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Eine derartige Mietfernsehanlage für Hotel-Motelbetriebe ist aus
der US-PS 38 82 392 bekannt. Bei dieser Anlage werden die TV-Signale von einer Zentralstation
über ein Kabel zu einer Mehrzahl von Empfängern übertragen, d. h. die übliche Fernsehantenne
ist an die Zentralstation angeschlossen. Schon allein durch die Installation dieser
erforderlichen Kabel zwischen der Zentralstation und den Empfängern entsteht ein
erheblicher Material- und Arbeitsaufwand. Hinzu kommt, daß zwar in jedem Raum des
betreffenden Hotels, in dem sich ein Empfänger bzw. ein Fernsehgerät befindet, ein
Dekodierer vorgesehen ist, dieser Dekodierer soll jedoch lediglich dem Hotelgast
ermöglichen, zusätzliche nicht übliche Fernsehprogramme am Fernsehgerät einzuschalten.
Dazu werden von der Zentralstation über Kabel aufeinander folgende Signale ausgegeben,
die über eine vorbestimmte Zeit immer wiederholt werden, so daß der Empfang des
zusätzlichen Programms nur während der Dauer dieser Signale möglich ist. Ferner
wird bei der bekannten Anlage die Frequenz des normalen Stromnetzes als Grundlage
für die ausgesandten und empfangenen Freigabesignale benutzt. Dazu befinden sich
sowohl an der Zentralstation als auch an den Empfängern Zähler für die vorbestimmte
Empfangszeit. Von der Frequenz des örtlichen Stromnetzes wird der Takt
aller
Zähler abgeleitet und damit werden die Einschaltsignale synchron gesteuert.
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Des weiteren ist aus der DE-AS 27 25 250 eine Kabelfernsehanlage
mit abschaltbaren Teilnehmeranschlüssen bekannt, deren Hauptmerkmal darin besteht,
daß die Fernsehprogramme gerade nicht über Antennenstammleitungen zu den Teilnehmeranschlüssen
übertragen werden, sondern durch separate im Erdreich zu verlegende und in den angeschlossenen
Häusern oder Wohneinheiten zu installierende Kabel. Es handelt sich hier um eine
Großanlage, die auch nicht als Mietfernsehanlage im obigen Sinne angesehen werden
kann, weil die angeschlossenen Fernsehgeräte den Bewohnern gehören und den üblichen
im Handel erhältlichen Ferngeräten entsprechen, für den Anschluß an die Kabelfernsehanlage
also keinerlei Umrüstungen oder dgl.
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bedürfen. Die bekannte Kabelfernsehanlage besitzt aber ebenfalls eine
zentrale Kopfstation, die wie gesagt über Kabel eines Ein- oder Zweiwegenetzes mit
einer Vielzahl von Teilnehmeranschlüssen verbunden ist. Ferner ist eine zentrale
Datenverarbeitungsanlage zur Aussendung teilnehmerspezifischer Steuersignale zur
selektiven Zu- bzw. Abschaltung einzelner Teilnehmeranschlüsse vorgesehen. Die von
einem gemeinsamen Mehrfachverteiler sternförmig abgehenden Teilnehmerleitungen sind
gruppenweise zu einer oder mehreren Baueinheiten zusammengefaßt. Außerdem ist ein
gemeinsamer Mikrocomputer im Bereich des Mehrfach verteilers angeordnet und steht
mit der zentralen Datenverarbeitungsanlage in Verbindung. Bei dieser Anlage können
nicht nur die einzelnen Teilnehmeranschlüsse selektiv zu- und abgeschaltet werden,
sondern es ist auch eine frequenzselektive Abschaltung einzelner Kanal signale zu
den Teilnehmeranschlüssen möglich.
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Entsprechend der Zu- und Abschaltung ist auch eine Gebührenerfassung
möglich, wobei aber in erster Linie an längere Zeiträume von Monaten oder Jahren
gedacht ist, nicht aber an kurze Betriebszeiten wie bei Mietfernsehanlagen.
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Aus der US-PS 38 99 633 ist eine weitere Mietfernsehanlage bekannt,
die ebenfalls eine zentrale Kommandostation und eine Anzahl Teilnehmeranschlüsse
aufweist, wobei die Übertragung aber wiederum durch separat zu verlegende Kabel
erfolgt. Bei dieser Anlage sind in den Räumen mit Fernsehanschluß jeweils Konverter
installiert, an die dann ein jeweils übliches Fernsehgerät angeschlossen werden
kann.
