DE3415594C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3415594C2
DE3415594C2 DE3415594A DE3415594A DE3415594C2 DE 3415594 C2 DE3415594 C2 DE 3415594C2 DE 3415594 A DE3415594 A DE 3415594A DE 3415594 A DE3415594 A DE 3415594A DE 3415594 C2 DE3415594 C2 DE 3415594C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
exhaust gas
load
absorption liquid
pumps
absorption
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE3415594A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3415594A1 (de
Inventor
Kengo Hamanaka
Susumu Hiroshima Jp Kono
Katsuyuki Morinaga
Yutaka Tokio/Tokyo Jp Nonogaki
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mitsubishi Heavy Industries Ltd
Original Assignee
Mitsubishi Heavy Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP58073377A external-priority patent/JPS59199021A/ja
Priority claimed from JP58073376A external-priority patent/JPS59199020A/ja
Application filed by Mitsubishi Heavy Industries Ltd filed Critical Mitsubishi Heavy Industries Ltd
Publication of DE3415594A1 publication Critical patent/DE3415594A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3415594C2 publication Critical patent/DE3415594C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/50Sulfur oxides
    • B01D53/501Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine SO₂-Absorptionsvorrichtung besitzt im allgemeinen den Aufbau gemäß Fig. 1; die Entschwefelung erfolgt dabei in der folgenden Weise: Wenn ein Abgas 1 über eine Leitung 2 in eine Absorptionssäule 3 eintritt, kommt es in dieser mit einer zirkulierenden bzw. umgewälzten Absorptionsflüssigkeit 4 in Berührung. Im Abgas enthaltenes gasförmiges Schwefeldioxid (SO₂) bildet in der Flüssigkeit schweflige Säure (H₂SO₃) infolge der Absorptionsreaktion, die sich durch folgende Formel ausdrücken läßt:
SO₂ + H₂O → H₂SO₃ (1)
Danach durchströmt das Abgas eine Auslaßleitung 5, und es wird über eine Esse o. dgl. ins Freie entlassen.
Die Flüssigkeit, in welcher H₂SO₃ gebildet worden ist, strömt andererseits vom Bodenteil der Säule in einen Tank 6, dem über eine Speiseleitung 7 ein Neutralisie­ rungsmittel (alkalische Stoffe, wie Calciumcarbonat, Calciumhydroxid usw.) zum Neutralisieren der Flüssigkeit unter Bildung von CaSO₃ in ihr zugeführt wird. Die neutralisierte Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe 8 über eine Umwälzleitung 9 in die Absorptionssäule 3 zurückgefördert. Außerdem wird ein Teil der umgewälzten Flüssigkeit über eine Austragleitung 19 abgeführt, und im nachfolgenden Verfahrensschritt wird das in der Flüssigkeit enthaltene CaSO₃ zu CaSO₄ · 2 H₂O (Gips) oxidiert.
Ein bisheriges Regelverfahren für diese SO₂-Absorptionsvorrichtung wird wie folgt durchgeführt: Der pH-Wert der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit wird mittels eines pH-Detektors 11 gemessen, dessen Meßsignal einem Regler 12 eingespeist wird, der seinerseits ein Signal zu einer Addierstufe 13 liefert, um den pH-Wert der den Säulenkopf erreichenden Absorptionsflüssigkeit konstant zu halten.
Andererseits wird die Menge des in die Anlage eintretenden SO₂ (z. B. ein Produkt aus einer Abgas-Durchsatzmenge und einer Einlauf-SO₂-Konzentration), d. h. die Last der Entschwefelungsanlage (im folgenden auch als "Entschwefelungslast" bezeichnet), durch einen Lastdetektor 14 erfaßt, dessen Meßsignal der Addierstufe 13 eingegeben wird. In letzterer werden das vom Regler 12 gelieferte Signal und das vom Lastdetektor 14 zugeführte Signal zusammenaddiert, und das resultierende Signal wird als Vorgabe- oder Sollwertsignal einem Strömungs- oder Durchsatzmengen-Regler 17 eingespeist. Zudem wird die Strömungs- oder Durchsatzmenge in der Speiseleitung 7 durch einen Durchsatzmengendetektor 16 gemessen, dessen Meßsignal dem Durchsatzmengen-Regler 17 eingespeist wird, welcher daraufhin ein Regelventil 18 nach Maßgabe dieser Eingangssignale ansteuert.
Mit anderen Worten: beim bisherigen Regelverfahren soll ein Neutralisierungsmittel in einer der zu absorbierenden SO₂-Menge äquivalenten Menge zugeführt oder eingespeist werden, indem man Ausgangssignal vom Regler 12 eine Rückkopplungswirkung erteilt und dem Ausgangssignal des Lastdetektors 14 eine Vorausregelwirkung verliehen wird. Das bisherige Verfahren beruht auf dem technischen Grundgedanken, daß dann, wenn ein Neutralisierungsmittel in einer dem in die Anlage eintretenden SO₂ äquivalenten Mengen eingespeist wird, das SO₂ stets mit demselben Entschwefelungsverhältnis absorbiert werden kann. Dieser technische Grundgedanke ist für den Fall gültig, daß beim Anstieg der Entschwefelungslast die Neutralisierungsreaktionsgeschwindigkeit größer als die Anstiegsgeschwindigkeit oder dieser zumindest gleich ist.
Die Entschwefelungsleistung variiert jedoch in Abhängigkeit von der H₂SO₃-Konzentration in der Absorptionsflüssigkeit und vom pH-Wert der Flüssigkeit; je niedriger die H₂SO₃-Konzentration und je kleiner der pH-Wert sind, umso größer ist die Absorptionsleistung für SO₂.
