-
-
VERFAHREN ZUM STEUERN DES SCHÄRSCHLITTENS EINER
-
SCHÄRMASCHINE UND SCHÄRMASCHINE Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Schären einer Kette auf die Schärtrommel einer Schärmaschine, bei
welchem die Bewegungen des das Schärblatt tragenden Schärschlittens der Schärmaschine,
zum Schären eines Wickels aus mehreren, aufeinanderfolgend nebeneinander auf die
Schärtrommel gewickelten Schärbändern, unter Verwendung eines den Schlittenantrieb
steuernden Prozessors nach einem diesem eingegebenen Programm gesteuert werden.
-
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Schärmaschine, mit einer
Einrichtung zum Steuern der Bewegungen des das Schärblatt tragenden Schärschlittens
zum Schären eines Wickels aus mehreren aufeinanderfolgend nebeneinander auf die
Schärtrommel gewickelten Schärbändern.
-
Beim Schären besteht das Problem, die aufeinanderfolgend nebeneinander
auf die Schärtrommel zu wickelnden Schärbänder gleichförmig zu schären, um einen
möglichst gleichmässigen Wickel zu erhalten, denn nur einwandfrei
geschärte
Ketten erlauben ein sauberes Bäumen und anschliessend auf den Webmaschinen eine
fehlerfreie Verarbeitung.
-
Aus der CH-PS 613 726 ist es beispielsweise bekannt, während dem Schären
eines Teils oder des ganzen ersten Bandes dessen Wickeldicke durch eine Fühlwalze
abzutasten, daraus einen Mittelwert zu ermitteln und danach beim Schären des Restes
des ersten Schärbandes und/oder der folgenden Schärbänder die das Schärband führenden
Bewegungen des Schärschlittens unabhängig vom jeweiligen tatsächlichen Anwachsen
der Wickeldicke entsprechend dem zuvor ermittelten Mittelwert zu steuern. Hierdurch
soll die Uebertragung von Fehlern auf den Rest des ersten Bandes und/oder auf die
nachfolgend geschärten Bander vermieden werden.
-
Gleichzeitig hat dies aber zur Folge, dass zwar das zweite und alle
folgenden Bänder unter sich genau gleich aufgebaut sind, dass aber diese weiteren
Bänder sich jeweils vom ersten Band unterscheiden, weil ja zumindest ein Teil des
letzteren nicht unter Zugrundelegung des erst anhand seiner Entstehung ermittelten
Mittelwertes des Wickeldickenzuwachses geschärt wurde. Diese bekannte Schärmaschine
erzeugt mithin keinen völlig gleichförmigen Wickel, was zu
unerwünschten
Schwierigkeiten bei der weiteren Verarbeitung führen kann.
-
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin,
Mittel zur Erzeugung eines geschärten Wickels auf der Schärtrommel zu schaffen,
bei dem alle Bänder, einschliesslich also des ersten Schärbandes unter sich identisch
aufgebaut sind.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass beim Schären
des ersten Schärbandes zu Beginn in einer Messphase der Ablauf der Schlittenbewegungen
aufgrund von dem Prozessor voreingegebenen Daten für das Schären der einzelnen Bänder
erfolgt, dass während dieser Messphase eine Differenzmessung zwischen dem entstehenden
Wickel und dem im Prozessor gespeicherten SOLL-Zustand sowie eine Auswertung dieser
Messung erfolgt, dass am Ende dieser Messphase erforderlichenfalls eine Korrektur
der Schärschlittenlage und des im Prozessor für die Schlittenbewegung gespeicherten
Programms ab dieser Messphase vorgenommen wird, dass dat h das orsto nand fertiggeschärt
und hierauf beim Schären aller folgenden Bänder die Folge der Schlittenbewegungen
entsprechend derjenigen beim Schären des ganzen ersten Bandes erfolgt.
