DE3417323C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Garrett-Haspel nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Ein Haspel dieser Art ist durch das DE-GM 17 81 014 bekanntgeworden.
Um entgegenzuwirken, daß aufgrund der hohen Drehzahl des
in dem Kühlmittelbehälter rotierenden Wickelkopfes Kühlwasser
fliehkraftbedingt mitgenommen, an der Innenwand des Kühlmittelbehälters
hochgetrieben wird und oben aus dem Behälter heraustritt,
besitzt der Behälter zumindest an seinem oberen Rand Wölbungen, die
in einen sich radianl nach innen verlaufenden Ringkragen übergehen.
Abgesehen von dem großen Aufwand, den ein speziell ausgebildeter,
mit Wölbungen oder sonstigen Abweisern zum Rückführen des
fliehkraftbedingt hochgetriebenen Kühlwassers versehener Behälter
beim Herstellen erfordert, läßt sich doch nicht verhindern, daß das
bei dem bekannten Haspel von unten ständig in großer Menge
zuströmende und oben kontinuierlich abströmende Kühlwasser
überschwappt. Denn die Wölbung bzw. ihr Ringkragen kann nur um ein
kurzes Stück nach innen ragen, um einen unnötig großen Behälter-
Durchmesser zu vermeiden da der Wickelteller zum Entnehmen des zu
einem Ring gewickelten Walzgutes oben durch den Behälter austreten
muß. Der Behälter besitzt aus baulichen und wirtschaftlichen
Gründen jedoch nur einen geringfügig größeren Durchmesser als der
Wickelteller. Für den radial nach innen ragenden Kragen bleibt
daher kein Freiraum um ihn so zu gestalten, daß sich ein
Wasseraustritt nach oben hin verhindern ließe.
Zum Heben und Senken des Wickeltellers der bekannten Haspel ist der
Teller mit einer in einer Antriebswelle für den im Kühlmittelbehälter
rotierenden Wickelkopf geführten Hubstange verbunden. Der
Antrieb für die Hubstange befindet sich damit in einem
Betriebsbereich, der durch das in großen Mengen ständig zu- und
ablaufende Kühlwasser außerordentlich gefährdet ist, so daß von den
äußeren Einflüssen bestimmte Betriebsstörungen nicht zu vermeiden
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Haspel mit einer verbesserten Betriebsweise zu ermöglichen und so
weiterzubilden, daß sich eine verbesserte Kühlwirkung und
Handhabung des Wickelgutes erreichen läßt.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen im Hauptanspruchsoberbegriff
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Kühlmittelzufuhr in den Kühlmittelbehälter von oben, im Bereich der
Wasserparabel entgegen der Drehbewegung der Wickelelemente erfolgt.
Hierdurch läßt sich einerseits dem Einfluß der Zentrifugalkräfte
auf das Kühlmittel entgegenwirken und andererseits eine gute
Durchwirbelung des neu zugeführten Kühlmittels mit dem bereits in
dem Badbehälter vorhandenen Kühlmittel erreichen. Weiterhin wird
verhindert, daß das Wickelgut vom Kühlmedium frei wird, was zu
einer gewünscht gleichmäßigen, stets vom Kühlmittel umspülten
Kühlung des Wickelgutes beiträgt.
Wenn der Kühlmittelbehälter wahlweise bis über die Ringhöhe des
Wickelgutes mit Kühlmittel beschickbar oder entleerbar ist, läßt
sich das Wickelgut wahlweise trocken oder naß haspeln, ohne
Einbußen an Wickelgeschwindigkeit in Kauf nehmen zu müssen. Der
wahlweise Betrieb erlaubt es, besonderen Anforderungen an die
metallurgischen Qualitäten des Wickelgutes zu entsprechen.
Die Hubzylinder des Wickeltellers sind vorteilhafterweise in dem
Hohlraum des Gestänges der Hubstangen angeordnet. Somit läßt sich
eine baulich kompakte und gegen Einflüsse von außen geschützte
Anordnung schaffen. Hierbei kann die Abdichtung der Antriebswelle
des Wickeltellers an der Durchtrittsstelle des Kühlmittelbehälters
durch eine Dichtungskombination erreicht werden, die aus einer
fettgeschmierten Vordichtung, einem Schleuderteller und einer
ölgeschmierten Nachdichtung besteht.
