DE3424912A1

DE3424912A1 - Elektronisch kontrolliertes bremsbetaetigungssystem

Info

Publication number: DE3424912A1
Application number: DE19843424912
Authority: DE
Inventors: Hans-Christof 6234 Hattersheim Klein
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1984-07-06
Filing date: 1984-07-06
Publication date: 1986-01-16

Description

Elektronisch kontrolliertes Bremsbetätigungssystem
Die Erfindung bezieht sich auf ein für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Straßenfahrzeuge, vorgesehenes elektronisch kontrolliertes und hilfsenergieversorgtes Bremsbetätigungssystem, das mit einem über Druckmittelleitungen mit den Radbremsen verbundenen Bremsdruckgeber ausgerüstet ist, das ferner über Sensoren zur Aufnahme von Bremssignalen und zur Ermittlung des Raddrehverhaltens sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit oder entsprechender Referenzgrößen verfügt und das elektronische Schaltkreise zur Aufbereitung, Verarbeitung und logischen Verküpfung der Sensorsignale und zur Erzeugung von elektrischen Steuersignalen aufweist, mit denen der Bremsdruck in den Radbremsen steuerbar ist.
Durch die deutsche Offenlegungsschrift 29 26 017 ist bereits ein Bremsbetätigungssystem bekannt, bei dem mit Hilfe des Bremssignals elektrische Steuersignale erzeugt und einer elektrischen Steuerungslogik zugeführt werden, die außerdem mit induktiven Radsensoren, mit einem am Fahrzeug installierten Verzöyerungsmesser und mit den hydraulischen Bremsdruck in den Radbremsen aufnehmenden Sensoren elektrisch verbunden ist. In Abhängigkeit von diesen Informationerl erzeugt dann die Steuerungslogik ein eblektrisches Steuersignal, das einem Elektromotor zugeführt wird, der wiederum mit einem Druckmodulator verbunden ist, dessen elektromotorisch verstellbarer Kolben den hydraulischen Druck in der angeschlossenen Radbremse bestimmt. Nachteilig ist, daß bei einer Störung im elektrischen System oder bei Ausfall der elektrischen Energieversorgung die Bremsanlage wirkungslos wird, weil die Bremsenergie ausschließlich elektrisch aufgebracht wird. Aus diesem Grunde müssen alle funktionswichtigen Teile redundant vorhanden sein, und/oder es wird ein Notbremsensystem benötigt. Der erforderliche Aufwand wird dadurch erheblich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektronisch kontrolliertes Bremsbetätigungssystem vorzuschlagen, in dem einerseits - je nach Ausführungsart -die Bremsenergie in Form von elektrischer Energie, hydraulischer oder pneumatischer Energie oder durch Anschluß an ein Unterdruckversorgungssystem zur Verfügung gestellt werden kann und die andererseits auch bei Ausfall der Energiequelle und/oder der elektronischen Steuerung eine zuverlässige Notbremsung, ggf. unter Verzicht auf eine Bremskraftverstarkung oder eine Bremsdruckregelung, gewährleistet. Das Bremsbetätigungssystem sollte sich in weiten Grenzen an die jeweiligen Gegebenheizen, insbesondere an das vorhandene Hilfsenergieversorgungssystem, anpassen lassen, z.B. an das für Kraftfahrzeuge ohnehin benötigte elektrische Versorgungssystem, zu dem auch ein elektrischer Energiespeicher gehört.
Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe durch ein Bremsbetätigungssystem der eingangs genannten Art lösen läßt, dessen Weiterbildung darin besteht, daß in einem oder in mehreren Druckmittelwegen von dem Bremsdruckgeber zu den Radbremsen Bremsdruckerzeuger eingefügt sind, die in der Grundstellung oder Ruhelage, d.h.
bei nichtbetätigter Bremse oder bei Ausfall der Hilfsenergie, auf Durchlaß geschaltet sind und mit denen bei Bremsbetätigung in den angeschlossenen Radbremsen in Abhängigkeit von den elektrischen Steuersignalen Bremsdruck aufbaubar und variierbar ist.
