DE3429895C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Aussetzvorrichtung für auf Schienen verfahrbare Gleis­ baumaschinen mit auf die Schwellenoberseite oder dem Schotterbett aufsetz- und höhenverstellbaren Hubzylindern.

Gemäß DD-PS 46 296 ist eine derartige Aussetzvorrichtung für Gleisbaumaschinen bekannt, die vier Hubzylinder mit Stützplatten, vier Lenkzylinder sowie zwei Stützzy­ linder aufweist. Soll eine mit der gattungsgemäßen Aussetzvorrichtung ausgestat­ tete Gleisbaumaschine am Einsatzort aus dem Gleis gesetzt werden, so werden zu­ nächst die Hubzylinder senkrecht nach unten ausgefahren, bis die Stützplatten auf dem Schotterbett aufsetzen. Beim weiteren Ausfahren wird die Gleisbaumaschine von den Schienen angehoben. Sodann wird ein Stützzylinder ausgefahren, zwei Hubzylinder werden wieder eingezogen, von den zugehörigen Lenkzylindern in Richtung auf die Maschinenmitte zu geschwenkt und wieder ausgefahren. Nach dem Einziehen des Stützzylinders werden alle Lenkzylinder betätigt, wodurch die Gleisbaumaschine bewegt wird. Darauf wird die Maschine auf der anderen Seite von dem zweiten Stützzylinder abgestützt, und danach werden die beiden anderen Hubzylinder eingezogen, durch die zugehörigen Lenkzylinder nach außen gedrückt und wieder ausgezogen.

Es ist weiter gemäß DE 29 28 355 A1 ein Schienenfahrzeug bekannt, an dem an der Unterseite zwischen den beiden Fahrwerken eine derartige Vorrichtung zum seitlichen Aussetzen des Fahrzeuges aus dem Gleis angeordnet ist. Diese besteht aus zwei voneinander im Abstand und quer zur Maschinenlängsachse unterhalb des Fahrgestellrahmens verlaufenden, sowie seitlich an diesem angeordneten, hochverschwenkbaren Hilfsschienen, welch letztere an ihren Endbereichen mit Hubeinrichtungen ausgestattet sind. In den Hilfsschienen ist ein mit dem Fahrzeug etwa mittig verbundener und über einen Zahnstangenantrieb seitlich ein- und aus­ schiebbarer, höhenverstellbarer Schlitten vorgesehen. Beim Aussetzvorgang müs­ sen durch Hilfskräfte die beiden Hilfsschienen heruntergeschwenkt und seitlich ne­ ben dem Gleis mittels der Hubeinrichtung vierfach abgestützt werden, wonach das Fahrzeug durch den höhenverstellbaren Schlitten aus dem Gleis gehoben und ent­ lang der aufgebauten Hilfsschienen über den Zahnstangenantrieb seitlich aus dem Gleis verschoben wird. Diese bekannte Aussetzvorrichtung ist nur für relativ leicht­ gewichtige Fahrzeuge geeignet und erfordert neben dem Bedienungsmann für das Fahrzeug selbst auch zusätzliche Hilfskräfte für die Aufstellung und auch der weiteren Handhabung beim Aussetzen aus dem Gleis und auch beim Wiedereinbringen in dasselbe.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Aussetzvorrichtung der eingangs be­ schriebenen Art mit einfachem Aufbau zu schaffen, mit welcher eine bessere und insbesondere zentraler Bedienung ermöglicht wird.

