DE3434319A1 - Verfahren zur fixationskontrolle des patientenauges bei perimetermessungen - Google Patents
Verfahren zur fixationskontrolle des patientenauges bei perimetermessungenInfo
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OCULUS Optikqeräte GmbH 6330 Wetzlar 17
Verfahren zur Fixationskontrolle des Patientenauges bei Perimetermessungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle der Fixation des Patientenauges bei der Messung der Empfindlichkeit
der Netzhaut des Auges mit einem Perimeter, bei dem eine Vielzahl von örtlich voneinander getrennten Lichtpunkten
einstellbarer Helligkeit dem Patientenauge angeboten werden.
Die Perimetrie dient zur Messung der Empfindlichkeit der
Netzhaut des menschlichen Auges, wobei die Empfindlichkeit der Netzhaut vom Zentrum zur Peripherie hin abnimmt. Die
Prüfpunktleuchtdichte darf also im Gesichtsfeld keinesfalls überall gleich sein, sondern muß dem Empfindlichkeitsgefälle
des untersuchten Auges angepaßt werden. Dies wird bei Perimetern der hier in Frage stehenden Art durch
eine treppenförmige Abstufung der Prüfpunktleuchtdichte erreicht.
Entscheidend für das Ergebnis bei der Messung der Empfindlichkeit der Netzhaut ist eine gute Fixation des Patientenauges
auf den Mittelpunkt des Perimeters. Diese Fixation
muß bei sämtlichen Prüfungen der Empfindlichkeit zur Peripherie
hin eingehalten werden. Bekannt ist es, die Fixation über ein Fernrohr vom Beobachter her ständig zu überprüfen,
was jedoch auf die Dauer sehr ermüdend ist. Weiter ist es bekannt, die Fixation selbsttätig über ein Infrarotsender-Empfängersystem
zu überprüfen, wobei die Hornhautreflexion des Patienten als Rücksignal ausgewertet wird. Dieser Infrarotsender
und -empfänger sitzt jedoch genau im Zentrum der Perimeterkugel/ um keinen schräg einfallenden Strahlengang
zu erhalten. Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß das Zentrum nicht direkt untersucht werden kann, sondern
nur durch eine exzentrische Fixation, wobei dann keine automatische Fixationskontrolle mehr möglich ist. Abgesehen
won diesen Unzulänglichkeiten ist das System auch sehr störanfällig,
denn bereits eine Kopfbewegung ohne eine Änderung der Fixation führt bereits zu einem Fehlersignal.
Weiter ist es bekannt, die Fixation mittels einer Fernsehkamera zu überwachen, wobei die Pupille direkt mit einem
Curser eingestellt v/ird. Hier können kleinste Abweichungen noch ermittelt werden. Dieses System ist sehr präzise aber
auch sehr aufwendig und damit teuer.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Feststellung der Fixation ist, Prüfpunkte im Blinden Fleck vorzusehen, d.h.
an der Stelle, an der die Sehnerven in den Cortex eintreten.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß bei den einzelnen Patienten der Blinde Fleck nicht immer exakt an
der gleichen Stelle sitzt und zudem unterschiedlich groß ist. Dieses Verfahren ist aus diesem Grunde nur dann mit
Erfolg einzusetzen, wenn vor den Messungen der Blinde Fleck nach Lage und Größe exakt bestimmt wird. Dies ist jedoch
zum einen aufwendig und zum anderen sind dann die Grenzwerte noch zusätzlich abzufragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für
die Überprüfung der Fixation des Patientenauges bei Perimetermessungen
vorzuschlagen, das zum einen einen geringen Prüfaufwand erfordert, und das zum anderen keine Beeinträchtigung
bei der Prüfung des Zentrums mit sich bringt und einen äußerst geringen apparativen Aufwand erfordert.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit der im Zentrum
liegende Prüflichtpunkt zunächst auf den Schwellenwert des Patientenauges eingestellt. Diese Ermittlung des Schwellenwertes
des im Zentrum liegenden Prüflichtpunktes ist auch bei den anderen Prüfverfahren dann notwendig, wenn
eine exakte Abstimmung der Empfindlichkeit der Helligkeit der Prüflichtpunkte zur Peripherie hin vorgenommen werden
soll. Im Verlaufe der nun folgenden Überprüfung der Empfindlichkeit
der Netzhaut zur Peripherie hin wird nun der im Zentrum liegende Prüflichtpunkt schwellennah überschwellig
(2 dB - 4dB überschwellig) wiederholt und in unregelmäßigen Abständen angeboten. Die Fixation des Patientenauges ist
immer dann gegeben, wenn dieser im Zentrum liegende Prüflichtpunkt erkannt wird. Bei einer Abweichung des Auges aus
der Fixationsstellung wird dieser auf den mittigen Schwellenwert eingestellte Prüflichtpunkt deshalb nicht mehr gesehen,
weil die Empfindlichkeit zum Rande der Netzhaut hin stark abfällt.
