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Kennwort: geneigtes Silo
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Rohrsilo Die Erfindung betrifft ein Rohrsilo gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Zur Lagerung von Rohren werden sogenannte Rohrsilos verwendet. Diese
sind in der Art von Hochregallagern ausgebildet und besitzen mehrere übereinander
angeordnete Fächer zur Aufnahme und Lagerung der Rohre.
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Bei bekannten Rohrsilos sind die Rohrauflageflächen der einzelnen
Fächer von der Rohraufnahmeseite zur Rohrentnahmeseite des Silos hin geneigt ausgebildet.
Dadurch können die von einem Rohrförderer in die Rohr fächer hineintransportierten
Rohre frei auf der geneigten Fachebene in Richtung zur Rohrentnahmeseite das Silos
hin rollen.
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Beim Auftreffen auf die bereits im Fach liegenden Rohre ent-
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dabei ein beachtlicher Lärm, der um so höher ist, je höher die kinetische Energie
der Rohre beim Aufprall ist.
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In der Praxis sind Werte von über 100 dB gemessen worden.
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Aus diesem Grund ist eine ansich möglichst geringe Neigung der Rohrfächer
wünschenswert; andererseits muß die Neigung aber dem Durchmesser der Rohre angepaßt
sein. Damit ein Rohr frei rollen kann, muß die Neigung um so größer sein, je kleiner
der Außendurchmesser der Rohre ist. Es sind daher die in einem Silo oberen, für
Rohre mit kleinerem Durchmesser vorgesehenen Rohrfächer steiler angeordnet, als
es die weiter unteren, für Rohre mit größerem Durchmesser vorgesehenen Rohrfächer
sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den Geräuschpegel in Rohrsilos
zu vermindern.
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Diese Ausgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 gelöst.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere in der einfachen Art
und Weise, mit der eine wirksame Verminderung des Geräus'chpegels in Rohrsilos erreicht
werden kann.
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Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 Eine Seitenansicht eines Rohrfaches von einem Rohrsilo
mit einem von oben an die Rohre anlegbaren Bremsgliedt Fig. 2 eine Seitenansicht
eines Rohrfachs von einem
Rohrsilo mit einem von oben an die Rohre
anlegbaren, aufblähbaren Schlauch; Fig. 3 eine Schnittansicht entsprechend Linie
III - III in Fig. 2 und Fig. 4 eine Seitenansicht eines Rohrfachs von einem Rohrsilo
mit einer den Rohren vorgelagerten, bewegbaren Bremsklinke.
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Das in Fig. 1 dargestellte Rohrfach 10 eines Rohrsilos ist eines von
mehreren übereinander angeordneten gleich ausgebildeten Rohr fächern.
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Das Rohrfach 10 besitzt eine Auflage 12, die aus einem Kunststoff
besteht, der ein schlechter Schalleiter mit hoher Eigendämpfung und guten Gleiteigenschaften
für die auf ihm rollenden Rohre ist. Auch besitzt dieser Kunststoff ein geringes
spezifisches Gewicht, ist verschleißfest und gut zu bearbeiten.
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Auf der Auflage 12 werden die für das Rohrfach 10 bestimmten, alle
den gleichen Außendurchmesser aufweisenden Rohre 14, 15,16,17 gelagert. Zur Beschickung
des Rohrfaches 10 dient ein in der Zeichnung nicht dargestellter Rohrlift. Dieser
nimmt in seiner tiefsten Stellung ein oder mehrere Rohre von einem Zubringer, wie
z. B. einem Gabelstapler. Anschließend fährt der Rohrlift vor die entsprechende
Etage des Silos und gibt dort das bzw. die Rohre auf das in einem bestimmten Winkel
geneigte Rohrfach 10 ab.
