DE3425135C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil mit den im Oberbegriff des Anspruchs genannten Merkmalen.

Aus der DE-AS 25 52 700 und der DE-OS 27 51 622 sind Verbundprofile bekannt, die aus zwei Leichtmetallprofilen bestehen, die beide form- oder kraftschlüssig mit einem Isolierkern verbunden sind. Dies hat zur Folge, daß sie sich in der Profillängsachse nicht gegeneinander verschieben können. Vor allem bei Verbundprofilen mit hoher Wärmedämmung tritt hierdurch jedoch der sogenannte Bi-Metalleffekt auf. Das äußere Leicht­ metallprofil dehnt sich unter Sonneneinstrahlung stärker aus als das innere Leichtmetallprofil, was zu unerwünschten Spannungen und zu Verzug des Verbundprofiles führt.

Zur Lösung dieses Problems ist es aus dem DE-GM 82 20 694, dem nächstliegenden Stand der Technik, bekannt, das innere Leicht­ metallprofil mit dem Isolierkern fest und das äußere in Längsrichtung, so zu verbinden, daß dieses sich bei Überschreiten einer bestimmten Längsschubspannung gegenüber dem Isolierkern verschiebt. Hierzu sind allerdings zwei Maßnahmen nötig. Zum ersten wird eine formschlüssige Verbindung zwischen dem als starre Leiste ausgebildeten Isolierkern und den beiden Leichtmetallprofilen durch Umbördeln von vorspringenden Stegen geschaffen. Zum zweiten werden dann noch durch Kleber Isolierleiste und Leichtmetallprofile verbunden, wobei der Kleber auf der Innenseite als sog. Festkleber und auf der Außenseite als nachgiebiger Haftkleber ausgebildet ist. Diese Maßnahmen sind zum einen sehr aufwendig und bedingen durch das Umbördeln auch einen nachträglichen Eingriff in das bereits zusammengesetzte Verbundprofil. Die Arbeitsvorgänge müssen hierbei außerdem zeitaufwendig nacheinander durchgeführt werden.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein stabiles Verbundprofil der in Rede stehenden Art so auszubilden, daß die unterschiedliche Verankerung der Längsstege der beiden Leichtmetallprofile im Isolierkern auf besonders einfache Weise erreicht wird.

Ausgehend von dem DE-GM 82 20 694 löst die Erfindung diese Aufgabe mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Sachanspruchs.

Das erfindungsgemäße Verbundprofil gewährleistet eine hohe Stabilität, ohne daß haftvermittelnde Schichten verwendet werden und ohne daß nachträgliche Verformungsmaßnahmen zum Umbördeln von Stegen oder dergleichen notwendig sind. Die Längsstege des äußeren Leichtmetallprofils besitzen eine glatte Oberfläche, so daß zwischen ihnen und dem Isolierkern in Profillängsrichtung nur eine kraftschlüssige Reibverbindung besteht, die bei entsprechender Erwärmung dem außenliegenden Leichtmetallprofil ein Dehnungsgleiten gegenüber dem Isolierkern ermöglicht. Durch entsprechende Querschnittsgestaltung der Längsstege kann der Reibschluß in Profillängsrichtung vermindert werden, ohne daß darunter die Gesamtstabilität des Verbundprofiles leidet. Der Reibschluß läßt sich auch durch Zugabe chemischer Gleitmittel verringern. Zwischen dem innenliegenden Leichtmetallprofil und dem Isolierkern besteht demgegenüber durch die Ausnehmungen in den Längsstegen eine formschlüssige Verankerung mit dem Isolierkern und damit ein stabiler fester Verbund. Die Ausnehmungen können durch Aufrauhen der Längsstegoberfläche, durch Einarbeitung von Kerben oder dergleichen erzielt werden.

Ein Freiheitsgrad besteht für das außenliegende Leichtmetallprofil nur in Richtung der Profillängsachse. In den anderen Richtungen sind beide Leichtmetallschalen zur Erzielung der notwendigen Stabilität fest mit dem Isolierkern verbunden. Die Leichtmetallprofile weisen dazu V-förmige, insbesondere schwalbenschwanzförmige Längsstege mit Hinterschneidungen auf, an denen sich der als Vergußmasse ausgebildete Isolierkern großflächig festkrallt. Als Vergußmasse wird hierbei eine Gieß- oder Schäummasse bezeichnet.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 ein teilweise aufgeschnittenes Verbund­ profil in perspektivischer Ansicht unter Darstellung des außenliegenden Leicht­ metallprofils,

Fig. 2 eine Variante zu Fig. 1 unter Dar­ stellung des innenliegenden Leichtmetall­ profils und

Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf ein Hohlprofil mit einem Rändelwerkzeug.

