DE3424976A1 - Zubereitung fuer die behandlung von diarrhoe - Google Patents
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine für die symptomatische Behandlung der Diarrhö geeignete Zubereitung, sie betrifft insbesondere
eine Zubereitung für die temporäre Verminderung der Anzeichen und Symptome der Diarrhö.
Diarrhö liegt vor bei abnorm häufigem Stuhlgang und in einer abnorm großen täglichen Gesamtmenge, wobei der Stuhlgang wäßrig,
schaumig, schleimig oder durch Blut gefärbt ist. Diese Störungen der Dickdarmfunktion können auf triviale oder
schwerwiegende Störungen zurückzuführen sein und sie treten häufig auf bei Menschen jeden Alters. Der Diarrhö geht häufig ein
Unwohlsein im Abdomenbereich voraus und ihr können schmezhafte Analspasmen folgen. Zu den Ursachen für die Diarrhö gehören
eine nicht einwandfreie Ernährung, Arzneimittel, Bakterien oder eine Parasiteninfektion oder ein Parasitenbefall, eine
organische Erkrankung, eine systemische Erkrankung oder Störungen der Persönlichkeit und Emotionen.
Dextromethorphan ist eine altbekannte Verbindung, die bisher als Antihustenmittel verwendet wurde. Sie ist in einer großen
Vielzahl von Produkten zur Linderung des Hustens, insbesondere in Form des Hydrobromids, rezeptfrei (OTC) und rezeptpflichtig
(Rx) (Drhältl ich.
In der US-PS 4 316 493 ist angegeben, daß Dextromethorphan
brauchbar ist für die temporäre Linderung von Schmerzen.
Die wissenschaftliche Basis für diesen Effekt, der bisher
noch nicht völlig geklärt ist, scheint die zu sein, daß Dextromethorphan auf Enkephalin-Rezeptoren einwirkt, die mit
Schmerzen in Verbindung stehen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Zubereitung für die temporäre Verminderung der Anzeichen und Symptome der
Diarrhö bei Menschen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine antidiarrhotisch wirksame Menge Dextromethorphan oder
eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger enthält.
Dextromethorphan (d-3-Methoxy-N-methylmorphinan) ist an sich
bekannt als Hustenunterdrückungsmittel (Antihustenmittel) und im Handel erhältlich (vgl. z.B. die US-PS 2 676 177 und Hafliger
et al, "HeIv. Chim. Acta", 39, 2053 (1956)). Das Hydrobromidsalz
von Dextromethorphan wird in großem Umfange kommerziell verwendet als rezeptfreies (OTC), oral zu verabreichendes
Antihustenmittel. Es wird auch als Antihustenmittel in Kombination mit Antihistaminen und Dekongestantien in rezeptpflichtigen
(Rx) Produkten für Kältearzneimittel verwendet.
Dextromethorphan kann erfindungsgemäß in täglichen Dosierungsmengen zwischen etwa 5 und etwa 100 0 mg, vorzugsweise zwischen
etwa 10 und etwa 500 mg, je nach Alter und Gewicht und je nach Schwere der Diarrhö der zu behandelnden Person verwendet werden.
Eine typische tägliche Dosierungsmenge, die für einen Menschen geeignet ist, variiert zwischen etwa 10 und etwa 300 mg, vor-
zugsweise zwischen etwa 20 und etwa 20 0 mg. So beträgt beispielsweise
eine typische Dosierungsmenge Dextromethorphanhydrobromid, die wirksam ist zur temporären Herabsetzung der
Anzeichen und Symptome, die mit der Diarrhö einhergehen, bei einem erwachsenen Menschen etwa 20 bis etwa 50 mg, verabreicht
in gleichen Dosen ein- bis viermal pro Tag.
Für die therapeutische Verwendung wird Dextromethorphan normalerweise
in Form einer pharmazeutischen Zubereitung in der Grundform oder in Form eines Additionssalzes mit einer pharmazeu
tisch akzeptablen Säure und in Kombination mit einem dafür geeigneten pharmazeutisch verträglichen Träger verabreicht. Zu
solchen Additionssalzen gehören diejenigen mit Chlorwasserstoff säure, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure
und Maleinsäure und vorzugsweise das Hydrobromid.
