DE3415594A1 - Steuerung der nasswaesche in einer kalk-gips-entschwefelungsanlage - Google Patents
Steuerung der nasswaesche in einer kalk-gips-entschwefelungsanlageInfo
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Description
Henkel, Pfenning, Feiler, Hänzel & Meinig Patentanwälte
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Dp. -lr,g W Har-^wi '/v-f-Dc'-Dn,'S
κ H 'vie--' .α Ee-Dr
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D-800& M-jriche--: Bj
Te. 089-962G65-&7
T&ex 0529802 hn*: α
Teiegramme ellipseό
FP/MHI-2646 Hz/Id 26. April 1984
MITSUBISHI JUKOGYO KABUSHIKI KAISHA,
Tokio, Japan
Tokio, Japan
Steuerung der Naßwäsche in einer
Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage
Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage
Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in
einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, das eine ausgezeichnete Nachregelbarkeit bei großen und plötzlichen
Lastschwankungen in einer SO^-Absorptionsvorrichtung in der Anlage besitzt.
Eine S02~Absorptionsvorrichtung besitzt im allgemeinen
den Aufbau gemäß Fig. 1 ; die Entschwefelung erfolgt dabei
in der folgenden Weise: Wenn ein Abgas 1 über eine Leitung 2 in eine Absorptionssäule 3 eintritt, kommt es
in dieser mit einer zirkulierenden bzw. umgewälzten Absorptionsflüssigkeit
4 in Berührung. Im Abgas enthaltenes gasförmiges Schwefeldioxid (SO2) bildet in der
Flüssigkeit schweflige Säure (H^SO.,) infolge der Ab-
sorptionsreaktion, die sich durch folgende Formel ausdrücken
läßt:
SO2 + H2O >
H2SO3 (1)
Danach durchströmt das Abgas eine Auslaßleitung 5, und es wird über eine Esse o.dgl. (ins Freie) entlassen.
Die Flüssigkeit, in welcher H2SO3 gebildet worden ist,
strömt andererseits vom Bodenteil der Säule in einen Tank 6, dem über eine Speiseleitung 7 ein Neutralisie-
rungsmittel (alkalische Stoffe, wie Calciumcarbonat,
Calciumhydroxid usw.) zum Neutralisieren der Flüssigkeit unter Bildung von CaSO., in ihr zugeführt wird.
Die neutralisierte Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe 8 über eine Umwälzleitung 9 in die Absorptionssäule 3 (zurück)gefördert. Außerdem wird ein Teil der
umgewälzten Flüssigkeit über eine Austragleitung 19 abgeführt, und im nachfolgenden Verfahrensschritt wird
das in der Flüssigkeit enthaltene CaSO3 zu CaSO4·2H3O
(Gips) oxidiert.
Ein bisheriges Regelverfahren für diese SO^-Absorptionsvorrichtung
wird wie folgt durchgeführt: Der pH-Wert der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit wird mittels
eines pH-Detektors 11 gemessen, dessen Meßsignal einem
Regler 12 eingespeist wird, der seinerseits ein Signal zu einer Addierstufe 13 liefert, um den pH-Wert der
den Säulenkopf erreichenden Absorptionsflüssigkeit konstant zu halten.
Andererseits wird die Menge des in die Anlage eintretenden SO- (z.B. ein Produkt aus einer Abgas-Durchsatzmenge
und einer Einlauf-SO~-Konzentration), d.h. die
Last der Entschwefelungsanlage (im folgenden auch als "Entschwefelungslast" bezeichnet), durch einen Lastdetektor
14 erfaßt, dessen Meßsignal der Addierstufe eingegeben wird. In letzterer werden das vom Regler 12
gelieferte Signal und das vom Lastdetektor 14 zugeführte
Signal zusammenaddiert, und das resultierende Signal wird als Vorgabe- oder Sollwertsignal einem Strömungsoder Durchsatzmengenregler 17 eingespeist. Zudem wird
die Strömungs- oder Durchsatzmenge in der Speiseleitung 7 durch einen Durchsatzmengendetektor 16 gemessen,
dessen Meßsignal dem Durchsatzmengen-Regler 17 eingespeist wird, welcher daraufhin ein Regelventil 18 nach
Maßgabe dieser Eingangssignale ansteuert.
Mit anderen Worten: beim bisherigen Regelverfahren soll
ein Neutralisierungsmittel in einer der zu absorbierenden SO^-Menge äquivalenten Menge zugeführt oder eingespeist
werden, indem dem Ausgangssignal vom Regler 12 eine Rückkopplungswirkung erteilt und dem Ausgangssignal
des Lastdetektors 14 eine Vorausregelwirkung verliehen wird. Das bisherige Verfahren beruht auf dem
technischen Grundgedanken, daß dann, wenn ein Neutralisierungsmittel in einer dem in die Anlage eintretenden
SO- äquivalenten Mengen eingespeist wird, das S0~
stets mit demselben Entschwefelungsverhältnis absorbiert werden kann. Dieser technische Grundgedanke ist
für den Fall gültig, daß beim Anstieg der Entschwefelungslast die Neutralisierungsreaktionsgeschwindigkeit
größer ist als die Anstiegsgeschwindigkeit oder dieser zumindest gleich ist.
