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Kopiermaschine mit beheizter Trockenvorrichtung. Bei der vorliegenden
Kopiermaschine erfolgt das Trocknen der Kopien, indem diese zwischen zwei endlosen,
über Führungswalzen geleiteten Band- oder Tuchführungen zwischen elektrisch beheizten
Wärmevorrichtungen hindurchgeführt werden, die von beiden Seiten auf die Kopien
einwirken. Dabei ist die Einrichtung so getroffen, daß die Trockenvorrichtung nicht
nur von der laufenden Kopiermaschine mitbewegt, sondern auch für sich, also wenn
die Kopiermaschine stillsteht, bewegt werden kann. Wenn das Kopieren beendet ist
oder eine Pause in der Kopierarbeit eintritt, dann braucht der Teil der Kopien,
der sich noch in der Trockenvorrichtung befindet, in ihr nicht längere Zeit mehr
zu verbleiben, wobei die Kopien durch die dann ständig auf sie einwirkende Heizvorrichtung
versengt werden könnten, sondern die Kopien lassen sich während jeder Kopierpause
durch Weiterbetrieb der Trockenvorrichtung aus ihr entfernen. Dabei ist die Einrichtung
so getroffen, daß die Trockenvorrichtung für sich von Hand betrieben werden kann,
daß sie aber auch durch ein Spannwerk, welches die Kopiermaschine beim Arbeiten
aufzieht, bei Eintritt einer Arbeitspause der Kopiermaschine um so viel noch gedreht
wird, daß die in ihr befindlichen Kopien herausbefördert werden. Einzelne Kopien
lassen sich mit Hilfe dieser unabhängig betreibbaren Trockenvorrichtung, ohne daß
die Kopiermaschine arbeitet, jederzeit durch die Trockenvorrichtung hindurchbewegen.
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Die Heizkörper sind nicht derart fest an den Führungswalzen angeordnet,
daß sie sich mit ihnen mitdrehen müssen, sondern sie sind für sich ortsfest angebracht.
Dadurch werden Schleifstellen für die Stromzuführung vermieden und damit die Betriebssicherheit
erhöht. Die Heizkörper sind in einzelne kleine Teile zerlegt, so daß unabhängig
von der bekannten Heizregelung durch Stromzufuhrregelung eine Regelung der Trockenwirkung
noch dadurch zu erzielen ist, daß jeweils mehr oder weniger Heizkörper eingeschaltet
werden. Einen selbsttätig wirkenden Temperaturregler anzuwenden, erscheint nicht
empfehlenswert, weil ein solcher für eine Kopiermaschine zu verwickelt und zu kostspielig
ist. Dagegen ist die .vorliegende Einrichtung mit einer Temperatursicherung ausgestattet,
welche eine Überschreitung einer Höchsttemperatur verhindert und dadurch das Verbrennen
der Kopien und allgemeine Brandgefahr verhindert. Eine solche Temperatursicherung
läßt sich durch Wärmeausdehnung, Drucksteigerung u. dgl. mit dem Erfolg einer vollständigen
oder teilweisen Stromausschaltung benutzen. Zur Vermeidung erheblicher Temperaturschwankungen
werden bei der neuen Einrichtung Stoffe von hoher Wärmekapazität angewandt, die
auch eine weitere Sicherheit gegen Überschreitung einer Höchsttemperatur bieten.
Die bekannten wassergefüllten Heizkörper haben sich als nicht ausreichend erwiesen,
da es notwendig wird, mit der oberen Temperaturgrenze über den Siedepunkt des Wassers
hinauszugehen. Salzlösungen, leicht zu verflüssigende Salze, Öle, bei niedriger
Temperatur schmelzende Metalllegierungen sind anwendbar.
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Um bei Stillsetzung der Kopiermaschine die
Stromzufuhr
zur Heizung zu unterbrechen bzw. einzuschränken, ohne daß die durch die erwähnte
Sicherung zugelassene Höchsttemperatur zuvor erreicht sein muß, ist Vorsorge dafür
getroffen, daß mit dem Stillsetzen der Maschine die Stromleitung unterbrochen wird.
