowie Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der nachfolgenden
Beschreibung.
-
Im folgenden soll der erfindungsgemäße Verteiler anhand einer Zeichnung
näher beschrieben werden. Es zeigen FIG 1 eine prinzipielle Darstellung des Anschlusses
der ankommenden Außenleitungen und der abgehenden zur Vermittlung führenden Innenleitungen
an ein Trennelement, und FIG 2 eine prinzipielle Darstellung der Benutzung eines
Prüfsteckers zum Aufschalten bei der Verwendung eines gemäß der Erfindung vorgesehenen
Betriebssteckers.
-
Wie vorstehend ausgeführt, zeigen die beiden Figuren nur prinzipielle
Darstellungen. Bezüglich des genauen konstruktiven Aufbaus eines hier vorausgesetzten
Trennelements wird auf den in der Beschreibungseinleitung zitierten Aufsatz von
Herbert Schröder verwiesen. In der Zeichnung ist das Trennelement mit 1 bezeichnet.
Das Trennelement 1 besteht im wesentlichen aus dem Trennkontakt 7, einem Anschaltekontakt
8 zum Anschalten eines Schutzsteckers 9 mit einem Varistor und einem Uberspannungsableiter,
sowie aus zwei Anschlußmög lichkeiten für die ankommenden und abgehenden Leitungen.
Beim erfindungsgemäßen Verteiler besteht die Anschlußmöglichkeit für die aus den
Außenleitungen 6 aus einer Doppelanschlußklemme 6 zum lötfreien Anschluß zweier
Leitungen. Hierzu ist festzustellen, daß im Normalfall jeweils nur eine Anschlußklemme
der Doppelanschlußklemme 2 belegt ist. Die zweite Anschlußmöglichkeit des Klemmelements
besteht im vorliegenden Fall aus einem Stift 3.
-
Auf die Stifte 3 der Trennelemente 1 wird der Betriebs-
stecker
11 mit seinen innenliegenden Kontakten 4 gesteckt. Die von der Vermittlungsstelle
kommenden Leitungen 5 sind jeweils an ihrem Ende mit Betriebssteckern 11 abgeschlossen.
Dabei ist jeweils pro Adernpaar ein Betriebsstecker vorgesehen. Wie Fig. 1 zeigt
werden die einzelnen von der Vermittlung kommenden Innenleitungen 5 auf die verschiedenen
Trennelemente 1 aufgesteckt und somit direkt d.h. ohne eine Rangierleitung mit der
aus dem Ortsnetz kommenden Außenleitung 6 verbunden.
-
Diese Betriebsweise nützt konsequent - wie eingangs schon erwähnt
- die Möglichkeiten der Lage-Rufnummer-Umrechnung der Teilnehmer zum Leitungsnetz,
wie sie von neuen digitalen Vermittlungssystemen angeboten werden. Die von der Vermittlungsstelle
kommenden Leitungen sind als vorgefertigte Kabel ausgebildet, die an der Vermittlungsseite
einen Steckerabschluß besitzen und an losen Radenden von ca. 30 cm Länge Betriebsstecker
zum Aufstecken auf die Stifte der Trennelemente 1 besitzen.
-
Da pro Steckerabschluß entsprechend dem binären Aufbau der digitalen
Vermittlungssysteme z.B. nur 16 Adernpaare mit Betriebssteckern auf einen verhältnismäßig
kleinen Raum der Trennleiste aufgesteckt werden müssen, kann bei der Erstbeschaltung
ein Außen-/Innenleitungsverhältnis von 100 DA/16 DA = 6/1 auf der Länge einer Trennleiste
von ca. 30 cm realisiert werden.
-
Auf die konstruktive Ausbildung der Betriebsstecker 11 soll hier nicht
weiter eingegangen werden, da diese nicht erfindungswesentlich ist und dementsprechend
beliebig gehandhabt werden kann. Eine wesentliche Bedingung sollten die Betriebsstecker
11 jedoch erfüllen, nämlich die, daß sie zum Aufschalten auf die entsprechende Leitung
Öffnungen für einen Prüfstecker 12 aufweisen. Durch dieses Aufschalten im Betriebsstecker
kann
festgestellt werden, ob die jeweilige Leitung zu Prüfungszwecken aufgetrennt werden
kann. Ansonsten erfolgen die Prüfarbeiten ähnlich wie bei bisherigen Verteilern.
Lediglich wenn die ankommende Außenleitung gemessen werden soll, muß der Betriebsstecker
11 gezogen werden. Messungen vom Verteiler zur Vermittlungsstelle werden über den
abgezogenen Betriebsstecker vorgenommen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Betriebssteckers 11 besteht
darin, daß er derart ausgebildet ist, daß jeweils pro Ader eine Längssicherung einsetzbar
ist.
-
Für Sonderfälle, wenn z.B. eine ankommende Außenleitung mit einer
entfernt liegenden ankommenden Außenleitung verbunden werden soll oder wenn eine
ankommende Innenleitun aus irgendwelchen Gründen mit einer zu weit wegliegenden
Außenleitung verbunden werden soll, können bei dem erfindungsgemäßen Verteiler Verlängerungsleitungen
vorgesehen werden, die an ihrem einen Ende mit einem Betriebsstecker und an ihrem
anderen Ende mit einer adäquaten Steckerkupplung abgeschlossen sind. Für bestimmte
Zwecke ist es auch mögglich die Anschluß möglichkeit des Trennelements 1 für die
Innenleitungen so auszugestalten, daß neben dem Aufstecken eines Betriebssteckers
gleichzeitig bestimmte Leitungen lötfrei angeklemmt werden können.
-
4 Patentansprüche 2 Figuren