DE3422007A1 - Verfahren und einrichtung zur bearbeitung der ausgangssignale eines im infrarot-bereich wirkenden optischen erdhorizontsensors eines in einem orbit befindlichen erdsatelliten - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur bearbeitung der ausgangssignale eines im infrarot-bereich wirkenden optischen erdhorizontsensors eines in einem orbit befindlichen erdsatellitenInfo
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Description
ά 9545 [
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Ein- ' \
richtung zur Behandlung der Ausgangssignale eines optischen Erdhorizontsensors eines in einem Orbit befindlichen Erdsatelliten gemäß
dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
Für die Lageregelung derartiger, z.B. jjeostationärer Satelliten werden Regelbzw.
Ablagesignale benötigt, die die Fehllage des Satelliten im Hinblick auf eine Referenzlage angeben. Hierzu werden
für zwei Satellitenachsen unter anderem optische Erdhorizontsensoren
verwendet, die zur Klasse der nullsuchenden Sensoren gezählt werden können. Ein solcher Erdhorizontsensor
arbeitet im Infrarot-Bereich und basiert auf dem mechanischen Zerhacker- bzw. Chopper-Prinzip. Die Infrarot-Strahlung
der Erde wird durch eine Objektivlinse aus Germanium gesammelt und fällt auf eine kreisförmige Zerhacker-
bzw. Chopper-Scheibe in der Bildebene der Linse. Diese Chopper-Scheibe hat einen dem Bild der Erde entsprechenden
Durchmesser und wird mit einer bestimmten Amplitude, der Chopper-Amplitude, und einer bestimmten /·
Frequenz, der Chopper-Frequenz, perodisch hin- und herbewegt.
Das durch die Eingangsoptik fallende und von der ... Chopper-Scheibe unterbrochene Licht der beiden gegenüberliegenden,
mit der Chopper-Frequenz wechselseitig freigegebenen Erdhorizonte wird über eine Sekundäroptik aus einem
sphärischen Spiegelsegment und einem Prisma über einen Spektralfilter für den Infrarot-Bereich auf einen Detektor,
z.B. einen pyroelektrischen Detektor geleitet.
Das-Ausgangssignal des Detektors wird verstärkt und anschließend
mit der Chopper-Frequenz demoduliert. Ist die Visierlinie des Erdhorizontsensors genau auf den Erdmittelpunkt
gerichtet, d.h. der Satellit befindet sich in der oben erwähnten Referenzlage, dann ist die von dem Detektor
aufgenommene Lichtenergie von beiden Erdhorizonten gleich. Durch die Demodulation des Ausgangssignales liefert der
Erdhorizontsensor in diesem Falle ein Null-Signal. Wenn jedoch die Visierlinie des Erdhorizontsensors von der Verbindungslinie
Satellit/Erdmittelpunkt abweicht, d.h. daß der
Satellit sich in einer Fehllage befindet, dann empfängt der • Detektor von beiden Erdrändern unterschiedliche Lichtenergien,
deren Differenz ein Maß des Ablagewinkels der Visierlinie des Erdhorizontsensors in bezug auf die Verbindungslinie
Satellit/Erdmittelpunkt, d.h. ein Maß für die Fehllage des Satelliten ist._._
Bei der bisher beschriebenen Behandlung der Detektorausgangssignale
ist davon ausgegangen worden, daß die beiden gegenüberliegenden Erdränder gleiche Temperatur aufweisen,
so daß in der Referenzlage des Satelliten von dem Detektor gleiche Energiemengen aufgenommen werden und somit ein
Null-Signal abgegeben wird. Dies ist jedoch ein theoretischer Idealfall . üblicherweise werden die betrachteten
gegenüberliegenden Erdhorizonte unterschiedliche Temperaturen haben, was gemeinhin als Erdanomalie bezeichnet wird.
Der Erdhorizontsensor würde in diesem Falle auch in der Referenzlage des Satelliten ein angebliches Ablagesignal
angeben, das allein auf dieser Erdanomalie beruht. Dieser angebliche Ablagewinkel ist somit in Wahrheit ein Nullpunktsfehler
des Erdhorizontsensors infolge unterschiedlicher Strahlung gegenüberliegender Erdhorizonte. Dieser
' Anomalie-Fehler ist zwar nur gering, kann jedoch im Extremfall
etwa _+ 20 % eines Winkelgrades, entsprechend dem Meßbereich
des Erdhorizontsensors, betragen. Da geostationäre Satelliten unter anderem dazu benutzt werden sollen, Richtfunk-
und ferngerichtete Fernsehverbindungen zur Erde herzustellen, muß dieser Anomalie~Fehler korrigiert werden.
Eine Möglichkeit zu einer solchen Anomalie-Korrektur ist in der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
P 33 22 750.0 der Anmelderin beschrieben. Es kann gezeigt
werden, daß der Anomalie-Anteil des Ablagesignals nur von der Erdanomalie und der Chopper-Amplitude abhängt und
- zumindest bei kleinen Ablagewinkeln - sogar unabhängig vorn Ablagesignal · ist. Gemäß dem oben erwähnten Vorschlag
wird der Erdhorizontsensor aufgrund dieser Erkenntnis mit unterschiedlichen Chopper-Amplituden betrieben. Dies kann
z.B. intermittierend oder mit Hilfe einer Modulation der
EPO COPY
-5- 9545 "
Chopper-Amplitude erfolgen. Auch die Verwendung von zwei Erdhorizontsensoren, die mit unterschiedlicher Amplitude
betrieben werden, JLst_möglich. Die zugehörigen Ablagesignale
des Erdhorizontsensors werden mit Werten der Normkennlinien für Chopper-Amplituden ohne Erdanomalie bei einem gemeinsamen
Ablagewinkel verglichen.-Können die gemessenen Werte nicht einem gemeinsamen Ablagewinkel zugeordnet werden, dann
liegt eine Erdanomalie._vorj_.da sonst die gemessenen Werte
und der Wert auf der Normkennlinie in Deckung gebracht werden könnten. Die den gemessenen Werten zugeordneten Kennlinien
werden anschließend so verschoben, daß diese Kennlinien in Deckung mit der Normkennlinie gebracht werden.
Die Größe dieser Verschiebung entspricht dem Anomalie-Fehler und ist direkt ein Maß für die Erdanomalie. Für das
Verständnis dieser Anomalie-Korrektur wird* im einzelnen auf die oben erwähnte Patentanmeldung verwiesen.
Bei dieser Anomalie-Korrektur werden die Ausgangssignale des Detektors mit ihren durch die Verstärkung und Signalbearbeitung
behafteten Rauschanteilen korrigiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung anzugeben, mit denen die Erdanomalie noch
feiner korrigiert und für die Lageregelung unterdrückt werden· kann.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung für ein Verfahren und
eine Einrichtung mit den in den kennzeichnenden Teilen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Merkmalen gelöst.
" - ■
Demgemäß werden die Amplituden der den beiden gegenüberliegenden Erdrändern zugeordneten Ausgangssignale des
Detektors in Abhängigkeit des Anomalie-Signales bewertet. Das dem Erdrand mit der höheren Energieabstrahlung bzw.
Temperatur zugeordnete Ausgangssignal wird um den gleichen Faktor gedämpft wie das dem gegenüberliegenden Erdrand
mit der niedrigeren Energieabstrahlung bzw. Temperatur zugeordnete Ausgangssignal verstärkt wird. Hierdurch kann die
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/ ' , " 9545
inhomogene Charakteristik der Erdabstrahlung in Meßrichtung
eliminiert werden. Außerdem wird die Erdanomalie bis zum Wert des Restrauschens._der gesamten Auswerteschaltung für
den Erdhorizontsensor unterdrückt.
.
.
Die Erfindung ist in einem Ausf.ührungsbeispiel anhand der einzigen Figur näher erläutert, die ein Blockschaltbild
eines Erdhorizontsens^xs_.mijt Anomalie-Korrektur gemäß der
Erfindung darstellt.
10
10
Ein optischer nullsuchender Erdhorizontsensor 1 weist eine
Eingangsoptik 2 auf/ die für den Infrarot-Bereich empfindlich ist. In der Bildebene der Optik 2 ist eine Zerhackerbzw.
Chopper-Scheibe 3 angeordnet, die durch einen Antrieb 4, z.B. ein in Resonanz schwingendes Magnet-Federsystem angetrieben
wird. Die Chopper-Scheibe wird mit einer konstanten Frequenz von z.B. 40 Hz mit einer bestimmten Chopper-Ampli-
* tude geregelt angetrieben. Die Chopper-Amplitude wird hierbei
zwischen zwei Werten mit Hilfe eines Taktgenerators 5 20 periodisch zwischen einem unteren und einem oberen Amplitudenwert
kontinuierlich moduliert. Der Taktgenerator 5-erhält von einem Sensor 6 Signale, der die jeweilige Chopper-Amplitude
mißt. Das Ausgangssignal des Taktgenerators 5 wird einem Sollwertgeber 7 zugeführt♦ In einer Summierungsschaltung
8 wird der Sollwert der Chopper-Amplitude mit dem durch den Sensor 6 gelieferten Istwert verglichen; die
Differenz wird als Reglersignal einem Regler 9 zugeführt, der den Antrieb 4 der Chopper-Scheibe 3 regelt.
Die von der Chopper-Scheibe 3 periodisch hindurchgelassene Infrarot-Strahlung fällt auf einen Infrarot-Detöktor, dessen
Ausgangssignal verstärkt ist; Infrarot-Detektor und Ver- . stärker sind durch den Block 10 dargestellt. Der Verstärker
für den Infrarot-Detektor ist ein Verstärker mit variabler Verstärkung und weist damit einen Verstärkungsregler 11
auf, der mit der Chopper-Freguenz getastet ist. Die Tastfrequenz
wird durch den Sensor 6 für die Chopper-Amplitude geliefert. Das Ausgangssignal des Verstärkungsreglers 11
; EPO COPY
-7- 9545 - j
wird einem Demodulator 12 zugeführt, der wiederum über die t
. von dem Sensor 6 gelieferte Chopper-Frequenz gesteuert wird. Der Ausgang dieses Modulators 12 wird einem Anomalie-Demodulator
13 zugeführt, der seinerseits von dem Taktgenerator 5 gesteuert wird.
Bei der beschriebenen Modulation der Chopper-Amplitude erscheint am Ausgang des Demodulators 12 ein Signal, das einen
ebenfalls modulierten Anomalie-Anteil enthält. Dieser Anomalie-Anteil
wird in dem Anomalie-Demodulator 13 demodu- j liert. Aus diesem demodulierten Signal wird intern in dem
Demodulator in einer Korrektur- und Linearisierungsschaltung der anomalieabhängige Anteil und die Anomalie selbst
in Größe und Richtung bestimmt, wie dieses in der vorer-
Γ5 wähnten Patentanmeldung beschrieben ist. Dieses Anomalie-Signal
wird dem Reglereingang des getasteten Verstärkungsreglers 11 zugeführt und bestimmt den Faktor, um den das
Ausgangssignal des Detektors 10 für den wärmeren Erdrand bedämpft und das Ausgangs signal, für den gegenüberliegenden
kälteren Erdrand verstärkt.werden, sofern Erdanomalie vorliegt. Die Amplituden der beiden zugehörigen Ausgangs- signale
für die gegenüberliegenden Erdränder werden somit bewertet. Im Falle, daß der Erdsatellit sich in der
Referenzlage befindet und Erdanomalie vorliegt, werden durch diese Maßnahme der Verstärkungsregelung die Ausgangssignale
des Detektors 10 für beide Erdränder trotz unterschiedlicher Temperatur mit gleichem Pegel bearbeitet. Bei
einer Fehllage des Satelliten wird die inhomogene Charakteristik der Erdabstrahlung an den beiden gegenüberliegenden
Erdrändern eliminiert. Die Ablagesignale entsprechendeiner
Fehllage des Satelliten werden auf diese Weise unabhängig von dem Anomalie-Anteil bestimmt. Der auf die Erdanomalie
bezogene Anteil des Ablagesignales kann auf diese Weise bis zum Wert des Restrauschens der gesamten Auswerteschaltung
unterdrückt werden.
Das Ausgangssignal des Ablagedemodulators wird zur Unterdrückung
hochfrequenter Störanteile einem Tiefpaß 14 züge- ,
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' - -8- 9545
/ -■
\ 1 führt, der das für die Regelung verwendete Ablagesignal mit '
\ 1 führt, der das für die Regelung verwendete Ablagesignal mit '
ausgeregelter Erdanomalie abgibt.
Das angegebene Verfahren zur Feinkorrektur der Anomalie-5 Korrektur.ist unabhängig von dem angewandten Korrekturverfahren/
z.B. dem obigen Korrekturverfahren mit Hilfe der Amplitudenmodulation.
10 15 20 25 30 35
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Claims (2)
1. Verfahren z.ur Bearbeitung der Ausgangssignale eines im
InfrarotbBereich arbeitenden optischen Erdhorizontsensors eines in einem Orbit befindlichen Erdsatelliten im Hinblick auf unterschiedlich
warme gegenüberliegende Erdränder (Erdanomalie) zur Bildung eines Ablagesignals/ das ein Maß für den Ablagewinkel
der Visierlinie des Erdhorizontsensors in bezug auf die Verbindungslinie Satellit/Erdmittelpunkt ist, wobei
der Erdhorizontsensor eine in der Bildebene einer Eingangsoptik gelegene periodisch hin- und herbewegte Chopper-Scheibe
mit einem dem Bild der Erde entsprechenden Durchmesser und einen die durch die Eingangsoptik einfallende,periodisch
unterbrochene Strahlung auffassenden Detektor aufweist, wobei die Ausgangssignale des Detektors verstärkt und zur
Bildung des Ablagesignals mit der Chopper-Frequenz demoduliert
und bei Vorliegen einer Erdanomalie durch ein
EPocoPY d
t ■ ■ " ' ''" - '■■"·■■" '- : 3422007
j. ' - " -2- 9545
Korrektur- bzw. Anomalie-Signal korrigiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Ausgangssignale des Detektors,
die einem Erdrand mit höherer Temperatur zugeordnet werden, und die Ausgangssignale des Detektors, die dem anderen Erdrand
mit niedrigerer Temperatur- zugeordnet werden, in Abhängigkeit des Anomalie-Signales jeweils mit dem gleichen
Faktor bedämpft bzw. verstärkt werden, derart, daß die . durch die Erdanomalie bedingten Amplitudenänderungen aufgehoben
werden.
2. Einrichtung zur Bearbeitung der Ausgangssignale eines im Infrarot-Bereich arbeitenden optischen Erdhorizontsensors
eines geostationären Erdsatelliten im Hinblick auf unterschiedlich warme gegenüberliegende Erdränder (Erdanomalie)
zur Bildung eines Ablagesignals, das ein Maß für den Ablagewinkel der Visierlinie des Erdhorizontsensors in bezug auf
, die Verbindungslinie Satellit/Erdmittelpunkt ist, mit zumindest
einem Erdhorizontsensor, der einen Infrarot-Detektor,
einen nachgeschalteten Verstärker und eine Auswerteschaltung zur Bildung des Ablagesignales sowie eine Korrekturschaltung
zur Ableitung eines Anomalie-Signales entsprechend den unterschiedlichen Temperaturen gegenüberliegender Erdränder
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker (10) für die Ausgangssignale des Detektors einen Verstärkungsregler (11) aufweist,'dessen Reglereingang mit der Korrekturschaltung
(13) verbunden ist, und der in Abhängigkeit des Anomalie-Signales die Verstärkung der Signalanteile für die
gegenüberliegenden Erdränder so einregelt, daß die durch die Erdanomalie bedingten Amplitudenänderungen der Signale für
gegenüberliegende Erdränder aufgehoben werden.
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