DE3433928C2 - Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen - Google Patents
Verfahren zur Verfestigung von geologischen FormationenInfo
- Publication number
- DE3433928C2 DE3433928C2 DE19843433928 DE3433928A DE3433928C2 DE 3433928 C2 DE3433928 C2 DE 3433928C2 DE 19843433928 DE19843433928 DE 19843433928 DE 3433928 A DE3433928 A DE 3433928A DE 3433928 C2 DE3433928 C2 DE 3433928C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- component
- weight
- hydroxyl number
- acid
- polyol
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K8/00—Compositions for drilling of boreholes or wells; Compositions for treating boreholes or wells, e.g. for completion or for remedial operations
- C09K8/50—Compositions for plastering borehole walls, i.e. compositions for temporary consolidation of borehole walls
- C09K8/504—Compositions based on water or polar solvents
- C09K8/506—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds
- C09K8/508—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds macromolecular compounds
- C09K8/5086—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D9/00—Tunnels or galleries, with or without linings; Methods or apparatus for making thereof; Layout of tunnels or galleries
- E21D9/001—Improving soil or rock, e.g. by freezing; Injections
- E21D9/002—Injection methods characterised by the chemical composition used
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfestigen
von geologischen Formationen im Steinkohlebergbau unter
Tage
gemäß dem Obergegriff des Anspruchs 1.
Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen im
Steinkohlebergbau unter Tage unter Verwendung von zu Polyurethanen
ausreagierenden Reaktionsgemischen sind bereits bekannt
(vgl. z. B. Zeitschrift Glückauf (1968), Seite 666-670; Zeitschrift
Glückauf (1977), Seiten 707-711; Zeitschrift Bergbau
(1977), Seiten 125-129; DE-PS 11 29 894, DE-PS 17 58 185, DE-PS
17 84 458, DE-PS 24 36 029, DE-PS 26 23 346 oder DE-PS
31 39 395).
Bei diesem Verfahren des Standes der Technik werden in
der Regel Zweikomponenten-Polyurethansysteme in, in
die zu verfestigenden Formationen vorab eingebrachte,
Bohrlöcher eingepreßt, und die Reaktivsysteme dann
nach Verschließen der Bohrlöcher zum vorzugsweise geschäumten,
Polyurethan ausreagiert.
Die Polyhydroxylkomponente bestand bei diesem Verfahren
des Standes der Technik vorzugsweise aus Polyetherpolyolen
oder aus Abmischungen von Polyetherpolyolen
mit Rizinusöl. Die aus der Polyurethanchemie bekannten,
vorzugsweise verzweigten und höherviskosen
Polyesterpolyole wurden demgegenüber für das genannte
Verfestigungsverfahren nicht oder nicht in nennenswertem
Umfang eingesetzt. Dies ist neben der Hydrolyseanfälligkeit
dieser Aufbaukomponenten insbesondere auf
ihrer hohe Viskosität und ihre vergleichsweise schlechte
Verträglichkeit mit Polyetherpolyolen (bei der Herstellung
von Polyolgemischen) zurückzuführen.
Wie jetzt überraschend gefunden wurde, stellen die
nachstehend näher beschriebenen, vergleichsweise niedermolekularen,
unverzweigten Polyesterdiole aus (i)
Terephthalsäure, Isophthalsäure, Phthalsäure und/oder
Phthalsäureanhydrid und (ii) niedermolekularen, gegebenenfalls
Ethergruppen aufweisenden Alkandiolen interessante
Ausgangskomponenten für die Verfestigung
von geologischen Formationen im Steinkohlebergbau dar,
die nicht mit den genannten Nachteilen der klassischen
Polyesterpolyole des Standes der Technik behaftet
sind. Die erfindungswesentlichen Polyesterdiole weisen
eine vergleichsweise niedrige Viskosität auf, sie sind
mit den üblicherweise mitverwendeten sonstigen Polyhydroxylverbindungen
ebenso wie mit den üblichen Polyisocyanaten
und den üblichen Hilfs- und Zusatzmitteln
gut verträglich und sie führen zu Polyurethanen, insbesondere
zu Polyurethanschaumstoffen, die sich hervorragend
für die Verfestigung von geologischen Formationen
im Steinkohlebergbau unter Tage eignen.