-
Beim erfindungsgemässen Verfahren wird somit das Schären des ersten
Bandes in eine Messphase und eine Wickelphase unterteilt. In der Messphase wird
nach den voreingegebenen Werten geschärt, während gleichzeitiq der entstehende Wickel
gemessen und der gewonnene DifferenzYRt im Prozessor durch Vergleich mit den voreingegebenen
SOLL-Daten ausgewertet werden. Treten Abweichungen auf, werden am Ende der Messphase
einerseits die falsche Lage des Schärschlittens korrigiert und anderseits die im
Prozessor für die Schlittenbewegungen während des Schärens eines Bandes gespeicherten
Werte ab dieser Messphase berichtigt. Gegebenenfalls kann eine weitere Messphase
eingeschaltet werden um die Auswirkungen der vorgenommenen Korrekturen zu überprüfen.
Danach wird das erste Band mit korrigierter Schlittenausgangslage und mit den neuen
Steuerwerten für die Schlittenbewegungen fertiggeschärt. Beim Schären des Restes
des ersten Bandes und des zweiten und der folgenden Bänder werden die im Prozessor
gespeicherten Werte für die Schlittenbewegungen nicht mehr verändert. Mit anderen
Worten das zweite und alle folgenden Bänder werden genau gleich geschärt wie das
erste Band, da auch der Aufbau des Auftrages im Bereich der Messphase oder der Messphasen
im
ersten Band, also vor einer allfälligen Korrektur, für diese
weiteren Bänder übernommen wird.
-
Eine Schärmaschine der eingangs genannten Gattung, welche die Erfindungsaufgabe
löst zeichnet sich aus durch einen Prozessor, welcher die jeweils für das Schären
eines Bandes erforderlichen Schlittenbewegungen aufgrund ihm voreingegebener Daten
steuert, und durch Mittel, um eine Differenz zwischen dem in einer Messphase beim
Schären eines ersten Teils des ersten Schärbandes auf der Schärtrommel entstehenden
tatsächlichen Schärbandauftrags mit den im Prozessor gespeicherten SOLL-Daten zu
messen und bei Auftreten von Abweichungen eine Korrektur der Schärschlittenlage
am Ende der Messphase sowie eine Korrektur der Schärschlittensteuerung ab dieser
Messphase für das Schären des Rests des ersten Schärbandes und aller folgenden Schärbänder
ab jeweils dieser Stelle zu erzeugen.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen
Teil einer Schärmaschine mit dem Schärschlitten und der teilweise bewickelten Schärtrommel;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Schärschlittens; Fig. 2a eine Teilansicht der in Fig.
2 verdeckten Seite des Schärschlittens; die Fig. 3a - 3f schematisch verschiedene
Funktionsstellungen der in Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung unter der Annahme
die IST-Werte des Schärbandauftrages entsprechen den SOLL-Werten; die Fig. 4a -
4c in ähnlicher Darstellung wie die Fig. 3a -3f die Verhältnisse wenn der IST-Wert
des Auftrages grösser ist, als der SOLL-Wert; die Fig. 5a - 5c in ähnlicher Darstellung
wie die Fig. 3a -3f die Verhältnisse wenn der IST-Wert des Auftrages kleiner ist,
als der SOLL-Wert; Fig. 6 den Aufbau des ersten und einiger folgender nach dem erfindungsgemässen
Verfahren
geschärter Bänder, und Fig. 7 eine vereinfachte Darstellung
der Bedienungsstelle und der Schärschlittensteuerung.
-
In der Zeichnung ist mit 1 die Schärtrommel einer Schärmaschine herkömmlicher
Bauart bezeichnet, die in bekannter Weise in einem nicht näher dargestellten Maschinengestell
drehantreibbar gelagert ist. Die Schärtrommel 1 weist einen zylindrischen Teil auf,
an den sich einerends in bekannter Weise der Konus lb (Fig. 7) anschliesst, der
die entsprechend der Konusneigung schräg aufeinander aufgewickelten Lagen des ersten
gewickelten Schärbandes B1 abstützt. Jedes Schärband besteht aus einer Vielzahl
einzelner Fäden F, welche von Spulen, die auf einem Schärgatter aufgesteckt sind,
abgezogen und in einer bestimmten Reihenfolge und Zahl zur Bildung des Schärbandes
durch ein Schärblatt 2 geführt werden, welches die gewünschte Schärbandbreite und
die Schärbanddichte erzeugt. Zwischen dem Schärblatt 2 und der Schärtrommel 1 ist
an einem Ausleger 3 eine Umlenkwalze 4 angeordnet, welche beim Schärvorgang die
Schar der Fäden F bis unmittelbar vor ihrem Auflaufen auf die Schärtrommel 1 führt.