Die Schmierung der Hubstangenführung im Bereich der
Wickelstabträger läßt sich mittels ein- und ausrückbarer
Kolbenstangen über einen Zentrierkegel durch radial angeordnete
Schmiermittelkanäle erreichen.
Wenn der Antriebswelle des Wickeltellers für den Naßbetrieb weitere
Antriebsmotore zuschaltbar sind, läßt sich auch beim Naßhaspeln ein
hoher Durchsatz erzielen.
Vorteil der Erfindung ist somit, daß bei einer Kühlmittelzufuhr von
oben die Bildung von Wasserkegeln infolge der wirksamen
Zentrifugalkräfte vermieden und eine besonders gute Durchwirbelung
des Kühlmittels bei Frischwasserzufuhr ermöglicht wird. Auch ist
der Haspel so konzipiert, daß abhängig von den zu behandelnden
Qualitäten das Kühlmittel augenblicklich abgelassen oder zugeführt
und somit wahlweise trocken oder naß gehaspelt werden kann. Die
sichere Betriebsweise der Haspel wird durch eine besonders wirksame
und wartungsfreundliche Schmierung zwischen Hubgestell und
Antriebswelle unterstützt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 den Garrett-Haspel in der Seitenansicht teilgeschnitten,
Fig. 2 die Dichtungsstelle zwischen Antriebswelle und
Kühlmittelbehälter sowie die Schmierung der Wickellager in
der Vergrößerung, und
Fig. 3 den Garrett-Haspel in der Draufsicht mit Ringabförderer.
Der dargestellte Garrett-Haspel 1 soll sowohl zum "Trockenhaspeln"
als auch zum sogen. "Naßhaspeln" von Wickelgut als
Rund-, Flach-, Vierkant- und Sechskantprofile mit ca. 6 mm ⌀
bis 50 mm ⌀ verwendet werden. Beim "Naßhaspeln" kann durch
die jeweilige Kühlung des Wickelgutes mittels Kühlmedium wie
Wasser eine besondere metallurgische Qualität des Wickelgutes
erzielt sowie jegliche Verzunderung vermieden werden.
Da der Strang des Wickelgutes von unterschiedlicher großer
Länge sein kann und auch gegebenenfalls nur ein Ring von
einer bestimmten metallurgischen Qualität anfällt, muß die
jeweilige Kühlmittelbehandlung des Wickelgutes schnell veränderbar
sein. Dazu sind entsprechende Einrichtungen und
Hilfsmittel vorgesehen, die ein breites Spektrum der unterschiedlichen
Wärmebehandlung des Wickelgutes zulassen.
In den Fig. 1 bis 3 ist mit 1 ein Garrett-Haspel bezeichnet,
welcher aus einem über eine als Hohlwelle ausgebildete Antriebswelle 3 angetriebenen Wickelträger
4 mit darauf befestigten, kranzförmig angeordneten
Wickelstäben 5 besteht. Die auch als Haltepinne bezeichneten
Wickelstäbe 5 bilden einen inneren Kranz 4a und einen äußeren
Kranz 4b, zwischen welchen das Wickelgut W eingeführt und
zu Ringen aufgewickelt wird.
Der Antrieb der als Hohlwelle ausgebildeten Antriebswelle 3 erfolgt beispielsweise von einem
Antriebsmotor M1 über eine Antriebswelle 9 und ein Kegelradgetriebe
9a, 3a auf die Antriebswelle 3. Um auch beim Naßhaspeln
einen hohen Durchsatz zu erzielen, sind weitere Antriebsmotore
M2 und M3 über entsprechende Antriebswellen und Kegelradgetriebe
an der Antriebswelle 3 wahlweise zuschaltbar.
Das Wickelgut wird schräg von oben in Richtung des Pfeiles E
mittels eines von einem Antriebsmotor 6 über ein Zwischengetriebe
6b angetriebenen Treibrollensatzes 6a durch ein Führungsrohr
8 in den Wickelraum zwischen den rotierenden inneren und
äußeren Kränzen 4a, 4b der Wickelstäbe 4 geführt und zu Ringen gewickelt.