In bestimmten Fällen können weitere pharmakologisch aktive
Verbindungen, die als für die Behandlung der Diarrhö geeignet bekannt sind, in der Zubereitung enthalten sein, wie z.B.
Kaolin, Pectin, Bakterienkulturen, wie z.B. von Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus bulgaricus, Wismutsubsalicylat,
Wismutsubnitrat und Calciumhydroxid und Attapulgit. Zweckmäßig wird die Zubereitung in einer Dosierungseinheitsform
hergestellt, die geeignet ist für die gewünschte Art der Verabreichung,
beispielsweise in Form einer Tablette, einer Kapsel, einer solchen vom verzögerten Freisetzungs-Typ, in
Form einer oralen Suspension oder in Form einer geeigneten Formulierung für die konventionelle oder topische Verabrei-
chung mit anha] tender (verzögerter) !''reiset :zuncj .
Die pharmazeutischen Zubereitungen können in einer für die orale Verwendung geeigneten Form vorliegen, beispielsweise
als Tabletten, Pastillen, wäßrige oder ölige Suspensionen, dispergierbare Pulver oder Körnchen, Emulsionen, harte oder
weiche Kapseln oder Sirupe oder Elixiere. Die für die orale Verwendung bestimmten Zubereitungen können nach irgendeinem
bekannten Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen hergestellt werden und diese Zubereitungen können
ein oder mehr Agentien enthalten, die ausgewählt werden aus der Gruppe der Süßungsmittel, geschmacksgebenden Mittel, Färbemittel
und Konservierungsmittel, um ein pharmazeutisch gefälliges und schmackhaftes Präparat zu ergeben. Tabletten enthalten
den aktiven Bestandteil (Wirkstoff) im Gemisch mit nicht-toxischen, pharmazeutisch verträglichen Exzipienten,
die für die Herstellung von Tabletten geeignet sind. Diese Exzipienten können sein inerte Verdünnungsmittel, wie z.B.
Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat oder Natriumphosphat; Granulier- und Desintegriermittel, wie
z.B. Maisstärke oder Alginsäure; Bindemittel, wie z.B. Stärke, Gelatine oder Akaziengummi; und Gleitmittel, wie z.B. Magnesiumstearat
oder Stearinsäure. Die Tabletten können unbeschichtet sein oder sie können nach bekannten Verfahren beschichtet
werden, um die Desintegration und Absorption im Gastrointestinaltrakt zu verzögern und dadurch eine über einen langen
Zeitraum anhaltende Wirkung zu erzielen.
Zubereitungen für die orale Verwendung können auch in Form
von harten Gelatinekapseln vorliegen, in denen der aktive Bestandteil (Wirkstoff) mit einem inerten festen Verdünnungsmittel,
wie z.B. Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin,
gemischt ist, oder sie können in Form von weichen Gelatinekapseln vorliegen, in denen der aktive Bestandteil (Wirkstoff)
mit einem Ölmedium, wie z.B. Erdnußöl, flüssigem Paraffin oder Olivenöl, gemischt ist.
Wäßrige Suspensionen enthalten die wirksamen Bestandteile (Wirkstoffe) im Gemisch mit Exzipienten, die für die Herstellung
von wäßrigen Suspensionen geeignet sind. Solche Exzipienten sind Suspendiermittel, wie z.B. Natriumcarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon, Traganthgummi und Akaziengummi;
Dispergier- oder Netzmittel, wie z.B. in der Natur vorkommende Phosphatide, wie Lecithin, oder Kondensationsprodukte eines Alkylenoxide mit Fettsäuren, wie z.B. Polyoxyethylenstearat,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, wie z.B. Heptadecaethylenoxyketanol,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Partialestern, die von Fettsäuren und einem Hexit abgeleitet
sind, wie z.B. Polyoxyethylensorbitolinonooleat, oder
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Partialestern, die von Fettsäuren und Hexitanhydriden abgeleitet sind, wie z.B.
Polyoxyethylensorbitanmonooleat. Die wäßrigen Suspensionen können auch ein oder mehr Konservierungsmittel, wie z.B.
Ethyl- oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat, ein oder mehr Färbe-
mittel, ein oder mehr geschmacksgobonde Mittel (Aromastoffo)
und ein oder mehr Süßungsmittel, wie z.B. Saccharose, Saccharin oder Natrium- oder Calciumcyclamat, enthalten.