-
Das Schärblatt 2 und die Umlenkwalze 4 sind auf einem allgemein mit
5 bezeichneten Schärschlitten angeordnet.
-
Dieser ist an einer parallel zur Schärtrommel 1 verlaufenden, im QuerschnittDoppel-T-förmigen
Schärtraverse 6 seitlich zur Schärtrommel verschiebbar geführt.
-
Die Schärtraverse 6 ist hierzu mit seitlichen Führungsnuten 7 versehen,
in welche Führungsrollen 8 greifen.
-
die in Teilen des Schärschlittengestells 9 drehbar gelagert sind.
Am Schärschlittengestell 9 ist weiter eine Spindelmutter 10 befestigt, die von einer
Schlittenverschiebespindel 11 durchsetzt ist. Die Schlittenverschiebespindel 11
ist durch einen Schlittenverschiebemotor 12 (Fig. 7) in beiden Drehrichtungen antreibbar
um den Schärschlitten 5 und über diesen das Schärblatt 2, das das Schärband führt
entsprechend den von einem Prozessor 13 gelieferten Steuerbefehlen beim Schären
eines Schärbandes in bekannter Weise kontinuierlich zu verschieben um das erste
Schärband B1 bzw. folgende Schärbänder B2, B3 wie dargestellt entsprechend der Neigung
des Konus lb aufeinanderfolgend nebeneinander auf die Schärtrommel zu schären.
-
Wegen der Zunahme des Durchmessers des beim Schären auf der Schärtrommel
1 entstehenden Wickels W müssen das Schärblatt 2 und die Umlenkwalze 4 beim Schären
eines
Bandes von der Schärtrommel 1 wegbewegt werden.
-
Zu diesem Zweck sind der die Umlenkwalze 4 tragende Ausleger 3 sowie
das Schärblatt 2 auf einem Schärtisch 14 montiert, der auf dem Schärschlitten 5
in einer zur Schlittenverschiebe- bzw. zur Schärtrommelachse senkrechten Richtung
verschiebbar ist. Der Schärtisch 14 trägt hierzu eine Spindelmutter 15 (Fig. 1),
welche von einer am Schärschlittengestell drehbar gelagerten Schärtischspindel 16
durchsetzt ist. An ihrem einen Ende sitzt auf der Schärtischspindel 16 ein Riemenrad
17, das über einen Riemen 18 mit einem zweiten Riemenrad 19 antriebsverbunden ist.
Das Riemenrad 19 ist am Schärschlittengestell 9 frei drehbar gelagert und ist über
eine Welle mit einem Zahnrad 20 antriebsverbunden. Letzteres wiederum greift in
eine an der Schärtraverse 6 befestigte Zahnstange 21 ein. Die Verschiebung des Schärschlittens
5 entlang der Schlittenverschiebespindel 11 beim Schären eines Bandes bewirkt somit
über die Elemente Zahnstange 21, Zahnrad 20, Riemenrad 19, Riemen 18, Riemenrad
17, Schärtischspindel 16 und Spindelmutter 15 ein gleichzeitiges Entfernen des Schärblattes
2 und der Umlenkwalze 4 von der Schärtrommel 1, wobei die Uebersetzungsverhältnisse
so zu wählen sind, dass die Verschiebung des Schärtisches 14 auf den in der gleichen
Zeit erfolgenden
Zuwachs des Wickeldurchmessers abgestimmt sind.
In die Verbindung zwischen dem Riemenrad 17 und der Schärtischspindel 16 ist eine
Kupplung 22 geschaltet, durch welche die Antriebsverbindung zwischen der Zahnstange
21 und der Schärtischspindel 16 unterbrochen werden kann.
