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Schuh
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh, bestehend aus einem mit
vorgefertigten Löchern versehenen Boden und einem daran von Hand angenähten Schaft,
bei dem die Naht in verschiedenen Bereichen des Schaftes unterschiedlich verläuft.
Ein solcher Schuh ist Gegenstand der DE-OS 28 29 645.
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Bei dem Schuh nach der genannten Offenlegungsschrift besitzt der Schaft,
abgesehen vom Fersenbereich, einen nach außen gerichteten Schaftrand, durch den
die den Schaft mit dem Schuhboden verbindende Naht geführt ist.
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Im Bereich der Ferse verläuft die Naht parallel zur Ebene des Schuhbodens
in den Schaft hinein. Durch diese Gestaltung ist der Schaft gerade im Fersenbereich,
in dem beim Gehen sehr hohe Zugbeanspruchungen auftreten, besonders fest mit dem
Schaft verbunden. Zwangsläufig hat der Schuh durch die im mittleren Bereich und
der Schuhspitze außenseitig am Schaft umlaufende Naht das etwas sportliche Aussehen
eines Rahmenschuhes und wirkt relativ breit. Das ist oftmals nicht erwünscht. Besonders
bei Damenschuhen besteht häufig der Wunsch, daß diese möglichst schmal sind und
dadurch elegant aus -sehen.
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Ein möglichst schmaler Schuh läßt sich gegenwärtig am kostengünstigsten
dadurch erzeugen, daß man den Schaft mit einem nach innen umgeschlagenen Schaftrand
auf den Schuhboden klebt. Nachteilig bei einem solchen geklebten Schuh ist jedoch,
daß dieser nicht die Geschmeidigkeit und auch nicht die Haltbarkeit eines Flexible-Schuhes
besitzt und nur mit Spezialmaschinen hergestellt werden kann Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der eingangs genannten Art zu entwickeln, dessen
Schaft ausschließlich in Handarbeit ohne spezielles Werkzeug mit dem Schuhboden
vernäht werden kann, der jedoch nicht das sportliche Aussehen und die Breite eines
Flexible-Schuhes hat.
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Diese AuFgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaft
zumindest im mittleren Bereich einen nach innen gerichteten Schaftrand hat und dort
durch eine senkrecht in den Schuhboden geführte Naht mit dem Schuhboden verbunden
ist und daß zumindest die Schuhspitze durch eine ausschließlich von außen zu nähende
Naht mit dem Schuhboden vernäht ist.
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Durch diese Gestaltung erhält der Schuh über seinen größten Bereich
das Aussehen eines geklebten Schuhes, kann aber genau wie ein Schuh nach der Flexible-Machart
vollständig in Handarbeit montiert werden. Der erfindungsgemäße Schuh ist und wirkt
wesentlich schmaler als ein Flexible-'ichub urld hat dadurch ein weniger spo r t
-liches, dafür aber eleganteres Aussehen. Er ist insbesonder e als Damen schuh geeignet.
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Die Naht im Bereich der Schuhspitze kann unterschiedlich gestaltet
sein. Wichtig ist nur, daß sie mit einer Nadel von der Schuhaußenseite zu nähen
ist, da man in der Schuhspitze einen nach innen gerichteten Schaftrand nicht mit
dem Schuhboden vernähen kann. Besonders einfach gestaltet sich der erfindungsgemäße
Schuh, wenn der Schaft im Bereich der Schuhspitze gegen einen nach oben gerichteten
Nährand des Schuhbodens anliegt und die Naht durch parallel zur Ebene des Schuhes
verlaufende Löcher im Näh-rand und Schaft geführt ist.
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Eine alternative Ausführungsform besteht darin, daß die Schuhspitze
entsprechend der Flexible-Machart mit einem nach außen gerichteten Schaft rand auf
einen entsprechenden Nährand des Schuhbodens aufgenäht ist.
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Man könnte im Absatz eine umlaufende Nahtrille vorsehen und dort den
Schaft genau wie im mittleren Bereich mit einem nach innen gerichteten Schaftrand
auf dem Schuhboden festnähen. Einfacher ist es jedoch, wenn die Ferse entsprechend
der Schuhspitze gestaltet ist. Hiervon abgesehen, fördert das einheitliche Aussehen
der Schuhspitze und der Ferse das gefällige Aussehen eines Schuhes.