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Von der in Fig. 1 auf der rechten Seite des Rohrfaches 10 liegenden
Rohraufnahmeseite werden die Rohre so auf dem Rohrfach gelagert, daß immer das erste
aller sich auf dem Rohrfach befindenden Rohre sich in der für das Rohr 17 darge-
stellten
Stellung befindet. Von dieser Position können die Rohre wieder nach Bedarf nacheinander
dem Rohrfach 10 entnommen und ihrer weiteren Bestimmung zugeführt werden.
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Der in diesem Zusammenhang erforderliche Quertransport der Rohre in
dem Rohrfach 10 geschieht dadurch, daß die Rohre in dem geneigten Rohrfach 10 in
Richtung zur Entnahmeseite des Silos frei rollen.
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Um die Rollgeschwindigkeit der Rohre nicht zu groß werden zu lassen,
sind Bremsglieder 20,40,50 vorgesehen, die auf die Rohre bremsend einwirken können.
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In Fig. 1 ist ein Bremsglied 20 dargestellt, das eine parallel zur
Auflagefläche 12 sich erstreckende Auflage fläche 30 besitzt, die aus dem gleichen
Material wie die Auflage 12 des Rohrfachs 10 hergestellt ist.
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Das Bremsglied 20 ist von solcher Lunge, daß es auf allen der in einem
Rohrfach 10 sich maximal befindenden Rohre gleichzeitig angelegt werden kann.
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Das Bremsglied 20 ist im Bereich seiner beiden Enden an dem Ende jeweils
eines Armes 22, 24 gelenkig befestigt.
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Diese Arme 22,24 sind ihrerseits an ihren anderen Enden ebenfalls
gelenkig an der Unterseite des nächsthöheren Rohrfachs befestigt.
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Das Bremsglied 20 ist mit dem Kolben 26 eines Zylinders 28 so verbunden,
daß die Hin- und Herbewegung des Kolbens 26 im Zylinder 28 sich in gleicher Weise
in eine hin- und herschwingende Pendelbewegung des Bremsgliedes überträgt.
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Das Abbremsen der Rohre im Rohr fach geschieht nun folgendermaßen.
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Durch eine erste Pendelbewegung - in Fig. 1 nach links -legt sich
das Bremsglied auf die in einem Rohrfach 10 befindenden Rohre 14,15,16 von oben
an. Infolge der zwischen der Fläche 30 und der Rohroberfläche entstehenden Reibungskräfte
werden die in dem geneigten Rohrfach 10 frei rollenden Rohre in ihrer Bewegung abgebremst.
Je nachdem, wie stark und wie lange das Bremsglied auf die Rohre angelegt wird,
werden die Rohre mehr oder weniger stark abgebremst.
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Durch den Ausschlag der Pendelbewegung lassen sich somit die Rohre
auf eine beliebig kleine Rollgeschwindigkeit abbremsen.
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Durch eine zur ersten Pendelbewegung entgegengesetzte zweite Pendelbewegung
wird die Reibverbindung zwischen Bremsglied 20 und den Rohren 14,15,16,17 wieder
gelöst, so daß die Rohre wieder in dem Rohrfach 10 in Richtung auf die Rohrentnahmeseite
hin frei rollen können.
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Ebenso wie durch die Größe des Pendelausschlags wird die Größe der
Geschwindigkeit auch durch die Frequenz der Pendelbewegungen beeinflußt. Je rascher
die Pendelbewegungen sind, umso kürzer ist zwischen zwei Pendelbewegungen die Zeitdauer,
in der Beschleunigungskräfte auf die Rohre einwirken können. Dadurch wird es möglich,
die Rohre beliebig langsam rollen zu lassen.
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Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 besteht das Bremsglied aus einem
Schlauch 40, der ebenso wie bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 oberhalb der in einem
Rohrfach 10 sich befindenden Rohre 14,16 angeordnet ist.
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Der Schlauch 40 ist wie das Bremsglied 20 so lang, daß er auf alle
der in einem Rohrfach 10 sich maximal befindenden Rohre gleichzeitig angelegt werden
kann.
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Der Schlauch 40 ist mit seinem den Rohren 14,16 gegenüberliegenden
Wandbereich 44 ortsfest an einem Profil 42 gehalten. Sobald der Schlauch 40 mit
einem gasförmigen oder flüssigen Medium gefüllt wird - wie z. B. mit Luft (Fig.
2) -vergrößert sich sein Querschnitt derart, daß der Schlauch 40 mit seinem Wandbereich
46 die Rohre an deren Oberseite ihrer Wandung berührt. Die Wirkung ist die gleiche,
wie bei der Berührung der Rohre durch das Bremsglied 20 gemäß Fig. 1. Je nachdem
wie stark der Schlauch gefüllt wird und wie kräftig er sich damit auf den Rohren
anlegt und wie lange diese Berührung dauert, ist es möglich, die Rohre beliebig
langsam in dem Rohrfach 10 rollen zu lassen.
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Die Auflagefläche 12 des Rohrfachs 10 besteht ebenso wie der Wandbereich
46 des Schlauchs 10 aus einem Material, das ein schlechter Schal leiter mit hoher
Eigendämpfung und guten Gleiteigenschaften für die an ihm entiangrollenden bzw.
entlangrutschenden Rohre ist. Auch besitzt dieser Werkstoff ein geringes spezifisches
Gewicht, ist verschleißfest und gut zu bearbeiten.
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Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 4 ist eine Bremsklinke 50 vorgesehen.
Diese ist direkt vor einem rollenden Rohr bzw.
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- bei einem aus mehreren Rohren bestehenden Rohrteppich 16 -dem ersten
Rohr des gemeinsam rollenden Rohrteppichs 16 angeordnet.
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Diese Bremsklinke wird parallel zu dem mit Kunststoffstreifen belegten
Rohrfach 10 vorwärtsbewegt. Die Geschwindigkeit der Bremsklinke 50 kann in -beiden
Bewegungsrichtungen a beliebig schnell eingestellt werden.
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Sobald der in Fig. 4 dargestellte Rohrteppich 16 seine Lagerposition
erreicht hat, wird die Vorwärtsbewegung der Bremsklinke 50 gestoppt. Mittels eines
Zahnriemens 56, der
auf einem Zahnrad, das auf einer Welle 54 befestigt
ist, entlangkämmt, läßt sich die Welle 54 und damit auch die mit der Welle 54 verbundene
Klinke 50 in den Bewegungsrichtungen b verdrehen. Es ist so möglich, die Klinke
50 außer Kontakt mit den Rohren 16 zu bringen, z. B. in dem sie unter die Unterseite
der Auflagefläche 12 verschwenkt wird.
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In Fig. 4 sind zwei der möglichen Schwenkstellungen der Klinke 50
unabhängig voneinander dargestellt.
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Die Fläche 52 der Klinke 50, mit der die Klinke während des Transportvorganges
am ersten der rollenden Rohre 16 anliegt, ist kreisförmig ausgebildet, wobei die
Drehachse der Welle 54 den Kreismittelpunkt darstellt. Dadurch wird es möglich,
die Klinke 50 zu verschwenken, ohne daß dabei der an der Klinke 50 anliegende Rohrteppich
16 auf der Auflage 12 verschoben wird.
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Ebenso wie beim Bremsglied 20,40 sind auch bei der Bremsklinke 50
die zwischen Klinke 50 und Rohren 16 vorhandene Kontaktfläche 52 aus einem Kunststoffmaterial,
das eine hohe Geräuscheigendämpfung so wie hohe Verschleißfestigkeit und gute Gleiteigenschaften
besitzt, ausgebildet.
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Jedesder Bremsglieder 20,40,50 läßt sich intermittierend oder kontinuierlich
derart an die Rohre anlegen, daß die Geschwindigkeit der Rohre beliebig klein einstellbar
wird.