Die Reaktionsgeschwindigkeit γ der Absorptionsreaktion nach obiger Formel (1) läßt sich durch folgende Gleichung ausdrücken:
γ = K · A · (CG - CL) (2)
Darin bedeuten:
γ = Absorptionsreaktionsgeschwindigkeit
A = Kontakt- oder Berührungsfläche zwischen Gas und Flüssigkeit
CG = SO₂-Konzentration des Gases
CL = H₂SO₃-Konzentration der Flüssigkeit und
K = Mobilitätskoeffizient allgemeiner SO₂-Absorptionsstoffe.
Im folgenden ist ein Regelverfahren zum Konstanthalten eines pH-Werts durch Einspeisung eines Neutralisierungsmittels auf der Grundlage von Gleichung (2) beschrieben. Wenn erstens die Absorptionsflüssigkeit das im Gas enthaltene SO₂ absorbiert, erhöht sich die H₂SO₃-Konzentration CL der Flüssigkeit, und die Absorptions­ reaktionsgeschwindigkeit γ verringert sich entsprechend. Aus diesem Grund muß die H₂SO₃-Konzentration CL der Flüssigkeit durch Neutralisierung von H₂SO₃ aufrechterhalten werden. Da zweitens der Mobilitätskoeffizient K eine Funktion des pH-Werts ist, muß die Absorptionsflüssigkeit so neutralisiert werden, daß die H₂SO₃-Konzentration nicht unter Erniedrigung des pH-Werts ansteigt.
Da die Neutralisierungsreaktionsgeschwindigkeit bei einer hohen Anstiegsgeschwindigkeit der Last sehr klein ist, ist es auch bei Einspeisung einer größenmäßig der Last äquivalenten Neutralisierungsmittelmenge unmöglich, den pH-Wert auf der gewünschten Größe zu halten. Da die Entschwefelungsleistung mit sich verkleinerndem pH-Wert abnimmt, muß eine große Neutralisierungs­ reaktionsgeschwindigkeit eingestellt werden.
Es ist zu beachten, daß sich die Entschwefelungsleistung allgemein durch ein Entschwefelungsverhältnis η gemäß folgender Gleichung ausdrücken läßt:
Darin bedeuten:
CG₁ = SO₂-Konzentration des in die Anlage eintretenden Gases und
CG₀ = SO₂-Konzentration des aus der Anlage austretenden Gases.
Andererseits nimmt der pH-Wert mit ansteigender H₂SO₃- Konzentration ab, während er sich vergrößert, wenn eine größere Menge an nicht umgesetztem CaCO₃ vorhanden ist, d. h., wenn die CaCO₃-Konzentration der Flüssigkeit groß ist.
Aus den vorstehend beschriebenen Gegebenheiten lassen sich zur Ermöglichung eines Nachregelns bei einer schnellen Erhöhung der Last die folgenden Verfahren vorstellen:
Ein Verfahren, bei dem die Anlage ständig, d. h. unter allen Lastbedingungen, mit einem hohen pH-Wert gefahren wird, um einen Zustand zu erhalten, in welchem eine große Menge an nicht umgesetztem CaCO₃ in der Anlage zurückgehalten und damit ein Spielraum als Reserve für einen Lastanstieg erhalten wird, oder ein Verfahren, bei dem die Anlage im Niedriglastbetrieb mit einem hohen pH-Wert gefahren wird.
Diese Verfahren sind jedoch ziemlich unwirtschaftlich. Wenn nämlich die CaCO₃-Konzentration im Tank 6 groß ist, wird die Absorptionsflüssigkeit mit dieser hohen Konzentration über die Austragleitung 19 nach außen abgeführt. Wenn daher ein größerer Anteil an nicht umgesetztem CaCO₃ zurückgehalten wird, während eine niedrige Reaktionsgeschwindigkeit γ in einem Niedriglastzustand ausreicht, muß viel Rohmaterial (Neutralisierungsmittel) eingespeist werden. Wenn zudem der CaCO₃- Anteil in der Absorptionssäule 3 nicht vollständig für die Neutralisierungsreaktion verbraucht, sondern über die Austragleitung 19 abgeführt wird, muß die abgeführte Flüssigkeit in der folgenden Verfahrensstufe mit Schwefelsäure neutralisiert werden.
Bei den beschriebenen Verfahren vergrößert sich nicht nur die Menge an unverbrauchtem CaCO₃, vielmehr nimmt auch die Menge an Schwefelsäure für die Neutralisierungsbehandlung des unverbrauchten CaCO₃ zu. Da außerdem bei diesem Verfahren ein Verfahrensspielraum unter Bedingungen geringer Last oder Belastung besteht, wird die Entschwefelungsleistung unnötig groß.
Aus den genannten Gründen läßt sich sagen, daß es für den Betrieb der Anlage mit verringertem Verbrauch an Neutralisierungsmittel und Schwefelsäure nur nötig ist, die Anlage unter Bedingungen kleiner Last mit einem niedrigen pH-Wert und unter Bedingungen großer Last mit einem hohen pH-Wert zu fahren.
Zur Gewährleistung der eben beschriebenen Arbeitsweise ist ein Regelverfahren bekannt, bei dem der pH-Sollwert des pH-Reglers 12 lastabhängig ist. Hierbei wird der pH-Wert im voraus so berechnet, daß unter allen Lastbedingungen ein gewünschtes Soll-Entschwefelungsverhältnis erzielt werden kann. Die Beziehung der Abhängigkeit eines pH-Sollwerts von einer Last zur Erzielung eines gewünschten Entschwefelungsverhältnisses ist bei den jeweiligen Anlagen verschieden, doch entspricht diese Beziehung im allgemeinen einer in Fig. 2 dargestellten Funktion.
Obgleich dieses Regelverfahren bezüglich der Minimierung des Verbrauchs an Neutralisierungsmittel und Schwefel­ säure sehr vorteilhaft ist, ist es im Hinblick auf das Nachregelvermögen bei einer schnellen Laständerung praktisch ungünstig.