Fig. 1 und 2 zeigen ein Verbundprofil 1 mit jeweils einem außenliegenden Leichtmetallprofil 2 und einem innenliegenden Leichtmetallprofil 3, die als stranggepreßte Leichtmetallprofile, vorzugsweise aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, ausgebildet sind. Das Verbundprofil 1 dient als Rahmen für wärmeisolierte Fenster, Türen oder dergleichen. Das innenliegende Leichtmetallprofil 3 ist als Kastenprofil mit einer Nut 8 auf der Oberseite ausgebildet. Über Längsstege 5, 6 sind die beiden Leichtmetallprofile 2, 3 mit einem Isolierkern 4 verbunden, der die Leichtmetallprofile 2, 3 zur Unterbrechung der Wärmeleitung voneinander distanziert. Die Längsstege 5, 6 sind im Querschnitt V-förmig ausgebildet und weisen dabei quer zur Profillängsrichtung Hinterschneidungen auf, an denen sich der Isolierkern 4 unter Bildung einer formschlüssigen Verbindung festkrallt.

Wie Fig. 1 zeigt, besitzen die Längsstege 5 des außenliegenden Leichtmetallprofiles 2 eine glatte Oberfläche, so daß zwischen ihnen und dem Isolierkern 4 in Profillängsrichtung nur eine kraftschlüssige Verbindung besteht. Bei Erwärmung des außenliegenden Leichtmetallprofiles 2 und unter entsprechenden Dehnungsspannungen löst sich diese Verbindung, und das außenliegende Leichtmetallprofil 2 kann sich gegenüber dem Isolierkern 4 und dem innenliegenden Leichtmetallprofil 3 frei dehnen und bei Abkühlung wieder entsprechend schrumpfen. Dieser Freiheitsgrad besteht aber nur in Profillängsrichtung; in allen anderen Richtungen sind das außenliegende Leichtmetallprofil und der Isolierkern fest miteinander verbunden.

Zwischen dem innenliegenden Leichtmetallprofil 3 und dem Isolierkern 4 besteht nach allen Richtungen ein fester Verbund, der in Profillängsrichtung durch Ausnehmungen 7 in den Längsstegen 6 realisiert wird. Damit besteht auch in Profillängsrichtung eine feste, formschlüssige Verbindung. Die Ausnehmungen 7 werden vorzugsweise durch Rändeln der Längsstege 6 erzeugt.

Wie der obere Teil von Fig. 3 zeigt, werden bei der Profilherstellung das außenliegende Leichtmetallprofil 2 und das innenliegende Leichtmetallprofil 3 als geschlossenes Hohlprofil 9 stranggepreßt. Das innenliegende Leichtmetallprofil 3 und das außenliegende Leichtmetallprofil 2 sind dabei durch Verbindungsstege 11 miteinander verbunden und schließen zwischen sich eine Hohlkammer 10 zur späteren Aufnahme des Isolierkerns 4 ein. Nach Ausschäumen oder Ausgießen der Hohlkammer 10 werden die beiden Leichtmetallprofile 2, 3 durch Abreißen der Verbindungsstege 11 entlang von Kerben 12 voneinander getrennt. Die Verbindungsstege 11 können auch anders entfernt werden.

Im aufgeschnittenen Teil von Fig. 3 ist auch ein Rändelwerkzeug 13 dargestellt, das vor dem Ausschäumen durch die Hohlkammer 10 in Pfeilrichtung gezogen wird. Das Rändelwerkzeug 13 ist in der Hohlkammer 10 durch Walzen 14, 15 geführt, die mit den Längsstegen 5, 6 in Eingriff stehen. Die Walzen 14 formen dabei in die Längsstege 6 des innenliegenden Leichtmetallprofils die Ausnehmungen 7 ein, während die Walze 15 sich an den Längsstegen 5 des außenliegenden Leichtmetallprofils 2 abstützt, ohne diese zu verformen.

Claims (1)

1. Wärmegedämmtes Verbundprofil für Fensterrahmen, Türrahmen oder dergleichen, bestehend aus zwei im Abstand voneinander angeordneten und durch einen Isolierkern miteinander verbundenen Leichtmetallprofilen, vorzugsweise Strangpreßprofilen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, die an ihren einander zugekehrten Seiten in den Isolierkern eingreifende, hinterschnittene Längsstege aufweisen, von denen die des innenliegenden Leichtmetallprofils fest und die des außenliegenden Leichtmetallprofils bei Überschreiten einer bestimmten Schubspannung längsverschieblich in dem Isolierkern verankert sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkern (4) aus einer den Zwischenraum zwischen den beiden Leichtmetallprofilen (2, 3) satt ausfüllenden Vergußmasse gebildet ist und daß die Längsstege (6) des innenliegenden Leichtmetallprofiles (3) mit eine formschlüssige Verankerung im Isolierkern (4) bewirkenden Ausnehmungen (7) versehen sind, wogegen die Längsstege (5) des außenliegenden Leichtmetallprofils (2) unverändert im Isolierkern (4) eingegossen sind.