-
Am Ausleger 3, welcher die Umlenkwalze 4 trägt, ist bei 41 ein Winkelhebel
23 schwenkbar gelagert. Dieser Winkelhebel 23 trägt am Ende seines freien Hebelarms
eine Messwalze 24. Am Winkelhebel 23 greift ferner eine Kolbenstange 25 (Fig. 2)
an, die mit dem Kolben 31 des einen Zylinders 27 eines Doppelzylinders 26,27 verbunden
ist. Im anderen Zylinder 26 des Doppelzylinders 26,27 gleitet ein Kolben 34, dessen
Kolbenstange 28 vom der Messwalze 24 gegenüberliegenden Ende des Doppelzylinders
26,27 vorragt und bei 29 fest mit dem Schärtisch 14 verbunden ist. Am Winkelhebel
23 ist ferner eine Kurvenscheibe 30 befestigt (Fig. 2a), welche einen Messwertgeber
50 beeinflusst, wenn bei einem Verschwenken des Winkelhebels 23 auch die Kurvenscheibe
30 verschwenkt wird.
-
Der Doppelzylinder 26,27 umfasst einen Messzylinder 26 und einen Umkehrzylinder
27. Der Kolben 31 der mit der Messwalze 24 verbundenen Kolbenstange 25 ist durch
eine
Feder 32 in Richtung von der Schärtrommel 1 weg beaufschlagt. Zur besseren Erläuterung
der Funktionen ist auf dem Umkehrzylinder 27 eine Skala 33 angebracht.
-
Der Kolben 34 des Messzylinders 26 ist durch eine Druckfeder 38 in
Richtung gegen die Schärtrommel 1 beauf schlagt. Auch der Messzylinder 26 ist zur
besseren Erläuterung mit einer Skala 35 versehen. Ebenfalls zur besseren Erläuterung
dient eine weitere Skala 36, welche die jeweilige Lage der Kurvenscheibe 30 bzw.
des Messwertgebers 50 anzeigt.
-
Vor Schärbeginn werden dem Prozessor 13, der einerseits Datenträger
und -speicher ist und anderseits Daten für die Kettherstellung ermittelt, die textiltechnischen
und mechanischen SOLL-Daten für eine bestimmte Schärdisposition eingegeben, die
ihm unter anderem die Steuerung der Schärschlittenbewegungen während des Schärens
der aufeinanderfolgenden Bänder ermöglichen.
-
Das Programm für das Schären aller Bänder B1, B2 usw. ist dabei jeweils
das gleiche. Die Eingabe erfolgt über eine der Schärmaschine zugeordnete Eingabestation
37 über Drucktasten tQ, (Fig. 7). Die eingetasteten Werte erscheinen zur optischen
Kontrolle digital in einem Anzeigefeld 39 >ind können danach bei Richtigbefund
über die Taste 40 in den Prozessor eingegeben
werden. Insbesondere
werden in diesem Zeitpunkt, also vor Schärbeginn, neben der gewünschten Kettlänge
auch die Daten zur Steuerung des Schlittenvorschubes beim Schären jeweils eines
Bandes aufgrund der mutmasslichen Entwicklung des Schärbandauftrages eingegeben.
-
Der Prozessor 13 steuert mit diesen Daten den Motor 12 der entsprechend
der ihm erteilten Steuerbefehle die Schlittenverschiebespindel 11 treibt und damit
den Schärschlitten 5 parallel zur Schärtrommel 1 verschiebt.
-
Hierbei wird auch, über die Zahnstange 21, Zahnrad 20, Riemenrad 19,
Riemen 18, Riemenrad 17 bei eingekuppelter Kupplung 22 die Schärtischspindel 16
verdreht und damit der Schärtisch 14 und mit ihm das Schärblatt 2, die Umlenkwalze
4 sowie die Messwalze 24 entsprechend dem eingegebenen bzw. entstehenden Schärbandauftrag
auf der Schärtrommel 1 von dieser langsam wegverschoben.
-
Anhand der schematischen Figuren 3a bis 3f, 4a bis 4c und 5a bis 5c
soll im folgenden die Funktionsweise der Messanordnung näher erläutert werden.
-
In der in Fig. 3a gezeigten Ruhelage vor Schärbeginn mit entlüfteten
Zylindern 26, 27 nimmt der Kolben 31 im Umkehrzylinder 27 unter der Wirkung der
Feder 32
die Lage entsprechend dem Skalateilstrich "2" auf der
Skala 33 ein. Die Messwalze 24 ist von der Schärtrommel 1 abgehoben.
-
Der Kolben 34 des Messzylinders 26 dagegen, hat unter der Wirkung
der Feder 38 eine Lage eingenommen, die -dem Skalateilstrich "0" der Skala 35 entspricht.
In dieser Ruhelage weist weiter die Anzeige der Lage der Kurvenscheibe 30 auf der
Skala 36 auf die Stellung "10" .
-
Nach dem Ansetzen der Fäden des ersten Schärbandes B1 auf der Schärtrommel
kann mit dem Schären begonnen werden, das der Prozessor 13 aufgrund der ihm voreingegebenen
Daten steuert. Nach Schärbeginn wird der Kolben 31 des Umkehrzylinders 27 mit einem
nach rechts in den Figuren wirkenden Pressdruck P beaufschlagt.
-
Dieser Pressdruck P ist so bemessen, dass er alle übrigen Drücke einschliesslich
der Druckfederkräfte überwindet. Demzufolge verschiebt sich der Kolben 31 nach rechts
zum Skalenstrich "0" der Skala 33.
-
Gleichzeitig mit der Beaufschlagung des Umkehrzylinders 27 wird auch
der Kolben 34 des Messzylinders 26 mit einem Messdruck M beaufschlagt, welcher entsprechend
dem
zu schärenden Material voreinstellbar ist. Unter der Wirkung dieses Messdruckes
M verschiebt sich der Kolben 34 auf der Skala 35 von der Stellung '0" auf die Stellung
"8" unter Ueberwindung der dieser Verschiebung entgegenwirkenden Feder 38.
-
Als Folge der Beaufschlagung von Messzylinder 26 und Umkehrzylinder
27 verschiebt sich die Messwalze 24 in Richtung zur Schärtrommel 1 bis zum Anschlag
an den kurz zuvor begonnenen Wickel B1 auf der Trommel 1.
-
In dieser in Fig. 3b dargestellten Betriebslage wird auf der Skala
36 die Lage "0" der Kurvenscheibe 30 angezeigt. Der Abstand des Schärtisches 14
von der Achse der den Schärbandauftrag abtastenden Messwalze 24 ist mit A bezeichnet.
-
Die Fig. 3c zeigt eine angenommene Funktionslage der Teile nach einigen
Umdrehungen der Schärtrommel beim Wickeln des ersten Schärbandes B1. Durch die vom
Prozessor 13 aufgrund der ihm voreingegebenen Daten erfolgte Steuerung der Schärschlittenbewegung
hat sich der Schärtisch 14 im Vergleich zu Fig. 3b bereits etwas von der Schärtrommel
entfernt. Die Skalen zeigen aber nach wie vor die gleiche Lage von Kolben 31, Kolben
34 und Kurvenscheibe 30 an wie in Fig. 3b.
-
Der Abstand von der Messwalze 24 zum Schärtisch 14 ist
unverändert
A. Daraus ist erkennbar, dass bis zu diesem Zeitpunkt die dem Prozessor 13 voreingegebenen
Daten für die Steuerung der Schlittenbewegung mit den tatsächlichen Bedingungen
übereinstimmen. Die bis hierher erfolgte Schärtischverschiebung stimmt mit dem bisherigen
Wickeldickenzuwachs überein. Die Messung zeigt somit eine völlige Uebereinstimmung
von SOLL und IST.