Das Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, daß eine Aussetzvorrichtung der be­ schriebenen Art insgesamt wenigstens acht mit ihren Hubstempeln auf die Schwel­ lenoberseite oder dem Schotterbett höhenverstell- und aufsetzbare Hubzylinder auf­ weist, wobei jeweils zwei Hubzylinder paarweise in jedem Eckbereich und jeweils zwei Hubzylinder-Paare in jedem Endbereich eines Maschinenrahmens angeordnet sind, von welchen jeweils ein Hubzylinder-Paar am Maschinenrahmen ortsfest und ein Hubzylinder-Paar zu diesen über eine doppelseitig beaufschlagbare Horizontal- Zylinder-Kolben-Anordnung - für einen schrittweisen, stelzenartigen Aussetzvor­ gang - am Maschienenrahmen, quer zur Maschinenlängsachse verschiebbar ange­ ordnet ist. Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungs­ gegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die erfindungsgemäße Ausbildung der Aussetzvorrichtung ermöglicht insbesondere ein seitliches Aussetzen des Schienenfahrzeuges - in zentraler Weise bzw. lediglich vom Bedienungssitz her - durch einfache Betätigung der jeweiligen Antriebe, so daß keine Hilfskräfte mehr erforderlich sind. Weiter wird durch die besondere Anordnung der Hubzylinder-Paare eine besonders stabile Konstruktion geschaffen, die auch für schwere Maschinen ein problemloses Aussetzen ermög­ licht. Der zwischen den Hubzylinder-Paaren liegende Maschinenraum bzw. vorhandene Platz steht dabei ungehindert zur Anordnung für diverse Arbeitsaggregate zur Verfügung. Darüber hinaus ist der konstruktive und steuerungstechnische Aufwand sehr gering, wobei auch in bereits im Einsatz stehende Maschinen in einfacher Weise ein nachträglicher Einbau möglich ist. Mit dem schrittweisen Aussetzvorgang durch Ver­ schieben der beiden Hubzylinder-Paare zueinander ist zusätzlich eine hohe Kippsicherheit gewährleistet, so daß auch bei weicherem Unter­ grund eine relativ sichere Aussetzung durchführbar ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung besteht darin, daß die Bau­ länge der Hubzylinder-Paare nicht über das Lichtraumprofil hinaus geht, so daß ohne Umrüstarbeiten jederzeit ein rasches Aussetzen erreichbar ist.

Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß die bei­ den quer verschiebbaren Hubzylinder-Paare jeweils am stirnseitigen Ende des Maschinenrahmens und die beiden ortsfesten Hubzylinder-Paare in Arbeitsrichtung jeweils unmittelbar davor bzw. dahinter bzw. zwischen den beiden quer verschiebbaren Hubzylinder-Paaren angeord­ net sind. Durch diese Anordnung ist eine stabile Verbindung der bei­ den ortsfesten Hubzylinder-Paare mit dem Maschinenrahmen möglich, wobei das benachbarte Hubzylinder-Paar ungehindert über einen großen Längenbereich verschiebbar ist.

Schließlich besteht noch eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung darin, daß die beiden Zylinder des querverschiebbaren Hub­ zylinder-Paares über einen in einer etwa in Maschinenlängsmitte an­ geordneten Führung verschiebbaren Querbalken und über die Doppel- Zylinder-Kolben-Anordnung miteinander verbunden sind. Dadurch wird eine einfache aber solide Verbindung der beiden Hubzylinder geschaf­ fen, die eine einfache Steuerung über die Doppel-Zylinder-Kolben-An­ ordnung ermöglichen. Durch diese Führung des Querbalkens ist auch (bei abgesenkten Hubzylinder des querverschiebbaren Hubzylinder-Paares) eine sichere Verschiebung des Maschinenrahmens, ebenso durch Betätigung der Doppel-Zylinder-Kolben-Anordnung, erzielbar.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung dargestellt und näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Stopfmaschine,

Fig. 2 die verkleinert dargestellte schematische Vorderansicht der Maschine nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles II,

Fig. 3 die verkleinerte Draufsicht auf die Maschine gemäß Fig. 1 und

Fig. 4 bis 11 stark schematische Darstellungen der für den Aussetz­ vorgang durchzuführenden Bewegungsabläufe der Aussetzvorrichtung.