Zum Antrieb der Bremsdruckerzeuger läßt sich z.B. ein elektromechanisches System mit elektronisch steuerbaren Elektromotoren verwenden. In der Grundstellung und Ruhelage, die der Druckerzeuger auch bei Stromausfall einnimmt, ist der Bremsdruckgeber, der z.B. als pedalbetätigter Einfach- oder Tandem-Hauptzylinder ausgebildet sein kann, über die auf Durchlaß geschalteten Druckmittelwege durch die Bremsdruckerzeuger hindurch hydraulisch mit den Radbremsen verbunden.
Nach einer Ausführungsart der Erfindung enthalten die Bremsdruckerzeuger einen mit einem Antrieb versehenen, in einem Zylinder verschiebbaren Kolben, der einen mit einer oder mit mehreren Radbremsen verbundenen Arbeitsraum begrenzt und mit dem in Abhängigkeit von den elektrischen Steuersignalen das Volumen des Arbeitsraumes und damit der Bremsdruck in den angeschlossenen Radbremsen variierbar ist. Eine entsprechende Tandem-Kolbenanordnung in der Bauweise der bekannten Tandem-Hauptzylin der ist ebenfalls möglich.
Nach einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung unterbricht bei Bremsbetätigung der Kolben des Bremsdruckerzeugers den Druckmitteldurchfluß vom Bremsdruckgeber zur Radbremse und übernimmt die Bremsdrucksteuerung in den angeschlossenen Radbremsen.
Der durch die Betätigung des Bremsdruckgebers aufgebaute hydraulische Druck wird nach einer weiteren Ausführungsart der Erfindung mit Hilfe von Drucksensoren als Bremssignal aufgenommen und in entsprechende elektrische Signale umgewandelt, die den elektronischen Schaltkreisen zuführbar sind und die nach logischer Verknüpfung mit den anderen Sensorsignalen zu Steuersignalen führen, mit denen der Antrieb der einzelnen Bremsdrucksensoren betätigt und damit der Bremsdruck in den Radbremsen auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
Durch die der Elektronik zur Verfügung gestellten Sensorsignale, die sowohl Informationen über den Bremse daldruck und damit über die vom Fahrer gewünschte Bremskraft als auch über das Drehverhalten der einzelnen Räder enthalten, sowie wegen der elektronischen Erzeugung und Einstellung des hydraulischen Bremsdruckes, läßt sich das erfindungsgemäße Bremsbetätigungssystem als Bremskraftverteiler und auch als Schlupfregler verwenden.
Einige weitere Ausführungsarten des erfindungsgemäßen Systems sind in den beigefügten Unteransprüchen beschrieben.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung anhand der beigefügten Abbildungen von Ausführugsbeispielen der Erfindung hervor.
Es zeigen in schematisch vereinfachter Darstellung Fig. 1 das hydraulische und elektrische Schaltbild eines Bremsbetätigungssystems nach der Erfindung mit elektromechanisch angetriebenen Bremsdruckerzeugern und Fig. 2 in gleicher Darstellungsart, jedoch nur in Teildarstellung, eine weitere Ausführungsart der Erfindung mit Unterdruck als Energiequelle für den Antrieb der Bremsdruckerzeuger.
In dem Bremsbetätigungssystem nach Fig. 1 sind die Vorderrader VL,VR und die Hinterräder HL,HPx eines Kraftfahrzeuges diagonal an einen Bremsdruckgeber 1, der als Tandem-Hauptzylinder ausgebildet ist1 angeschlossen. Jeder der beiden Bremskreise 2,3 steht also mit einem Vorderrad und einem Hinterrad hydraulisch in Verbindung.
Die Bremspedalkkraft ist durch einen Pfeil F symbolisiert. Zwischen dem Bremspedal und dem Hauptzylinder 1 ist ein hydraulischer oder ein Unterdruck-Bremskraftverstarker 4 eingefügt.