Um nämlich den pH-Wert über den weiten Bereich gemäß Fig. 2 zu variieren, muß die CaCO₃-Konzentration in der Anlage so variiert werden, daß sie der Änderung des pH-Werts entspricht. Um eine Änderungsbreite des pH-Werts von 1,0 zu realisieren (z. B. von 4,7 auf 5,7), muß die CaCO₃-Konzentration etwa um den Faktor 10 variiert oder geändert werden. Wenn sich die Last von 25% auf 100% mit einer mittleren Geschwindigkeit von 5%/min ändert, beträgt die während dieses Vorgangs verstreichende Zeit 15 min.
Andererseits entspricht die im Tank 6 befindliche CaCO₃-Menge ([Flüssigkeitsvolumen im Tank]×[CaCO₃-Konzentration]) einer Menge, die in etwa 10 h bei der CaCO₃- Speisemenge unter 100%-Lastbedingungen eingespeist wird. Mit anderen Worten: die im Tank 6 verweilende CaCO₃-Menge entspricht der in 10 h zuführbaren Menge.
Um nun eine derart große CaCO₃-Menge in z. B. 15 min um den Faktor 10 zu vergrößern, muß eine enorme Menge an CaCO₃ zugeführt werden. Dieses Verfahren kann daher unter dem Gesichtspunkt der Speiseanordnung nicht als praktisch brauchbar bezeichnet werden, da es hierbei schwierig ist, einer Laständerung entsprechend zu folgen.
Im Hinblick auf diese Gegebenheiten ist vorgesehen, die Änderungsbreite des pH-Werts durch Hinzufügung einer anderen Operation zu verkleinern.
Gemäß obiger Gleichung (2) ist es im Fall einer Last­ nur nötig, die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche A entsprechend der Laständerung zu verändern. Diese Kontaktfläche A ist ein die Absorptionsreaktionsgeschwindigkeit in einer Füllkörperschicht bestimmender Faktor, und sie wird durch die Strömungs- oder Durchsatzmenge der Flüssigkeit auf die durch folgende Gleichung ausdrückbare Weise beeinflußt:
A = (L/S) α
Darin bedeuten:
L = Durchsatzmenge (m³/h) einer durch eine Absorptionssäule abwärts strömenden Flüssigkeit, d. h. der die Leitung 9 durchströmenden Flüssigkeit
S = Querschnittsfläche und
α = ein experimentell zu ermittelnder Parameter entsprechend einer Zahl gleich 0,3-1 oder kleiner.
Wenn daher die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche A nach Maßgabe der Last variiert wird, kann sich der pH-Wert keinesfalls in der oben erwähnten Weise ändern, und die Regelung kann somit einer Laständerung leicht folgen.
Wenn jedoch bei einer Entschwefelungsvorrichtung die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche fortlaufend an die Last angepaßt wird, ergeben sich noch die folgenden Probleme.
Zum einen ist die Umwälzflüssigkeit eine Aufschlämmung. Falls sich dabei in der Flüssigkeit selbst enthaltene und bei der Reaktion in der Säule entstehende Feststoffkomponenten an der Wand und Kompaktkörpern ablagern, müssen diese Komponenten mittels der Umwälz­ flüssigkeit selbst herausgespült werden. Es hat sich daher herausgestellt, daß die Durchsatzmenge L der Umwälzflüssigkeit nicht sehr klein eingestellt werden kann; die Untergrenze liegt vielmehr bei etwa ¹/₃ der Durchsatzmenge bei einer Last von 100%. Da der Parameter α kleiner ist als 1, kann daher im Fall von z. B. α = 0,7 auch bei einer Verringerung dieser Durchsatzmenge L um den Faktor ¹/₃ die Gas/Flüssigkeit-Kontaktfläche A nicht auf 45% oder weniger verkleinert werden.
Zum anderen ist es deshalb, weil die Umwälzflüssigkeit eine Aufschlämmung ist, die eine erhebliche Schleifwirkung ausübt, nicht möglich, die Umwälz-Durchsatzmenge mittels eines Ventils zu regeln.
Aus den genannten Gründen ist es für eine Änderung dieser Kontaktfläche A vorteilhaft, die Durchsatzmenge L der Umwälzflüssigkeit durch Änderung der Zahl der jeweils in Betrieb befindlichen Umwälzflüssigkeits-Pumpen zu variieren.
Wenn zahlreiche Pumpen vorhanden sind und diese selektiv ein- und abgeschaltet werden, kann die Gas/Flüssigkeit- Kontaktfläche A kontinuierlich über einen ziemlich weiten Bereich hinweg an Laständerungen angepaßt werden. Die für die Pumpen und ihre zugehörigen Ausrüstungsteile erforderlichen Kosten sind jedoch nicht der Pumpenkapazität proportional, sondern umfassen einen Teil der Festkosten für jede Pumpe, weshalb es nicht wirtschaftlich ist, die Zahl der Pumpen wesentlich zu vergrößern. Wenn dagegen die Zahl der Pumpen zu klein ist, wird der Änderungsbereich der Umwälzflüssigkeits- Durchsatzmenge L sehr klein.