Als vorteilhaft für die Verfestigung erweist sich die
Tatsache, daß die erfindungsgemäßen Systeme im Vergleich
zu reinen Polyetherpolyolsystemen nach Beendigung
des Aufschäumvorgangs binnen kurzer Zeit aushärten.
So kann einerseits durch die lange Fließfähigkeit
der reagierenden Mischung eine gute Penetration der
geologischen Formation erreicht werden, andererseits
aber tritt die Verfestigungswirkung relativ frühzeitig
ein, so daß Gewinnungs- und Vortriebsarbeiten ohne
großen Zeitverzug wieder aufgenommen werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zum Verfestigen
von geologischen Formationen im Steinkohlebergbau
unter Tage.
Bei der beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden
Polyisocyanatkomponente a) handelt es sich vorzugsweise
um Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation und anschließende
Phosgenierung hergestellt werden ("rohes
MDI") oder um Carbodiimid-, Biuret-, Urethan- und/oder
Allophanatgruppen aufweisende, bei Raumtemperatur flüssige
Derivate dieser Polyisocyanate. Die bei Raumtemperatur
flüssigen, durch Phosgenierung von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten
erhaltenen Polyisocyanatgemische
("rohes MDI"), sowie deren flüssige NCO-Gruppen aufweisende
Umsetzungsprodukte mit unterschüssigen Mengen
(NCO/OH-Molverhältnis = 1 : 0,005 bis 1 : 0,3) mehrwertiger
Alkohole des Molekulargewichtsbereichs 62 bis
3000, insbesondere Ethergruppen aufweisender Polyole
des Molekulargewichtsbereichs 134 bis 3000 sind besonders
bevorzugt. Bei Raumtemperatur flüssige Gemische
aus 2,4′- und 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan sind
ebenfalls als Polyisocyanatkomponente a) geeignet.
Grundsätzlich kommen erfindungsgemäß aber auch andere
organische Polyisocyanate, wie sie z. B. aus der DE-OS
28 32 253, S. 10 und 11, bekannt sind, in Frage.
Die Polyolkomponente b) besteht zu 25 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 50 bis 75 Gew.-% aus erfindungswesentlichen
Polyesterdiolen und zu 0 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 50 Gew.-% an anderen organischen
Polyhydroxylverbindungen mit alkoholisch gebundenen
Hydroxylgruppen.
Bei den erfindungswesentlichen Polyesterdiolen handelt
es sich um endständige Hydroxylgruppen aufweisende
Umsetzungsprodukte des Hydroxylzahlbereichs 150 bis
710, vorzugsweise 180 bis 600, des Säurezahlbereichs
von 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 10 und des Viskositätsbereichs
bei 25°C von 100 bis 6000, vorzugsweise
300 bis 4000 mPa · s von Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid, vorzugsweise
Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid mit
gegebenenfalls Ethergruppen aufweisendeen Alkandiolen
oder Alkandiolgemischen des Hydroxylzahlbereichs 400
bis 1810, vorzugsweise 600 bis 1810. Bei den erfindungswesentlichen
Polyesterdiolen handelt es sich
ebenso wie bei den zu ihrer Herstellung eingesetzten
Alkandiolen oftmals um technische Gemische, in welchem
Falle die gemachten Zahlenangaben Mittelwerte darstellen.
Bei der Herstellung der erfindungswesentlichen Polyesterdiole
aus den genannten Ausgangsmaterialien werden
die Alkandiole oftmals im Überschuß, d. h. beispielsweise
in einem Molverhältnis von Hydroxylgruppen
zu Säureanhydridgruppen von bis zu 6 : 1 oder einem
Molverhältnis von Hydroxylgruppen zu Carboxylgruppen
von bis zu 3 : 1 entsprechenden Mengen eingesetzt, so
daß Gemische aus Polyesterdiol und überschüssigem
Alkandiol entstehen. Der Begriff "Polyesterdiol" soll
im Rahmen der Erfindung auch derartige, bei der
Veresterungsreaktion direkt anfallende Gemische
umfassen.