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Schließlich ist aus der US-PS 37 51 670 ein Mietkommunikationssystem
bekannt, welches u. a. auch für die Fernsehübertragung bestimmt ist. Dieses System
arbeitet mit optischen Mitteln, d. h. von einer Verteilerstation, die z. B. auf
einem Haus errichtet ist, werden kodierte und focusierte Lichtstrahlen des sichtbaren
oder unsichtbaren Wellenbereiches zu den betreffenden Fernsehteilnehmern ausgestrahlt,
z. B. durch das Fenster eines Teilnehmers gerichtet. Dort werden die Lichtstrahlen
dekodiert, so daß das Fernsehprogramm in Bild und Ton auf einem üblichen Fernsehgerät
erscheint.
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Umgekehrt kann der Fernsehteilnehmer durch optische Signale zu der
Verteilerstation mitteilen, welches Programm er zu empfangen wünscht. In der Verteilerstation
werden die Kosten für jeden Teilnehmer entsprechend der Benutzungsdauer errechnet.
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Gegenüber dem zu Anfang erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Mietfernsehanlage zu schaffen, die schnell, einfach und
kostengünstig installiert werden kann und die jegliche Manipulation an den Fernsehgeräten
verhindert.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Dekodierer als Freigabeelektroniken ausgebildet und in jedem betreffenden Fernsehgerät
eingebaut sind, daß die Dekodierer ausschließlich über eine übliche im Gebäude installierte
Antennenstammleitung mit der Zentralstelle verbunden sind, und daß jedem Dekodierer
im Fernsehgerät eine zusätzliche Audio-Übertragungselektronik zugeordnet ist, welche
mit einem außerhalb des Fernsehgerätes befindlichen Audio-Empfangsteil zusammenwirkt.
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Auf diese Weise wird eine sehr einfache Installation der Mietfernsehanlage
erreicht, weil sowohl die Zentralstelle als auch die Fernsehgeräte, abgesehen von
der üblichen Stromversorgung durch Netzstecker, lediglich an die Antennenstammleitung
angeschlossen zu werden brauchen. Auch der Einbau der Freigabeelektroniken zusammen
mit den zusätzlichen Audio-Übertragungselektroniken in die einzelnen Fernsehgeräte
kann mit geringem Arbeitsaufwand vorgenommen werden. Das Gleiche gilt auch für die
Anbringung des Audio-Empfangsteiles z.B. an einem Krankenbett, wodurch der weitere
Vorteil erreicht wird, daß andere Personen im gleichen Raum oder in benachbarten
Räumen nicht gestört werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Anlage mit bis zu acht
Terminals und mit bis zu zweihundertfünfzig Fernsehgeräten, Fig.2 ein Blockschaltbild
entsprechend Fig. 1, jedoch in einer anderen Darstellungsweise, F i g. 3 ein Blockschaltbild
eines Fernsehabrechnungszentralterminals, F i g. 4 ein Schaltbild einer Freigabeelektronik,
Fig.5 ein Schaltbild einer Übertragungselektronik und F i g. 6 ein Schaltbild eines
Empfangsteiles.
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Bevor auf die einzelnen in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen wird, sollen allgemeine Ausführungen zu einem Ausführungsbeispiel
einer Anlage vorausgesetzt werden, wobei bei dieser Anlage davon ausgegangen wird,
daß die angeschlossenen Fernsehgeräte gemietet werden sollen. Zu diesem Zweck verfügt
die Anlage über ein Fernseh-Abrechnungssystem mit einer Münzeinheit bzw. einem Münzautomaten
und mit einem Banknotenprüfer. Für den Münzautomaten und den Banknotenprüfer können
herkömmliche Geräte zur Anwendung kommen. Für das Fernseh-Abrechnungssystem ist
mindestens eine Zentralstelle bzw. ein Terminal vorgesehen. Durch diese Zentralstelle
erfolgt die Freigabe der zu mietenden Fernsehgeräte nach Entrichtung des Mietpreises.