In der DE-OS 27 53 209 ist ein Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus einem Abgasstrom beschrieben, wobei Flugasche als ein Schwefeloxid-Reaktanten-Material verwendet und dessen Menge kontrolliert wird. Im einzelnen wird ein Abgasstrom über einen Kanal zu Gaswäscher-Einlaßkanälen gespeist. Diese Gaswäscher-Einlaßkanäle stehen mit einem Naß-Gaswäscher in Strömungsverbindung. Der Naß- Gaswäscher weist einen Wandabschnitt auf, in welchem ein guter Kontakt zwischen den Abgasen und einer Waschlösung hergestellt wird. Diese Waschlösung tritt durch eine erste Leitung in den Gaswäscher ein, wobei die erste Leitung eine Vielzahl von darin angeordneten Düsen in vorher festgelegten Abständen entlang der ersten Leitung aufweist, die ein gleichmäßiges Einsprühen der Sprühlösung in den Gasstrom erlauben. Die erste Leitung ist in einem Abstand oberhalb des Waschabschnittes angeordnet, so daß die Sprühlösung nach unten in den Waschabschnitt eingesprüht wird, um eine "Massenübertragung" zwischen den Schwefeloxiden in dem Gas und dem Alkali in der Sprühlösung zu erzielen. Die durch den Waschabschnitt geführte Waschlösung reagiert mit den Schwefeloxiden in den Abgasstrom und fällt nach unten in einen Bodenabschnitt des Gaswäschers. In den Bodenabschnitt des Gaswäschers wird durch eine zweite Leitung eine Flugasche-Aufschlämmung eingeführt, wobei die Zugabe der Flugasche-Aufschlämmung durch ein Regelventil gesteuert wird. Die Flugasche-Aufschlämmung wird in einem Aufbereitungsbehälter hergestellt, in den durch einen Trichter die aus vorgeschalteten elektrostatischen Abscheidern stammende Flugasche eingeführt und mit Wasser aus einer dritten Leitung gemischt wird. Die so erhaltene Aufschlämmung wird mittels einer Pumpe in die zweite Leitung gepumpt. Die Flugaschen-Aufschlämmung aus der zweiten Leitung wird in dem Bodenabschnitt des Naß-Gaswäschers mit der Aufschlämmung gemischt, die bei der Reinigung der den Gaswäscher durchströmenden Gase entsteht. Die dabei erhaltene Aufschlämmung wird dann unter der Einwirkung der Schwerkraft durch eine vierte Leitung in einen Recyclisierungs-Behälter eingeführt, in welchem sie mit einer Calziumlösung gemischt wird, die in einem anderen Behälter hergestellt worden ist. Der Recyclisierungs-Behälter ist mit einer pH-Sonde 44 ausgestattet, die derart eingestellt wird, daß sie die Einführung der ergänzenden Calziumlösung in den Recyclisierungs- Behälter durch eine fünfte Leitung steuert. Der pH-Wert in dem Recyclisierungs-Behälter wird beispielsweise bei einem pH-Wert von etwa 4-8 gehalten, was von der Menge der Schwefeloxide, die aus dem den Gaswäscher passierenden Abgas entfernt werden soll, und der Menge der aus der Flugasche in den Bodenabschnitt des Gaswäschers abgegebenen Alkalimenge abhängt. Die Schwefeldioxid- Waschlösung aus dem Recyclisierungs-Behälter wird sodann durch die bereits erwähnte erste Leitung in den Gaswäscher gepumpt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit der Waschlösung durch ein Steuerventil kontrolliert wird, das entsprechend bestimmten Bedingungen eingestellt wird. Für die Steuerung des Ventiles ist ein Prozeß-Simulator-Rechner vorgesehen, der so programmiert ist, daß beispielsweise die Menge der Flugasche Alkali-Zugabe als Funktion des pH-Einstellpunktes festgelegt wird.
Mit diesem bekannten Verfahren soll vor allem eine Verringerung des Alkaliverbrauches erreicht werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es besonders wirtschaftlich und energiesparend ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß durch die in dessen kennzeichnendem Teil enhaltenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 und 3.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden der optimale pH-Wert und eine optimale Zahl jeweils arbeitender Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule eingestellt, d. h., es werden gleichzeitig sowohl das Volumen der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit als auch deren pH-Wert gesteuert. Es hat sich nämlich gezeigt, daß das Leistungsvermögen der Entschwefelungsanlage durch diese beiden Größen, also durch den pH-Wert und durch das Volumen der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit beeinflußt werden. Durch diese Einstellung sowohl des pH-Wertes als auch des Volumens der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit kann eine beträchtliche Energieeinsparung erzielt werden. Der Einsatz von Flugasche ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht vorgesehen.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung eines bisherigen Regelverfahrens für eine Kalk-Gips-Naßwäscheentschwefelungsanlage,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Größe einer Abgaslast oder -belastung und einem vorgegebenen pH-Wert (pH-Sollwert),
Fig. 3 eine graphische Darstellung eines Beispiels der Beziehung zwischen der Größe der Abgaslast einerseits und einer optimalen Zahl arbeitender Pumpen sowie einem optimalen pH-Wert andererseits beim erfindungsgemäßen Regelverfahren,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Regelverfahrens eingesetzten Regellogik und
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung benutzten Regellogik, bei der die Kennlinien nach Fig. 3 mit Hilfe von Simulations- oder Nachbildungsmodellen korrigiert werden.
Nachdem die Fig. 1 und 2 eingangs bereits erläutert wor­ den sind, sind im folgenden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 3 bis 5 beschrieben.
Beim ersten Ausführungsbeispiel werden in Fig. 3 dargestellte Funktionen in einem Speicher 21 eines Rechners (Fig. 4) abgespeichert, wobei eine Lastgröße l in den Speicher 21 eingegeben wird, eine optimale Zahl N der (jeweils) arbeitenden Pumpen sowie ein optimaler Betriebs-pH-Wert (pHs) entsprechend der Änderung der Lastgröße l vorgegeben werden und die betreffenden Sollwerte in Form eines Ein/Aus- oder Betätigungssignals für jede Pumpe 8 und eines pH-Sollwertsignals für den pH-Regler 12 (Fig. 1) zur Regelung der Anlage ausgegeben werden. Der Ausdruck "optimal" bezieht sich dabei auf den niedrigsten pH-Wert und die kleinste Zahl der Pumpen, die zur Gewährleistung eines gewünschten Entschwefelungsverhältnisses erforderlich sind. In Fig. 3 steht der Buchstabe M für die kleinste erforderliche Zahl der Pumpen. Es ist zu beachten, daß in Fig. 3 nur ein Beispiel für die Kennlinien dargestellt ist; in der Praxis sind die Beziehungen zwischen der Lastgröße einerseits und der optimalen Zahl der arbeitenden Pumpen sowie dem optimalen Betriebs-pH-Wert andererseits für jede betreffende Anlage verschieden, und zwar in Abhängigkeit von der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf-SO₂-Konzentration, verschiedener im Abgas oder im Speisewasser enthaltener Verureinigungen u. dgl. Während das Diagramm gemäß Fig. 3 bei Entwurf oder Konstruktion einer Anlage im voraus aufgestellt wird, wird es außerdem mittels Versuchslaufdaten berichtigt, weil (anderenfalls) nach Betriebbeginn ein empfindlicher (delicate) Fehler auftreten könnte. Es ist darauf hinzuweisen, daß Fig. 3 für ein garantiertes oder vorgesehenes Entschwefelungs­ verhältnis η G von z. B. 90% einen pH-Soll­ wert pHs und eine Zahl N von Pumpen angibt, die für die Erzielung eines Entschwefelungsverhältnisses von 92%, also geringfügig höher als das genannte Verhältnis h G′ steht.