Zur Erleichterung der Fixation und zur Einstellung des im Zentrum liegenden Prüflichtpunktes sind gemäß der Erfindung
zumindest drei Fixationspunkte oder vier Fixationspunkte vorhanden, die relativ zum mittig liegenden Prüflichtpunkt so
angeordnet sind, daß deren Lichtstrahlen sich im Patientenauge, wenn dies sich in der vorhergesehenen Stellung befindet,
kreuzen. Vom Patienten können alle drei oder auch vier Prüflichtpunkte nur dann erkannt werden, wenn sich das Patientenauge
in der für die Messung vorbestimmten Stellung be-
findet. Im Anschluß hieran wird dann der im Zentrum liegende Prüflichtpunkt auf seinen Schwellenwert eingestellt,
wobei der Patient die exakte Fixierung des Auges auch während der Untersuchung selbständig überprüfen und ggfs. korrigieren
kann.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Verfahren für die Feststellung der Fixation des Patientenauges zeichnet sich
das erfindungsgemäße Verfahren durch einen sehr geringen apparativen Aufwand aus, denn sämtliche Einrichtungen,
die hierfür benötigt werden, sind im Perimeter bereits vorhanden. Durch die zusätzlichen Prüflichtpunkte wird
dem Patienten darüber hinaus das Einhalten der exakten Position weiter erleichtert.
In den Fig. 1 und 2, die eine Ansicht und einen Schnitt durch den Schirm 3 eines Perimeters zeigen, sind in dem
Schirm 3 lediglich der mittige Prüflicttpunkt 1 sowie vier
Prüfpunkte 2 eingezeichnet, die zur Kontrolle der Fixation
für den Patienten dienen. Die übrigen Prüfliehtpunkte sind
nicht eingezeichnet, liegen jedoch über der Schirmoberfläche des Perimeters verstreut. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
sind die Prüfpunkte 2 so angeordnet, daß sich die Achsen ihrer Lichtstrahlen im Patientenauge 4 schneiden.
Der Patient hat dann die richtige Stellung eingenommen, wenn er alle vier Prüfpunkte gleichzeitig sieht, über den
mittig liegenden Prüflichtpunkt 1 wird dem Patienten für die Kontrolle durch die Bedienungsperson in unregelmäßigen
Abständen ein Schwellenwert oder ein schwellennaher Wert angeboten, was eine Kontrolle der Fixation durch die Bedienungsperson
ermöglicht.
Leersei te -
Claims (3)
1. Verfahren zur Kontrolle der Fixation des Patientenauges
bei der Messung der Empfindlichkeit der Netzhaut des Auges mit einem Perimeter, bei dem eine Vielzahl von örtlich
voneinander getrennten Prüflichtpunkten einstellbarer
Helligkeit dem Patientenauge angeboten werden, dadurch gekennzeichnet, daß der im Zentrum liegende Prüflichtpunkt
auf den Schwellenwert des Zentrums des Patientenauges eingestellt wird und daß dieser Prüflichtpunkt mit dem Schwellenwert
oder schwellennah überschwellig (1 - 4 dB überschwellig) zur Kontrolle der Fixation bei der laufenden Prüfung
wiederholt angeboten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß um den im Zentrum liegenden Prüflichtpunkt mindestens drei
oder vier weitere ständig leuchtende Prüfpunkte angeordnet sind, die so ausgerichtet sind, daß sich deren Strahlen in
der Sollstelle für das zu prüfende Auge schneiden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Prüfpunkte vorhanden sind, die symmetrisch zum im
Zentrum liegenden Prüflichtpunkt angeordnet sind.
Priority Applications (2)
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DE (1) | DE3434319A1 (de) |
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