-
mittels Frisch- oder Abdampf beheizte Kochvorrichtung. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung
in England vom 17. Dezember 1914 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf eine
Kochvorrichtung und insbesondere auf eine Dampfkochvorrichtung für Eisenbahnzüge,
die aber auch für andere Fahrzeuge, beispielsweise Schiffe, oder auch für ,ortsfeste
Anlagen verwendbar ist.
-
Es sind bereits Koch- und Heizvorrichtungen bekannt, -bei denen elektrische«
Heizkörper in Verbindung mit Dampfbeheizung verwendet wurden. In solchen Fällen
ist die Kraftquelle elektrisch; und der Dampf wird durch die in Wärme umgewandelte
elektrische Energie erzeugt.
-
Es ist andererseits bekannt, zur Überhitzung von Dämpf -oder für Warmwasserbeheizungen
die Temperatur des Dampfes bzw. Wassers durch eine elektrische Heizvorrichtüng zu
erhöhen.
-
Demgegenüber wird gemäß der Erfindung die für das Kochen in dampfbeheizter
Kochvorrichtüngg erforderliche Wärme durch Ergänzung der Heizwirkung des Dampfes
mittels an der Kochvorrichtung angebrachter elektrischer Heizglieder `erzielt. '
Wird hierbei statt Frischdampf aus denrnKessel der Anlage, z. B. dein Lokomotivkessel,
Auspuff-"dampf verwendet,`so wird dieser vorteilhaft, ehe er in die Kochvorrichtung
gelangt, bereits durch '-einen elektrischen Heizkörper geleitet,' während dann die
in der Kochvorrichtung selbst angeordneten elektrischen Heizglieder das Mittel bilden,
um die Kochtemperatur an einer gewünschten Stelle der Vorrichtung zu erhöhen: In
der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele gezeigt Abb. i ist ein senkrechter
Schnitt durch einen Koch- oder Bratofen, Abb. 2 ein Schnitt nach der Linie 2-2 der
Abb. i, Abb. 3 ein Schnitt durch ein Kochgefäß und Abb. q. ein Schnitt durch ein
anderes Kochgefäß, während Abb. 5 ein Schnitt durch einen Vorerhitzer des Dampfes
ist.
-
In Abb. i bezeichnen AundA1 Innenkammern eines Koch- oder Bratofens,
die in einen MantelB eingeschlossen sind; der Zwischenraum C ist mit schlecht wärmeleitendem
Stoff ausgefüllt. In jeder Innenkammer liegt eine Gruppe von Dampfrohren D, deren
Sammelkammern D' mit Leitungen DZ für den Ein- »und Auslaß des Dampfes versehen
sind. Innerhalb der Kammern A und A1 sind elektrische Heizkörper E vorgesehen. Diese
können irgendeine bekannte Form haben; beispielsweise aus Micaplatten bestehen,
zwischen denen oder rundum Widerstandsdrähte oder Streifen angeordnet sind. Die
Stromanschlüsse für die Heizkörper sind nicht dargestellt. Sie können aus feuersicherem
Drahtbestehen und durch dieZwischenfüllung nach Schaltern G eines auf der Oberseite
des Ofens angeordneten Schaltbrettes führen.
-
Abb. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung an einem Kochgefäß
A2, welches in ein Mantelgefäß
BI eingeschlossen ist. Der
Dampf geht in diesem Falle durch eine Rohrschlange D'3 in den Zwischenraum beider
Gefäße, während ein ergänzendes elektrisches Heizglied EI- unter, dem Boden
des Innengefäßes angeordnet ist.
-
Bei dem Kochgefäß nach Abb. q. wird der Dampf unmittelbar in den Zwischenraum
Cl
zwischenInnengefäßA3undAußengefäß B2 eingelassen; während das ergänzende
elektrische Heizglied E2 zwischen dem Boden des Innengefäßes und einem falschen
Boden B3 eingesetzt ist. Diese Ausführungsform kann nicht nur als unmittelbares
Kochgefäß mit dem zu kochenden Flüssigkeitsinhält im inneren Behälter A3 benutzt
werden, sondern es kann in das Gefäß A-'
auch ein Kessel, Saucenpfanne
oder anderes ihm mit seiner Bodenform angepaßtes Gefäß eingesetzt werden.