An die Zentralstelle als Masterterminal können bis zu sieben Nebenstellenterminals
angeschlossen werden. Die Anzahl der Nebenstellen-Terminals richtet sich nach den
räumlichen Gegebenheiten. Wenn z. B. eine Krankenanstalt mehrere Gebäude umfaßt,
ist es zweckmäßig, in jedem Gebäude ein Terminal aufzustellen. Das gleiche gilt
auch unter Umständen für mehrere Etagen eines Gebäudes, wobei in jeder Etage ein
Terminal vorgesehen sein kann. Die bis zu acht Terminals sind untereinander elektrisch
verbunden, und zwar so, daß bei Ausfall eines Terminals die anderen weiter betriebsbereit
bleiben. Außerdem kann von jedem einzelnen Terminal jedes beliebige Fernsehgerät
nach Entrichtung des Mietpreises freigegeben werden.
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Die Terminals sind so eingerichtet, daß von jedem bis zu etwa zweihundertfünfzig
Fernsehgeräte gesteuert werden können. An der Frontseite jedes zu mietenden Fernsehgerätes
befindet sich eine Nummer z. B. 001 bis 250. Jedes Terminal ist mit einem Tastenfeld
mit den Tastenziffern 0 bis 9 ausgestattet, so daß an diesem Tastenfeld die Nummer
des zu mietenden Fernsehgerätes eingegeben werden kann. Die Mietpreishöhe richtet
sich nach den festgelegten Zeiten, z.B. 20 Minuten, 1 Stunde, 1 Woche usw., wobei
die Eingabe vorteilhaft aber auf höchstens sieben Zeiteinheiten beschränkt ist.
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Jeder Mieter erhält am Terminal einen Kassenbeleg mit Datum, Zeitdauer,
Fernsehgerätnummer und Mietpreishöhe. Danach ist das jeweilige Fernsehgerät betriebsbereit
und kann nach Belieben des Mieters bedient werden. Die Mietzeitdauer ist nicht zu
beeinflussen, z. B.
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durch Ausschalten des Fernsehgerätes.
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Jedes Terminal ist so eingerichtet, daß es für jedes angeschlossene
Fernsehgerät einen Freischaltimpuls in Form eines modulierten und codierten Hochfrequenzträgers
erzeugen und aussenden kann. Die Übertragung dieses Freischaltimpulses erfolgt über
eine gemeinsame elektrische Leitung, die die Verbindung zwischen der betreffenden
Zentralstelle (Terminal) und allen Fernsehgeräten herstellt. Für diese elektrische
Leitung wird ein bereits vorhandenes oder erstelltes Antennen-Stammleitungssystem
verwendet.
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Die Decodierung des Freischaltimpulses erfolgt im Fernsehgerät Bei
einer Unterbrechung des Übertragungsweges vom Terminal zum Fernsehgerät schaltet
sich das betreffende Fernsehgerät nach etwa 10 Minuten selbsttätig aus. Wenn die
Übertragungsstrecke wieder hergestellt ist, so ist das betreffende Fernsehgerät
erneut betriebsbereit, soweit die gewählte Zeiteinheit noch nicht abgelaufen ist.
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Zu der erfindungsgemäßen Anlage gehört vorteilhafterweise eine drahtlose
Audio-Übertragung, und zwar zweckmäßigerweise eine FM-modulierte Infrarot-Übertragung
von dem jeweiligen Fernsehgerät zu dem Mieter, z. B. zum Bett eines Patienten, wobei
dort eine Einspeisung in ein vorhandenes ELA-System erfolgen kann oder ein separates
Empfangsteil vorhanden sein kann.
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Zusammenfassend sei nochmals festgestellt, daß die erfindungsgemäße
Anlage im wesentlichen aus folgenden Baugruppen besteht, die miteinander zusammenwirken:
a) mindestens eine Zentralstelle (Terminal), b) Freigabeelektronik (Decodierung)
für das Fernsehgerät, welche in jedem Fernsehgerät angeordnet ist, c) Übertragungselektronik
(Audio) in jedem Fernsehgerät, d) Empfangsteil (Audio) und TV-Bedienteil zu jedem
Fernsehgerät, wobei die Freigabeelektroniken aller Fernsehgeräte über ein gemeinsames
im Gebäude vorgesehenes Antennen-Stammleitungssystem, mit der Zentralstelle, und
zwar mit dem Master-Terminal verbunden sind.
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Nachfolgend seien nun die einzelnen Baugruppen näher erläutert.