Als Säurekomponente werden bei der Herstellung der
erfindungswesentlichen Polyesterdiole Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid
eingesetzt. Vorzugsweise handelt es sich bei den
erfindungswesentlichen Polyesterdiolen um solche auf
Basis von Phthalsäure bzw. Phthalsäureanhydrid.
Geeignete Reaktionspartner für die genannten Säuren
sind beispielsweise Ethylenglykol, Di-, Tri- oder
Tetraethylenglykol, Propylenglykol, Di-, Tri- oder
Tetrapropylenglykol, die verschiedenen isomeren Butandiole,
insbesondere 1,4-Dihydroxybutan, die verschiedenen
isomeren Hexandiole, insbesondere 1,6-Dihydroxyhexan
oder beliebige Gemische derartiger Diole.
Vorzugsweise werden technische Ethylen- und/oder Polyethylenglykole
der genannten Art eingesetzt, die oftmals
Homologengemische darstellen. Die Mitverwendung
von geringen Mengen an höher als difunktionellen Alkoholen
wie z. B. Glycerin oder Trimethylolpropan bei
der Herstellung der Polyesterdiole, beispielsweise in
Mengen von bis zu 5 Hydroxyläquivalentprozent, bezogen
auf alle im Polyolgemisch vorliegenden Hydroxylgruppen,
ist nicht völlig ausgeschlossen, jedoch keineswegs
bevorzugt. Im Falle der Mitverwendung derartiger
höherfunktioneller Polyole steht der Begriff "Polyesterdiol"
stellvertretend für die resultierenden
Polyesterpolyole, die dann natürlich eine geringfügig
über 2 liegende mittlere Hydroxylfunktionalität aufweisen.
Oftmals werden die erfindungswesentlichen Polyesterdiole
- b1) in Abmischungen mit anderen organischen Polyhydroxylverbindungen eingesetzt. Hierbei handelt es sich insbesondere um
- b2) Rizinusöl, welches in Mengen von 5 bis 50, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen der Komponente b1) zum Einsatz gelangen kann und/oder
- b3) um Polypropylenglykole des OH-Zahlbereichs 35 bis 1000, vorzugsweise 100 bis 400, wie sie beispielsweise durch Propoxylierung von 1,2-Dihydroxypropan erhalten werden können. Diese Polypropylenglykole werden oftmals in Mengen von bis zu 100 Gew.-Teilen, vorzugsweise in einer Menge von 40 bis 80 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teilen der Komponente b1) mitverwendet.
Besonders bevorzugt sind solche Polyolgemische, die
sowohl die Komponente b1) als auch die Komponente b2)
als auch die Komponente b3) innerhalb der genannten
Bereiche enthalten.
Bei den gegebenenfalls mitzuverwendenden Hilfs- und
Zusatzmitteln c) handelt es sich beispielsweise um
- c1) Wasser, welches in einer Menge bis zu 5 Gew.-Teilen, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 4 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen der Komponente b1) mitverwendet wird und als "chemisches Treibmittel" wirkt oder um
- c2) Katalysatoren für die Isocyanat-Additionsreaktion wie insbesondere zinnorganische Verbindungen wie Zinn(II)octoat oder Dibutylzinndilaurat oder tert. Amine wie N,N-Dimethylbenzylamin oder Triethylendiamin.
Die Katalysatoren werden im allgemeinen in einer Menge
von bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von
0,3 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgemisch, mitverwendet.
Neben diesen bevorzugten Hilfs- und Zusatzmitteln können
auch sonstige in der Polyurethanchemie an sich
bekannte Hilfs- und Zusatzmittel wie z. B. organische
Treibmittel, Schaumregulatoren, Schaumstabilisatoren,
Flammschutzmittel, wasserbindende Zusätze u. dgl. mitverwendet
werden. Die Hilfs- und Zusatzmittel werden
vorzugsweise der Polyolkomponente b) einverleibt, bevor
diese mit der Komponente a) abgemischt wird.
In den beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden
Reaktionsgemischen liegen die einzelnen Komponenten im
übrigen in solchen Mengen vor, die einer Isocyanatkennzahl
von 100 bis 150, vorzugsweise 120 bis 140 entsprechen.