Das kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß die Antriebskurbel, die von Hand
oder durch Motor zu drehen ist, beim Aufhören der Kraftzufuhr durch ein Spannwerk
eine Sonderbewegung erhält, die den Kontakt öffnet und dann gleichzeitig noch zu
anderen Schalt- oder Stellvorgängen Anwendung findet, indem hierdurch die sogenannte
Tauchwalze aus dem Wasserbad gehoben wird, um während des Stillstandes der Maschine
das Aufweichen der Kopierbahn zu verhindern und um die Sperrung oder Kupplung der
Trockenvorrichtung auszurücken, so daß die letztere sich unabhängig von der Kopiermaschine
bewegen kann. Ferner können mit dieser Bewegung der Kurbel oder auch eines anderen
geeigneten Maschinenteiles Belastungen bestimmter Maschinenteile, beispielsweise
die gegenseitige Belastung der drei Hauptwalzen der Kopiermaschine, aufgehoben werden,
um eine Gefährdung von Maschinenteilen oder der Köpierpapierbahn durch Dauerbelastung
zu beseitigen. Es lassen sich auch optische oder akustische Signale, die während
des Ganges der Maschine verdeckt oder ausgeschaltet sind, mit der Abstellung der
Maschine betätigen, so daß sie den Bedienungsmann zu den erwähnten Schaltungen auffordern.
Ebenso lassen sich Signaleinrichtungen anbringen, die bei der Inbetriebsetzung zur
Rückgängigmachung solcher Schaltungen auffordern.
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Man hat schon vorgeschlagen, eine Vor= bzw. Teiltrocknung in
der zu diesem Zweck beheizten Kopierwalze vorzunehmen. Bei der neuen Maschine wird
die elektrische Heizung innerhalb der Kopierwalze ortsfest, d. h. so angeordnet,
daß sie sich nicht zeit der Walze dreht, um Schleifstellen zu vermeiden. Auch die
Schneid- und Lochvorrichtung für die Kopierpapierbahn wird beheizt, wodurch die
erheblichen Schwierigkeiten, die beim Schneiden und Lochen nassen Kopierpapiers
entstehen, beseitigt oder doch vermindert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt-durch die Maschine, die Abb. 2 bis
q. zeigen Einzelheiten.
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Die Papierbahn i läuft von der Vorratsrolle 2 über eine Tauchwalze
3 um die Hauptwalze q. herum, an welcher die Auspreßwalze 5 und die Kopierwalze
6 anliegen. An der Kopierwalze 6 liegt eine um Führungswalzen 7 und 8 geleitete
Bandführung g an, welche zur Einführung der zu kopierenden Schriftstücke dient.
Der Antrieb der Kopiermaschine erfolgt an der Kopierwalze 6 durch Handkurbel io.
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Die Kopierpapierbahn i läuft von der Kopierwalze 6 aus durch die beiden
Führungswalzen ii und i2 zur Schneid- und Lochvorrichtung 13, 14 und gelangt dann
auf eine Führung 15 aus Bändern oder einem durchlässigen Tuch, welches um die Walze
16 und eine Trockentrommel 17 herumläuft. An der Walze 16 sitzt eine besondere Handkurbel
18, so daß die Bandführung 15 und die Trockentrommel 17 für sich bewegt werden können.
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Eine zweite Band- oder Tuchführung i9; die sich ebenfalls um die Trockentrommel
17 legt, läuft über vier Walzen 2o geführt.
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Die durch die Schneidvorrichtung 13 abgeschnittenen Kopien legen sich
auf den wagerechten Teil der Führung 15 auf, wandern zwischen den Führungen 15 und
i9 um die Trockentrommel 17 herum und werden dann auf eine Stapelvorrichtung 23
abgeleitet. Die Trockentrommel 17 steht durch Schnurzug 24 mit der Kopierwalze 6
in Verbindung, so daß sie bei deren Betrieb mitgedreht wird.
