DE3414559C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sondenspule für ein NMR-Spektrometer nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Sondenspule ist beispielsweise aus
der GB-PS 9 95 236 und der DE-OS 32 03 215 bekannt.
Um homogene Felder in einem Raum zu erhalten, dessen axiale Erstreckung im
Vergleich zur radialen Erstreckung nicht groß ist, werden als
Spulenkonstruktion sattelförmige Spulen bevorzugt. Dieser Form wird häufig
auch in dem beengten Raum um eine NMR-Spektrometersonde der Vorzug gegeben.
Die Auslegung solcher Spulen und ihre Grenzen sind z. B. von Hoult und
Richards im "Journal of Magnetic Resonance", Band 24, Seiten 71-85, 1976, und
von Hoult in "Sensitivity Optimization" in "Experimental Techiques in 13C
Spectrometry" beschrieben. Wie bei allen im sensitiven Bereich einer
magnetischen Kernresonanzvorrichtung vorhandenen Werkstoffen rufen die
naturgegebenen magnetischen Eigenschaften der Spule eine Störung der
Magnetfeldverteilung innerhalb des Raums hervor.
Ein Faktor, der eine Grenze für die erzielbare Gleichförmigkeit des
Magnetfeldes beiträgt, ergibt sich aus der endlichen magnetischen
Suszeptibilität des Werkstoffs, aus dem die Spulen bestehen, z. B. des
Leiters, der Stützformen, Klebstoffe und dergleichen. Maßnahmen zur
Verringerung von Inhomogenitäten, die aus dieser Art von Störung resultieren,
gehen aus der US-PS 30 91 732 hervor, gemäß der Spulenwerkstoffe und
Klebstoffe zum Befestigen der Spule an einer Spulenform gesucht wurden, die
eine an Luft angenäherte wirksame magnetische Bruttosuszeptibilität haben
sollten, denn die genannten Bauelemente sind notwendigerweise in Luft
eingetaucht. Die Verringerung der magnetischen Suszeptibilität auf Null (oder
nahezu Null), wie die US-PS 30 91 732 lehrt, macht es nötig, einen
zusammengesetzten Leiter aus Werkstoffen mit ungleichen Magneteigenschaften
herzustellen. Das Beispiel eines Drahtes mit einer Platinseele innerhalb
eines Kupfermantels erfordert ungewöhnliche Sorgfalt bei der Herstellung
wegen der Auswirkungen, die eine Schwankung der Dicke und Lage der
Platinseele haben. Alternative Herstellungstechniken für zusammengesetzte
Stoffe erfordern ebenfalls eine genaue Überwachung bei der Herstellung.
Zusätzlich zu Störungen aufgrund der endlichen magnetischen Suszeptibilität
gibt es Störungen, die sich aus den Symmetrieeigenschaften der
Sondenspulenkonstruktion ergeben. Dazu ist es aus "Review of Scientific
Instruments", Band 36, Nr. 10, 1965, Seiten 1509 und 1510, für Sondenspulen
bekannt, so weit als möglich eine zylindrische Geometrie für alle kritischen
Teile der Spule zu wählen. Weiterhin sehen magnetische
Kernresonanzspektrometer mit hohem Auflösungsvermögen routinemäßig ein
Spinnen der Probe vor, um übermagnetische Inhomogenitäten des polarisierenden
Feldes zu mitteln. Werkstoffe, die eine Suszeptibilität X0 haben und die
nicht gleichmäßig azimuthal über den ganzen sensitiven Bereich verteilt sind,
werden dadurch ausgemittelt. Man erhält eine reduzierte wirksame magnetische
Suszeptibilität X = X0 f(R,t), was einem Verschmieren der magnetischen
Eigenschaften solcher Werkstoffe (insbesondere der leitfähigen Stoffe der
Spule) über eine Umfangsfläche gleich kommt, jedoch keine Auswirkung auf die
axiale Verteilung hat. Die axiale Verteilung bleibt inhomogen.
Für Ablenkungsspulen ist es bekannt, Sattelspulen zu konstruieren, in denen
leitende Bauelementbereiche Dimensionen haben, die in Breite und Länge
variieren, um das Magnetfeld radial und axial entsprechend einer gewählten
trigonometrischen Funktion des Ablenkungswinkels eines Strahls geladener
Teilchen zu verteilen, der um diesen Winkel von der Spulenachse abgelenkt
wird. Eine entsprechende Anordnung geht aus der US-PS 28 30 212 hervor.
