DE3433984A1 - Waermerohr aus aluminium oder stahl - Google Patents
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Description
Daimler-Benz Aktiengesellschaft Daim 15 822/4
Stuttgart EPT pö-ma
Wärmerohr aus Aluminium oder Stahl
Die Erfindung betrifft ein Wärmerohr aus Aluminium oder Stahl nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Wärmrohre ansich sind in vielfältigen Anwendungen bekannt und zwar auch und insbesondere unter Verwendung
der Materialien Aluminium oder Stahl, insbesondere rostfreiem Stahl. Vor allen Dingen bietet Aluminium
besondere Vorteile, weil es zum einen gut wärmeleitend ist und weil es zum anderen auch in komplizierte Formen
gepreßt und leicht bearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang seien die Strangpreßprofile mit abgeschälten
Wärmeübergangsrippen oder die geblähten Teilverbund-Schichtkörper als Halbfabrikate aus Aluminium erwähnt,
die preisgünstig herstellbar sind und gute Ausgangsprodukte für Wärmerohre darstellen.
Zwar ist normalerweise Aluminium korrosionsbeständig
gegen Wasser, jedoch nur, solange eine geschlossene Aluminiumoxidschicht vorhanden ist. Wegen der Sprödigkeit
dieser Schicht treten jedoch Haarrisse bei thermischer Beanspruchung von Wärmerohren auf, so daß Wasser
gleichwohl unmittelbar Zutritt zum Aluminium haben kann und mit ihm ein Hydroxyd bildet. Deswegen wird beim
Versuch, ein Aluminium-Wärmerohr mit Wasser als Wärme-
- 4 - Daim 15 822/4
trägermedium zu betreiben, dieses nach wenigen Betriebsstunden
zumindest an sehr kleinen Stellen zerfressen, so daß das Vakuum im Inneren des Wärmerohres
zusammenbricht und dessen Wirkung verloren geht. Ähnliche Erscheinungen treten auch bei Stahl auf, der bekanntermaßen
ohnehin nicht korrosionsbeständig gegen Wasser ist. Jedoch auch sogenannter rostfreier Stahl
ist bei der Verwendung als Wärmrohr und mit Wasser als Wärmeträgermedium nicht beständig, weil in der Verdampfungszone
des Wärmerohres laufend eine thermische Desoxydation erfolgt und somit ein Sauerstoffmangel zur
Bildung einer Passivierungsschicht herrscht. Auch Wärmerohre aus rostfreiem Stahl werden beim Betrieb mit
Wasser als Wärmeträgermedium nach relativ kurzer Zeit zerfressen.
Man hat demgemäß Wärmerohre aus den oben genannten Werkstoffen nur mit anderen Flüssigkeiten als Wärmeträgermedium
verwendet. Insbesondere wurden Flour-Kohlenwasserstoffe
verwendet, die jedoch relativ teuer sind und bei denen die thermische Leistungsfähigkeit
des Wärmerohres wesentlich geringer ist als bei Verwendung von Wasser.
Aufgabe der Erfindung ist es, Wärmrohre aus Aluminium oder aus Stahl dahingehend auszugestalten, daß sie mit
Wasser als Wärmeträgermedium zeitlich unbeschränkt und ohne Wirkungseinbuße betrieben werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dank des vollständigen und mikro-porenfreien und rißfreien metalli-
- 5 - Daim 15 822/4
sehen Innenüberzuges, insbesondere aus Kupfer oder Nickel, wird das Aluminium-Wärmerohr bzw. das Stahlwärmerohr
beständig gegen Wasser, wobei jedoch sichergestellt sein muß, daß an keiner einzigen Stelle der
inneren Oberfläche der Überzug einen Riß oder eine Pore aufweist; insbesondere im Nahtbereich von Fügeteilen
des Wärmerohres muß der Überzug beschädigungsfrei durchlaufen. Hierzu ist eine Beschichtung in der Größenordnung
von mindestens 10 um, vorzugsweise von 20
bis 25 um nötig. Der geschilderte Überzug erfüllt sämtliehe
nachfolgenden Forderungen: Mit den heutigen Platierungs- bzw. Beschichtungsmethoden lassen sich
Kupfer oder Nickel thermisch innig und gut wärmeleitfähig mit dem Grundwärmstoff wie z. B. mit Aluminium
oder mit Stahl verbinden, so daß an der Übergangsstelle zum Grundwerkstoff ein nur sehr kleiner Themperatursprung
auftritt. Außerdem lassen sich diese Materialien porendicht und vakuumbeständig aufbringen. Auch sehr
dünne Beschichtungen in der oben erwähnten Größenordnung sind möglich, wodurch nur ein geringer Temperaturabfall
aufgrund der Wandstärkezunahme eintritt. Die Beschichtung selber ist elastisch und kann spannungs-
und rißfrei die unvermeidlichen Temperaturdehnungen des Aluminium- bzw. Stahl-Wärmerohres ohne weiteres mitmachen.