In den Druckrnittelwegen von dem Hauptzylinder 1 zu den Radbremsen der beiden Vorderräder VL,VR ist jeweils ein individueller Bremsdruckerzeuger 5,6 angeordnet. Zu den Hinterrädern HL,HR führen die Druckmittelkreise 2,3 über einen gemeinsamen Bremsdruckerzeuger 7, dessen hydraulischer Teil nach Art eines Tandem-Hauptzylinders ausgebildet ist.
Ferner sind noch elektronische Schaltkreise 8 vorhanden, die über Drucksensoren 9,10 mit den Bremskreisen 2,3 in Verbindung stehen. Die Drucksensoren enthalten, was im Detail nicht gezeigt ist, Wandler, mit denen der gemessene Druck in ein entsprechendes elektrisches Signal, das von den Schaltkreisen 8 verarbeitet werden kann, umgewandelt wird. Von dem Hauptzylinder 1 zu den Drucksensoren 9,10 führt jeweils eine liydraulikleitung, während die Ausgänge der Sensoren 9,10 mit den Schaltkreisen 8 über Signalleitungen verbunden sind. In Fig. 1 sind die hydraulischen Leitungen mit Doppellinien, die Signalleitungen dagegen mit einfachen Linien symbolisiert.
Die elektronischen Schaltkreise 8 sind außerdem mit radindividuellen Sensoren S1 - S4 verbunden, die in Richtung der Pfeile Informationen über das Raddrehverhalten in die Schaltkreise 8 einspeisen. Über einen elektrischen Arbeitskontakt 11, der bei Bremsbetätigung geschlossen wird und dessen Funktion beispielsweise der Bremslichtschalter BLS übernehmen kann, wird außerdem di Bremsbetätigung über den Eingang BLS den elektronischen Schaltkreisen 8 signalisiert. Erforderlichenfalls könnten noch weitere Sensoren, z.B. Translationssensoren, Informationen über den Fahrzustand einspeisen; dies ist in Fig. 1 durch den Eingang S7 angedeutet.
Nach elektronischer Aufbereitung, Verarbeitung und logischen Verknüpfung der Sensorsignale S1 - S4 mit den Bremssignalen 85 und S6, die den Drucksensoren 9<10 entnommen sind, sowie unter Einbeziehung des Bremsbetätigungssignals BLS werden mit Hilfe der elektronischen Schaltkreise 8 elektrische Steuersignale erzeugt und über die Ausgangsleitungen Al - A3 zu den Antrieben 12, 13,14 der Bremsdruckerzeuger 5,6,7 weitergeleitet. Die Elektronik 8 kann durch festverdrahtete Schaltkreise oder durch programmierbare Schaltungen, wie Microcomputer, realisiert werden.
Die Bremsdruckerzeuger 5 und 6 besitzen in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Stufenkolben 15,16, der in der Ruhestellung durch eine Rücksteilfeder 17,18 in einer Endstellung gehalten wird, in der ein ungehinderter Durchgang von Hydraulikmittel von dem Hauptzylinder 1 zu dem jeweiligen Vorderrad VL,VR möglich ist. In dieser Position bestimmt der Hauptzylinder 1 den Bremsdruck.
Sobald die Steuersignale den Antrieb 12,13 der Bremsdruckerzeuger 5 bzw. 6 in Betrieb setzen und dadurch den Stufenkolben 15,16 aus der gezeigten Endposition verschieben, werden die Druckmittel-Eingänge 19,20 der Bremsdruckerzeuger 5,6 geschlossen bzw. die Verbindung der Arbeitsräume 21,22 mit dem Hauptzylinder 1 unterbrochen, so daß nunmehr der Bremsdruckverlauf in den angeschlossenen Radbremsen der Vorderräder VL,VR ausschließlich von der Stellung der Stufenkolben 15,16 abhängig wird. Mit hilfe der elektromechanischen Antriebe 12,13, die wiederum über die Eingänge A1,A2 gesteuert werden, wird nunmehr der Bremsdruck in den angeschlossenen Radbremsen aufgebaut und variiert. Die Bremsenergie wird dabei über Antriebe 12,13 der Bremsdruckgeber 5,6 zur Verfügung gestellt und beispielsweise dem Fahrzeugakkumulator bzw. dem elektrischen Versorgungssystem des Fahrzeugs entnommen.