Unter "Isocyanatkennzahl" ist hierbei die
Anzahl der im Reaktionsgemisch vorliegenden Isocyanatgruppen
pro 100 gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen
Gruppen zu verstehen, wobei Wasser als difunktionelle
Verbindung in die Berechnung eingeht.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
nach den bekannten Methoden des Standes der
Technik, indem man in die zu verfestigenden Formationen
eine Vielzahl von Löchern, z. B. 2 m tief, ⌀45 mm,
bohrt und in diese erfindungsgemäßen Gemische einbringt.
In der Regel verschließt man die Bohrlöcher
mit einem Bohrlochstopfen, durch den eine Injektionslanze
in das Bohrloch hinein und nach Abschluß der
Injektion gegebenenfalls wieder herausgezogen wird,
wobei sich der Stopfen, wie ein Ventil, automatisch
verschließt. Das Injizieren kann mit Drucken bis über
100 bar erfolgen, zu hohe Drucke können indessen zum
Ausbrechen von Kohle oder Gestein führen.
Prizipiell ist es auch möglich, bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Prinzip der
US-PS 36 98 196 zu verfahren, wobei die Polyisocyanatkomponente
a) einerseits und die Polyolkomponente b)
und die gegebenenfalls mitverwendeten Hilfs- und Zusatzmittel
c) andererseits unter Beachtung der obengenannten
Isocyanatkennzahl in die Patronen einer
Zweikammer-Patrone gefüllt werden, die dann in das
vorgefertigte Bohrloch eingebracht und dort zur Vermischung
der beiden Komponenten mechanisch zertrümmert
wird. Nach der Zertrümmerung der Patrone wird das
Bohrloch verschlossen. Diese Verfahrensweise ist jedoch
gegenüber der erstgenannten Verfahrensweise weniger
bevorzugt.
Nach dem Verschließen der Bohrlöcher und Einbringen
des flüssigen Harzes dringt das vorzugsweise aufschäumend
erhärtende Gemisch unter dem eigenen Schäumdruck
in die zu verfestigenden Formationen ein und füllt
gleichzeitig auch das Bohrloch vollständig aus. Die
resultierenden Polyurethankunststoffe, insbesondere
-schaumstoffe bewirken aufgrund ihrer ausgezeichneten
Haftung an der Kohle bzw. dem Nebengestein und aufgrund
ihrer ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften
eine nachhaltige Verfestigung der zu verfestigenden
geologischen Formation.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen
durch die folgenden Beispiele erläutert werden.
In den aufgeführten Beispielen bedeuten
Polyesterpolyol I,
hergestellt durch Umsetzung von Phthalsäureanhydrid und Ethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,3 mit einer OH-Zahl von 540, einer Säurezahl von 1,5 und einer Viskosität von 3760 mPa · s bei 25°C.
hergestellt durch Umsetzung von Phthalsäureanhydrid und Ethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,3 mit einer OH-Zahl von 540, einer Säurezahl von 1,5 und einer Viskosität von 3760 mPa · s bei 25°C.
Polyesterpolyol II,
hergestellt durch Umsetzen von Phthalsäureanhydrid und Diethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,67 mit einer OH-Zahl von 460, einer Säurezahl von 10 und einer Viskosität von 730 mPa · s bei 25°C.
hergestellt durch Umsetzen von Phthalsäureanhydrid und Diethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,67 mit einer OH-Zahl von 460, einer Säurezahl von 10 und einer Viskosität von 730 mPa · s bei 25°C.
Polyesterpolyol III,
hergestellt durch Umsetzen von Phthalsäureanhydrid und Tetraethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,3 mit einer OH-Zahl von 190, einer Säurezahl von 7 und einer Viskosität von 1770 mPa · s bei 25°C.
hergestellt durch Umsetzen von Phthalsäureanhydrid und Tetraethylenglykol im Molverhältnis 1 : 2,3 mit einer OH-Zahl von 190, einer Säurezahl von 7 und einer Viskosität von 1770 mPa · s bei 25°C.
Polyetherpolyol I,
hergestellt aus einem Gemisch aus Saccharose und 1,2-Propandiol im Molverhältnis 1 : 5 und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 380 und einer Viskosität von 580 mPa · s bei 25°C.
hergestellt aus einem Gemisch aus Saccharose und 1,2-Propandiol im Molverhältnis 1 : 5 und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 380 und einer Viskosität von 580 mPa · s bei 25°C.