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Innerhalb der Trockentrommel 17 ist ein aus sechs segmentförmigen
Teilen gebildeter Heizkörper 25 untergebracht. Durch die Unterteilung ist man in
der Lage, sowohl sämtliche Einzelheizkörper einzuschalten, als auch ihre gruppenweise
Schaltung vorzunehmen, um verschieden hohe Wärmezufuhren zu ermöglichen. Eine äußere,
aus drei einzelnen Heizkörpern 26 bestehende Heizvorrichtung wirkt von außen auf
die zwischen den Bändern 15 und ig um die Trockentrommel 17 herumbewegten Kopien
ein. Die SchneicT und Lochvorrichtung 13, 14 wird durch Heizkörper 27 und die Kopierwalze
6 durch einen in ihrer Höhlung für sich festgelagerten, gegebenenfalls wiederum
unterteilbaren Heizkörper 28 erwärmt.
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Von dem angedeuteten Steckkontakt 29 geht der Strom durch die verschiedenen
Verzweigungen der Leitung 30 zu den einzelnen Heizkörpern. Bei 31 und 32
ist je eine zur Stromunterbrechung bestimmte Leitungsabzweigung angedeutet.
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Innerhalb der Trockentrommel 17 ist eine Schale 35 untergebracht,
welche mit einem leicht schmelzenden Material angefüllt ist. Weiter ist innerhalb
der Trockentrommel 17 eih selbsttätiger Öffnungskontakt 36, bestehend aus zwei zusammengelöteten
verschiedenartigen Metallstreifen, angebracht, welche sich bei Erreichung einer
bestimmten Temperatur von dem festen Kontaktstück abbewegen und die Stromzufuhr
unterbrechen. Die Stromunterbrechung der Leitung 31, die nach der Kopiermaschine
selbst hinführt, wird durch die in der Einleitung erwähnte selbsttätige Kurbelbewegeng
bewirkt,
die bei Stillsetzung der Maschine eintritt.
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Die Einrichtung, welche beim Stillsetzen der Kopiermaschine die Weiterdrehung
der Trockenvorrichtung ermöglicht, ist in Abb. 2 herausgezeichnet. Ein Planetenrad
40 ist an der Stirnseite der Trockentrommel 17 gelagert. Mit ihm kämmen ein äußeres,
innen verzahntes Rad 41 und cin inneres Stirnrad 42. Beide sitzen drehbar auf der
Achse 43 der Trockentrommel 17. Das Rad 41 trägt eine Schnurscheibe 44, die durch
den Schnurtrieb 24 mit einer auf der Kopierwalzenachse sitzenden Scheibe verbunden
ist. Iri das innere Stirnrad 42 greift eine bei 45 gelagerte Sperrklinke 46 ein,
welche während des Betriebes der Kopiermaschine das Rad 42 festhält, so daß das
Außenrad 41 bei seiner durch den Schnurtrieb 2.1 erhaltenen Drehung das Planetenrad
40 um das Rad 42 herumrollen läßt, so die Trockentrommel 17 in der Pfeilrichtung
drehend. Natürlich muß die Verzahnung des Rades 42 so breit sein, daß das Planetenrad
4o neben der Klinke 46 vorbeigehen kann. Gegebenenfalls ist für die Klinke 46 eine
besondere Verzahnung vorzusehen. Die Klinke 46 steht durch eine Stange 47 mit dem
Kopiermaschinenantrieb so in Verbindung, daß sie beim Stillsetzen der Kopiermaschine
aus dem Rad 4e ausgehoben wird, so daß dann die Trockentrommel 17 mittels der Handkurbel
18 für sich gedreht werden kann.