Dispergierbare Pulver und Körnchen, die für die Herstellung einer wäßrigen Suspension durch Zugabe von Wasser geeignet
sind, enthalten den aktiven Bestandteil (Wirkstoff) im Gemisch mit einem Dispergier- oder Netzmittel, Suspendiermittel und
einem oder mehr Konservierungsmitteln. Beispiele für geeignete Dispergier- oder Netzmittel und Suspendiermittel sind
diejenigen, wie sie oben bereits erwähnt sind. Es können auch weitere Exzipienten, wie z.B. Süßungsmittel, Aromastoffe und
Färbemittel, vorhanden sein.
Sirupe und Elixiere können mit Süßungsmittoln, wie z.B. Glycerin,
Sorbit oder Saccharose, formuliert sein. Diese Formulierungen können auch ein Demulgens, ein Konservierungsmittel
und Aromastoffe und Färbemittel enthalten.
Die pharmazeutischen Zubereitungen können tablettiert oder anderweitig formuliert werden, so daß sie auf jeweils 1QO
Gew.-Teile der Zubereitung zwischen 5 und 9 5 Gew.-Teile, vorzugsweise zwischen 25 und 85 Gew.-Teile des aktiven Bestandteils
(Wirkstoffes) enthalten. Die Dosierungseinheitsform enthält im allgemeinen zwischen etwa 10 und etwa 500 mg dos
aktiven Bestandteils (Wirkstoffes) der oben angegebenen Formel.
Aus der vorstehenden Formulierungsdiskussion geht hervor, daß die erfindungsgemäße Zubereitung vorzugsweise oral -verabreicht
wird.
Die wissenschaftliche Basis für den oben angegebenen Effekt ist noch nicht völlig geklärt, es wird jedoch angenommen,
daß Dextromethorphan seine antidiarrhotische Aktivität ausüben kann, indem es auf spezifische Enkephalin-Rezeptoren im
Körper, insbesondere im Gastrointestinalbereich, einwirkt. Es wird angenommen, daß die Enkephalinrezeptoren in Zusammenhang
stehen mit der Hypermotilität und den Schmerzen des Gastrointestinaltrakts, einem verursachenden Faktor der
Diarrhö.
Claims (3)
1. Zubereitung für die temporäre Verminderung der Anzeichen
und Symptome der Diarrhö bei Menschen, gekennze ich net durch eine antidiarrhotisch wirksame Menge Dextromethorphan
oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine weitere pharmakologisch aktive Antidiarrhö-Komponente
enthält.
3. Zubereitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere, pharmakologisch aktive Antidiarrhö-Komponente
ausgewählt wird aus Kaolin, Pectin, einer Bakterienkultur von Lactobacillus acidophilus, einer Bakterienkultur von
Lactobacillus bulgaricus, Wismutsubsalicylat, Wismutsubnitrat,
Calciumhydroxid und Attapulgit.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
FR8410396A FR2566664A1 (fr) | 1984-06-29 | 1984-06-29 | Composition utile au traitement de la diarrhee contenant du dextromethorphan |
DE19843424976 DE3424976A1 (de) | 1984-06-29 | 1984-07-06 | Zubereitung fuer die behandlung von diarrhoe |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3424976A1 true DE3424976A1 (de) | 1986-01-16 |
Family
ID=25822688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19843424976 Withdrawn DE3424976A1 (de) | 1984-06-29 | 1984-07-06 | Zubereitung fuer die behandlung von diarrhoe |
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DE (1) | DE3424976A1 (de) |
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DK153442C (da) * | 1985-10-14 | 1988-12-19 | Poul Bachmann | Middel, baseret paa pektinholdigt materiale, til behandling og forebyggelse af diarre hos mennesker og dyr |
AUPM596894A0 (en) * | 1994-05-30 | 1994-06-23 | Hybrid Scientific Pty Ltd | Composition for treating gastrointestinal disorders - a combination of bismuth salts plus lactobacillus or bifidobacteria species bacteria for treating gastrointestinal disorders |
-
1984
- 1984-06-29 FR FR8410396A patent/FR2566664A1/fr active Pending
- 1984-07-06 DE DE19843424976 patent/DE3424976A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
---|---|
FR2566664A1 (fr) | 1986-01-03 |
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