Der Garrett-Haspel 1 ist mit seinem Wickelteller 4 und
den darauf in einem inneren Kranz 4a und einem äußeren
Kranz 4b angeordneten Wickelstäben 5 bis über den Bereich
der maximalen Ringhöhe h des Ringes dichtend in einen ortsfest
angeordneten Kühlmittelbehälter 7 zur Aufnahme des
Kühlmittels K, vorzugsweise Wasser, für das sogenannte "Naßhaspeln"
angeordnet. Dazu wird dem Kühlmittelbehälter 7
durch Rohrleitungen als Kühlmittelzuführungen 7a und 7b über
entsprechend betätigbare, nicht weiter dargestellte Regelventile
Kühlmittel K zugeführt. Der Kühlmittelbehälter 7 wird
für das Naßhaspeln bis über die Ringhöhe h mit Kühlmittel
K angefüllt. Um den Garrett-Haspel 1 jedoch auch ohne Kühlmittel
K zum sogen. Trockenhaspeln des Wickelgutes nutzen zu
können, ist an dem Kühlmittelbehälter 7 ein Auslaßrohr 7c mit
nicht weiter dargestelltem Auslaßventil und Pumpe zum Leeren
des Kühlmittelbehälters 7 vorgesehen.
Zwischen den inneren und äußeren Kränzen 4a, 4b von Wickelstäben 4 des
Wickeltellers 4 ist ein Hubteller 10 angeordnet, welcher
über eine Hubstange 11 mit einem als Hubzylinder 11a ausgebildeten
hydraul. Kraftmittel verbunden ist. Durch Beaufschlagung
des Hubzylinders 11a wird der in dem aus Kränzen
4a, 4b gebildete gewickelte Ring mittels der Hubstange
11 und des Hubtellers 10 in die gestrichelt dargestellte Position
10′ oberhalb des Kühlmittelbehälters 7 angehoben. Dazu
wird der Ring des Wickelgutes W durch Erfassen von dem Schwenkarm 12 mittels
Schwenkzylinder 12a in den Bereich eines weiteren Schwenkarmes
13 in Richtung des Pfeiles X auf einen Ringförderer 14 abgeschoben
und am Ende des Ringförderers 14 einer nicht weiter
dargestellten Ringsammelstation zugeführt.
Nach Fig. 2 besteht die Abdichtung der als Hohlwelle ausgebildeten
Antriebswelle 3 des Wickeltellers 4 an der Durchtrittsstelle
durch den Boden des Kühlmittelbehälters 7 aus
der Kombination einer fettgeschmierten Vordichtung 16, einem
Schleuderteller 17 zum Entfernen etwaiger Tropfenbildung
des Kühlmittels K und einer ölgeschmierten Nachdichtung 18.
Die Schmierung der Hubstangenführung 3b im Bereich der hohlen
Antriebswelle 3 in Höhe des Wickeltellers 4 erfolgt durch
radial im Wickelteller 4 angeordnete Schmiermittelkanäle
20 über ein- und ausrückbare Zentrierkegel 21a von Kolbenstangen
21, welche über hydraulische Kraftmittel 22 betätigbar
sind.
Der Garrett-Haspel ist dazu geeignet, sowohl Stahldraht und
Feinstahl, insbesondere austenitischen Qualitäts- und Edelstahl
von 6 bis 50 mm ⌀ mit bis zu 20 m/sek als auch flächengleiche
Vierkant-, Sechskant- und Flachstähle, so schnell
wie möglich nach dem Fertigstich im letzten Walzgerüst bei
schneller und gleichmäßiger Abkühlung zu Ringen, insbes.
auch zu Großringen bis zu ca. 2,5 t oder mehr zu haspeln
und anschließend abzufördern, ohne den Badbehälter auch
gleichzeitig vom Kühlmittel K leeren zu müssen. Mit dem Haspel
soll grundsätzlich das Trocken- oder Naßhaspeln des Wickelgutes
möglich sein, dabei soll auch das Trocken- oder Naßhaspeln
im Wechsel von Ring zu Ring erfolgen. Damit beim
Trocken- oder Naßhaspeln die annähernd gleiche Produktion
erzielt wird, können beim Naßhaspeln zur Überwindung des
Widerstandes der Kühlmittelflüssigkeit weitere Antriebsmotoren
M2, M3 zugeschaltet werden. Die Frischwasserzufuhr kann von
oben oder unten zur besseren Durchströmung des gewickelten
Ringes mit Kühlmittel K (Wasser) erfolgen. Bei der Kühlmittelzufuhr
von oben (Kühlmittelzuführung 7a) tritt ein Auffüllen
der zentrischen sogen. Wasserparabel in dem Kühlmittelbehälter
ein, wobei das Wasser vorzugsweise entgegen der Drehrichtung
des Haspels zur besseren Durchwirbelung des Kühlmittels
K zugeführt wird.