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In einer an dem inneren Stirnrad 42 sitzenden Kapsel 50 sitzt
eine Uhrfeder 5i, deren inneres Ende an der Achse 43 der Trockentrommel befestigt
ist, während ihr äußeres Ende an einer kräftigen Schleiffeder 52 - angreift. Die
Andrückkraft der Feder 52 ist so bemessen, daß beim Betrieb der Kopiermaschine die
dabei erfolgende Drehung der Trockentrommel die Uhrfeder 51 zunächst vollständig
spannt bzw. aufzieht, worauf dann bei Weiterdrehung die Feder 52 innerhalb ihrer
Kapsel 50 schleift. Wird nun die Klinke 46 ausgehoben, so treibt die Feder 5i, indem
sie sich entspannt, das Rad 42 in der Pfeilrichtung herum und veranlaßt dadurch
das Planetenrad 40, innerhalb des nunmehr durch Schnurtrieb 24 festgehaltenen Außenrades
41 herumzurollen. Die Feder 51 ist aber so bemessen, daß sie die Trockentrommel
17 noch so weit herumdreht, daß Kopien, die sich zwischen den Bandführungen
15 und ig befinden, aus diesen heraus und auf die Stapelvorrichtung 23 befördert
werden. Es wird also selbsttätig eine Entleerung der Trockenvorrichtung nach Stillsetzen
der Kopiermaschine vorgenommen.
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Wie die Abb. 3 und 4 in Stirn- und in Seitenansicht verdeutlichen,
ist die Hauptantriebskurbel io derart zweiteilig ausgebildet, daß der Hebelteil
io um einen Zapfen 55 um den aus Abb. 3 ersichtlichen Winkel nach rechts aus der
gestrichelt gezeichneten Arbeitsstellung schwingen kann; Er wird beim Loslassen
der Kurbel durch die Feder 56 in diese Stellung überführt, in welche er durch den
Anschlag 57, der sich gegen die Nabe 58 des festen Kurbelstückes 6o anlegt, gebracht
wird. Ein an der anderen Seite des Kurbelhebels io sitzender Anschlag
59 hält den Kurbelteil io beim Maschinenbetrieb in der Arbeitsstellung, indem
er sich ebenfalls gegen die Kurbelnabe 58 anlegt.
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Wie aus Abb. 4 ersichtlich, sitzt der bewegliche Kurbelteil io mit
seiner entsprechend ausgebildeten Nabe auf dem mit Gewinde ausgerüsteten Zapfen
55 des festen Teiles 6o. Abb. 4 zeigt eine Zwischenstellung. Die Feder 56 ist bestrebt,
den Kurbelteil io so zu drehen, daß er sich im Sinne der Abb. 4 nach rechts hin,
also nach dem festen Teil 6o hin, bewegt. Der Kraftangriff dreht den Kurbelteil
io in der anderen Richtung herum, wobei er durch das Gewinde im Sinne der Abb. 4
nach links hin wandert. Dabei wirkt die Kurbel dann auf eine von einer Feder 61
nachgiebig gehaltene Scheibe 62 ein, welche in ihrem oberen Teil den Federkontakt
63 für den in Abb. i oben gezeichneten Ausschaltzweig 31 des Stromnetzes schließt
und mit ihrem unteren Teil einen Winkelhebel 64 so zum, Ausschwingen bringt, daß
die an ihm sitzende Stange 47 gehoben wird. Die Stange 47 sitzt aber gemäß Abb.
2 an der Sperrklinke 46, so daß diese beim Inbetriebnehmen der Kopiermaschine in
das Sperrad 42 hineingezogen wird und es festhält. Sobald die Antriebskurbel io
aber freigegeben wird, schwingt sie im Sinne der Abb. 3 nach rechts aus. Sie wandert
dabei auf dem Gewindezapfen 55 im Sinne der Abb. 4 ebenfalls nach rechts, öffnet
dabei den Kontakt 63, unterbricht also die Stromleitung zu den Heizköpern und gibt
den Winkelliebel 64 frei, so daß durch Vermittlung der Stange 47 die Sperrklinke
46 aus dem Sperrad 42 herausbewegt wird und die Trockentrommel durch ihre Feder
51 noch eine weitere Drehbewegung erhält. Die Kurbelschwingung läßt sich, wie oben
schon angeführt, noch zum Ausheben der Tauchwalze aus dem Wasserbäd, zum Abstellen
des Kopierdruckes usw. benutzen.