-
Abb. 5 zeigt eine elektrische Heizvorrichtung, die dazu dient, die
Dampftemperatur vor dem Eintritt des Dampfes in die Kochvorrichtung zu erhöhen.
Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter H, der innen und außen gut ausgekleidet
sein kann, um Wärmeverluste zu vermeiden. In dem Behälter H befindet sich eine Heizschlange)
aus dünnem Metallrohr, vorteilhaft Kupferrohr. Durch dieses Rohr strömt der Dampf
von dem Einlass J1 nach dem Auslass J2, und während des Durchganges wird die Dampftemperatur
durch elektrische Heizglieder E3 erhöht, von denen eines im Inneren der Rohrschlange
J und die anderen außerhalb angeordnet sind. Bei dem dargestellten Beispiele sind
drei parall=1-geschaltete Heizglieder E3 vorgesehen, deren Enden mit Klemmen E4
und Es verbunden sind.
-
Der Dampf für die Heiz- oder Kochvorrichtung hat vorteilhaft eine
Spannung von etwa 3 kg auf den Quadratzentimeter, was eine Temperatur von etwa 13q.°
C ergibt. Die elektrischen Heizglieder sind dann so beschaffen, daß sie die Temperatur
des Kochbehälters oder Heizbehälters auf etwa 175' C erhöhen rännen.
-
Wenn Frischdampf benutzt wird, dessen Spannung die im Koch- oder Heizbehälter
gewünschte übersteigt, ist ein geeignetes Druckminderungsventil vorzuschalten.
-
Bei elektrischen Koch- oder Bratöfen, bei denen die Elektrizität die
einzige Wärmequelle ist, muß eine beträchtliche Menge der teuren elektrischen Energie
dazu verwendet werden, die Vorrichtung aus dem kalteng Zustande auf die Gebrauchstemperatur
zu bringen und dann diese aufrechtzuerhalten. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung
beseitigt, indem die Anfangsbeheizung durch den billigeren Dampf erfolgt, und zwar
vorteilhaft durch Abdampf, der sonst verloren geht, während die elektrische Energie
nur dazu aufgewendet wird, cm die Temperatur um so viel zu erhöhen, als es die Beheizung
oder das Kochen erfordert.
-
Dies ist für alle Fälle ein Vorteil, ganz besonders aber bei einem
Eisenbahnzuge, einemLandfahrzeug oder einem Schiff, bei dem eine elektrische Beleuchtung
mit Niederspannung vorhanden ist. Da nach der Erfindung die zum Kochen erforderliche
elektrische Energie verhältnismäßig klein ist, so ist es nicht nötig, eine schwere
Sammlerbatterie vorzusehen, wie dies erforderlich wäre, wenn die ganze Heizwärme
durch elektrische Energie geliefert werden müßte.
-
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Abänderungen möglich. Beispielsweise
könnte bei einem Koch- oder Bratofen, wo es an sich vorteilhaft ist, sowohl die
Dampfrohre als auch die elektrischen Heizelemente in der ummantelten Innenkammer
anzubringen, der Dampf auch außerhalb der Kammer durchgeleitet sein, sei es durch
Rohre im Mantelraum oder auch durch unmittelbare Einleitung des Dampfes in den Mantelraum,
so daß in diesem Falle die Ausführung eines solchen Ofens der des Kochgefäßes nach
Abb. q. ähnlich sein würde. Andererseits können in gewissen Fällen die elektrischen
Heizglieder so angeordnet sein, daß sie die Dampftemperatur in der Vorrichtung dadurch
erhöhen, daß sie an die Dampfrohre Wärme abgeben oder aber, wenn der Dampf schon
trocken ist, daß die elektrischen Heizglieder auch unmittelbar an den Dampf Wärme
liefern.