-
Did Fig. 3d zeigt eine angenommene Funktionslage nach weiteren Umdrehungen
der Schärtrommel am Ende der sich über einen zweckmässig einstellbaren Teil des
Schärens des ersten Bandes B1 erstreckenden Messphase. Als Zeitpunkt für die Beendigung
der Messphase, in welcher eine Ueberprüfung der dem Prozessor 13 voreingegebenen
Werte für die Steuerung des Schärvorganges durch Vergleich mit dem IST-Zustand stattfindet,
wird ein Punkt im Verlauf des Schärens des ersten Schärbandes B1 gewählt, an dem
man erfahrungsgemäss das weitere Verhalten bzw. die weitere Entwicklung des Schärbandauftrages
ermessen kann. Nach der für die Fig. 3d getroffenen Annahme sind am Ende der Messphase
die Verhältnisse noch genau gleich, wie in den Fig. 3b und 3c. Der Schärbandauftrag
hat sich weiterhin entsprechend den Annahmen entwickelt, auf welchen die dem Prozessor
13 voreingegebenen Daten basieren.
-
Eine Korrektur ist nicht erforderlich und es wird nun, nach Abschluss
dieser Messphase die Wickelphase eingeleitet, in welcher nunmehr ohne weitere Prüfung
das erste Schärband B1 fertiggeschärt und alle weiteren Schärbänder B2, B3 usw.
nach den für das Band B1 voreingegebenen Daten geschärt werden. Dies ist der Idealfall.
-
Beim in Fig. 3e veranschaulichten Uebergang von der vorbeschriebenen
Messphase zur nun folgenden Wickelphase wird der Zylinder 27 entlüftet und der Messzylinder
26 nunmehr mit dem höheren Betriebsdruck B beaufschlagt.
-
Dadurch bewegt sich einerseits der Kolben 32 nach links in den Figuren
zum Skalenstrich "2" der Skala 33 und anderseits, unter dem gegenüber dem Messdruck
M höheren Betriebsdruck B, der Kolben 34 ebenfalls nach links in der Zeichnung auf
der Skala 35 von "8" auf "10". Die relative Lage der Messwalze 24 zum Schärtisch
14 bleibt dabei unverändert (Abstand A).
-
Die Fig. 3f zeigt die Situation nach Beendigung des Schärvorganges
für das erste Band B1, wobei mit 42 der Schärbandauftrag während derMessphase und
mit 43 der Schärbandauftrag in der anschliessenden Wickelphase bezeichnet ist, bzw.
mit Trennlinie 44 d.er Uebergangspunkt der Messphase zur Wickelphase.Der Schärtisch
14 hat sich, von den in den Prozessor 13 voreingegebenen Daten für die
Schlittenbewegungen
gesteuert genau entsprechend dem Wickeldickenzuwachs weiter von der Schärtrommel
entfernt.
-
Der Abstand A vom Schärtisch 14 zur Messwalze 24 ist unverändert geblieben,
ebenso die Skalenanzeigen der Skalen 33,35 und 36. Die folgenden Bänder B2, B3 usw.
-
werden in der genau gleichen Weise geschärt und werden sich in ihrem
Aufbau in nichts vom ersten Schärband B unterscheiden.
-
Die Messphase dient dazu, die Richtigkeit der dem Prozessor 13 voreingegebenen
Daten für die Steuerung der Schlittenbewegungen zu überprüfen. In vielen Fällen
wird am Ende der Messphase festgestellt werden müssen, dass zwischen dem SOLL-Zustand
entsprechend diesen voreingegebenen Daten und dem IST-Zustand am Ende der Messphase
eine Differenz besteht, und dass ein Weiterschären mit den voreingegebenen Daten
somit nicht zum gewünschten Resultat führen würde. Die Figuren 4a bis 4c zeigen
eine solche Situation.
-
Die Fig. 4a zeigt die Situation am Ende einer Messphase bei der, anders
als bei der entsprechenden Figur 3d, der bisherige Schärbandauftrag grösser ist,
als
vorgesehen. Der Abstand des Schärtisches 14 von der den Schärbandauftrag abtastenden
Messwalze 24 hat sich während der Messphase von ursprünglich A entsprechend der
Fig. 3b zu Beginn des Schärens auf A-X am Ende der Messphase verringert. Bei einem
Weiterschären müsste daher mit zunehmendem Schärbandauftrag der Schärtisch dem Wickel
immer näher kommen, d.h. der Auftrag des Bandes B1 (Fig. 6) würde nicht entlang
dem Konus lb erfolgen.