Eine in Fig. 1 dargestellte Stopfmaschine 1 weist einen Maschinenrah­ men 2 auf, der mit Fahrwerken 3 auf einem aus Schwellen 4 und Schie­ nen 5 gebildeten Gleis 6 über einen Antrieb verfahrbar ist. Zwischen den beiden Fahrwerken 3 in einem nach oben gekröpft ausgebildeten Bereich des Maschinenrahmens 2 ist ein höhenverstellbares und mit zueinander beistell- und vibrierbaren Stopfwerkzeugen ausgestatte­ tes Stopfaggregat 7 vorgesehen. An den beiden Endbereichen des Ma­ schinenrahmens 2 ist eine Vorrichtung 8 zum seitlichen Aussetzen der Maschine 1 aus dem Gleis 6 vorgesehen.

Die Aussetzvorrichtung 8 weist insgesamt acht mit ihrem Hubstempel 9 auf die Schwellenoberseite oder dem Schotterbett höhenverstell-auf­ setzbare Hubzylinder 10, 11, 12 und 13 auf, wobei jeweils zwei Hubzylinder 10 und 11 bzw. 12 und 13 paarweise in jedem Eckbereich 14 bzw. 15 des Maschinen­ rahmens 2 angeordnet sind. Von den beiden jeweils in einem Endbereich 16 bzw. 17 des Maschinenrahmens 2 angeordneten Hubzylinder-Paaren 10 und 11 bzw. 12 und 13 ist jeweils ein Hubzylinder-Paar 11 bzw. 12 ortsfest und ein Hubzylinder-Paar 10 bzw. 13 zu diesem jeweils über eine doppel­ seitig beaufschlagbare Horizontal-Zylinder-Kolben-Anordnung 18 für einen schrittweise stelzenartigen Aussetzvorgang quer zur Maschinen­ längsachse 19 verschiebbar angeordnet. Die beiden Zylinder 10 und 13 jedes querverschiebbaren Hubzylinder-Paares sind jeweils über einen in einer etwa in Maschinenlängsmitte angeordneten und mit dem Maschinenrahmen 2 verbundenen Führung 20 verschiebbaren Querbalken 21 und jeweils über die Doppel-Zylinder-Kolben-Anordnung 18 miteinan­ der verbunden. Der Zylinder dieser Anordnung 18 ist mit der Führung 20 bzw. dem Maschinenrahmen 2 verbunden.

Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist die Stopfmaschine 1 mit der Aus­ setzvorrichtung 8 in der Ruheposition innerhalb eines mit strichlier­ ten Linien dargestellten Lichtraumprofiles 22 angeordnet. Jeder Kol­ ben der Horizontal-Zylinder-Kolben-Anordnung 18 ist mit den Hubzylin­ dern 10 bzw. 13 über eine Winkelanordnung 23 verbunden.

Im folgenden wird an Hand der Fig. 4 bis 11 der Aussetzvorgang der er­ findungsgemäßen mit einer Aussetzvorrichtung 8 ausgebildeten Stopf­ maschine 1 näher beschrieben. Zum besseren Verständnis wird dabei immer nur auf die beiden in den Darstellungen ersichtlichen Hub­ zylinder-Paare 10 und 11 Bezug genommen. Die hinteren Hubzylinder-Paare 12 und 13 machen dieselben Bewegungsvorgänge.

In Fig. 4 ist die Aussetzvorrichtung 8 in der Übergangsstellung von der mit vollen Linien dargestellten Ruhepositionen in die erste Ver­ schiebungsstellung ersichtlich. Diese Verschiebung des Hubzylinder- Paares 10 gemäß dem starken Horizontal-Pfeil in die strichliert dar­ gestellte Stellung erfolgt durch Betätigung der Horizontal-Zylinder- Kolben-Anordnung 18. Anschließend werden die Hubzylinder 10 abge­ senkt, bis die Stopfmaschine mit ihren Fahrwerken 3 (starker Verti­ kal-Pfeil) aus dem Gleis 6 abgehoben ist (Fig. 5). Danach wird wieder die Horizontal-Zylinder-Kolben-Anordnung 18 betätigt, worauf die ge­ samte auf den Hubzylindern 10 und 13 ruhende Stopfmaschine 1 über die Führung 20 auf dem Querbalken 21 quer zur Maschinenlängsrich­ tung verschoben wird (starker Horizontal-Pfeil, strichlierte Stel­ lung Fig. 5).