Auch komplizierte innere Formen können auf diese Weise ohne weiteres und entsprechend den geschilderten
Forderungen beschichtet werden. Die genannten Überzugs-Werkstoffe sind auch beim Betrieb als Wärmerohr
beständig gegenüber Wasser und sind auch von Wasser gut benetzbar. Außerdem sind die Überzugswerkstoffe
selber verträglich mit den Grundwerkstoffen und bilden
mit Ihnen zusammen keine korrosivWirkenden Elemente.
- 6 - Daim 15 822/4
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die
Erfindung nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles noch erläutert;
dabei zeigen:
10
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Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Wärmerohr,
Figur 2 einen Querschnitt durch das Wärmerohr nach
Figur 1,
15
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Figur 3 eine vergrößerte Einzeldarstellung der Einzelheit III aus Figur 1 vor dem Zusammenlöten
der Einzelteile und
Figur 4 die gleiche Einzelheit wie in Figur 3, jedoch
in zusammengelötetem Zustand.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Wärmerohr 1 besteht im wesentlichen aus einem durch Strangpressen
hergestellten Rohrteil 2 aus Aluminium, welches auf der Innenseite eine durch Längsrillen geschaffene Kapillarstruktur
3 aufweist. Die Stirnseiten des Rohrteiles 2 sind durch aufgelötete Endkappen 4 bzw. 4' verschlossen,
wobei in die Endkappe 41 noch eine Füllkanüle 5
eingelötet ist. Durch diese Füllkanüle hindurch wird das Innere des Wärmerohrs evakuiert; zugleich wird das
Wärmeträgermedium durch sie hindurch eingespritzt. Anschließend wird die Füllkanüle abgequetscht und hermetisch
zugeschweißt.
Wie die vergrößerten Darstellungen nach den Figuren 3 und 4 zeigen, ist die Innenseite des Wärmerohres allseits
mit einem vollständig geschlossenen flüssigkeits-
- 7 - Daim 15 822/4
dichten Überzug 6 aus einem wasserbeständigen Metall, beispielsweise aus Kupfer oder aus Nickel oder aus
einer Legierung aus diesen beiden Stoffen versehen. Die Überzugsstärke s beträgt etwa 10 - 30 μΐη vorzugsweise
20 - 25 μπι, um einerseits eine ausreichend große Überzugsstarke
für einen porenfreien Überzug zu gewährleisten, um aber andererseits die Wandstärke und das Gewicht
des Wärmerohres möglichst wenig zu vergrößern. Der Überzug kann auf chemische Weise oder auch galvanisch
aufgebracht werden. Auch ein Druckpiatieren oder ein Lötpiatieren unter Verwendung entsprechend geformter
dünner Metallfolien ist möglich. Insbesondere bei der Lötplatierung wird man als Überzugsmaterial auch
ein Hartlotmaterial verwenden, welches ohne weiteres ebenfalls geeignet ist.