-
Das erfordert eine Korrektur. Die Differenz zwischen SOLL und IST
äussert sich darin, dass der Kolben 34 des Messzylinders 26 statt auf "8" nunmehr
auf "6" steht.
-
Durch den unvorgesehenen Mehrauftrag wurde ja die Messwalze 24 um
die Strecke X mehr nach links in der Zeichnung verschoben. Diese Differenz bewirkt
keine Aenderung im Umkehrzylinder 27 da der Pressdruck P eine solche nicht zulässt.
Durch die veränderten Verhältnisse zeigt dagegen die der Kurvenscheibe 30 zugeordnete
Skala 36 den Wert 't2" statt, wie in Fig. 3d, den Wert "0" an.
-
Beim Start zur nun folgenden Wickelphase wie anhand der Fig. 3e bereits
erläutert, fällt auch bei der Situation gemäss Fig. 4a der Pressdruck P weg und
unter der Wirkung der Feder 32 im Umkehrzylinder 27 wandert der Kolben 31 auf der
Skala 33 zum Teilstrich "2".
-
Da gleichzeitig der Messzylinder 26 statt wie in der
Messphase
mit dem Messdruck M nunmehr mit dem höheren Betriebsdruck B beaufschlagt wird, bewegt
sich der Kolben 34 nach links zum Teilstrich "10". Durch die Stellung "2" auf der
Skala 36 angeregt beeinflusst der Messwertgeber 50 die Maschinensteuerung in der
Weise, dass zunächst der Schärtisch 14 wieder nur der Wert verschoben wird, bis
der Abstand A zwischen Schärtisch 14 und Messwalze 24 wiederhergestellt ist und
die Skala 36 wieder "0" anzeigt. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme der Kupplung 22
durch Verschieben des Schärschlittens durch die Maschinensteuerung. Ausserdem wurden
die vom Messwertgeber 50 während der Messphase abgegebenen Daten dazu verwendet,
das im Prozessor 13 für die weiteren Schlittenbewegungen gespeicherte Programm zu
korrigieren. Diese Situation ist in Fig. 4b dargestellt.
-
Die Beeinflussung des Messwertgebers 50 durch die Kurvenscheibe 30
entsprechend der Aenderung der Skalenanzeige der Skala 36 von "2" auf "0" hat also
zur Folge, dass der Abstand A zwischen Schärtisch 14 und Messwalze 24 wiederhergestellt
und ab diesem Zeitpunkt, in der nunmehrigen Wickelphase, die Schlittenbewegungen
mit dem korrigierten Vorschub erfolgen.
-
Wie dies die Fig. 4c veranschaulicht entspricht die
Lage
der Teile am Ende der Wickelphase des Bandes wieder derjenigen der Fig. 3f. Die
weiteren Bänder B2, B3 usw. werden genau gleich wie das Band B1 erzeugt einschliesslich
der in der Messphase 42 beim Wickeln des ersten Bandes aufgetretenen und in der
folgenden Wickelphase 43 berücksichtigten Abweichungen. Im fertiggeschärten Wickel
W sind somit wiederum alle Bänder unter sich genau gleich wie das erste Band aufgebaut.
-
In den Fig. 5a bis 5c ist die Situation dargestellt, wenn sich am
Ende der Messphase ergibt, dass der IST-Auftrag kleiner ist als der SOLL-Auftrag.