Als nächstes werden (Fig. 6) die Hubstempel 9 des ortsfesten Hubzylin­ der-Paares 11 abgesenkt und das verschiebbare Hubzylinder-Paar 10 gemäß dem starken Horizontal-Pfeil in die äußerste rechte, strich­ lierte Lage verschoben, in welcher deren Hubstempel abgesenkt und die Hubstempel des ortfesten Hubzylinder-Paares 11 angehoben werden (Fig. 7).

In Fig. 8 wird durch abermaliges Verschieben des höhenverstellbaren Hubzylinder-Paares 10 in die strichliert dargestellte rechte Posi­ tion die letzte Verschiebung der Maschine 1 von der äußersten linken Position (Fig. 9) in die äußerste rechte Position (Fig. 10) eingeleitet (starke Horizontal-Pfeile). Dabei werden die Hubzylinder in der be­ reits beschriebenen Reihenfolge betätigt. In der in Fig. 10 ersicht­ lichen Stellung wird lediglich das zum Stopfmaschinenrahmen 2 quer­ verschiebbare Hubzylinder-Paar 10 den halben Verschiebeweg bis in die Ruheposition nach rechts verschoben und die gesamte Stopfmaschine 1 geringfügig abgesenkt.

Wie in Fig. 11 ersichtlich, ist die Stopfmaschine 1 durch den be­ schriebenen Aussetzvorgang mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Aussetzvorrich­ tung 8 nicht mehr im Gleis 6 bzw. nicht mehr innerhalb des Lichtraum­ profiles 22 und stellt somit kein Hindernis mehr für den Zugverkehr dar. Die Wiedereinsetzung der Stopfmaschine 1 in das Gleis 6 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen Arbeitsvorgänge.

Claims (3)

1. Aussetzvorrichtung für auf Schienen verfahrbare Gleisbaumaschinen mit auf die Schwellenoberseite oder dem Schotterbett aufsetz- und höhenverstellbaren Hubzylindern, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt wenigstens acht mit ihren Hubstempeln (9) auf die Schwellenoberseite oder dem Schotterbett höhenverstell- und aufsetzbare Hubzylinder (10, 11, 12 und 13) aufweist, wobei jeweils zwei Hubzylinder (10 bzw. 11) paarweise in jedem Eckbereich (14 bzw. 15) und jeweils zwei Hubzylinder-Paare (10, 11 bzw. 12, 13) in jedem Endbereich (16 bzw. 17) eines Ma­ schinenrahmens (2) angeordnet sind, von welchen jeweils ein Hubzylinder-Paar (11 bzw. 12) am Maschinenrahmen (2) ortsfest und ein Hubzylinder-Paar (10 bzw. 13) zu diesen über eine doppelseitig beaufschlagbare Horizontal-Zylinder-Kolben- Anordnung (18) - für einen schrittweisen, stelzenartigen Aussetzvorgang - am Ma­ schinenrahmen quer zur Maschinenlängsachse (19) verschiebbar angeordnet ist.

2. Aussetzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden quer verschiebbaren Hubzylinder-Paare (10 bzw. 13) jeweils am stirnseitigen Ende des Maschinenrahmens (2) und die beiden ortsfesten Hubzylinder-Paare (11 bzw. 12) in Arbeitsrichtung jeweils unmittelbar davor bzw. dahinter bzw. zwischen den beiden quer verschiebbaren Hubzylinder-Paaren angeordnet sind.

3. Aussetzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hubzylinder (10 und 13) des querverschiebbaren Hubzylinder-Paares über einen in einer etwa in Maschinenlängsmitte angeordneten Führung (20) verschieb­ baren Querbalken (21) und über die Doppel-Zylinder-Kolben-Anordnung (18) mit­ einander verbunden sind.