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Wie die F i g. 1 und 2 jeweils im linken Teil der Zeichnung veranschaulichen,
ist das Master-Terminal mit den Nebenstellen-Terminals 2 bis 8 elektrisch verbunden,
wobei eine Netzversorgung vorgesehen ist. In Fig.2 sind die Terminals mit FAST01
bezeichnet. Von dem Master-Terminal geht eine Koaxial-Leitung zu einer Antennenstammleitung,
die ihrerseits mit Abzweigen mit den einzelnen Fernsehgeräten TV 001 bis TV 250
(F i g. 1) bzw. FAS 01 (F i g. 2) also der Freigabeelektronik der jeweiligen Fernsehgeräte
TV verbunden ist. Jedes Terminal kann die Steuerung der in der Anlage angeschlossenen
Fernsehgeräte übernehmen. Die Freischaltung erfolgt wie gesagt über einen modulierten
und kodierten Hochfrequenzträger, der in das Antennen-Stammleitungssystem eingespeist
wird Das Freischaltsignal wird in einer bestimmten Zeit für jedes gemietete Fernsehgerät
periodisch wiederholt, so daß gewährleistet ist, daß bei Manipulationen oder bei
nicht eingesteckter Antenne das gemietete Fernsehgerät sich nach etwa zehn Minuten
ausschaltet. Wird das Fernsehgerät wieder an das Antennen-Stammleitungssystem angeschlossen,
so ist dadurch die vorgesehene Mietzeit nicht verändert und das Gerät schaltet sich
mit dem nächsten Freischaltsignal wieder ein. Die Wiedereinschaltzeit kann auch
auf höchstens sieben Minuten festgelegt werden.
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Jedes Terminal ist so gestaltet und aufgebaut, daß es folgende technische
Merkmale aufweist: Erfassung von bis zu etwa 250 angeschlossenen Fernsehgeräten,
Koordinierung von bis zu acht Terminals, wobei eines als Master-Terminal arbeitet,
Netzausfallsicherung für maximal 48 Stunden, 20stellige Anzeige für den Bediendialog,
Tastenreihe mit vorteilhaft bis zu sieben Tasten für die Zeitwahl, Münzautomat für
verschiedene Geldmünzen, Banknotenprüfer in vorteilhafter Ausgestaltung, Wechselgeldrückgabe,
Belegdrucker, Serviceeinstellungen, um neue Programmierung vornehmen zu können und
ggfs. Verwendung eines Computers mit geeigneter Software.
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Jedes Terminal kann schließlich auch noch so ausgestaltet werden,
daß die Mietzeit nach Tageszeit gebunden abgerufen werden kann, d. h. daß die Mietdauer
zu einer bestimmten vorgewählten Tageszeit beginnt und endet Für den Vertreiber
der Anlage kann noch an mindestens einem Terminal ein automatisch arbeitendes Geldzählwerk
angeschlossen werden, ggfs. wahlweise mit Ausdruck der Gesamtsumme der Einnahmen
über gewisse Zeiträume pro Terminal oder die Gesamtsumme bezogen auf die einzelnen
Fernsehgeräte.
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F i g. 3 veranschaulicht im Blockschaltbild eine Zentralstelle, auch
Master-Terminal oder Zentral-Terminal genannt, welche im wesentlichen folgende Baugruppen
aufweist: CPU-Karte: die CPU-Karte ist mit einer Realtime, 8 k-ROM, 8 k-C-MOS RAM,
2 x V 24 Schnittstelle und einer PIO (3 >< x 8 Bit) aufgebaut. Für die Datensicherung
kann eine externe Batterie über einen ECB-Bus angeschlossen werden. Die CPU-Karte
wird über einen ECB-Bus an das übrige System angeschlossen.
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Interface-Karte: auf der Interface-Karte ist die Leitungsverteilung,
1 x PIO mit 2 x 8 Bit Boards Treiber, Decoder, Modulator und die Interruptverteilung
aufgebaut.
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Netzteil: das Schaltnetzteil hat die technischen Daten: 5 V/5 A; 12
V/l A; V/1 A sowie ein Netzteil 28V/2A.
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Anzeigeeinheit: die Anzeigeeinheit besteht aus einer 20stelligen Punktmatrix
5 x 7 (DMG 205).