Die Entschwefelungsleistung variiert jedoch in Abhängigkeit von der H2SOo-Konzentration in der Absorptionsflüssigkeit
und vom pH-Wert der Flüssigkeit; je niedriger die H-SO^-Konzentration und je kleiner der
pH-Wert sind, um so größer ist die Absorptionsleistung
für SO2.
Die Reaktionsgeschwindigkeit γ der Absorptionsreaktion nach obiger Formel (1) läßt sich durch folgende Gleichung
ausdrücken:
30
30
Y = K-A- (CG - CL) ... (2)
Darin bedeuten:
γ = Absorptionsreaktionsgeschwindigkeit 35
A = Kontakt- oder Berührungsfläche zwischen Gas und
Flüssigkeit
1 CG = SO~-Konzentration des Gases
CL = H„SO.,-Konzentration der Flüssigkeit und
K = Mobilitätskoeffizient allgemeiner SO~-Absorptionsstoffe.
Im folgenden ist ein Regelverfahren zum Konstanthalten eines pH-Werts durch Einspeisung eines Neutralisierungsmittels
auf der Grundlage von Gleichung (2) beschrieben. Wenn erstens die Absorptionsflüssigkeit das im Gas
enthaltene S0„ absorbiert, erhöht sich die H2SO3-Konzentration
CL der Flüssigkeit, und die Absorptionsreaktionsgeschwindigkeit γ verringert sich entsprechend.
Aus diesem Grund muß die H-SO^-Konzentration CL der
Flüssigkeit durch Neutralisierung von H-SO-, aufrecht-
erhalten werden. Da zweitens der Mobilitätskoeffizient
(coefficient of mobility) K eine Funktion des pH-Werts ist, muß die Absorptionsflüssigkeit so neutralisiert
werden, daß die H-SOo-Konzentration nicht unter Erniedrigung
des pH-Werts ansteigt. 20
Da die Neutralisierungsreaktionsgeschwindigkeit bei einer hohen Anstiegsgeschwindigkeit der Last sehr
klein ist, ist es auch bei Einspeisung einer größenmäßig der Last äquivalenten Neutralisierungsmittelmenge
unmöglich, den pH-Wert auf der gewünschten Größe zu halten. Da die Entschwefelungsleistung mit sich
verkleinerndem pH-Wert abnimmt, muß eine große Neutralisierungsreaktionsgeschwindigkeit
eingestellt werden.
30
30
Es ist zu beachten, daß sich die Entschwefelungsleistung
allgemein durch ein Entschwefelungsverhältnis η gemäß folgender Gleichung ausdrücken läßt:
35 CG1 - CGn
CG1
Darin bedeuten:
CG1 = S02-Konzentration des in die Anlage eintretenden
Gases und
_. CG,- = SO_-Konzentration des aus der Anlage austretenden
ο υ ί
Gases.
Andererseits nimmt der pH-Wert mit ansteigender H-SO3-Konzentration
ab, während er sich vergrößert, wenn eine größere Menge an nicht umgesetztem CaCO- vorhanden ist,
IU -5
d.h. wenn die CaCO-.-Konzentration der Flüssigkeit groß
ist.
Aus den vorstehend beschriebenen Gegebenheiten lassen
sich zur Ermöglichung eines Nachregelns bei einer schnel-15
len Erhöhung der Last die folgenden Verfahren vorstellen:
Ein Verfahren, bei dem die Anlage ständig, d.h. unter allen Lastbedingungen, mit einem hohen pH-Wert gefahren
wird, um einen Zustand zu erhalten, in welchem eine große 20
Menge (a lot) an nicht umgesetztem CaCO3 in der Anlage
zurückgehalten und damit ein Spielraum als Reserve für einen Lastanstieg erhalten wird, oder ein Verfahren,
bei dem die Anlage im Niedriglastbetrieb mit einem hohen
pH-Wert gefahren wird.
25
25
Diese Verfahren sind jedoch ziemlich unwirtschaftlich.
Wenn nämlich die CaC03~Konzentration im Tank 6 groß ist,
wird die Absorptionsflüssigkeit mit dieser hohen Konzentration über die Austragleitung 19 nach außen abgeführt.
Wenn daher ein größerer Anteil an nicht umgesetztem CaCO3 zurückgehalten (reserved) wird, während eine
niedrige Reaktionsgeschwindigkeit γ in einem Niedriglastzustand ausreicht, muß viel Rohmaterial (Neutralisierungsmittel)
eingespeist werden. Wenn zudem der CaCO3-
Z-.