Durch entsprechende Pumpenleistung und Ein- und Auslaßventile
kann von einem Wickelzyklus des Ringes zum nächsten auch
kurzfristig ein Entleeren oder Wiederauffüllen des Kühlmittelbehälters
7 erfolgen. Durch Verwendung entsprechender Regelventile
im Kühlmittelkreislauf zu dem Kühlmittelbehälter 7
kann die Kühlung des Wickelgutes den metallurgischen Bedingungen
jeweils angepaßt werden. Vorzugsweise sind die Hubzylinder 11a
des Hubtellers 10 teleskopartig in dem Hohlraum des Gestänges
der Hubstangen 11 angeordnet.
Claims (6)
1. Garrett-Haspel mit Wasserkühlung für das Wickelgut, bestehend
aus einem umlaufenden, zumindest an eine Hubstange
angeschlossenen Wickelteller mit zwei konzentrisch angeordneten
Kränzen von Wickelstäben und einem ortsfesten, in
den Wickelraum gerichteten Führungsrohr, bei welchem der Wickelteller
in einem nach oben offenen, topfartig geschlossenen,
das Wickelgut in einem Kühlmittelbad aufnehmenden Kühlmittelbehälter
angeordnet und zur Wickelgutabgabe heb- und
senkbar ist, wobei der Kühlmittelbehälter Anschlüsse zum
Zuführen von Kühlmittel aufweist und die Antriebswelle der
Wickelelemente nach unten dichtend umschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlmittelzufuhr in den Kühlmittelbehälter (7) von
oben, im Bereich der Wasserparabel entgegen der
Drehbewegung der Wickelelemente (Wickelteller 4, Wickelstab 5, Hubteller 10) erfolgt.
2. Garrett-Haspel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlmittelbehälter (7) wahlweise bis über die
Ringhöhe (h) des Wickelgutes (W) mit Kühlmittel (K)
beschickbar oder entleerbar ist.
3. Garrett-Haspel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubzylinder (11a) des Hubtellers (10) in dem Hohlraum
des Gestänges der Hubstangen (11) angeordnet sind.
4. Garrett-Haspel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung der Antriebswelle (3) des Wickeltellers
(4) an der Durchtrittsstelle durch den Boden des Kühlmittelbehälters
(7) aus einer Dichtung in der Kombination, -
fettgeschmierte Vordichtung (16), Schleuderteller (17),
und ölgeschmierter Nachdichtung (18) - gebildet wird.
5. Garrett-Haspel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmierung der Hubstangenführung (3b) im Bereich
der Wickelteller (4) mittels ein- und ausrückbarer
Kolbenstangen (21) über einen Zentrierkegel (21a) erfolgt.
6. Garrett-Haspel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebswelle (3) des Wickeltellers (4) für den
Naßbetrieb weitere Antriebsmotore (M2, M3) zuschaltbar sind.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19843417323 DE3417323A1 (de) | 1984-05-10 | 1984-05-10 | Garrett-haspel mit wasserkuehlung fuer das wickelgut |
Publications (2)
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DE3417323A1 DE3417323A1 (de) | 1985-11-14 |
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ID=6235464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843417323 Granted DE3417323A1 (de) | 1984-05-10 | 1984-05-10 | Garrett-haspel mit wasserkuehlung fuer das wickelgut |
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Country | Link |
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Families Citing this family (4)
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DE1781014U (de) * | 1955-07-16 | 1959-01-15 | Demag Ag | Senkrecht stehender haspel zur herstellung von wasserdraht und anderen zu wickelnden walzeisen. |
-
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Also Published As
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