Zwar ist die Auslegung der Maschine so getroffen, dass in aller Regel wenn schon
Differenzen zwischen IST und SOLL auftreten, diese sich nach den Fig. 4a bis 4c
richten, also der IST-Schärbandauftrag den SOLL-Auftrag übersteigt. Die dargestellte
Anordnung wird aber auch mit dem umgekehrten Fall fertig, bei welchem gemäss der
Annahme in Fig. 5a der IST-Auftrag am Ende der Messphase um den Betrag Y kleiner
ist, als der SOLL-Auftrag. Da in dieser Situation die Entfernung zwischen dem Schärtisch
14 und der Messwalze A + Y beträgt hat sich die Messwalze 24 nach rechts in der
Zeichnung verschoben und damit der Kolben 34 im Messzylinder 26
vom
Skalenstrich "8" zum Teilstrich "10". Gleichzeitig hat sich die Anzeige auf der
Messwertgeberskala 36 durch die Fehlentwicklung von "0" auf "-2" bewegt.
-
Fig. 5b zeigt, entsprechend den Fig. 3d und 4b, die Situation beim
Start zur Wickelphase. Im Unterschied zur Fig. 4b hat der Messwertgeber entsprechend
der Anzeige "-2" auf der Skala 36 eine Verschiebung des Schärtisches um den Fehlbetrag
T näher an die Schärtrommel erzeugt und entsprechend das im Prozessor 13 gespeicherte
Programm für den Schlittenvorschub ab dieser Messphase korrigiert.
-
Fig. 5c zeigt dann die Situation am Ende des Schärvorgangs des betreffenden
Schärbandes.
-
Die Fig. 6 zeigt schematisch die Schärtrommel 1 mit darauf geschärtem
ersten Band B1 und zwei mit B2 und B3 bezeichneten folgenden Schärbändern. Ausserdem
wurde mit einer Trennlinie 44 die Uebergangsstelle von der Messphase 42 zur Wickelphase
43 angedeutet.
-
Aus den bisherigen Erläuterungen geht deutlich hervor, dass nur zu
Beginn des Schärens des ersten Bandes B1 während der Messphase 42, der IST-Zustand
festgestellt
und mit dem SOLL-Zustand aufgrund der der Maschinensteuerung
voreingegebenen Werte verglichen und erforderlichenfalls beim Auftreten von Differenzen
am Ende der Messphase eine Korrektur vorgenommen wird, mit welcher dann das erste
Band B1 fertiggeschärt wird.
-
Für die folgenden Bänder B2, B3 usw. wird die Messphase zu einer normalen
Wickelphase, das heisst, es wird während dieses Teils des Schärvorganges jeweils
mit den noch unkorrigierten, voreingegebenen Daten geschärt, ohne dass eine neuerliche
Kontrolle durchgeführt wird und ab diesem Messphasebereich unter Berücksichtigung
bzw. nach Vornahme der nach der Messphase beim Schären des ersten Bandes B1 vorgenommenen
Korrekturen.
-
Es tritt somit auch bei den Folgebändern B2, B3 usw.
-
an der durch die Trennlinie 44 bezeichneten Stelle am Ende der der
Messphase 42 beim ersten Band entsprechenden Phase eine Verstellung des Schärtisches
und eine Aenderung der Schlittensteuerung auf, und zwar die genau gleiche, sofern
nach der Messphase beim ersten Band eine Korrektur vorgenommen wurde.
-
Falls Unsicherheiten über die Richtigkeit der am Ende der Messphase
beim Schären des ersten Bandes vorgenommenen und gespeicherten Korrektur bestehen,
ist es durchaus denkbar, statt direkt auf die Wickelphase
umzustellen,
eine weitere Messphase einzuschalten und am Ende derselben einen erneuten SOLL-IST-Vergleich
und erforderlichenfalls eine weitere Korrektur vorzunehmen und erst danach auf die
Wickelphase umzustellen um das erste Band unter Berücksichtigung dieser weiteren
Korrektur fertigzuschären. Genau gleich würden in diesem Fall auch bei den weiteren
Bändern B2, B3 usw.
-
die Folge der Schlittenbewegungen genau gleich wie beim Schären des
ersten Bandes übernommen.
-
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass durch die getroffenen Massnahmen
mit der beschriebenen Schärmaschine Wickel mit einem sich über ihre ganze durch
die aufeinanderfolgend nebeneinander gewickelten Bänder gebildeten Länge identischer
Aufbau erzeugt werden kann.