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Unabhängig von der gewählten Ausführungsform kann der Schuhboden ein
eingearbeitetes Fußbett haben, so daß ein angenehm zu tragender Schuh entsteht.
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Da die lN!ahtlöcher im mittleren Bereich senkrecht durch den Schuhboden
führen, kann Regenwasser relativ leicht in das Schuhinnere steigen. Das kann gemäß
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch vermieden werden, daß die
senkrecht durch den Schuhboden geführte Naht in einer Nahtrille auf der Unterseite
des Schuhbodens mündet, die durch einen Kunststoff ausgefüllt oder mittels eines
Materialstreifens verschlossen ist.
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Das gleiche Ziel kann man gemäß einer anderen Ausgestalt u n g der
Erfindung auch dadurch erreichen, daß die senkrecht durch den Schuhboden geführte
Naht schuhbodenaußenseitig unterhalb einer Rißlippe verläuft, die nach dem erdnahen
umgebogen und zugeklebt ist.
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Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in rig.
L eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Schuhes, Fig. 2
einen Schnitt durch einen mittleren Bereich des Schuhes entlang der Linie II - II
in Figur 1, Fig. 3 einen Schnitt durch die Spitze des Schuhes entlang der Linie
II - II in Figur 1.
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Fig. 4 a - d verschiedene Ausführungsformen der Naht eines erfindungsgemäß
gestalteten Schuhs.
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Der in der Zeichnun dargestellte Schuh besteht auf übliche Weise aus
einem Schuhboden 1 und einem daran durch Nähen befestigten Schaft 2. In dem in Figur
2 gezeigten mittleren Bereich besitzt der- Schaft 2 einen nach ìnnen umseschlagenen
Schaftrand 3, durch den e 1 n e Naht 4 von der Unterseite des Schuhbodens 1 her
geführt ist. Das kann in Handarbeit mit einer Nadel erfolgen, da der Schaftrand
3 im mittleren Bereich von oben her zugänglich ist. Die Naht 4 mündet in eine Nahtrille
11, welche nach dem Nähen mit einem schnell härtenden Kunststoff ausgefüllt wird,
damit kein Wasser von unten her entlang der Naht 4 in das Innere des Schuhs steigen
an. Statt die Nahtrille 11 auszufüllen, kann man auch
einen Materialstreifen
in die Nahtrille 11 einkleben, der so breit wie die Nahtrille 11 ist. Nicht dargestellt
ist eine Ausführungsform, bei der die Naht unterhalb einer Rißlippe verläuft, die
nach dem Nähen umgebogen und verklebt ist. Auch eine solche Ausführungsform verhindert
das Eindringen von Wasser.
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Bis in die Spitze ließe sich ein Schuh auf diese Weise jedoch nicht
nähen. Deshalb stößt der Schaft dort, was Figur 3 zeigt, stumpf auf einen nach oben
gerichteten Nährand 5 des Schuhbodens 1. Sowohl im Nährand 5 als auch im Schaft
2 sind Löcher 6, 7 vorgesehen, durch die eine Naht 8 geführt ist. Diese kann unterschiedlich
gestaltet sein. Sie kann jeweils von einem Loch 7 im Schaft zum darunterliegenden
Loch 8 im Nährand 5 aber auch zickzackförmig oder auf andere Weise verlaufen.
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Entscheidend ist, daß die Nähnadel ausschließlich von außen geführt
werden kann, weil sonst ein Nähen im Bereich der Spitze nicht möglich ist.
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Auf gleiche Weise wie im Bereich der Spitze kann der Schaft 2 auch
im Bereich der Ferse mit dem Schuhboden 1 verbunden sein. Die Figur 1 zeigt deshalb
zusätzlich zur Naht 8 im Bereich der Schuhspitze eine entsprechende Naht 9 im Bereich
des mit 10 positionierten Absatzes.
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Die Figuren 4 a bis 4d zeigen unterschiedliche Nahtausführungen. Bei
der Ausführungsform gemäß Figur 4a verläuft die Naht im Bereich des Absatzes 10
horizontal.
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Bei Figur 4 b ist das im Bereich der Schuhspitze der Fall. In Figur
4 c verläuft die Naht im Bereich der Schuhspitze zickzackförmig, während sie in
Fig. 4d sich überkreuzend ausgebildet ist.
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