Da hierbei die Umwälz-Durchsatzmenge der Absorptionsflüssigkeit 4 durch Änderung der Zahl der jeweils arbeitenden bzw. in Betrieb befindlichen Pumpen 8 geregelt wird, wird der Änderungsbetrieb des pH-Werts schmal und damit das Nachregeln bei einer Laständerung einfach. Da außerdem eine Einstellung des pH-Sollwerts vorgenommen wird, kann die Zahl der nötigen Pumpen 8 klein sein.
Zu beachten ist hierbei, daß Fig. 3 die optimalen Kennlinien für einen statischen Zustand wiedergibt, in welchem eine Laständerung nicht vorhanden ist oder allmählich erfolgt. In einem Übergangszustand, bei dem plötzliche Laständerungen auftreten, kann es daher vorkommen, daß das Entschwefelungsverhältnis unter die gewünschte oder Sollgröße absinkt.
Beim beschriebenen Regelverfahren gemäß der Erfindung kann demzufolge ein (vorgesehenes) Entschwefelungsverhältnis in einem Übergangs- oder Einschwingzustand mittels der in Fig. 4 dargestellten Regellogik gewährleistet werden.
Bei dieser Regellogik werden eine SO₂-Konzentration SI des einströmenden Abgases und eine SO₂-Konzentration SO des ausströmenden Abgases einer Entschwefelungsverhältnis- Recheneinheit 22 zur Berechnung eines Entschwefelungsverhältnisses η eingegeben. Das durch diese Recheneinheit 22 ermittelte Entschwefelungsverhältnis η wird einem Komparator 23 eingespeist, welcher dieses Entschwefelungsverhältnis η mit einem vorgebenen oder Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis η I vergleicht. Hierbei ist das Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis η I ein niedrigerer Grenzwert eines erfaßten oder gemessenen Entschwefelungsverhältnisses η, bei dem entschieden wird, daß das gemessene Entschwefelungsverhältnis η unter das garantierte bzw. Soll-Entschwefelungsverhältnis η G abzusinken beginnt, und daher die Zahl der arbeitenden Pumpen vergrößert wird. Wenn beispielsweise das Soll-Entschwefelungsverhältnis η G 90% beträgt, wird das Vorgabe-Entschwefelungsverhältnis η I auf 91% eingestellt. Wenn der Komparator 23 die Beziehung η<η I feststellt, liefert er ein Bedarfs- oder Befehlssignal zur Vergrößerung der Zahl der arbeitenden Pumpen, d. h. ein Signal nP 2 als Befehl zum Zuschalten einer weiteren Pumpe, zu einem weiteren Komparator 24.
Andererseits wird ein Lastsignal l einer Differenzierstufe 25 zur Berechnung der Änderungsgeschwindigkeit der Last eingespeist. Diese berechnete Größe wird einem Determinator (Bestimmungsstufe) 26 aus einem Filter und einem Komparator eingegeben. Im Determinator 26 wird bestimmt, ob die Laständerung eine sehr lange Wiederholungsperiode besitzt oder nicht und ob die Last ansteigt (oder stationär ist) oder abnimmt; die Ergebnisse werden dem Komparator 24 eingegeben. Der Komparator 24 arbeitet dabei derart, daß dann, wenn die Laständerung eine sehr lange Wiederholungsperiode besitzt und die Last ansteigt (oder stationär ist), das beschriebene Pumpenzuschaltsignal nP 2 wirksam wird. Falls sich die Last mit vergleichsweise hoher Frequenz ändert (z. B. mit einer Wiederholungsperiode von 5 min oder weniger), brauchen die Pumpen der hochfrequenten Laständerung nicht nachgeführt zu werden, weil die Anlage in der Lage ist, der Laständerung zu folgen bzw. entsprechend dieser nachzuregeln (nämlich mittels des im Tank verweilenden, nicht umgesetzten Neutralisierungsmittels).
Weiterhin werden die Zahl n der jeweils (augenblicklich) in Betrieb befindlichen Pumpen und die im Speicher 21 abgespeicherte optimale Zahl N der arbeitenden Pumpen in einem weiteren Komparator 27 miteinander verglichen; als Ergebnis dieses Vergleichs wird je nach dem jeweiligen Lastzustand entweder ein Pumpenzuschaltsignal nP 1 zum Komparator 24 geliefert oder ein Pumpenabschaltsignal nM ausgegeben. Der Komparator 24 enthält eine UND-Logik und liefert ein Signal nP als Befehlssignal zur Vergrößerung der Zahl der arbeitenden Pumpen, wenn die Last ansteigt oder stationär (gleichbleibend) ist und eines der Pumpenzuschaltsignale nP 1 oder nP 2 anliegt.
Selbst wenn sich die Entschwefelungslast plötzlich ändert, kann mit dem beschriebenen Regelverfahren das Entschwefelungsverhältnis stets auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden, während weiterhin die eingesetzten Mengen an Neutralisierungsmittel und Schwefelsäure unter Schonung der Rohstoffquellen und Gewährleistung einer Energieeinsparung verringert werden können. Außerdem ist bei diesem Verfahren die elektrische Antriebsenergie für die Pumpen der Entschwefelungslast nahezu proportional, so daß sich diesbezüglich deutliche Vorteile gegenüber dem bisherigen Regelverfahren realisieren lassen.
Im folgenden ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem das erfindungsgemäße Regelverfahren anhand von Simulations- oder Nachbildungsmodellen durch­ geführt wird, in Verbindung mit Fig. 5 beschrieben.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind ebenfalls die in Fig. 3 dargestellten Funktionen in einem Speicher eines Rechners abgespeichert; die Lastgröße wird dem Rechner eingegeben, eine optimale Zahl (jeweils) arbeitender Pumpen sowie ein optimaler Betriebs-pH-Wert werden entsprechend der Änderung der Lastgröße gesetzt bzw. vorgegeben, und die betreffenden Sollwerte werden zur Regelung der Anlage in Form eines Ein/Aus- bzw. Betätigungssignals für jede Pumpe 8 und eines pH-Sollwertsignals für den pH-Regler 12 ausgegeben. Der Ausdruck "optimal" besitzt dabei dieselbe Bedeutung, wie vorher angegeben, und M (Fig. 3) steht für die kleinste erforderliche Pumpenzahl. Es ist zu beachten, daß in Fig. 3 nur ein Beispiel für die Kennlinie dargestellt ist; in der Praxis sind die Beziehungen zwischen der Lastgröße einerseits und der optimalen Zahl der arbeitenden Pumpen sowie dem optimalen Betriebs-pH-Wert andererseits für jede betreffende Anlage verschieden, und zwar in Abhängigkeit von der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf- SO₂-Konzentration, verschiedener im Abgas oder im Speisewasser enthaltener Verunreinigungen und dergl.
Da hierbei die Umwälz-Durchsatzmenge der Absorptionsflüssigkeit 4 durch Änderung der Zahl der jeweils arbeitenden bzw. in Betrieb befindlichen Pumpen 8 geregelt wird, wird der Änderungsbereich des pH-Werts schmal und damit das Nachregeln bei einer Laständerung einfach. Da außerdem eine Einstellung des pH-Sollwerts vorgenommen wird, kann die Zahl der nötigen Pumpen 8 klein sein.
Während die Kennlinien gemäß Fig. 3 im voraus durch z. B. Simulation oder Nachbildung aufgestellt werden, kann nicht gewährleistet werden, daß eine (vorgegebene) An­ lage in Übereinstimmung mit den vorgegebenen Kennlinien betrieben werden kann, vielmehr sind diese Kennlinien aus den anzugebenden Gründen Tag für Tag Änderungen unterworfen. Insbesondere hat eine im Abgas (d. h. im Brennstoff eines Kessels) enthaltene, äußerst geringe Menge an Halogen oder Metallen wie Mn o. dgl., ebenso wie ähnliche Verunreinigungen in einem ungereinigten Neutralisierungsmittel, eine katalytische Wirkung auf verschiedene Reaktionen oder Umsetzungen. Außerdem wird ein Neutralisierungsmittel (CaCO₃) in die Absorptionssäule eingeführt, nachdem festes (pulverisiertes) CaCO₃ in einem vorhergehenden Verfahrensschritt mit Wasser vermischt worden ist, wobei Teilchendurchmesser und Härte (und damit Löslichkeit nach dem Einbringen in die Absorptionssäule) bei den jeweils zugesetzten Chargen verschieden sind.
Aufgrund dieser Faktoren können sich die Charakteristika oder Kennlinien des Verfahrens von Tag zu Tag empfindlich ändern. Obgleich die Änderungsbreite dieser Kennlinien nicht groß ist, muß die Entschwefelungsanlage, weil eine der Aufgabe der Erfindung in einer Energieeinsparung und einer Schonung der Rohstoffquellen besteht, mit hohem Genauigkeitsgrad geregelt werden, um einen gewünschten oder Soll-Betriebszustand zu gewährleisten.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel erfolgt auf die in Fig. 5 dargestellte Weise eine Korrektur unter Heranziehung eines ersten und eines zweiten Nachbildungsmodells. Das erste Nachbildungsmodell 31 ist ein Direkt-Echtzeitnachbildungsmodell, während das zweite Nachbildungsmodell dann benutzt wird, wenn die Kennlinien gemäß Fig. 3 aufgestellt worden sind. Zunächst werden dem Eingang des ersten Nachbildungsmodells 31 Meßsignale für die Abgas-Durchsatzmenge G, Einlauf-SO₂- Konzentration SI, Umwälzdurchsatzmenge L der Absorptionsflüssigkeit und Speisemenge FI des Neutralisierungsmittels der Absorptionsflüssigkeit eingegeben. Danach berechnet das erste Nachbildungsmodell 31 einen pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit im Behälter 6 (insbesondere den pH-Wert der umgewälzten Absorptionsflüssigkeit am Kopf der Absorptionssäule) und ein Entschwefelungsverhältnis auf der Grundlage dieser Eingangssignale, um dann die berechneten Größen zu einem Komparator 33 auszugeben.
Weiterhin werden die SO₂-Konzentrationen SID und SOD am Abgaseinlaß bzw. am Abgasauslaß gemessen, und die entsprechenden Meßsignale werden einer Entschwefelungsverhältnis- Recheneinheit 34 eingegeben, welche das Entschwefelungsverhältnis η₀ berechnet und das Ergebnis dem Komparator 33 einspeist. Dem Komparator 33 wird außerdem eine Meßgröße pHD für den pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit eingespeist.
Im Komparator 33 werden der pH-Wert und ein Entschwefelungsverhältnis, durch das erste Nachbildungsmodell 31 berechnet, mit dem tatsächlich gemessenen pH-Meßwert pHD und dem (gemessenen) Entschwefelungsverhältnis η D verglichen, wobei Abweichungen zwischen diesen Größen einer Reaktionskonstanten-Korrektureinheit 35 eingegeben werden. Letztere dient zum Korrigieren der in den Nachbildungsmodellen enthaltenen Reaktionskonstanten auf der Grundlage dieser Abweichungen (Differenzen), wobei ein Korrektursignal zum ersten Nachbildungsmodell 31 rückgekoppelt wird. Diese Korrektur wird kontinuierlich durchgeführt, so daß die Abweichungen ausgeschaltet werden können. Die zu korrigierenden Größen umfassen hauptsächlich eine Neutralisierungsreaktions-Geschwindigkeits­ konstante und eine Oxidationsreaktions-Geschwindigkeitskonstante, die einen großen Einfluß auf das Verfahren haben. Hierbei bedeutet die Oxidationsreaktion eine Reaktion oder Umsetzung, bei der durch Absorption erzeugte Ionen schwefliger Säure zu Schwefelsäureionen oxidiert werden. Durch diese Reaktion wird die H₂SO₃- Konzentration CL der Flüssigkeit gemäß Gleichung (2) reduziert und damit die Entschwefelungsleistung stark beeinflußt.
Außerdem wird das von der Korrektureinheit 35 ausgegebene Korrektursignal auch dem zweiten Nachbildungsmodell 32 eingegeben; auf diese Weise können die Reaktionskonstanten in diesem zweiten Nachbildungsmodell 32 automatisch korrigiert werden.
Mit dem Regelverfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann somit ebenfalls bei jeder Entschwefelungslastgröße das Entschwefelungsverhältnis stets auf einer vorbestimmten Größe gehalten werden, indem ein optimaler pH-Wert und eine optimale Zahl arbeitender Pumpen zugrundegelegt werden. Außerdem können unter Schonung der Rohstoffquellen und unter Gewährleistung einer Energieeinsparung die verwendeten Mengen an Neutralisierungsmittel und Schwefelsäure verringert werden. Weiterhin ist bei diesem Regelverfahren die elektrische Antriebsenergie für die Pumpen nahezu der Entschwefelungslast proportional, so daß im Vergleich zum bisherigen Regelverfahren bedeutsame Vorteile realisiert werden.
Obgleich die Erfindung vorstehend anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt und beschrieben ist, ist sie selbstverständlich keineswegs darauf beschränkt, sondern verschiedenen weiteren Änderungen und Abwandlungen zugänglich.

Claims (3)

1. Verfahren zur Steuerung der Naßwäsche in einer Kalk-Gips-Entschwefelungsanlage, bei der in einer Absorptionssäule der Anlage zum Entschwefeln eines eingespeisten Abgases durch Kontaktierung desselben mit einer mittels mehrerer Pumpen durch die Anlage umgewälzten Absorptionsflüssigkeit ein optimaler pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der optimale pH-Wert und eine optimale Zahl jeweils arbeitender Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule eingestellt und die Einspeisungsmenge der Absorptionsflüssigkeit sowie die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen auf der Grundlage dieser Vorgabegrößen geregelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderungsgeschwindigkeit der Abgaslast und ein Entschwefelungsverhältnis erfaßt werden und dann, wenn die Größe der Abgaslast konstant ist oder ansteigt und zudem das Entschwefelungsverhältnis unter einer vorgegebenen Größe liegt, die Zahl der jeweils arbeitenden Pumpen in einem Korrekturschritt vergrößert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der optimale pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und die optimale Zahl jeweils arbeitender Pumpen nach Maßgabe der Größe der Abgaslast der Absorptionssäule mittels eines Nachbildungsmodells eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes und ein zweites Nachbildungsmodell vorgesehen sind, daß im ersten Nachbildungsmodell der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit und das Entschwefelungsverhältnis auf der Grundlage der Abgas-Durchsatzmenge, der Einlauf-SO₂-Konzentration, der Absorptionsflüssigkeit- Umwälzdurchsatzmenge und der Einspeisungsmenge eines Neutralisierungsmittels der Absorptionsflüssigkeit berechnet werden, daß diese berechneten Größen mit während des Betriebs gemessenen Größen des pH-Werts und des Entschwefelungsverhältnisses verglichen werden, daß eine in beiden Nachbildungsmodellen vorgegebene Reaktionskonstante auf der Grundlage einer Abweichung zwischen den verglichenen Größen korrigiert wird, und daß die beiden optimalen Vorgabegrößen durch das korrigierte zweite Nachbildungsmodell berechnet werden.
DE19843415594 1983-04-26 1984-04-26 Steuerung der nasswaesche in einer kalk-gips-entschwefelungsanlage Granted DE3415594A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP58073377A JPS59199021A (ja) 1983-04-26 1983-04-26 湿式石灰石膏法脱硫プラントの制御方法
JP58073376A JPS59199020A (ja) 1983-04-26 1983-04-26 湿式石灰石膏法脱硫プラントの制御方法

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3415594A1 DE3415594A1 (de) 1984-10-31
DE3415594C2 true DE3415594C2 (de) 1989-11-09

Family

ID=26414524

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843415594 Granted DE3415594A1 (de) 1983-04-26 1984-04-26 Steuerung der nasswaesche in einer kalk-gips-entschwefelungsanlage

Country Status (3)

Country Link
US (1) US4582692A (de)
DE (1) DE3415594A1 (de)
GB (1) GB2138793B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19635094A1 (de) * 1996-08-30 1998-03-05 Kuehl System Recycling Vorrichtung zur Neutralisation und Desodorierung von Ammoniak und Schwefeldioxyd

Families Citing this family (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2172277B (en) * 1985-03-13 1989-06-21 Hokkaido Electric Power Preparation process of desulfurizing and denitrating agents
JPH084709B2 (ja) * 1986-04-23 1996-01-24 バブコツク日立株式会社 湿式排煙脱硫制御装置
DE3816306A1 (de) * 1988-05-13 1989-11-23 Steinmueller Gmbh L & C Verfahren zum betrieb einer abgasreinigungsanlage, insb. rauchgasreinigungsanlage hinter muellverbrennungsanlagen und abgasreinigungsanlage fuer die durchfuehrung des verfahrens
JP2592118B2 (ja) * 1988-12-02 1997-03-19 三菱重工業株式会社 排ガスの処理方法
US5601784A (en) * 1994-09-09 1997-02-11 Electric Power Research Institute On-line control and monitoring system for wet lime/limestone flue gas desulfurization process
JPH11123313A (ja) * 1997-10-21 1999-05-11 Mitsubishi Heavy Ind Ltd 排煙脱硫プラント
US6816812B2 (en) * 2000-12-18 2004-11-09 American Air Liquide, Inc. Methods and apparatus for estimating moisture absorption by hygroscopic materials
CN100418612C (zh) * 2005-11-11 2008-09-17 南京科远控制工程有限公司 电厂湿法烟气脱硫控制方法
CN107991962B (zh) * 2017-12-12 2021-11-26 重庆智慧思特大数据有限公司 火力发电厂脱硫装置监控方法及使用该方法的监控系统
CN112107977A (zh) * 2020-09-29 2020-12-22 聂鹏飞 一种基于脱硫系统的pH值自动调节方法、系统和装置

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3409409A (en) * 1966-04-22 1968-11-05 Walter J. Sackett Sr. Controlled ph scrubber system
US3897540A (en) * 1973-03-07 1975-07-29 American Air Filter Co Method of controlling reaction conditions in a sulfur dioxide scrubber
US4164547A (en) * 1977-05-06 1979-08-14 American Air Filter Company, Inc. Process for removing sulfur dioxide in a wet scrubber
JPS5424277A (en) * 1977-07-26 1979-02-23 Mitsubishi Heavy Ind Ltd Wet desulfurizing method for exhaust combustion gas
DE2739509C2 (de) * 1977-09-02 1982-09-16 Babcock-BSH AG vormals Büttner-Schilde-Haas AG, 4150 Krefeld Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Abgasstromes
JPS5520633A (en) * 1978-08-01 1980-02-14 Mitsui Miike Mach Co Ltd Process control method of wet type lime gypsum method exhaust gas desulfurization apparatus
JPS56105729A (en) * 1980-01-24 1981-08-22 Kawasaki Steel Corp Operating method of exhuast gas desulfurizing equipment
US4431618A (en) * 1982-10-12 1984-02-14 Fmc Corporation Process control of continuous sodium-limestone flue gas desulfurization system

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19635094A1 (de) * 1996-08-30 1998-03-05 Kuehl System Recycling Vorrichtung zur Neutralisation und Desodorierung von Ammoniak und Schwefeldioxyd
DE19635094C2 (de) * 1996-08-30 2000-02-17 Kuehl System Recycling Vorrichtung zur Neutralisation und Desodorierung von Ammoniak und Schwefeldioxyd

Also Published As

Publication number Publication date
GB8409135D0 (en) 1984-05-16
GB2138793A (en) 1984-10-31
GB2138793B (en) 1986-09-03
DE3415594A1 (de) 1984-10-31
US4582692A (en) 1986-04-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3588075T2 (de) Apparat für die nasse Rauchgasentschwefelung
DE3415594C2 (de)
DE102007050904B4 (de) Anlage und Verfahren zur Reinigung von Rauchgasen
DE2739509C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Abgasstromes
DE3227187C1 (de) Waschturm fuer eine Anlage zur Entschwefelung von Rauchgas
DE2553675A1 (de) Verfahren und anordnung zum entfernen von so tief 2 aus schornsteingasen
DE2363589C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Industrieabgasen
EP0516205B1 (de) Verfahren zum Regeln des pH-Wertes einer sauren Waschflüssigkeit
DE2354638A1 (de) Verfahrensregelanlage
DE19516660A1 (de) Verfahren und Einrichtung mit gasbeschichteter Siebplatte zur nassen Entschwefelung von Rauchgas
DE4315385A1 (de) Verfahren zur Entstickung von heißen Rauchgasen
DE19827933A1 (de) Verfahren zum Entschwefeln von Verbrennungsgasen
DE3312388C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfatdihydrat
DE69111927T2 (de) Verfahren zur Entschwefelung von Abgasen.
EP0424894B1 (de) Verfahren zum Einbringen eines Behandlungsmediums in den Abgasstrom bei Verbrennungsprozessen
DE69626582T2 (de) Vorrichtung zur Nassentschwefelung von Rauchgas
DE2905778A1 (de) Waschanlage fuer gase
DE3514857A1 (de) Verfahren zum regeln einer sulfitkonzentration
DE3325140C2 (de)
DE4300388A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Messung und Regelung des pH-Wertes einer sauren Flüssigkeit, bei dem die kontinuierliche Messung des pH-Wertes mit einer Glaselektrode erfolgt
DE4233223C2 (de) Verfahren zur Reinigung von Rauchgasen aus Abfallverbrennungsanlagen
EP0430144A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Minderung der Stickoxid-Konzentration im Abgasstrom von Verbrennungsprozessen
DE3335947C2 (de) Anlage zur Entschwefelung von Rauchgas
DE69614954T2 (de) Abgasreinigungssystem
DE4434943C2 (de) Verfahren zur Reduzierung des NO¶x¶-Gehaltes bei gleichzeitiger Minimierung des Reduktionsmittelschlupfes in Ab- bzw. Rauchgasen von Verbrennungs- und Produktionsprozessen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8128 New person/name/address of the agent

Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee