DE19605716A1 - Hochfrequenzresonator für die NMR - Google Patents
Hochfrequenzresonator für die NMRInfo
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Description
Die Erfindung betrifft HF-Sende- und/oder Empfangssonde
zur Verwendung in einer NMR-Apparatur wobei die Sonde
ein im wesentlichen röhrenförmiges Teil umfaßt, das als
HF-Resonator wirkt und welches eine Vielzahl von ent
lang des Umfangs angeordneten und beabstandeten axialen
Leitern aufweist, die sich zwischen einem Paar von
axial beabstandeten ringförmigen Leitern erstrecken und
eine Vielzahl von kapazitiven Elementen, die entlang
der beiden ringförmigen Leiter angeordnet sind und die
se unterbrechen.
Sie betrifft insbesondere eine Einrichtung zum Bestrah
len einer Probe mit Hochfrequenz-(HF)-Energie und zum
Empfangen von NMR-Signalen aus dieser Probe. Die Ein
richtung kann entweder als Transmitter oder als Empfän
ger verwendet werden, aber auch für beide Zwecke.
Eine solche Einrichtung ist beispielsweise bekannt aus
der EP 0 177 855 B1.
Die grundlegende Beziehung, die die NMR beschreibt ist
die Larmor-Beziehung
ω = γ * B₀,
wobei ω die Frequenz der Larmor-Präzession ist, γ das
spezifische gyromagnetische Verhältnis des Atomkerns
und B₀ das angelegte Magnetfeld. Die Gleichung ent
spricht der Situation wo ein Ensemble von Atomkernen
mit Kernspin einem starken Magnetfeld ausgesetzt wer
den. Dabei entwickelt sich eine Anzahl möglicher Ener
gieniveaus durch die Wechselwirkung der Kernspins (die
jeweils ein magnetisches Moment besitzen) und dem ange
legten Magnetfeld. Um Übergänge zwischen diesen Ener
gieniveaus anzuregen, wird auf das Ensemble HF-Energie
(B₁-Feld) mit der Larmor-Präzessionsfrequenz einge
strahlt mit einer Polarisation von B₁ senkrecht zur
Richtung des angelegten Magnetfelds B₀.
Nachdem die HF-Anregung abgeschaltet wurde oder aufge
hört hat, beginnt das Spinensemble in seinen Gleichge
wichtszustand zurückzukehren und emittiert währenddes
sen HF-Energie. Dies ist das empfangene NMR-Signal.
Dieses Signal kann detektiert werden, indem man diesel
be Einrichtung (meist auch als eine HF-Sonde bezeich
net) verwendet wie zum Einstrahlen der HF-Anregung
oder mit einer separaten Sonde. Die (oder jede) Sonde
weist normalerweise eine Spule oder spulenähnliche
Struktur auf. In jedem Fall wird/werden die Sonde(n)
auf die Larmor-Frequenz oder auf eine eng benachbarte
Frequenz abgestimmt.
In NMR-Experimenten und solchen der bildgebenden magne
tischen Resonanz (MRI) ist es von größter Wichtigkeit,
das Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) des Experiments
zu maximieren und alle Teile der Probe mit derselben
HF-Feldstärke zu bestrahlen. Ähnlich wichtig ist, daß
die NMR-Signale aus allen Probenteilen durch die HF-
Sonde mit der korrekten Wichtung empfangen werden. Die
beiden vielleicht wichtigsten Charakteristiken einer
HF-Sonde sind das Vorliegen eines homogenen B₁-Felds im
Volumen der Sondenspule und ,die Eigenschaft eines hohen
Gütefaktors (Q). Wegen des Reziprozitätsgesetzes wird
eine Spule mit homogener Anregung auch die NMR-Signale
auf homogene Weise empfangen. In dieser Anmeldung wird
davon ausgegangen, daß Diskussionen der Anregungsver
teilungen von Spulen in äquivalenter Weise auf ihre
Verwendung als NMR-Empfänger übertragen werden können.
Die Güte Q einer Spule wird definiert als 2π mal dem
Verhältnis der zeitgemittelten Energie, die im Spulen
volumen gespeichert ist, zum Energieverlust pro Schwin
gungsperiode. Die Güte Q einer Spule hat einen tief
greifenden Einfluß auf das SNR des NMR-Experiments (SNR
∝ (Q)1/2).
Bisherige HF-Sonden wurden entworfen um ein homogenes
B₁-Feld zu erzeugen ohne Rücksicht auf die Güte Q oder
um ein hohes Q zu erreichen ohne Rücksicht auf die HF-
Homogenität, da die Optimierung der einen Eigenschaft
in der Regel zu Lasten der anderen geht.
Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine HF-Sonde be
reitzustellen, die sowohl ein im wesentlichen homogenes
HF-Feld (B₁) als auch einen hohen Gütefaktor Q gewähr
leistet.