Aufgabe der Erfindung ist es, die von Null verschiedene magnetische
Suszeptibilität diskreter leitfähiger Strukturen einer Hochfrequenzsonde in
einem Hochfrequenzspektrometer mit hohem Auflösungsvermögen geometrisch zu
kompensieren, ohne dabei die übrigen Eigenschaften der Sonde zu
beeinträchtigen. Die Lösung der Aufgabe ist im Patentanspruch 1
gekennzeichnet. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung ist zu verstehen, wenn man einen radialen Abschnitt einer
Sattelspulenkonstruktion an einem Punkt z auf der Achse dieser Konstruktion
betrachtet. Das Material ist in gleichbleibendem Radius über einzelne
azimuthale Bereiche verteilt, die durch eine relative Drehung der Probe
wirksam gemittelt werden. Die Masse des leitfähigen Materials der Probenspule
innerhalb eines axialen Inkrements δz des betrachteten Abschnitts muß dann
für jeden Abschnitt dz unabhängig von z eine Konstante oder, wie noch
erläutert wird, eine gewünschte Funktion der axialen Koordinate sein.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Forderung bei konstanter
Dicke (radialer Erstreckung) des Leitermaterials durch Variieren der
Leiterfläche als Funktion von z erfüllt. Das wird dadurch erreicht, daß
Sattelspulenwicklungen geformt werden, bei denen in planarer Form die
Windungsteile variieren, um die gewünschte axiale Verteilung des
Leitermaterials sicherzustellen.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel variiert die Dicke des Leiters als
Funktion von z, um sicherzustellen, daß die axiale Verteilung des
Leitermaterials von z unabhängig bleibt.
Eine alternative Ausführungsform ist darauf gerichtet, die vorstehend
genannten geometrischen Grenzbedingungen zu nutzen, um eine gewünschte
Suszeptibilitätsabhängigkeit in axialer Richtung zu erhalten. Diese Funktion
G(z) läßt sich leicht durch ein entsprechendes Feldgefälle korrigieren, und
die resultierende Homogenität kann eingestellt werden, um für andere
Störungen eine weitere Kompensationswirkung sicherzustellen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit weiteren
vorteilhaften Ein
zelheiten anhand schematisch dargestellter Ausführungsbei
spiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines NMR-Spektrometers;
Fig. 2 ein Beispiel einer Sattelspule gemäß
der Erfindung in abgewickelter ebener Darstellung;
Fig. 3A ein Beispiel einer Sattelspule in abgewickelter ebener Darstellung, die
eine axial variierende Suszeptibilität hat;
Fig. 3B eine summierte Projektion der Masse der in Fig. 3A
gezeigten Spule auf die z-Achse;
Fig. 4A eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Erfindung;
Fig. 4B einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 4A.
In Fig. 1 ist ein NMR-Spektrometer 20 in Form eines Block
schaltbildes gezeigt. Es weist einen ein starkes Feld erzeu
genden supraleitenden Magneten 31 mit einer Bohrung 30 auf,
in der eine Sonde 32 angeordnet ist. An der Oberseite der
Sonde ist eine Spinneranordnung 33 befestigt, die ein hier nicht
gezeigtes Probenröhrchen aufnimmt. Die Spinneranordnung 33 sorgt
für das Spinnen des Probenröhrchens im Magnetfeld mit
Hilfe einer Luftzufuhrquelle 34, die mit der Spinneranordnung
verbunden ist, um sie in Umdrehung zu versetzen. Mit der Sonde
32, die hier nicht gezeigte Spulen zum Anregen und Detektieren
von Resonanzspektren der im Probenröhrchen enthaltenen
Probe aufweist, ist ein Hochfrequenzsender/Empfänger und Sig
nalprozessor 35 verbunden. Zu dem Signalprozessor gehört auch
eine Einrichtung, mit der das Spektrum der untersuchten Probe
angezeigt oder dargestellt werden kann, wie symbolisch durch
die Anzeigevorrichtung 36 angedeutet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus Fig. 2 hervor,
die eine abgewickelte, ebene Darstellung einer Sattelspule 50 zeigt.
Typischerweise wird die Spule aus einer Kupferfolie von gleich
bleibender Dicke ausgeätzt und um eine zylindrische Form herum
geformt. Die dabei entstehende Spule wird mittels bekannter
Einrichtungen auf die gewünschten Resonanzeigenschaften abge
stimmt, wozu z. B. auf Hoult "Progress in NMR Spectroscopy",
Bd. 12, S. 41-77 (1978) hingewiesen wird. Anschlüsse 52 und
54 sind mit Torschaltungen verbunden, die die Spule mit dem
Sender oder zu anderen Zeiten mit dem Vorverstärker des
Empfängers verbinden. Solche Schalungen sind allgemein be
kannt und liegen außerhalb des Rahmens der Erfindung.