Um sicherzustellen, daß der Überzug sich porenfrei auch bis in den Bereich von Lötfugen erstreckt, werden die
zu verlötenden Einzelteile des Wärmerohres vor dem Verlöten jeweils für sich vollständig bis in den Bereich
der Lötfuge 10 hinein mit dem Überzug versehen, wie dies insbesondere Figur 3 deutlich zeigt. Zweckmäßig
ist es, den Überzug über die ganze Breite B der Lötfuge hinweg sich erstrecken zu lassen, um sicherzustellen,
daß für den Fall, daß das Lot 7 selber die Lötfüge 10 nicht vollständig ausfüllen sollte, gleichwohl die vom
Inneren benetzbare Oberfläche der Fuge mit Überzug 6 versehen ist. Und zwar werden die Einzelteile des Wärmerohres
nach ihrer mechanischen Bearbeitung zum maßgenauen Zusammenpassen der Einzelteile mit dem Überzug
versehen, so daß der Überzug nicht durch eine spanabhebende Bearbeitung wieder teilweise abgetragen wird.
- 8 - Daim 15 822/4
Nicht nur der Rohrteil 2 des Wärmerohres wird auf solche
Art mit dem Überzug 6 versehen, sondern beispielsweise auch die Endkappen 4 und 4'. Beispielsweise wird
auch die die Einfüllkanüle 5 tragende Endkappe 4' im Bereich der Bohrung 8 für die Einfüllkanüle mit Überzug
6 versehen. Auf ein solches Überziehen der Endkappen könnte allenfalls dann verzichtet werden, wenn
diese vollständig aus Kupfer oder Nickel bestünden.
Nachdem für die Einfüllkanüle 5 meist ein kleines Kupferrohr verwendet wird, braucht diese nicht mit
einem entsprechenden Material überzogen zu werden, was für derart kleine Teile auch zweckmäßig ist.
Zwar zeigen die Figuren 1 und 2 lediglich ein im Strangpreßverfahren
hergestelltes Wärmerohr in Rundform, jedoch sind auch völlig anders gestaltete Wärmrohrformen,
sei es als Strangpreßprofil, sei es als geblähter Teilverbundschichtkörper,
denkbar. Beliebt sind beispielsweise rechteckförmige Strangpreßprofile, die zur Aussteifung
mit längsverlaufenden Zwischenstegen versehen sind. An der Außenseite können im Schälverfahren angebrachte
Kühlrippen vorgesehen sein. Bei derartigen rechteckförmigen Wärmerohren stellen die Endkappen
lediglich schmale Metallstreifen dar, die unmittelbar
aus Kupfer gebildet sein können, so daß ein gesonderter Überzug hier entfallen kann. Bei den geblähten Teilverbundschichtkörpern
entfallen Endkappen; hier ist lediglich eine Einfüllkanüle erforderlich, die - wie erwähnt
ebenfalls gleich aus Kupfer bestehen kann.
- 9 - Daim 15 822/4
Wie erwähnt, können auf die geschilderte Weise nicht nur Aluminium-Wärmerohre beständig gegen Wasser gemacht
werden, sondern auch Wärmerohre aus Stahl, so daß sogar auf den teueren rostfreien Stahl ganz verzichtet und
der billigere normale Stahl verwendet werden kann, sofern dies von den Einsatzbedingungen des Wärmerohres
her zulässig ist.
Claims (7)
1. Evakuiertes und zu einem Bruchteil mit einem flüssigen Wärmeträgermedium befülltes Wärmerohr aus
Aluminium oder aus Stahl, dadurch gekennzeichnet
, daß das Wärmerohr (1) innenseitig allseits mit einem vollständig geschlossenen flüssigkeitsdichten
Überzug (6) aus einem wasserbeständigen Metall versehen und mit Wasser (9) als Wärmeträgermedium befüllt ist.
2. Wärmerohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug (6) aus Kupfer und/oder aus Nickel besteht.
3. Wärmerohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß der Überzug (6) aus einem Hartlot-Material besteht.
4. Wärmerohr nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Überzug (6) etwa
10 - 30 um stark ist (Maß s).
5. Wärmerohr nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verlöteten
Einzelteile (2, 4, 4') des Wärmerohres (1)
- 2 - Daim 15 822/4
vor dem Verlöten für sich vollständig bis in den Bereich der Lötfuge (10) hinein mit dem Überzug
(6) versehen sind.
6. Wärmrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug (6) sich über den ganzen Breitenbereich (B) der Lötfuge (10) erstreckt.
7. Wärmerohr nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der Anlötteile (5) des Wärmerohres (1) vollständig aus dem Werkstoff des Überzuges (6), vorzugsweise
aus Kupfer besteht.
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