An den Rückseiten der Kolben 15,16 bzw. des im Durchmesser größeren Abschnitts dieser Stufenkolben befinden sich Ringkammern 23,24, die in jeder Position der Kolben mit dem Hauptzylinder 1 hydraulisch in Verbindung bleiben. Über diese Ringkammern 23,24 wird bei Brelasbetätigung und Verschieben der Stufenkolben 15,16 dem Hauptzylinder 1 und über diesen dem Fahrer die Bewegung des Stufenkolbens 15,16 signalisiert und dadurch ein Pedalweg simuliert.
Bei einer Bremsbetätigung werden in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel über den Kontakt 11 und den Signalweg BLS, der Elektronik 8 und den Ausgängen Al - A3 die Elektromotoren der Antriebe 12,13,14 aktiviert und sodann in Abhängigkeit von den Bremssignalen, die über die Drucksensoren 9,10 der Elektronik 8 vermittelt werden, die Kolben 15,16,25,26 verschoben.
Der im Druckmittelweg zu den I-linterrädern HL,HR eingefügte Bremsdruckerzeuger 7 unterscheidet sicll von den Druckcrzeugern 5,6 vor allem durch die Hintereinanderschaltung der beiden Kolben 25,26. Über den gemeinsamen 2\Antrieb 14 wird somit gleichzeitig Bremsdruck über hy draulisch getrennte Wege in den angeschlossenen Radbremsen der Hinterräder HR,HL erzeugt. Zu Beyinn der Kolbenbewegung wird auch im Bremsdruckerzeuger 7 zunächst der Eingang bzw. der Druckmittelweg von dem Hauptzylinder 1 zu den Radbremsen verschlossen.
Rückstellfedern 27,28, die die gleiche Funktion wie die beschriebenen Federn 17,19 besitzen, sind ebenfalls im Bremsdruckerzeuger 7 vorhanden. Eine Ringkammer an der Kolbenrückseite ist bei dem Bremsdruckgeber 7 entbehrlich, weil ein Pedalweg bereits durch die Kammern 23,24 simuliert wird.
Anstelle des Tar3dem-Bremsdruckerzeugers 7 könnten selDstverständlich auch zwei separate, den Bremdruckerzeugern 5,6 gleichende Vorrichtungen verwendet werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem beschriebenen Bremsbetätigungssystem lediglich durch die Ausbildung des Bremsdruckerzeugers, der verwendeten Hilfsenergie und der Steuerungsmittel. Anstelle der elektromechanisch angetrIebene Bremsdruckerzeuger 5,6,7 nach Fig. 1 wird in der Ausführungsart nach Fig. 2 ein Bremsdruckerzeuger 29 verwendet, bei dem ein Stufenkolben 30, der dem Stufenkolben 15,16 gleicht, mit hilfe eines Unterdruck-Servogerätes 31 verstellbar ist. Der Bremsdruckerzeuger entspricht in seinem Aufbau einem bekannten aus Servogerät und Hauptzylinder bestehenden Unterdruck-ßremskr:aftversLärker. Das Servogerät 31 setzt sich hier aus einem beidseitig geschlossenen Vakuumzylinder zusammen, der durch eine Membran 32 oder einen Kolben in zwei Kammern 33,34 unterteilt wird. Eine Druckdifferenz zwischen den Kammern 33 und 34 -führt zu einer Verschiebung des Kolbens bzw. der Membran 32, wodurch ueber die Kolbenstange 35 eine Verstellkraft auf den Stufenkolben 30 ausgeübt wird. Die Kammer 34 ist ständig mit der Unterdruckquelle verbunden. In die Kammer 33 wird dagegen mit Hilfe eines Mehrwegeventiles 36, hier eines eiektromagnetisch betätigbaren 3/3-Wegeventils eine Verbindung mit der Unterdruckquelle "Vac" oder mit der Außenluft über den Anschluß "Luft" hergestellt oder es wird die Kammer in der Mittelstellung des Ventils 36 sowohl von der Vakuumquelle als auch von der Außenluft abgetrennt.