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Münzprüfer: als Münzprüfer wird ein übliches Gerät mit Geldrückgabe
verwendet. Dabei ist die Steuerelektronik an den einzelnen Elementen separat angebracht.
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Banknotenprüfer bzw. Geldscheinlesereinheit: hierfür wird ein handelsübliches
Gerät verwendet.
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Drucker: der Drucker dient der Herausgabe von Belegen und besitzt
eine Abschneidevorrichtung. Die Ansteuerung erfolgt über eine serielle Schnittstelle
der CPU-Karte.
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Eingabeeinheit: die Eingabeeinheit besteht aus vier Zeitbuchungstasten
und zwölf Tasten im Block für die Eingabe, Korrektur und Bestätigung der Fernsehnummer.
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Wenn außer dem Zentralstellen-Terminal noch weitere Nebenstellen-Terminals
vorhanden sind, erfolgt der Datenaustausch über eine RS 232-Schnittstelle, wie aus
F i g. 3 ersichtlich ist. Der Anschluß an die elektrische Verbindungsleitung zu
den Fernsehgeräten bzw. zu der oben erläuterten Antennen-Stammleitung ist in F i
g. 3 mit HF out zur Antenne bezeichnet.
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Die oben erläuterten Baugruppen des Terminals sind in einem Stahlbl
echgehäuse eingebaut. Vorteilhafterweise weist das Stahlblechgehäuse eine pultartige
Form auf, wird auf einem Stahlsockel befestigt und stationär betrieben. Die einzelnen
Elektronik-Baugruppen sind dabei in einem BUS-Gehäuse untergebracht und mit Flachbandkabeln
verkabelt.
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F i g. 4 zeigt ein Schaltschema eines Ausführungsbeispieles einer
Freigabeelektronik. Eine solche Freigabeelektronik befindet sich gemäß F i g. 1
in jedem Fernsehgerät. In F i g. 2 ist die jeweilige Freigabeelektronik mit FAS
01 bezeichnet und nur zur Verdeutlichung der elektrischen Verbindung zwischen der
Antennenstammleitung und dem jeweiligen Fernsehgerät TV separat gezeichnet worden.
Zweckmäßigerweise wird die Freigabeelektronik zusammen mit der nachfolgend erläuterten
Übertragungselektronik demontierbar in das jeweilige Fernsehgerät eingebaut, so
daß ggfs. eine Demontage bzw. ein leichtes Auswechseln dieser Elektronik erfolgen
kann. Die Freigabeelektronik empfängt das von der jeweiligen Zentralstelle bzw.
Terminal kodierte Signal und gibt das Fernsehgerät für eine fest eingestellte Zeit
zum Empfang frei, so daß das Fernsehgerät betriebsbereit ist. Der Mieter kann nun
das Fernsehgerät mittels einer üblichen Fernbedienung individuell für die jeweiligen
Fernsehprogramme oder falls vorhanden für eine Audio-Übertragung bedienen. Vorteilhaft
wird die Betriebs bereitschaft am Fernsehgerät durch eine grünleuchtende Signallampe
angezeigt. Das Fernsehgerät kann unmittelbar nach der Betriebsbereitschaft gebracht
werden, da das Fernsehgerät ohne Anlaufzeit der Bildröhre, d. h. im Stand-by-Betrieb
arbeitet. Das zentrale Terminal ist so ausgebildet, daß es periodisch das Freischaltsignal
an das konfigurierte Fernsehgerät schickt. Die Betriebsbereitschaft jedes Fernsehgerätes
richtet sich nach der am Terminal gewählten Zeit.
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Das Schaltschema gemäß Fig.4 für die Freigabeelektronik sei nachfolgend
erläutert. Das ankommende AM-modulierte und codierte Signal gelangt über C20 auf
den Eingangsschwingkreis L 1 und C21. Dieser hat sein Maximum bei der Sendefrequenz
40,68 MHz. Die gewählte Sendefrequenz liegt noch unter dem TV-Kanal 1 und beeinflußt
somit diesen oder darüber liegende Kanäle nicht.
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Der integrierte Schaltkreis TCA 440, speziell für AM-Empfangsteile
entwickelt, enthält eine geregelte HF-Vorstufe, Mischer, einen getrennten Oszillator
sowie einen regelbaren ZF-Verstärker. Der integrierte Oszillator ist extern durch
einen Quarz Q 1 40,225 MHz beschaltet Somit ergibt sich eine ZF von 455 kHz. Der
Schwingkreis L2 und C24 wird auf die Oszillatorfrequenz von 40,225 MHz abgeglichen.