JlO-
Anteil in der Absorptionssäule 3 nicht vollständig für die Neutralisierungsreaktion verbraucht, sondern über
die Austragleitung 19 abgeführt wird, muß die abgeführte Flüssigkeit in der folgenden Verfahrensstufe mit Schwefeisäure
neutralisiert werden.
Bei den beschriebenen Verfahren vergrößert sich nicht nur die Menge an unverbrauchtem CaCO3, vielmehr nimmt auch
die Menge an Schwefelsäure für die Neutralisierungsbehandlung des unverbrauchten CaCO3 zu. Da außerdem bei
diesem Verfahren ein Verfahrensspielraum unter Bedingungen geringer Last oder Belastung besteht, wird die Entschwefelungsleistung
unnötig groß.
Aus den genannten Gründen läßt sich sagen, daß es für den Betrieb der Anlage mit verringertem Verbrauch an
Neutralisierungsmittel und Schwefelsäure nur nötig ist, die Anlage unter Bedingungen kleiner Last mit einem
niedrigen pH-Wert und unter Bedingungen großer Last mit einem hohen pH-Wert zu fahren.
Zur Gewährleistung der eben beschriebenen Arbeitsweise ist ein Regelverfahren bekannt, bei dem der pH-Sollwert
des pH-Reglers 12 lastabhängig ist. Hierbei wird der pH-Wert im voraus so berechnet, daß unter allen Lastbedingungen
ein gewünschtes (Soll-)Entschwefelungsverhältnis
erzielt werden kann. Die Beziehung der Abhängigkeit eines pH-Sollwerts von einer Last zur Erzielung
eines gewünschten Entschwefelungsverhältnisses ist bei den jeweiligen Anlagen verschieden, doch entspricht
diese Beziehung im allgemeinen einer in Fig.2 dargestellten Funktion.
Obgleich dieses Regelverfahren bezüglich der Minimierung
des Verbrauchs an Neutralisierungsmittel und Schwefel-
säure sehr vorteilhaft ist, ist es im Hinblick auf das Nachregelvermögen (following capability) bei einer
schnellen Laständerung praktisch ungünstig.
Um nämlich den pH-Wert über den weiten Bereich gemäß Fig. 2 zu variieren, muß die CaCO.,-Konzentration in
der Anlage so variiert werden, daß sie der Änderung des pH-Werts entspricht. Um eine Änderungsbreite des
pH-Werts von 1,0 zu realisieren (z.B. von 4,7 auf 5,7), muß die CaCOo-Konzentration etwa um den Faktor 10
variiert oder geändert werden. Wenn sich die Last von 25% auf 100% mit einer mittleren Geschwindigkeit von
5%/min ändert, beträgt die während dieses Vorgangs verstreichende Zeit 15 min.
Andererseits entspricht die im Tank 6 befindliche CaCOo-Menge
([Flüssigkeitsvolumen im Tank] χ [CaCOo-Konzentration] ) einer Menge, die in etwa 10 h bei der CaCOo-Speisemenge
unter 100%-Lastbedingungen eingespeist wird. Mit anderen Worten: die im Tank 6 verweilende
CaCOo-Menge entspricht der in 10 h zuführbaren Menge.
Um nun eine derart große CaCOo-Menge in z.B. 15 min um den Faktor 10 zu vergrößern, muß eine enorme Menge an
CaCOo zugeführt werden. Dieses Verfahren kann daher unter dem Gesichtspunkt der Speiseanordnung nicht als
praktisch brauchbar bezeichnet werden, da es hierbei schwierig ist, einer Laständerung entsprechend zu folgen
(nachzuregeln).
Im Hinblick auf diese Gegebenheiten ist erfindungsgemäß
vorgesehen, die Änderungsbreite des pH-Werts durch Hinzufügung einer anderen Operation zu verkleinern.
Gemäß obiger Gleichung (2) ist es im Fall einer Last-
änderung nur nötig, die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche A
entsprechend der Laständerung zu verändern. Diese Kontaktfläche A ist ein die Absorptionsreaktionsgeschwindigkeit
in einer Füllkörperschicht bestimmender Faktor, und sie wird durch die Strömungs- oder Durchsatzmenge
der Flüssigkeit auf die durch folgende Gleichung ausdrückbare Weise beeinflußt:
A = (L/S)a
10
10
Darin bedeuten:
L = Durchsatzmenge (m /h) einer durch eine Absorptionssäule abwärts strömenden Flüssigkeit, d.h. der die
Leitung 9 durchströmenden Flüssigkeit 15
S = Querschnittsfläche und
α = ein experimentell zu ermittelnder Parameter entsprechend einer Zahl gleich 0,3 - 1 oder kleiner.
Wenn daher die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche A nach Maßgabe der Last variiert wird, kann sich der pH-Wert
keinesfalls in der oben erwähnten Weise ändern, und die Regelung kann somit einer Laständerung leicht folgen.
Wenn jedoch bei einer Entschwefelungsvorrichtung die
Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche fortlaufend an die Last angepaßt wird, ergeben sich noch die folgenden Probleme
.
Zum einen ist die Umwälzflüssigkeit eine Aufschlämmung.
Falls sich dabei in der Flüssigkeit selbst enthaltene und bei der Reaktion in der Säule entstehende
Feststoffkomponenten an der Wand und Kompaktkörpern ablagern, müssen diese Komponenten mittels der Umwälz-
flüssigkeit selbst herausgespült werden. Es hat sich daher herausgestellt, daß die Durchsatzmenge L der Umwälzflüssigkeit
nicht sehr klein eingestellt werden kann; die Untergrenze liegt vielmehr bei etwa 1/3 der
Durchsatzmenge bei einer Last von 100%. Da der Parameter α kleiner ist als 1, kann daher im Fall von
z.B. α = 0/7 auch bei einer Verringerung dieser Durchsatzmenge L um den Faktor 1/3 die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche
A nicht auf 45% oder weniger verkleinert werden.
Zum anderen ist es deshalb, weil die Umwälzflüssigkeit
eine Aufschlämmung ist, die eine erhebliche Schleifwirkung
ausübt, nicht möglich, die Umwälz-Durchsatzmenge mittels eines Ventils zu regeln.
Aus den genannten Gründen ist es für eine Änderung dieser Kontaktfläche A vorteilhaft, die Durchsatzmenge L
der Umwälzflüssigkeit durch Änderung der Zahl der jeweils
in Betrieb befindlichen Umwälzflüssigkeits-Pumpen zu variieren.
Wenn zahlreiche Pumpen vorhanden sind und diese selektiv ein- und abgeschaltet werden, kann die Gas/Flüssigkeit-Kontaktflache
A kontinuierlich über einen ziemlich weiten Bereich hinweg an Laständerungen angepaßt
werden. Die für die Pumpen und ihre zugehörigen Ausrüstungsteile erforderlichen Kosten sind jedoch nicht
der Pumpenkapazität proportional, sondern umfassen einen Teil der Festkosten für jede Pumpe, weshalb es
nicht wirtschaftlich ist, die Zahl der Pumpen wesentlich zu vergrößern. Wenn dagegen die Zahl der Pumpen zu
klein ist, wird der Änderungsbereich der Umwälzflüssigkeits-Durchsatzmenge
L sehr klein.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Regelverfahrens für die Naßwäsche in einer
Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, das nicht mit den geschilderten Mängeln des Standes der Technik behaftet
und wirtschaftlicher ist und eine ausgezeichnete Nachregelbarkeit bei Lastschwankungen besitzt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer Absorptionssäule der Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten
Abgases durch Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer Pumpen durch die Anlage umgewälzten
Absorptionsflüssigkeit ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und eine optimale Zahl jeweils
arbeitender bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule eingestellt oder vorgegeben und die Einspeisungsmenge
der Absorptionsflüssigkeit sowie die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage dieser
Vorgabegrößen geregelt werden, so daß Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen der Anlage
verbessert werden.
In anderer Ausgestaltung kennzeichnet sich dieses Verfahren dadurch, daß in einer Absorptionssäule der Anlage
zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases durch Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer
Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit
und eine optimale Zahl jeweils arbeitender bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach Maßgabe der Größe der
Abgaslast der Absorptionssäule eingestellt oder vorgegeben werden, die Einspeisungsmenge der Absorptionsflüssigkeit
und die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen
-ν- /is»
auf der Grundlage dieser Vorgabegrößen geregelt werden, eine Änderungsgeschwindigkeit der Abgaslast und ein Entschwefelungsverhältnis
erfaßt werden und dann, wenn die Größe der Abgaslast konstant ist oder ansteigt und zudem
das Entschwefelungsverhältnis unter einer vorgegebenen Größe liegt, die Zahl der jeweils arbeitenden
Pumpen in einem Korrekturschritt vergrößert wird, so daß Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen
der Anlage verbessert werden. 10
In weiterer Ausgestaltung kennzeichnet sich dieses Verfahren dadurch, daß in einer Absorptionssäule der
Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases durch Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer
Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit
und eine optimale Zahl jeweils arbeitender bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach Maßgabe der
Größe der Abgaslast der Absorptionssäule mittels eines Simulations- oder Nachbildungsmodells eingestellt oder
vorgegeben werden, die Einspeisungsmenge der Absorptionsflüssigkeit
und die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage dieser Vorgabegrößen geregelt
werden, wobei zwei Nachbildungsmodelle vorgesehen sind, im ersten Nachbildungsmodell der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit
und das Entschwefelungsverhältnis auf der Grundlage der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf-SO--Konzentration,
der Absorptionsflüssigkeit-Umwälzdurchsatzmenge
und der Einspeisungsmenge eines Neutralisierungsmittels
der Absorptionsflüssigkeit berechnet werden, diese berechneten Größen mit während des Betriebs
gemessenen Größen des pH-Werts und des Entschwefelungsverhältnisses verglichen werden, eine in beiden Nachbildungsmodellen
vorgegebene Reaktionskonstante auf der Grundlage einer Abweichung (Differenz) zwischen den
-*-. /it ■
verglichenen Größen korrigiert wird und die beiden optimalen Vorgabegrößen durch das korrigierte zweite Nachbildungsmodell
berechnet werden, so daß Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen der Anlage
verbessert werden.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
10
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung eines bisherigen Regelverfahrens für
eine Kalk-Gips-Naßwäscheentschwefelungsanlage,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Größe einer Abgaslast oder -belastung
und einem vorgegebenen pH-Wert (pH-Sollwert),
Fig. 3 eine graphische Darstellung eines Beispiels der Beziehung zwischen der Größe der Abgaslast
einerseits und einer optimalen Zahl arbeitender Pumpen sowie einem optimalen pH-Wert andererseits
beim erfindungsgemäßen Regelverfahren,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Regelverfahrens
eingesetzten Regellogik und
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer bei einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung benutzten Regel
logik, bei der die Kennlinien nach Fig. 3 mit Hilfe von Simulations- oder Nachbildungsmodellen
korrigiert werden.
Nachdem die Fig. 1 und 2 eingangs bereits erläutert wor-
den sind, sind im folgenden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 3 bis 5 beschrieben.
Beim ersten Ausführungsbeispiel werden in Fig. 3 dargestellte
Funktionen in einem Speicher 21 eines Rechners (Fig. 4) abgespeichert, wobei eine Lastgröße 1 in den
Speicher 21 eingegeben wird, eine optimale Zahl N der (jeweils) arbeitenden Pumpen sowie ein optimaler Betriebs-pH-Wert
(pHs) entsprechend der Änderung der Lastgröße 1 vorgegeben werden und die betreffenden
Sollwerte in Form eines Ein/Aus- oder Betätigungssignals für jede Pumpe 8 und eines pH-Sollwertsignals für den
pH-Regler 12 (Fig. 1) zur Regelung der Anlage ausgegeben
werden. Der Ausdruck "optimal" bezieht sich dabei auf den niedrigsten pH-Wert und die kleinste Zahl der Pumpen,
die zur Gewährleistung eines gewünschten Entschwefelungsverhältnisses erforderlich sind. In Fig. 3 steht
der Buchstabe M für die kleinste erforderliche Zahl der Pumpen. Es ist zu beachten, daß in Fig. 3 nur ein Beispiel
für die Kennlinien dargestellt ist; in der Praxis sind die Beziehungen zwischen der Lastgröße einerseits
und der optimalen Zahl der arbeitenden Pumpen sowie dem optimalen Betriebs-pH-Wert andererseits für jede betreffende
Anlage verschieden, und zwar in Abhängigkeit von der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf-SO~-Konzentration,
verschiedener im Abgas oder im Speisewasser enthaltener Verunreinigungen u.dgl.. Während das Diagramm
gemäß Fig. 3 bei Entwurf oder Konstruktion einer
3Q Anlage im voraus aufgestellt wird, wird es außerdem
mittels Versuchslaufdaten berichtigt, weil (anderenfalls)
nach Betriebsbeginn ein empfindlicher (delicate) Fehler auftreten könnte. Es ist darauf hinzuweisen,
daß Fig. 3 für ein garantiertes oder vorgesehenes Ent-Schwefelungsverhältnis r^_ von z.B. 90% einen pH-Soll-
wert pHs und eine Zahl N von Pumpen angibt, die für die Erzielung eines Entschwefelungsverhältnisses von 92%,
also geringfügig höher als das genannte Verhältnis rjr,
steht.
Da hierbei die Umwälz-Durchsatzmenge der Absorptionsflüssigkeit
4 durch Änderung der Zahl der jeweils arbei tenden bzw. in Betrieb befindlichen Pumpen 8 geregelt
wird, wird der Änderungsbereich des pH-Werts schmal und damit das Nachregeln bei einer Laständerung einfach.
Da außerdem eine Einstellung des pH-Sollwerts vorgenommen wird, kann die Zahl der nötigen Pumpen 8 klein
sein.
j5 Zu beachten ist hierbei, daß Fig. 3 die optimalen
Kennlinien für einen statischen Zustand wiedergibt, in welchem eine Laständerung nicht vorhanden ist oder allmählich
erfolgt. In einem Übergangszustand, bei dem plötzliche Laständerungen auftreten, kann es daher
vorkommen, daß das Entschwefelungsverhältnis unter die gewünschte oder Sollgröße absinkt.
Beim beschriebenen Regelverfahren gemäß der Erfindung
kann demzufolge ein (vorgesehenes) Entschwefelungsverhältnis in einem Übergangs- oder Einschwingzustand mittels
der in Fig. 4 dargestellten Regellogik gewährleistet werden.
Bei dieser Regellogik werden eine SO~-Konzentration SI
gO des einströmenden Abgases und eine S02-Konzentration SO
des ausströmenden Abgases einer Entschwefelungsverhältnis-Recheneinheit
22 zur Berechnung eines Entschwefelungsverhältnisses η. eingegeben. Das durch diese Recheneinheit
22 ermittelte Entschwefelungsverhältnis q gg wird einem Komparator 23 eingespeist, welcher dieses
3 4 Ί b
Entschwefelungsverhältnis η mit einem vorgegebenen oder
Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis η vergleicht. Hierbei ist das Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis η T ein
niedrigerer Grenzwert eines erfaßten oder gemessenen Entschwefelungsverhältnisses rj, bei dem entschieden
wird, daß das gemessene Entschwefelungsverhaitnis rj
unter das garantierte bzw. Soll-Entschwefelungsverhältnis qG abzusinken beginnt, und daher die Zahl der
arbeitenden Pumpen vergrößert wird. Wenn beispielsweise das Soll-Entschwefelungsverhältnis r\ 90% beträgt,
wird das Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis rjT
auf 91% eingestellt. Wenn der Komparator 2 3 die Beziehung γ\<Πτ feststellt, liefert er ein Bedarfs- oder
Befehlssignal zur Vergrößerung der Zahl der arbeitenden
Pumpen, d.h. ein Signal nP2 als Befehl zum Zuschalten einer weiteren Pumpe, zu einem weiteren
Komparator 24.
Andererseits wird ein Lastsignal 1 einer Differenzierstufe
25 zur Berechnung der Änderungsgeschwindigkeit der Last eingespeist. Diese berechnete Größe wird
einem Determinator (Bestimmungsstufe) 26 aus einem Filter und einem Komparator eingegeben. Im Determinator
26 wird bestimmt, ob die Laständerung eine sehr lange Wiederholungsperiode besitzt oder nicht und ob
die Last ansteigt (oder stationär ist) oder abnimmt; die Ergebnisse werden dem Komparator 24 eingegeben.
Der Komparator 24 arbeitet dabei derart, daß dann, wenn die Laständerung eine sehr lange Wiederholungsperiode
besitzt und die Last ansteigt (oder stationär ist), das beschriebene Pumpenzuschaltsignal nP2 wirksam
wird. Falls sich die Last mit vergleichsweise hoher Frequenz ändert (z.B. mit einer Wiederholungsperiode
von 5 min oder weniger), brauchen die Pumpen der hochfrequenten Laständerung nicht nachgeführt zu werden,
weil die Anlage in der Lage ist, der Laständerung zu folgen bzw. entsprechend dieser nachzuregeln (nämlich
mittels des im Tank verweilenden, nicht umgesetzten Neutralisierungsmittels).
Weiterhin werden die Zahl η der jeweils (augenblicklich) in Betrieb befindlichen Pumpen und die im Speicher 21
abgespeicherte optimale Zahl N der arbeitenden Pumpen in einem weiteren Komparator 27 miteinander verglichen;
als Ergebnis dieses Vergleichs wird je nach dem jeweiligen Lastzustand entweder ein Pumpenzuschaltsignal nP1
zum Komparator 24 geliefert oder ein Pumpenabschaltsignal
nM ausgegeben. Der Komparator 24 enthält eine UND-Logik und liefert ein Signal nP als Befehlssignal
zur Vergrößerung derZahl der arbeitenden Pumpen, wenn
die Last ansteigt oder stationär (gleichbleibend) ist und eines der Pumpenzuschaltsignale nP1 oder nP2 anliegt.
Selbst wenn sich die Entschwefelungslast plötzlich ändert, kann mit dem beschriebenen Regelverfahren das
Entschwefelungsverhältnis stets auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden, während weiterhin die eingesetzten
Mengen an Neutralisierungsmittel und Schwefeisäure unter Schonung der Rohstoffquellen und Gewährleistung
einer Energieeinsparung verringert werden können. Außerdem ist bei diesem Verfahren die elektrische
Antriebsenergie für die Pumpen der Entschwefelungslast nahezu proportional, so daß sich diesbezüglich
deutliche Vorteile gegenüber dem bisherigen Regelverfahren realisieren lassen.
Im folgenden ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem das erfindungsgemäße Regelverfahren anhand von Simulations- oder Nachbildungsmodellen durch-
--Γ7-geführt wird, in Verbindung mit Fig. 5 beschrieben.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind ebenfalls die in
Fig. 3 dargestellten Funktionen in einem Speicher eines Rechners abgespeichert; die Lastgröße wird dem Rechner
eingegeben, eine optimale Zahl (jeweils) arbeitender Pumpen sowie ein optimaler Betriebs-pH-Wert werden entsprechend
der Änderung der Lastgröße gesetzt bzw. vorgegeben, und die betreffenden Sollwerte werden zur
Regelung der Anlage in Form eines Ein/Aus- bzw. Betätigungssignals für jede Pumpe 8 und eines pH-Sollwertsignals
für den pH-Regler 12 ausgegeben. Der Ausdruck "optimal" besitzt dabei dieselbe Bedeutung, wie vorher
angegeben, und M (Fig. ;3) steht für die kleinste erforderliche
Pumpenzahl. Es ist zu beachten, daß in Fig. 3 nur ein Beispiel für die Kennlinie dargestellt ist; in der
Praxis sind die Beziehungen zwischen der Lastgröße einerseits und der optimalen Zahl der arbeitenden
Pumpen sowie dem optimalen Betriebs-pH-Wert andererseits für jede betreffende Anlage verschieden, und zwar
in Abhängigkeit von der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf -SOp-Konzentration, verschiedener im Abgas oder im
Speisewasser enthaltener Verunreinigungen und dergl..
Da hierbei die Umwälz-Durchsatzmenge der Absorptionsflüssigkeit 4 durch Änderung der Zahl der jeweils arbeitenden
bzw. in Betrieb befindlichen Pumpen 8 geregelt wird, wird der Änderungsbereich des pH-Werts schmal und
damit das Nachregeln bei einer Laständerung einfach. Da außerdem eine Einstellung des pH-Sollwerts vorgenommen
wird, kann die Zahl der nötigen Pumpen 8 klein sein.
Während die Kennlinien gemäß Fig. 3 im voraus durch z.B. Simulation oder Nachbildung aufgestellt werden, kann
nicht gewährleistet werden, daß eine (vorgegebene) An-
lage in Übereinstimmung mit den vorgegebenen Kennlinien
betrieben werden kann, vielmehr sind diese Kennlinien aus den anzugebenden Gründen Tag für Tag Änderungen unterworfen.
Insbesondere hat eine im Abgas (d.h. im Brennstoff eines Kessels) enthaltene, äußerst geringe
Menge an Halogen oder Metallen wie Mn o.dgl., ebenso wie ähnliche Verunreinigungen in einem ungereinigten
Neutralisierungsmittel/ eine katalytische Wirkung auf verschiedene Reaktionen oder Umsetzungen. Außerdem
wird ein Neutralisierungsmittel (CaCO-) in die Absorptionssäule eingeführt, nachdem festes (pulverisiertes)
CaCOo in einem vorhergehenden Verfahrensschritt mit
Wasser vermischt worden ist, wobei Teilchendurchmesser und Härte (und damit Löslichkeit nach dem Einbringen
in die Absorptionssäule) bei den jeweils zugesetzten Chargen verschieden sind.
Aufgrund dieser Faktoren können sich die Charakteristika oder Kennlinien des Verfahrens von Tag zu Tag empfindlieh
ändern. Obgleich die Änderungsbreite dieser Kennlinien nicht groß ist, muß die Entschwefelungsanlage,
weil eine der Aufgabe der Erfindung in einer Energieeinsparung und einer Schonung der Rohstoffquellen besteht,
mit hohem Genauigkeitsgrad geregelt werden, um einen gewünschten oder Soll-Betriebszustand zu gewährleisten.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel erfolgt auf die in Fig. 5 dargestellte Weise eine Korrektur unter Heran-Ziehung
eines ersten und eines zweiten Nachbildungsmodells. Das erste Nachbildungsmodell 31 ist ein
Direkt-Echtzeitnachbildungsmodell, während das zweite Nachbildungsmodell dann benutzt wird, wenn die Kennlinien
gemäß Fig. 3 aufgestellt worden sind. Zunächst werden dem Eingang des ersten Nachbildungsmodells 31
Meßsignale für die Abgas-Durchsatzmenge G, Einlauf-SO^-
Konzentration SI, Umwälzdurchsatzmenge L der Absorptionsflüssigkeit und Speisemenge FI des Neutralisierungsmittels
der Absorptionsflüssigkeit eingegeben. Danach berechnet das erste Nachbildungsmodell 31 einen pH-Wert
der Absorptionsflüssigkeit im Behälter 6 (insbesondere den pH-Wert der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit am
Kopf der Absorptionssäule) und ein Entschwefelungsverhältnis
auf der Grundlage dieser Eingangssignale, um dann die berechneten Größen zu einem Komparator 33 auszugeben.
Weiterhin werden die S02~Konzentrationen SID und SOD
am Abgaseinlaß bzw. am Abgasauslaß gemessen, und die entsprechenden Meßsignale werden einer Entschwefelungsverhältnis-Recheneinheit
34 eingegeben, welche das Entschwefelungsverhältnis η berechnet und das Ergebnis
dem Komparator 33 einspeist. Dem Komparator 33 wird außerdem eine Meßgröße pHD für den pH-Wert der Ab-Sorptionsflüssigkeit
eingespeist.
Im Komparator 33 werden der pH-Wert und ein Entschwefelungsverhältnis,
durch das erste Nachbildungsmodell 31 berechnet, mit dem tatsächlich gemessenen pH-Meßwert
pHD und dem (gemessenen) Entschwefelungsverhältnis qD
verglichen, wobei Abweichungen zwischen diesen Größen einer Reaktionskonstanten-Korrektureinheit 35 eingegeben
werden. Letztere dient zum Korrigieren der in den Nachbildungsmodellen enthaltenen Reaktionskonstanten
auf der Grundlage dieser Abweichungen (Differenzen), wobei ein Korrektursignal zum ersten Nachbildungsmodell
rückgekoppelt wird. Diese Korrektur wird kontinuierlich durchgeführt, so daß die Abweichungen ausgeschaltet werden
können. Die zu korrigierenden Größen umfassen hauptsächlich eine Neutralisationsreaktions-Geschwindigkeits-
konstante und eine Oxidationsreaktions-Geschwindigkeitskonstante, die einen großen Einfluß auf das Verfahren
haben. Hierbei bedeutet die Oxidationsreaktion eine Reaktion oder Umsetzung, bei der durch Absorption erzeugte
Ionen schwefliger Säure zu Schwefelsäureionen oxidiert werden. Durch diese Reaktion wird die H2SO3-Konzentration
CL der Flüssigkeit gemäß Gleichung (2) reduziert und damit die Entschwefelungsleistung stark
beeinflußt.
Außerdem wird das von der Korrektureinheit 35 ausgegebene Korrektursignal auch dem zweiten Nachbildungsmodell 32 eingegeben; auf diese Weise können die Reaktionskonstanten
in diesem zweiten Nachbildungsmodell automatisch korrigiert werden.
Mit dem Regelverfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann somit ebenfalls bei jeder Entschwefelungslastgröße
das Entschwefelungsverhältnis stets auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden, indem ein
optimaler pH-Wert und eine optimale Zahl arbeitender Pumpen zugrundegelegt werden. Außerdem können unter
Schonung der Rohstoffquellen und unter Gewährleistung einer Energieeinsparung die verwendeten Mengen an Neutralisierungsmittel
und Schwefelsäure verringert werden. Weiterhin ist bei diesem Regelverfahren die
elektrische Antriebsenergie für die Pumpen nahezu der Entschwefelungslast proportional, so daß im Vergleich
zum bisherigen Regelverfahren bedeutsame Vorteile realisiert werden.
Obgleich die Erfindung vorstehend anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt und beschrieben
ist, ist sie selbstverständlich keineswegs 35
• as-
1 darauf beschränkt, sondern verschiedenen weiteren .Änderungen und Abwandlungen zugänglich.
Claims (3)
1. Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Absorptionssäule der Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases durch
Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit
ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und eine optimale Zahl jeweils arbeitender
bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule
eingestellt oder vorgegeben und die Einspeisungsmenge der Absorptionsflüssigkeit sowie die
Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage dieser Vorgabegrößen geregelt werden, so daß
Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen der Anlage verbessert werden.
2. Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Absorptionssäule der Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases
durch Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit
ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und eine optimale Zahl jeweils arbeitender bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach
Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule eingestellt oder vorgegeben werden, die Einspeisungsmenge
der Absorptionsflüssigkeit und die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage
dieser Vorgabegrößen geregelt werden, eine
Änderungsgeschwindigkeit der Abgaslast und ein Entschwefelungsverhältnis
erfaßt werden und dann, wenn die Größe der Abgaslast konstant ist oder ansteigt und zudem das Entschwefelungsverhältnis unter einer
vorgegebenen Größe liegt, die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen in einem Korrekturschritt vergrößert
wird, so daß Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen der Anlage verbessert werden.
15
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3. Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Absorptionssäule der Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases durch
Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit
ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und eine optimale Zahl jeweils arbeitender
bzw. in Betrieb befindlicher Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule mittels
eines Simulations- oder Nachbildungsmodells eingestellt oder vorgegeben werden, die Einspeisungsmenge
der Absorptionsflüssigkeit und die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage dieser Vorgabegroßen
geregelt werden, wobei zwei Nachbildungsmodelle vorgesehen sind, im ersten .Nachbildungsmodell
der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und das Entschwefelungsverhältnis
auf der Grundlage der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf-S02-Konzentration, der
Absorptionsflüssigkeit-Umwälzdurchsatzmenge und der
— ΤΙ EinspeisungsiTienge eines Neutralisierungsmittels der
Absorptionsflüssigkeit berechnet werden, diese berechneten Größen mit während des Betriebs gemessenen
Größen des pH-Werts und des Entschwefelungsverhältnisses verglichen werden, eine in beiden Nachbildungsmodellen
vorgegebene Reaktionskonstante auf der Grundlage einer Abweichung (Differenz) zwischen den
verglichenen Größen korrigiert wird und die beiden optimalen Vorgabegrößen durch das korrigierte zweite
Nachbildungsmodell berechnet werden, so daß Wirtschaftlichkeit und Nachregelbarkeit bei Laständerungen
der Anlage verbessert werden.
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