Die Ringkammer 38 und der Arbeitsraum 37 haben die gleiche Funktion wie die entsprechenden Bauteile 23,24 bzw.
21,22 der Bremsdruckerzeuger 5,6 in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 1.
Nach einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsart der Erfindung ist es vorgesehen, zum schnelleren Druckausgleich über ein weiteres Ventil oder eine weitere Ventil-Schaltposition eine direkte Verbindung zwischen der Unterdruckkammer 34 und der Außenluft herzustellen.
Die Druckmittelwege zu den nicht eingezeichneten Hinterradbremsen und der zweiten Vorderradbremse sind in Fig.
2 durch Pfeile symbolisiert. Es kann auch hierbei eine Diagonalaufteilung mit gleichphasiger Regelung des Bremsdruckes an der Hinterachse, wie dies anhand der Åusführmlgsart nach Fig. 1 erläutert wurde, oder eine beliebige andere Bremskreisaufteilung gewählt werden.
Ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb anstelle des beschriebenen elektromechanischen Antriebs, vgl.
Fig. 1, oder des Unterdruck-Antriebs, vgl. Fig. 2, läßt sich ebenfalls zur Verwirklichung der beschriebenen Bremsanlage einsetzen. Daraus wird deutlich, daß sich das erfindungsgemäße Bremsbetätigungssystem in weiten Grenzen an die jeweiligen Gegebenheiten und vor allem an die ohnehin in einem Fahrzeug vorhandenen Energieversorgungs- und Speichersysteme anpassen läßt. Dies ist u.a.
im Hinblick auf einen möglichst geringen Herstellungsaufwand von großer Bedeutung.

Claims

Patentansprüche 1. Elektronisch kontrolliertes, hilfsenergieversorgtes Bremsbetätigungssystem für Fahrzeuge, insbesondere für Straßenfahrzeuge, mit einem Bremsdruckgeber, der über Druckmittelleitungen mit den Radbremsen verbunden ist, mit Sensoren zur Aufnahme von Bremssignalen und zur Ermittlung des Raddrehverhaltens sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit oder entsprechender Referenzgrößen sowie mit elektronischen Schaltkreisen zur Aufbereitung, Verarbeitung und logischen Verknüpfung der Sensorsignale und zur Erzeugung von elektrischen Steuersignalen, mit denen der Bremsdruck in den Radbremsen steuerbar ist, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß in einem oder in mehreren Druckmittelwegen (2,3) von dem Bremsdruckgeber (1) zu den Radbremsen Bremsdruckerzeuger (5,6, 7,29) eingefügt sind, die in der Grundstellung oder Ruhelage, d.h. bei nichtbetätigter Bremse oder bei Ausfall der Hilfsenergie, auf Durchlaß geschaltet sind und mit denen bei Bremsbetätigung in den angeschlossenen Radbremsen in Abhängigkeit von den elektrischen Steuersignalen Bremsdruck aufbaubar und variierbar ist.
2. Rrmsbetätigungssystem nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (5,6,7,29) mindestens einen mit einem Antrieb versehenen, in einem Zylinder verschiebbaren Kolben (15,16,25,25,30) aufweisen, der einen mit mindestens einer Radbremse verbundenen Arbeitsraum (21,22,27, 28,37) begrenzt und mit dem in Abhängigkeit von den elektrischen Steuersignalen das Volumen des Arbeitsraumes variierbar ist.
3. Bremsbetätigungssystem nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Bremsdruckerzeuger (7) in der Bauweise eines Tandem-Hauptzylinders ausgebildet ist und zwei hintereinander angeordnete Kolben (25,26) enthält, die zwei Arbeitsräume (27,28) begrenzen, an die über hydraulisch getrennte Kreise jeweils eine oder mehrere Radbremsen angeschlossen sind.
4. Bremsbetätigungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß bei Bremsbetätigung die Kolben (15,16,25,26,30) den Druckmitteldurchfluß von dem Bremsdruckgeber (1) zur Radbremse unterbrechen und die Bremsdrucksteuerung in den angeschlossenen Radbremsen übernehmen.
5. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß in den Druckmitelkreisn (2,3) des Bremsdruckgebers (1) Drucksensoren (9,10) eingefügt und über elektrische Signalleitungen mit den elektronischen Schaltkreisen (8) verbunden sind.
6. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (5,6,29) jeweils über eine zusätzliche, von der Rückseite des Kolbens (15,16, 30) begrenzte Kammer (23,24,38) verfügen, die ständig mit dem Bremsdruckgeber (1) hydraulisch verbunden ist, die die Bewegung des Kolbens über den Bremsdruckgeber (1) auf das Bremspedal überträgt und die zur Pedalwegsimulation dient.
7. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß als Sensoren ( S1 -S4) zur Messung des Raddrehverhaltens und zur Erzeugung einer der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechenden Referenzgröße induktive Meßwertaufnehmer an einigen oder an allen Fahrzeugrädern angeordnet sind.
8. Bremsbetätigungssystem nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß zusätzlich ein Sensor (S7) zur Messung der Translationsverzögerung des Fahrzeugs vorhanden ist, dessen Ausgangssignale über die elektronischen Schaltkreise (8) mit den Signalen der Radsensoren (S1 - 54) logisch verknüpft sind.
9. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Bremsdruckgeber (1) als hilfskraftunterstützer lIauptzylinder ausgebildet ist.
10. Brensbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Hauptzylinder als Tandem-Hauptzylinder ausgebildet ist, an dessen beide Bremskreise (2,3) die Radbremsen in diagonaler Aufteilung angeschlossen sind.
11. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß mit Hilfe je eines mit einem Vorderrad (VL,VR) verbundenen Bremsdruckerzeugers (5,6,29) der Bremsdruck an den Vorderrädern individuell und mit Hilfe eines Tandem-Bremsdruckerzeugers (7) der Bremsdruck an den Hinterrädern (HL,HR) synchron steuerbar ist.
12. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gek e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (5,6,7,29) sowohl zur Steuerung der Bremskraftverteilung auf die Vorder- und Hinterräder (VL,VR,HL,R) als auch zur Regelung des Brems- und/oder Anfahrschlupfes vorgesehen sind.
13. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (5,6,7) mit einem elektromechanischen Antrieb (12,13,14) ausgerüstet sind, wobei die Hilfsenergie in Form von elektrischer Energie dem elektrischen Energieversorgungssystem des Fahrzeugs entnehmbar ist.
14. Bremsbetätigungssystem nach Anspruch 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß als Antrieb (12, 13,14) der einzelnen Bremsdruckerzeuger (5,6,7) Elektromotoren vorgesehen sind, die mit Hilfe eines Bremsbetätigungssignals, z.B. mit Hilfe des Bremslichtschalters (BLS), bei Beginn der Bremsung einschaltbar und mit Hilfe der der elektrischen Steuersignale verstellbar sind.
15. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (29) mit einem hydraulischen oder pneumatischen Antrieb (31) ausgerüstet sind, der über elektromagnetisch oder elektromotorisch betätigbare Mehrwegeventile (36) steuerbar ist, denen die mit Hilfe der elektronischen Schaltkreise (8) erzeugten elektrischen Steuersignale zuführbar sind.
16. Bremsbetätigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (29) mit Antrieben (31) ausgerüstet sind, die zur Fremdenergieversorgu ng an eine Unterdruckquelle (Vac) anschließbar ist.
17. Bremsbetätigungssystem nach Anspruch 16, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Bremsdruckerzeuger (29) in der Bauweise eines mit einem Unterdruckverstärker kombinierten Hauptzylinders oder Tandem-Hauptzylinders ausgebildet sind, wobei der Unterdruck in den Arbeitskammern (33,34) des Unterdruck-Betätigungssystems mit Hilfe elektrisch, z.B.

elektromotorisch oder elektromagnetisch, umschaltbarer Mehrwegeventile (36), die an die elektrischen Schaltkreise (8) angeschlossen sind, variierbar ist.