Polyetherpolyol II,
hergestellt aus 1,2 Propandiol und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 110 und einer Viskosität von 105 mPa · s bei 25°C.
hergestellt aus 1,2 Propandiol und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 110 und einer Viskosität von 105 mPa · s bei 25°C.
Polyetherpolyol III,
hergestellt aus 1,2-Propandiol und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 284 und einer Viskosität von 75 mPa · s bei 25°C.
hergestellt aus 1,2-Propandiol und Propylenoxid mit einer OH-Zahl von 284 und einer Viskosität von 75 mPa · s bei 25°C.
Rizinusöl:
Ein im Handel erhältliches Rizinusöl mit einer OH-Zahl von 172, einem mittleren Molekulargewicht von 930 und einer Viskosität von ca. 1000 mPa · s bei 25°C.
Ein im Handel erhältliches Rizinusöl mit einer OH-Zahl von 172, einem mittleren Molekulargewicht von 930 und einer Viskosität von ca. 1000 mPa · s bei 25°C.
rohes MDI:
ein durch Phosgenierung eines Formaldehyd-Anilin-Kondensats erhaltenes Isocyanat, das zu ca. 50% aus Diisocyanatodiphenylmethan besteht, mit einem NCO-Gehalt von 31 Gew.-% und einer Viskosität von 140 mPa · s bei 25°C.
ein durch Phosgenierung eines Formaldehyd-Anilin-Kondensats erhaltenes Isocyanat, das zu ca. 50% aus Diisocyanatodiphenylmethan besteht, mit einem NCO-Gehalt von 31 Gew.-% und einer Viskosität von 140 mPa · s bei 25°C.
Folgende Rezepturen wurden zubereitet. Die angegebenen
Zahlen bezeichnen Gewichtsteile:
In einem Hobelstreb mit 1,30 geschnittener Mächtigkeit
von 240 m Länge, ausgestattet mit Schildausbau, traten
in einem Bereich von 25 m Länge verstärkt Hangendausbrüche
nach vorherigem Abböschen des Kohlenstoßes auf.
Im Abstand von 6 m wurden fünf 4,5 m lange Löcher in
ca. 90 cm Höhe in den Kohlenstoß gebohrt, ebenso vier
4,5 m lange Löcher mit 20 gon Ansteigen in das Hangende.
Diese Bohrlöcher wurden über Zweikomponentenpumpen,
statische Mischeinheiten und Bohrlochpacker mit
einem System, bestehend aus 1 Vol.-Teil Polyol nach
Rezeptur 1 und 1 Vol.-Teil Roh-MDI verpreßt. Die Bohrlöcher
in der Kohle nahmen im Durchschnitt 78 kg Harz,
die im anschließend beschickten Hangenden nahmen im
Mittel 42 kg Harz auf. Hangendausbrüche traten in diesem
Bereich nicht mehr auf.
In einem Streb mit einer Flözmächtigkeit von 0,8 m
wurde der Abbaufortschritt von 6 m/d durch die Vorkohlarbeiten
im Maschinenstall begrenzt, die durch das
mit Abbaudruck stark belastete Hangende sehr erschwert
waren.
In der Strecke wurden 50 bis 70 m vor Strebdurchgang
3 m tiefe Bohrlöcher, jeweils im Abstand von 3 m,
50 cm über dem Flöz mit 15 gon Ansteigen erstellt. Je
Bohrloch wurden 56 bis 92 kg Polyurethan, bestehend
aus 1 Vol.-Teil Polyol nach Rezeptur 2 und 1 Vol.-Teil
Roh-MDI verpreßt. Durch die so erzielte Verfestigung
des Hangenden konnte der tägliche Abbaufortschritt auf
durchschnittliche 8 m/d gesteigert werden.
Ein Streb mit 1,90 geschnittener Mächtigkeit von 210 m
Länge, ausgestattet mit Vierstempelschilden und Walzenschrämlader,
war von mehreren Störungszonen durchzogen,
die immer wieder zu Hangendenausbrüchen von bis
zu 15 m Länge und 8 m Höhe führten. Während drei aufeinanderfolgender
Nachtschichten wurden jeweils im
Bereich A (Schild 70 bis 105) im Abstand von 5 m zehn
4 m lange Löcher in ca. 1,40 m Höhe in den Kohlenstoß
gebohrt, ebenso neun 4 m lange Löcher mit ca. 20 gon
Ansteigen in das Hangende. Diese Bohrlöcher wurden
über eine Zweikomponentenpumpe, statische Mischeinheit
und Bohrlochpacker mit einem System, bestehend aus
1 Vol.-Teil Polyolmischung nach Rezeptur 3 und 1 Vol.-Teil
Roh-MDI verpreßt. Die Bohrlöcher in der Kohle
nahmen im Durchschnitt 86 kg Harz, die im anschließend
beschickten Hangenden nahmen im Mittel 48 kg Harz auf.
Nach demselben Verfahren wurde der Bereich B (Schild
106 bis 140) verfestigt, wobei aber das Harz statt der
Polyolmischung nach Rezeptur 3 eine nach Rezeptur 5
verwendet wurde. Die Harzaufnahme im Hangenden lag bei
89 kg, in der Kohle bei 47 kg.
In den folgenden drei Nachtschichten wurde der Bereich
A wie vorhin Bereich B verfestigt, während Bereiche B
mit einer Harzmischung, enthaltend 1 Vol.-Teil nach
Rezeptur 4 und 1 Vol.-Teil Roh-MDI, injiziert wurde.
Das Hangende nahm dabei durchschnittlich 83 kg (Bereich
A) bzw. 87 kg Harz pro Bohrloch auf, während in
die Kohle pro Bohrloch im Mittel 46 kg (Bereich A und
B) injiziert wurden.
Während der ersten drei Tage traten im Bereich A keine
Hangendausbrüche und Kohleabböschungen mehr auf, ebenso
im Bereich B während der folgenden drei Tage. Im
Bereich B traten während der ersten drei Tage die
Hangendausbrüche vermindert auf, wobei ihre Höhe bis
zu 1,50 m reichte. Ebenso traten im Bereich A während
des 5. und 6. Tages Ausbrüche auf.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen
im Steinkohlebergbau unter Tage durch Einbringen
von zu Polyurethanen ausreagierenden Reaktionsgemischen
enthaltend a) eine Polyisocyanatkomponente und
b) eine Polyolkomponente in, in die zu verfestigende
Formation eingebrachte, Bohrlöcher und Ausreagierenlassen
der in die Bohrlöcher eingebrachten Reaktionsgemische
bei verschlossenen Bohrlöchern, dadurch gekennzeichnet
daß die Polyolkomponente b) zu 25 bis
100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponente
b), aus Estergruppen aufweisenden Umsetzungsprodukten
des Hydroxylzahlbereichs von 150 bis 710, des Säurezahlbereichs
von 0 bis 20 und des Viskositätsbereichs
bei 25°C von 100 bis 6000 mPa · s von Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid
mit gegebenenfalls Ethergruppen aufweisenden
Alkandiolen oder Alkandiolgemischen des Hydroxylzahlbereichs
von 400 bis 1810 und zu 0 bis 75 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der Komponente b) aus Polyetherpolyolen
oder aus Abmischungen von Polyetherpolyolen
mit Rizinusöl besteht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente a) aus einem Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat,
wie es durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung hergestellt
worden ist und/oder mindestens einem Carbodiimid-,
Biuret-, Urethan- oder Allophanatgruppen aufweisenden,
bei Raumtemperatur flüssigen Derivaten dieser
Polyisocyanate besteht.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyolkomponente b) aus einem Gemisch
aus
- b1) 100 Gew.-Teilen eines Polyesterpolyols einer mittleren Hydroxylzahl von 180 bis 600 auf Basis von (i) Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid und von (ii) technischen Ethylen- und/oder Polyethylenglykolen einer (mittleren) Hydroxylzahl von 600 bis 1810,
- b2) 5 bis 50 Gew.-Teilen Rizinusöl und
- b3) 0 bis 100 Gew.-Teilen eines Polypropylenglykols einer mittleren Hydroxylzahl von 35 bis 1000
besteht.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sonstige Hilfs- und Zusatzmittel mitverwendet
werden.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Hilfs- und Zusatzmittel Wasser
und/oder Katalysatoren für die Isocyanat-Polyadditionsreaktion
mitverwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843433928 DE3433928C2 (de) | 1984-09-15 | 1984-09-15 | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843433928 DE3433928C2 (de) | 1984-09-15 | 1984-09-15 | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3433928A1 DE3433928A1 (de) | 1986-03-27 |
DE3433928C2 true DE3433928C2 (de) | 1994-01-20 |
Family
ID=6245487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843433928 Expired - Fee Related DE3433928C2 (de) | 1984-09-15 | 1984-09-15 | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3433928C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10218718C1 (de) * | 2002-04-26 | 2003-03-27 | Carbotech Fosroc Gmbh | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5451615A (en) * | 1994-10-20 | 1995-09-19 | The Dow Chemical Company | Process for preparing polyurethane foam in the presence of a hydrocarbon blowing agent |
DE10114651C1 (de) * | 2001-03-24 | 2002-05-08 | Carbotech Fosroc Gmbh | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3698196A (en) * | 1970-03-04 | 1972-10-17 | Bergwerksverband Gmbh | Method for reinforcing loose rock and coal |
DE2623346C2 (de) * | 1976-05-25 | 1978-07-13 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen und Zweikammer-Patrone |
DE2832253A1 (de) * | 1978-07-22 | 1980-01-31 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von formschaumstoffen |
DE3139395C2 (de) * | 1981-10-03 | 1984-09-13 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Gesteins-, Erd- und Kohleformationen |
-
1984
- 1984-09-15 DE DE19843433928 patent/DE3433928C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10218718C1 (de) * | 2002-04-26 | 2003-03-27 | Carbotech Fosroc Gmbh | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen |
DE10315610B4 (de) * | 2002-04-26 | 2004-04-15 | Carbotech Fosroc Gmbh | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3433928A1 (de) | 1986-03-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3139395C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Gesteins-, Erd- und Kohleformationen | |
EP0246234B1 (de) | Verfahren zur verfestigung von geologischen formationen | |
DE3532387A1 (de) | Verfahren zur verfestigung geologischer formationen | |
DE2908746C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen und Abdichten von geologischen und geschütteten Gesteins- und Erdformationen | |
DE2623346C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen und Zweikammer-Patrone | |
DE3805116A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organomineralprodukten | |
EP0167003B1 (de) | Verfahren zum Verfestigen und Abdichten von Kohle und/oder Gebirgs-, Erd- oder Ziegelformationen im Bergbau, Tunnelbau und in der Bauindustrie | |
DE3610935A1 (de) | Verfahren zur verfestigung und abdichtung von lockergestein | |
DE60038391T2 (de) | Zusammensetzung und verfahren zur herstellung von polyurethanen und polyurethanschäumen | |
DE3815947C1 (de) | ||
EP0668898B1 (de) | Verfahren zum abdichten von wasserzuflüssen aus geologischen gesteinsformationen | |
DE3727880C1 (de) | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen | |
DE3433928C2 (de) | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen | |
EP0052301B1 (de) | Verfahren zum Abdichten von Bauwerken | |
EP0656917B1 (de) | Verfahren zur anwendung eines kunstharzsystems | |
EP0085826B1 (de) | Verfahren zur Befestigung von Ankerstangen in Bohrlöchern | |
DE3339235A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyurethanen | |
DE10218718C1 (de) | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen | |
DE3200574C1 (de) | Verfahren zum Verkleben von Ankerstangen in Bohrloechern und Klebstoffpatrone zur Ausfuehrung des Verfahrens | |
DE10018395B4 (de) | Polyurethanschäume mit geringer Exothermie | |
DE2251889A1 (de) | Verfahren zur herstellung von verschaeumten polyurethanen | |
EP0016262B2 (de) | Verfahren zum Verfestigen und Abdichten von geologischen und geschütteten Gesteins- und Erdformationen | |
AT361426B (de) | Verfahren zum verfestigen und abdichten von geologischen und geschuetteten gesteins- und erdformationen | |
DE3726880C1 (de) | ||
DE1745134C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |