DE3433984C2 - Wärmerohr aus Aluminium oder Stahl - Google Patents
Wärmerohr aus Aluminium oder StahlInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wärmerohr aus Aluminium oder aus Stahl. Um es beständig gegen Wasser als Wärmeträgermedium zu machen, ist das Wärmerohr innenseitig allseits mit einem vollständig geschlossenen flüssigkeitsdichten Überzug aus einem wasserbeständigen Metall, insbesondere aus Kupfer und/oder Nickel versehen. Auch ein Überzug aus Hartlot-Material ist möglich. Die Überzugsstärke beträgt etwa 10-30 μm, vorzugsweise 20-25 μm. Die Einzelteile des Wärmerohres sind vor dem Verlöten jeweils für sich vollständig bis in den Fugenbereich hinein mit den genannten Materialien überzogen.
Description
35
Die Erfindung betrifft ein Wärmerohr aus Aluminium oder Stahl nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Wärmerohre unter Verwendung der Materialien Aluminium oder Stahl, insbesondere rostfreiem Stahl, sind
bekannt.
Es ist auch bekannt, daß bei gleichzeitiger Verwendung von Wasser als Wärmeübertragungsmittel Verträglichkeitsprobleme
mit dem Material des Wärmerohrkörpers auftreten, siehe dazu »Heat Pipes«, 2nd Edition, P. D. Dunn und D. A. Reay, Pergamon Press,
Oxford, 1978, Seite 115 ff.
Zwar ist normalerweise Aluminium korrosionsbeständig gegen Wasser, jedoch nur, solange eine geschlossene
Aluminiumoxidschicht vorhanden ist. Wegen der Sprödigkeit dieser Schicht treten jedoch Haarrisse
bei thermischer Beanspruchung von Wärmerohren auf, so daß Wasser gleichwohl unmittelbar Zutritt zum Aluminium
haben kann und mit ihm ein Hydroxyd bildet. Deswegen wird beim Versuch, ein Aluminium-Wärmerohr
mit Wasser als Wärmeträgermedium zu betreiben, dieses nach wenigen Betriebsstunden zumindest an sehr
kleinen Stellen zerfressen, so daß das Vakuum im Inneren des Wärmerohres zusammenbricht und dessen Wirkung
verloren geht. Ähnliche Erscheinungen treten auch bei Stahl auf, der bekanntermaßen ohnehin nicht
korrosionsbeständig gegen Wasser ist. Jedoch auch sogenannter rostfreier Stahl ist bei der Verwendung als
Wärmerohr und mit Wasser als Wärmeträgermedium nicht beständig, weil in der Verdampfungszone des
Wärmerohres laufend eine thermische Desoxydation erfolgt und somit ein Sauerstoffmangel zur Bildung einer
Passivierungsschicht herrscht Auch Wärmerohre aus rostfreiem Stahl werden beim Betrieb mit Wasser
als Wärmeträgermedium nach relativ kurzer Zeit zerfressen.
Man hat demgemäß Wärmerohre aus den oben genannten Werkstoffen nur mit anderen Flüssigkeiten als
Wärmeträgermedium verwendet Insbesondere wurden Fluor-Kohlenwasserstoffe verwendet die jedoch relativ
teuer sind und bei denen die thermische Leistungsfähigkeit des Wärmerohres wesentlich geringer ist als bei
Verwendung von Wasser.
Aufgabe der Erfindung ist es, Wärmerohre aus Aluminium
oder aus Stahl dahingehend auszugestalten, daß sie mit Wasser als Wärrneträgermedium zeitlich unbeschränkt
und ohne Wirkungseinbuße betrieben werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst
Dank des vollständigen und mikro-porenfreien und rißfreien metallischen Innenüberzuges, insbesondere aus
Kupfer oder Nickel, wird das Aluminium-Wärmerohr bzw. das Stahlwärmerohr beständig gegen Wasser, wobei
jedoch sichergestellt sein muß, daß an keiner einzigen Stelle der inneren Oberfläche der Überzug einen
Riß oder eine Pore aufweist; insbesondere im Nahtbereich von Fügeteilen des Wärmerohres muß der Überzug
beschädigungsfr«! durchlaufen. Hierzu ist eine Beschichtung in der Größenordnung von mindestens
ΙΟμπι, vorzugsweise von 20 bis 25 μπι nötig. Der geschilderte
Überzug erfüllt sämtliche nachfolgenden Forderungen:
Mit den heutigen Plattierungs- bzw. Beschichtungsmethoden lassen sich Kupfer oder Nickel
thermisch innig und gut wärmeleitend mit dem Grundwerkstoff wie z. B. mit Aluminium oder mit Stahl verbinden,
so daß an der Übergangsstelle zum grundwerkstoff ein nur sehr kleiner Temperatursprung auftritt. Außerdem
lassen sich diese Materialien porendicht und vakuumbeständig aufbringen. Auch sehr dünne Beschichtungen
in der oben erwähnten Größenordnung sind möglich, wodurch nur ein geringer Temperaturabfall aufgrund
der Wandstärkezunahme eintritt. Die Beschichtung selber ist elastisch und kann spannungs- und rißfrei
die unvermeidlichen Temperaturdehnungen des Aluminium- bzw. Stahl-Wärmerohres ohne weiteres mitmachen.
Auch komplizierte innere Formen können auf diese Weise ohne weiteres und entsprechend den geschilderten
Forderungen beschichtet werden. Die genannten Überzugs-Werkstoffe sind auch beim Betrieb als Wärmerohr
beständig gegenüber Wasser und sind auch von Wasser gut benetzbar. Außerdem sind die Überzugswerkstoffe selber verträglich mit den Grundwerkstoffen
und bilden mit ihnen zusammen keine korrosiv wirkenden Elemente.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden. Im übrigen
ist die Erfindung nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles noch
erläutert; dabei zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein Wärmerohr,
F i g. 2 einen Querschnitt durch das Wärmerohr nach Fig. 1.
F i g. 3 eine vergrößerte Einzeldarstellung der Einzelheit III aus F i g. 1 vor dem Zusammenlöten der Einzelteile
und
Fig.4 die gleiche Einzelheit wie in Fig.3, jedoch in
zusammengelötetem Zustand.
Das in den F i g. 1 und 2 dargestellte Wärmerohr 1 besteht im wesentlichen aus einem durch Strangpressen
hergestellten Rohrteil 2 aus Aluminium, welches auf der Innenseite eine durch Längsrillen geschaffene Kapillarstruktur
3 aufweist. Die Stirnseiten des Rohrteiles 2 sind durch aufgelötete Endkappen 4 bzw. 4' verschlossen,
wobei in die Endkappe 4' noch eine Füllkanüle 5 eingelötet ist Durch diese Füllkanüle hindurch wird das Innere
des Wärmerohrs evakuiert; zugleich wird das Wärmeträgermedium durch sie hindurch eingespritzt. Anschließend
wi:"d die Füllkanüle abgequetscht und hermetisch zugeschweißt to
Wie die vergrößerten Darstellungen nach den F i g. 3 und 4 zeigen, ist die Innenseite des Wärmerohres allseits
mit einem vollständig geschlossenen flüssigkeitsdichten Überzug 6 aus einem wasserbeständigen Metall, beispielsweise
aus Kupfer oder aus Nickel cder aus einer !5 Legierung aus diesen beiden Stoffen versehen. Die
Überzugsstärke 5 beträgt etwa 10—30 μΐη vorzugsweise
20—25 μΐη, um einerseits eine ausreichend große
Überzugsstärke für einen porenfreien Überzug zu gewährleisten, um aber andererseits die Wandstärke und
das Gewicht des Wärmerohres möglichst wenig zu vergrößern. Der Überzug kann auf chemische Veise oder
auch galvanisch aufgebracht werden. Auch ein Druckplattieren oder ein Lötplattieren unter Verwendung
entsprechend geformter dünner Metallfolien ist möglieh. Insbesondere bei der Lötplattierung wird man als
Überzugsmaterial auch ein Hartlotmaterial verwenden, welches ohne weiteres ebenfalls geeignet ist.
Um sicherzustellen, daß der Überzug sich porenfrei auch bis in den Bereich von Lötfugen erstreckt, werden
die zu verlötenden Einzelteile des Wärmerohres vor dem Verlöten jeweils für sich vollständig bis in den Bereich
der Lötfuge 10 hinein mit dem Überzug versehen, wie dies insbesondere F i g. 3 deutlich zeigt. Zweckmäßig
ist es, den Überzug über die ganze Breite B der Lötfuge hinweg sich erstrecken zu lassen, um sicherzustellen,
daß für den Fall, daß das Lot 7 selber die Lötfuge 10 nicht vollständig ausfüllen sollte, gleichwohl die vom
Inneren benetzbare Oberfläche der Fuge mit Überzug 6 versehen ist. Und zwar werden die Einzelteile des Warmerohres
nach ihrer mechanischen Bearbeitung zum maßgenauen Zusammenpassen der Einzelteile mit dem
Überzug versehen, so daß der Überzug nicht durch eine spanabhebende Bearbeitung wieder teilweise abgetragen
wird.
Nicht nur der Rohrteil 2 des Wärmerohres wird auf solche Art mit dem Überzug 6 versehen, sondern beispielsweise
auch die Endkappen 4 und 4'. Beispielsweise wird auch die die Einfüllkanüle 5 tragende Endkappe 4'
im Bereich der Bohrung 8 für die Einfüllkanüle mit Überzug 6 versehen. Auf ein solches Überziehen der
Endkappen könnte allenfalls dann verzichtet werden, wenn diese vollständig aus Kupfer oder Nickel bestünden.
Nachdem für die Einfüllkanüle 5 meist ein kleines Kupferrohr verwendet wird, braucht diese nicht mit einem
entsprechenden Material überzogen zu werden, was für derart kleine Teile auch zweckmäßig ist.
Zwar zeigen die F i g. 1 und 2 lediglich ein im Strangpreßverfahren
hergestelltes Wärmerohr in Rundform, jedoch sind auch völlig anders gestaltete Wärmerohrformen,
sei es als Strangpreßprofil, sei es als geblähter Teilverbundschichtkörper, denkbar. Beliebt sind beispielsweise
rechteckförmige Strangpreßprofile, die zur Aussteifung mit !ängsverlaufenden Zwischenstegen versehen
sind. An der Außenseite können im Schälverfahren angebrachte Kühli ippen vorgesehen sein. Bei derartigen
rechteckförmigen Wärmerohren stellen die Endkappen lediglich schmale Metallstreifen dar, die unmittelbar
aus Kupfer gebildet sein können, so daß ein gesonderter Überzug hier entfallen kann. Bei den geblähten
Teilverbundschichtkörpern entfallen Endkappen; hier ist lediglich eine Einfüllkanüle erforderlich, die —
wie erwähnt — ebenfalls gleich aus Kupfer bestehen kann.
Wie erwähnt, können auf die geschilderte Weise nicht nur Aluminium-Wärmerohre beständig gegen Wasser
gemacht werden, sondern auch Wärmerohre aus Stahl, so daß sogar auf den teueren rostfreien Stahl gani verzichtet
und der billigere normale Stahl verwendet werden kann, sofern dies von den Einsatzbedingungen des
Wärmerohres her zulässig ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Evakuiertes und zu einem Bruchteil mit Wasser als flüssigem Wärmeträgermedium befülltes Warmerohr
aus Aluminium oder aus Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmerohr (1) innenseitig
allseits mit einem vollständig geschlossenen flüssigkeitsdichten Überzug (6) aus einem wasserbeständigen
Metall versehen ist.
2. Wärmerohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberzug (6) aus Kupfer und/oder
aus Nickel besteht
3. Wärmerohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberzug (6) aus einem Hartlot-Material
besteht
4. Wärmerohr nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug (6) etwa
10—30 μπι stark ist (Maß s).
5. Wärmerohr nach einem der Ansprüche 1—4,
bestehend aas miteinander verlöteten Einzelteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (2,4,4')
vor dem Verlöten für sich vollständig bis in den Bereich der Lötfuge (10) hinein mit dem Überzug (6)
versehen sind.
6. Wärmerohr nachAnspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug (6) sich über den ganzen
Breitenbereich (B) der Lötfuge (10) erstreckt.
7. Wärmerohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Anlötteile (5)
des Wärmerohres (1) wie Füllkanüle (5) und Endkappen (4,4'), vollständig aus dem Werkstoff des Überzuges
(6), vorzugsweise aus Kupfer bestehen.
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