Die charakteristische Eigenschaft der Erfindung läßt sich in
verdichteter Form so beschreiben, daß repräsentative Scheiben
56, 58 und 60 von gleichbleibender Breite δz die gleiche
Fläche des Leitermaterials unabhängig von z aufweisen müssen.
Wenn der Leiter von gleichbleibender Dicke ist, wie angenom
men, dann wird das Material beim Drehen auf eine axiale Ver
teilung von gleichbleibender durchschnittlicher Suszeptibili
tät gemittelt. Die extremen axialen Bereiche der Spule gemäß
Fig. 2 dienen zur Verlagerung magnetischer Störungen (die sich
aus den Enden der Konstruktion ergeben) aus dem sensitiven
Bereich der Spule.
Wie vorstehend beschrieben, war die axiale Verteilung der mag
netischen Suszeptibilität gleichförmig. Das stellt aber kei
neswegs eine Einschränkung der Erfindung dar, selbst dann
nicht, wenn ein axial gleichförmiger Probenraum als Ergebnis
erwünscht ist. Die axiale Abhängigkeit der Suszeptibilität
kann nämlich maßgeschneidert werden, so daß sie eine gewünschte
Funktion der axialen Koordinate ist. Dazu wird ein Kompensa
tionsgefälle eingeführt, um als Ergebnis ein konstantes axia
les Feld zu erhalten.
Fig. 3 zeigt eine Sattelspule in abgewickelter ebener Form ähnlich wie
Fig. 2, die eine gewünschte Abhängigkeit einer zylindrisch ge
mittelten Suszeptibilität auf der axialen Koordinate erzeugen
soll. Die Dimensionen der hier dargestellten Sattelspule sind
geändert worden, um die in Fig. 3B gezeigte radial summierte,
axiale Masseverteilung zu erzeugen, die eine gewünschte Ge
stalt hat. Jede derartige Verteilung kann angegeben und ein
entsprechender Sattelspulenplan entsprechend maßgeschneidert
werden.
In Fig. 4A ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Konstruktion einer Hochfrequenzsonde dargestellt.
Dies Ausführungsbeispiel weist zwei antiparallele, stromführ
ende Verbindungsstücke 64 und 66 auf, die in dem hier definier
ten zylindrischen Probenraum eine geeignete Hochfrequenz
feldverteilung erzeugen.
Wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, ist es er
wünscht, daß die Konstruktion eine konstante axiale Ma
terialverteilung hat und folglich eine magnetische Perturba
tion, die kein axiales Gefälle einführt. Entstanden ist diese
Form durch Einschneiden des Materials an drei Seiten, um ein
Fenster zu bilden, von dem das ganze Material auf
der vierten Seite auf das stromführende Verbindungsstück
zurückgefaltet wird, wie Fig. 4B zeigt. Zur elektrischen Iso
lierung eines Anschlusses 54′ gegenüber einem Anschluß 52′
ist ein Schlitz 69 vorgesehen.
Eine geringfügige axiale Diskontinuität in der Hochfrequenz
kopplung zur Probe entsteht bei diesem Ausführungsbeispiel
durch die vergrößerte Dicke (radiale Ausdehnung) der Konstruk
tion im sensitiven Bereich wegen der zusätzlichen Dicke, z. B.
durch die umgeschlagenen Lappen 67′ und 68′. Da aber
die Materialdicke im Größenordnungsbereich von 0,025 mm
liegt, ist die Wirkung gering und kann im Vergleich zu der
statischen magnetischen Suszeptibilitätsdiskontinuität, die
hierdurch kompensiert wird, als vernachlässigbar betrachtet
werden.
Claims (4)
1. Sondenspule für NMR-Spektrometer, bestehend aus elektrisch leitendem
Material, das in Form einer Sattelspule auf einer Zylinderfläche angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur geometrischen Kompensation der von Null
verschiedenen magnetischen Suszeptibilität des elektrisch leitenden
Spulenmaterials die Masse des elektrisch leitenden Spulenmaterials pro
axialem Abschnitt gemittelt über den Umfang, eine gewünscht Funktion der
axialen Koordinate ist.
2. Sondenspule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verteilung einen konstanten Wert hat.
3. Sondenspule nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende Spulenmaterial
gleichbleibende Dicke hat.
4. Sondenspule nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des elektrisch leitenden
Spulenmaterials entsprechend der gewünschten Funktion variiert.
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