Das nach dem Mischer ausgekoppelte ZF-Signal (pkw 15) gelangt über L 3 auf den selektiven
Filter F 1 zum integrierten ZF-Verstärker (Pkt 12). An Punkt 7 wird die verstärkte
ZF (455 kHz) über D 20, R 23, und C29 demoduliert. L 4 hat sein Maximum bei 455
kHz. Über R 24 wird dem ZF-Verstärker (Punkt 9) ein Gleichspannungsanteil zur Regelung
zugeführt.
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R 28 und R 29 bilden einen Spannungsteiler für den als Komparator
geschalteten 1/2 LM 358. Die Schwellspannung beträgt 100 mV, was einer Eingangsspannung
von 20 UV entspricht. Diese 20,uV können von der Empfangsschaltung noch vollständig
demoduliert werden. So kann ausgeschlossen werden, daß schwache Signale, die nicht
exakt dekodiertwerden, Störungen verursachen.
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An Punkt 10 des Ca 440 wird die der Feldstärke proportionale Spannung
abgegriffen und über R 25 dem invertierten Eingang des 1/2 LM 358 zugeführt. Liegt
also kein Eingangssignal an, bzw. ist die Feldstärke zu gering, so schaltet der
Ausgang Punkt 1 des Komparators voll auf UB=12V und sperrt den Eingang des MM 53
200 (F i g. 5). Der 2. Komparator 1/2 LM 358 hat ebenfalls einen Spannungsteiler
R 27 und R 30. Die Werte sind so bemessen, daß ca. 70 bis 80% der Maximalreferenzspannung
genügen, um den Komparator zu schalten. So schaltet der Komparator immer auf dem
gleichen Punkt, auch bei Amplitudenänderungen von 100 bis 70%. C33 verbessert die
Anstiegs- und Abfallflanke des Ausgangssignals. Die Dioden D 21 und D 22 dienen
zur Abblockung der Gleichspannung.
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F i g. 5 zeigt ein Schaltschema eines Ausführungsbeispieles einer
Übertragungselektronik, und zwar eines Infrarotsenders. Die Übertragungselektronik
befindet sich zusammen mit der Freigabeelektronik in jedem Fernsehgerät (Fig. 1).
Nur der besseren Deutlichkeit halber ist die Übertragungselektronik in F i g. 2
mit Anschluß an jedes Fernsehgerät getrennt gezeichnet worden und mit FAÜ 01 bezeichnet.
Die Übertragungselektronik moduliert den Fernsehton auf ein Infrarot-Signal und
sendet dieses zur nachfolgend näher erläuterten Empfangselektronik im Empfangsteil,
welches sich in Griffnähe des Mieters, z. B. am Bett eines Patienten befindet. Wahlweise
kann der TV-Ton im Fernsehgerät auf eine bestimmte Lautstärke, z. B. Zimmerlautstärke,
eingestellt werden oder die Lautsprecherübertragung kann ganz entfallen. Oder der
Mieter hat die Möglichkeit, in bekannter Weise den Lautsprecher über eine Fernbedienung
ein- oder abzuschalten. Auch der auf das Empfangsteil (Audio) übertragene Ton kann
am Emp-
fangsteil abgeschaltet werden. Vorzugsweise hat das Infrarot-Signal
folgende technische Merkmale: Wellenlänge 950 nm, Strahlstärke 20 bis 30 mW/sr und
Frequenzbereich 100 bis 10 000 hz. Die Übertragungselektronik kann so geschaltet
werden, daß sie entweder im Stand-by-Betrieb arbeitet oder mit Einschalten des Fernsehgerätes
aktiviert wird.
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Gemäß F i g. 5 ist das Herzstück des Infrarot-Senders der Integrierte
Schaltkreis LM 566. Er enthält einen Oszillator, extern durch das RC-Glied R 12,
R 13 und C7 beschaltet, und einen FM-Modulator. Die NF gelangt über R 7, R 8, C5,
R 9 und C6 zu Punkt 5 des LM 566.
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Der Kondensator C5 dient der Anhebung der hohen Frequenzen (Pre-Emphasis).
Mit dem Widerstand R 9 wird der Hub eingestellt Er beträgt 4,5 kHz. Die Trägerfrequenz
wird auf 100kHz festgelegt, und zwar durch R 12, R 13 und C 7. Die Widerstände R
10 und R 11 dienen dem Eingang als Spannungsteiler, was eine Rückwirkung der Oszillatorfrequenz
zur Folge hat. R 16 und C9 blocken die Betriebsspannung ab. Über R 14 und C8 gelangt
das frequenzmodulierte Signal auf die Basis des Transistors T4, weiter über einen
Kollektor auf T3. Der Kollektor ist mit drei Duo-Luminiszenzdioden D 2, D 3, D 4
beschaltet Die emittierte Strahlung im nahen Infrarot-Bereich von 950 nm erreicht
im Mittel eine Strahlstärke von etwa 16 mW/sr pro Duo-Diode, festgelegt durch R
17. Der Basisvorwiderstand R15 liegt über den Anschlußpunkt 5 bei TV-Betrieb auf
+ 12,6 V und bei Stand-by-Betrieb auf 0 V, somit wird der Ruhestrom der Schaltung
gering gehalten.
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Das Netzteil, bestehend aus einem Transformator (220/15 V; 110 mA),
einem Gleichrichter und einer integrierten Schaltung 7812 als Spannungsstabilisierung
und Brummunterdrückung, liefert die Betriebsspannung von 12 V. Die Stromaufnahme
beträgt etwa 90 mA bei Betrieb und etwa 15 mA bei Stand-by-Betrieb.
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Das demodulierte codierte Signal gelangt auf die Bu 1 und von dort
zum integrierten Schaltkreis MM 53 200. Dieser Chip wird hier als Decodierer benutzt.
Über die Anschlüsse 1 - 12 wird der Code eingestellt: Low (L) oder High (H). Somit
ergeben sich 282=4096 Möglichkeiten. Diese Codierung wird mit dem DIP-Schalter S
1 vorgenommen, wobei die einzelnen Schalter offen (High H) oder geschlossen (Low
L) sind. Die Codierung erfolgt im Dualcode. Beispiel: LLLLHHHHHHHH =256. Somit lassen
sich mit 12 Schaltern (integriert) 4096 Schaltungsmöglichkeiten einstellen. Der
interne Oszillator des MM 53 200 wird extern über das Rc-Glied R 3 und C4 beschaltet.
Die Oszillatorfrequenz wird auf 40 kHz festgelegt, ebenso wie die des Codier-IC.
Sendet dieser nun ein Signal, mit dem der Code übertragen wird, mit einem bestimmten
Impulsverhältnis aus, so erkennt der IC MM 53 200 das für ihn eingestellte codierte
Signal und schaltet den Ausgang bei Punkt 17 gegen Masse (Low aktiv). Der als retriggerbares
Monoflop geschaltete Timer-IC 555 schaltet seinen Ausgang bei Punkt 3 auf High,
wenn am Triggereingang bei Punkt 2 Low liegt und hält diesen auf Low, in der Zeit,
die durch das RC-Glied R 1, C 1 und C2 gewählt wird. Der Ausgang ist mit einer Leuchtdiode
(LED) D 1 beschaltet, die eine Freigabe des Fernsehgerätes signalisiert.
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Die Logik setzt sich aus vier NOR-Gliedern zusammen, wobei folgende
Bedingungen erfüllt werden sollen: 1. Freischaltung des Fernsehgerätes durch codiertes
Signal vom Terminal über MM 53 200 und Timer-IC 555 für alle Programme oder
2. Freischaltung
des 16. TV-Programms durch die Fernbedienung des Fernsehgerätes.
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Liegt am Ausgang bei Punkt 3 des IC 555 High an, so liegt der Ausgang
bei Punkt 11 des NOR-Gatters auf Low, d. h. der Transistor T2 ist gesperrt und der
Schalttransistor im Fernsehgerät nicht blockiert. Oder die Anschlüsse 3 und 4 liegen
auf High, d. h. Punkt 4 und Punkt 3 der NOR-Glieder sind Low und Punkt 10 high.
Dadurch wird Punkt 11 Low und T2 ist wiederum gesperrt.
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Bei jeden anderen Programm leitet T2, der Schalttransistor im Fernsehgerät
sperrt und das Fernsehgerät schaltet auf Stand-by-Betrieb, es sei denn, ein codiertes
Signal liegt an.
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Die erfindungsgemäße Anlage umfaßt ferner einen Empfangsteil (Audio)
und ein Fernsehgeräte-Bedienteil, zugehörig zu jedem Fernsehgerät. In F i g. list
vereinfacht jeweils eine Fernbedienung für das Fernsehgerät sowie ein Infrarot-Empfänger
mit angeschlossenem Kopfhörer gezeichnet. In F i g. 2 ist das entsprechende Empfangsteil
mit Bedienelektronik mit jeweiliger Netzversorgung vereinfacht dargestellt und mit
FAB 01 bezeichnet.
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Das Empfangsteil und das Bedienteil befinden sich in Reichweite des
Mieters, z. B. in Krankenanstalten am Krankenbett des Patienten. Die nachfolgend
noch näher erläuterte Bedienelektronik empfängt das vom Fernsehgerät über die Übertragungselektronik
gesendete NF-Signal, verstärkt dieses und verteilt es auf zwei Lautstärke geregelte
Ohrhörer. Mit anderen Worten besteht das Empfangsteil im wesentlichen aus einem
Infrarot-Empfänger und einem NF-Verstärker und es kann die NF-Einspeisung entweder
über eine bestehende ELA-Anlage vollziehen oder es kann ein separates Gehäuse mit
dazu gehörigem Lautstärkeregler und Höhrschlauchanschluß vorgesehen sein. In der
Bedienelektronik befindet sich ein Netzteil für die eingebaute Elektronik und für
die angekettete Infrarot-Fernbedienung. Außerdem kann eine mechanische Sicherung
als Diebstahlsicherung vorgesehen werden.
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F i g. 6 zeigt ein Schaltschema eines Ausführungsbeispieles eines
Empfangsteiles (Audio) bzw. eines Infrarot-Empfängers. Die Wirkungsweise ist im
wesentlichen folgende. Das ankommende frequenzmodulierte Signal mit fT= 100kHz und
4,5 kHz Hub trifft auf die IR-Empfängerdiode D 1. Je nach Beleuchtungsstärke fließt
ein Fotostrom über R 1 und erzeugt einen Spannungsabfall.
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In der darauf folgenden Verstärkerstufe mit dem Feldeffekttransistor
(n-selbstleitend) T 1 wird das Signal verstärkt und über C2 auf dem Schwingkreis
L 1 und C6 ausgekoppelt. Der Integrierte Schaltkreis TBA 120 S beinhaltet einen
achtstufigen Verstärker mit symmetrischem Koinzidenzdemodulator zur Verstärkung,
Begrenzung und Demodulation von frequenzmodulierten Signalen. Das Ausgekoppelte
NF-Signal wird extern über einen Trimmer R 6 auf die gewünschte Lautstärke eingestellt.
R 5 und C5 dienen zur Abblockung der Betriebsspannung. CS bildet mit dem integrierten
Widerstand die De-Emphasis. Die beiden Kondensatoren C9 und C10 sind so bemessen,
daß am Schwingkreis L2 und C 11 etwa 250mVss bei Resonanz stehen. Über C12 wird
das demodulierte NF-Signal ausgekoppelt.
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R 7, C 13, R 8 und C 14 bilden einen Doppeltiefpaß, um HF-Anteile
abzublocken.
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Der TBA 800 ist ein monolithisch integrierter Seriengegentakt-B-Leistungsverstärker.
R 11 und C19 blokken die Betriebsspannung ab, C 15, R 9, C 18 und R 12 dienen der
Gegenkopplung und HF-Unterdrückung.
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Über C2O wird das Signal ausgekoppelt. An den Anschlüssen 1 und 2
können ein bis vier Kopfhörer angeschlossen werden.
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Das Netzteil, bestehend aus einem Transformator (220/18 V; 90 mA),
Gleichrichter und einem Integrierten Schaltkreis 7818 als Spannungsstabilisierung
und Brummunterdrückung, liefert die Betriebsspannung von 18 V. Die Stromaufnahme
der Schaltung beträgt etwa 30 mA bei Betrieb. Die Kondensatoren C23, C24, C25 und
C26 dienen der Störunterdrückung.
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