DE3431789C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer zylindrischen Lagerhülse für ein Rollenlager entsprechend dem Oberbegriff des Patent­ anspruchs.

Der äußere Halteflansch der Lagerhülse dient dazu, bei der Montage des Rollenlagers in der Bohrung eines Gehäuses zu verhindern, daß sich das Lager bzw. die Lagerhülse nach innen in das Gehäuse hineinbewegt. Der Halteflansch bildet also einen Anschlag.

Eine Lagerhülse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs ist aus der DE-AS 11 82 478 bekannt. Dort ist nicht angegeben, wie der Halteflansch bzw. die Lagerhülse hergestellt wird. Es kann nur angenommen werden, daß dies durch spanabhebende Bearbeitung der äußeren Oberfläche der Lagerhülse, also beispielsweise durch Drehen oder Schleifen, erfolgt. Dadurch ist für die Herstellung der Lagerhülse mit dem Halteflansch ein erheblicher Arbeitsaufwand mit entsprechendem Materialverlust erforderlich.

Aus der US-PS 27 22 047 ist daneben ein Verfahren zum Herstellen von Präzisionshülsen bekannt, nach dem Vorsprünge am Ende der Hülsen offen­ sichtlich dadurch hergestellt werden, daß vom zugehörigen Hülsenende her das Material über die gesamte Wandstärke kalt umgeformt, also in axialer Richtung gestaucht wird. Hierfür ist eine Verlagerung erheblicher Material­ mengen mit entsprechend hohem Kraftaufwand erforderlich.

Aus der US-PS 14 29 158 und aus der DE-OS 23 66 066 sind Lagerhülsen mit radial nach innen gerichteten Vorsprüngen bekannt, bei denen nicht ersicht­ lich ist, wie diese Vorsprünge hergestellt werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein technisch einfach und kosten­ günstig durchführbares Verfahren zum Herstellen der gattungsgemäßen Lager­ hülse anzugeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich aus dem Patentanspruch.

Das Herstellungsverfahren geht also von einer zylindrischen Lagerhülse mit über die ganze Länge konstantem äußerem Durchmesser aus. Ein radial äußerer Teil des Werkstoffs wird von einem Ende der Hülse her axial ver­ lagert, so daß in diesem Bereich der Außendurchmesser der Hülse vermin­ dert wird. Das verlagerte Material bildet den Halteflansch. Dabei kann sich an der Werkzeugangriffsseite des Flanschs eine senkrecht zum Außen­ umfang stehende Stirnfläche ausbilden, und auf der gegenüberliegenden Seite des Flansches findet ein Kaltfluß des Werkstoffs statt, durch den eine geneigte Stirnfläche des Flanschs ausgebildet werden kann. Diese Fläche muß im Querschnitt nicht unbedingt eine gerade Verbindungslinie von dem ursprünglichen Außenumfang des Mantels mit dem größeren Durch­ messer bis zu dem Außenumfang des Flanschs bilden, sondern diese sich von selbst bei der Bildung des Flanschs ergebende Form der Stirnfläche kann auch rampenartig oder abgerundet sein.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.

Fig. 1 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines Ge­ häuses, in dem eine Welle gelagert ist, die durch das Gehäuse hindurchtritt und die drehbar innerhalb des Ge­ häuses mittels eines erfindungsgemäßen Rollenlagers gelagert ist;

Fig. 2 ist eine vergrößerte Schnittansicht durch das Rollen­ lager und zeigt die speziellen Einzelheiten des nicht innerhalb des Gehäuses montierten Lagers;

Fig. 3 ist eine Endansicht des Rollenlagers gemäß Fig. 2; und

Fig. 4 ist eine Schnittansicht eines zweiten bevorzugten Aus­ führungsbeispiels eines Rollenlagers.

In Fig. 1 ist eine typische Wellenlagerung dargestellt, die ein erfindungsgemäßes Rollenlager verwendet. Eine Welle 10 geht durch eine Gehäusewand 12 und ist drehbar innerhalb der Gehäuse­ wand 12 mittels eines erfindungsgemäßen Rollenlagers 14 gela­ gert. Die Welle 10 hat einen Abschnitt 13, der sich in das Rol­ lenlager 14 hinein erstreckt, und einen Abschnitt 15, der einen größeren Durchmesser als der Abschnitt 13 hat.

Es wurde nicht versucht, eine bestimmte Art von Gehäuse darzu­ stellen. In Fig. 1 ist jedoch eine typische Verwendung einer Wellenlagerung dargestellt. Die Stirnfläche 16 des Abschnitts 15 der Welle 10 würde entweder von der Lagerhülse und/oder den in dem Rollenlager 14 enthaltenen Rollen berührt, wenn es dem Lager 14 gestattet wäre, sich nach innen gegen die Stirnfläche 16 der rotierenden Welle 10 zu bewegen. Eine solche Berührung würde einen übermäßigen Verschleiß hervorrufen und Hitze erzeugen und würde somit zu einem vorzeitigen Ausfall des Lagers führen. Demgemäß wird durch die Erfindung eine Lösung vorgeschlagen, das Rollenlager, das die Welle abstützt, in einer Weise auszu­ bilden, so daß, wenn das Rollenlager einmal in das Gehäuse hin­ eingedrückt worden ist, eine Bewegung des Lagers in der Richtung, in der es in das Gehäuse hineingepreßt worden ist, verhindert ist.

Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist das Rollen­ lager 14 eine Lagerhülse 18 auf. Die Lagerhülse 18 weist einen zylindrischen Körper oder Mantel 20 auf, der eine innere Ober­ fläche 22 hat, die eine äußere Laufbahn für eine Vielzahl von Rollen 24 darstellt, die innerhalb der Lagerhülse 18 unterge­ bracht sind. Die Rollen 24 sind so dargestellt, daß sie direkt auf dem Wellenabschnitt 13 rollen, obwohl eine innere, eine Lauf­ bahn bildende Hülse auf der Welle zum Eingriff mit den Rollen 24 angeordnet sein kann.

Rollenhaltemittel sind an jedem Ende des Mantels 20 der Lager­ hülse 18 vorgesehen. Der Körper oder Mantel 20 der Lagerhülse 18 ist an einem Ende mit einem nach innen gerichteten Flansch 26 ver­ sehen. Am anderen Ende sind die Rollenhaltemittel durch eine ringförmige Rollenhaltefläche 28 an dem geschlossenen Ende des Rollenlagers 14 gebildet.

Ein einstückig ausgebildeter ringförmiger äußerer Halteflansch 30 (Fig. 2 und 3) trennt den Mantel 20 in zwei Abschnitte 32 und 34 mit unterschiedlichen Außendurchmessern. Der Abschnitt 32 erstreckt sich von dem Ende mit dem Flansch 26 über den größeren Teil der Länge des Mantels 20. Der Abschnitt 34 mit dem kleineren Außendurchmesser erstreckt sich von dem geschlossenen Ende her nur über eine kleinere oder kurze Entfernung. Der Halteflansch 30 hat eine Oberfläche 36, die sich radial im wesentlichen senk­ recht von dem zylindrischen Mantelabschnitt 34 her erstreckt. Der ringförmige äußere Halteflansch 30 hat auch eine geneigte Oberfläche 38, die sich von dem Mantelabschnitt 32 her zu der Oberfläche 36 oder in Richtung auf die Oberfläche 36 des äußeren Halteflanschs 30 hin erstreckt.

Für die Montage des Lagers 14 innerhalb der Gehäusewand 12 ist diese mit einer Bohrung 40 versehen. Die Bohrung hat eine Größe, daß ein Einpressen der Lagerhülse 18 bzw. des Lagers 14 in die Gehäusewand 12 erforderlich ist. Das Lager 14 oder die Lager­ hülse 18 wird in die Bohrung 40 von links nach rechts, bei Be­ trachtung gemäß Fig. 1, hineingepreßt. Das Lager 14 bzw. die Lagerhülse 18 wird in die Bohrung 40 so weit hineingedrückt, bis der äußere Halteflansch 30 in Berührung mit der äußeren Ober­ fläche oder Stirnfläche der Gehäusewand 12 kommt. Der Halte­ flansch 30 dient nun dazu, eine weitere Bewegung des Lagers 14 oder der Lagerhülse 18 nach rechts durch die Bohrung 40 in das Innere des Gehäuses, von der die Gehäusewand 12 ein Teil ist, zu verhindern.

Wenn anstelle der Welle 10, die nahe der Wand 12 endet, eine Welle verwendet werden sollte, die sich jenseits über die Wand 12 hinauserstreckt, kann die in Fig. 4 gezeigte Ausbildung des Lagers verwendet werden, anstelle der in den Fig. 1, 2 und 3 ge­ zeigten Lagerausführung. Das in Fig. 4 gezeigte Lager ist ähn­ lich dem in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Lager mit der Ausnahme, daß keines der beiden Enden geschlossen ist. Der Flansch 42 erstreckt sich radial nach innen von der äußeren Oberfläche des Mantels 20. Der Flansch 42 und der sich radial nach innen er­ streckende Flansch 26 an dem anderen Ende halten die Rollen 24 gegen eine Längsbewegung. Die Rollen 24 werden durch einen Kä­ fig 44 in geeigneten Abständen in Umfangsrichtung gehalten.

Die erfindungsgemäße Lagerhülse kann einfach und billig her­ gestellt werden. Um den ringförmigen äußeren Halteflansch 30 auszubilden, der sich über den vollen Umfang erstreckt, ist es nur notwendig, zuerst eine Hülse auszubilden, die einen über ihre ganze Länge konstanten Außendurchmesser hat. Danach wird eine Presse oder ein anderer geeigneter Mechanismus (nicht dargestellt) verwendet, um einen Teil des Metalls oder des Blechs von einem Ende der Hülse her zu verlagern, um den Halteflansch 30 auszubilden, wobei der Abschnitt 34 mit dem kleineren Außendurchmesser verbleibt. Somit wird der äußere Halteflansch aus Metall gebildet, das von demjenigen Abschnitt der Lagerhülse her verlagert worden ist, der nun den Abschnitt 34 bildet, der einen kleineren Außendurchmesser hat als der Ab­ schnitt 32.

Claims (1)

1. Verfahren zum Herstellen einer zylindrischen Lagerhülse für ein Rollen­ lager, mit einem zylindrischen Mantel (20), der einen ringförmigen äußeren Haltelfansch (30) aufweist, der den Mantel (20) in zwei Abschnitte (32, 34) unterteilt, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Hülsenmantel (20) mit über seine ganze Länge konstantem äußerem Durchmesser von einem Ende her ein äußerer Teil des Werkstoffs in axialer Richtung zur Bildung des radial nach außen gerichteten Halteflanschs (30) verlagert wird.