Es ist eine bevorzugte Aufgabe dieser Erfindung, eine
HF-Sonde der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die sowohl die Homogenität des HF-Feldes als auch das Q
der Sonde für eine gegebene Situation optimiert.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß die
Anzahl der Kondensatoren auf jedem ringförmigen Leiter
kleiner ist als die Anzahl der axialen Leiter.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Sonde
zwischen jedem Paar von azimutal angrenzenden Kondensa
toren eine Vielzahl von axialen Leitern auf, insbeson
dere von zwei Leitern. Es hat sich gezeigt, daß die
Verwendung einer Anordnung mehrerer paralleler Leiter
stäbe zwischen jedem angrenzenden Paar von Kondensato
ren und Variation der Lücken zwischen den Leiterstäben
zu einer besseren Annäherung an die gewünschte Strom
dichte führt.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegen sechzehn
axiale Leiter vor.
In einer Ausbildung der Erfindung ist die Anzahl der
kapazitiven Elemente soweit beschränkt, daß ein wesent
lichen Abfall des Gütefaktors Q der Spule gerade ver
mieden wird.
Die maximale Anzahl von verwendeten Kondensatoren wird
bestimmt aus der Spulengröße und ihrer Betriebsfre
quenz. Bevorzugt ist die Anzahl der Kondensatoren ge
ringer oder gleich acht pro ringförmigem Leiter.
Die Betriebsfrequenz des Resonators liegt vorzugsweise
bei oder oberhalb von 300 MHz, insbesondere bei 300
MHz. Bei diesen hohen Frequenzen, die typisch sind für
analytische NMR-Spektrometer mit vertikaler Raumtempe
ratorbohrung des Magneten hab sich die erfindungsgemäße
Bauform als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die axialen Leiter bestehen vorzugsweise aus Streifen
endlicher Breite, d. h. ihre Breite ist nicht vernach
lässigbar gegen ihren Abstand auf dem Umfang. Dadurch
liegt innerhalb des einzelnen Leiterstreifens eine azi
mutale Variation der Stromdichte vor, was bei entspre
chender geometrischer Optimierung zu einer idealeren
Gesamtwinkelverteilung der Stromdichte und damit zu ei
nem homogeneren B₁-Feld führt.
Wie bereits oben angedeutet, wirken sich bei Resonato
ren mit hoher Frequenz und kleinen Abmessungen die Vor
teile der Erfindung besonders aus. Vorzugsweise werden
Sonden mit Innendurchmessern des röhrenförmigen Teils
von 100 mm oder weniger verwendet. Ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel hat einen Innendurchmesser von etwa 64
mm.
Die axialen Leiter sind nicht notwendigerweise alle
gleich breit. Im Gegenteil, ihre Breite kann zur Annä
herung einer möglichst sinusförmigen Stromdichtevertei
lung als Parameter in die Optimierung der HF-
Feldverteilung mit aufgenommen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die HF-Energie der Sonde zwischen ihren axialen Leitern
zugeführt. Diese Ankopplung zwischen den Stäben verbes
sert die B₁-Feldhomogenität innerhalb der Spule. Insbe
sondere gibt es dann keine axialen Leiter mehr, die
keinen Nettostrom tragen.
Vorzugsweise werden Abschirmringe innerhalb der ring
förmigen Leiter der Spule angebracht um das HF-Fenster
der Spule zu begrenzen und um eine Verschlechterung des
Gütefaktors Q der Spule zu minimieren, indem man da
durch auch die dielektrischen Verluste über das elek
trische HF-Streufeld, das sich innerhalb der Spule in
die Probe erstreckt, reduziert.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der beigefügten Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführ
ten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Anwendung
finden. Die beschriebenen Ausführungsformen sind nicht
als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern ha
ben vielmehr beispielhaften Charakter.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
anhand konkreter Ausführungsbeispiele näher beschrieben
und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Spulenreso
nators entsprechend einer Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 2 veranschaulicht die konventionelle Ankopplung
einer Resonatorspule (A) im Vergleich mit der
Ankopplung zwischen axialen Leiterstäben (B);
Fig. 3 veranschaulicht die azimutale Stromdichtever
teilung durch die Leiterstäbe für drei Spulen
formen;
Fig. 4 veranschaulicht die transversale HF-
Feldverteilung (B₁) für die drei Spulen der
Fig. 3;
Fig. 5 zeigt die Stromdichteverteilung (A) und die HF-
Feldverteilung (B) für das Hybridspulendesign
der Fig. 1 mit Ankopplung zwischen den axialen
Leitern;
Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht einer Resona
torspule mit einem Abschirmring entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung.
Eine HF-Spule oder ein Resonator besteht üblicherweise
aus einer Anzahl induktiver Strukturen, die um eine
Röhre mit kreisförmigem Querschnitt verteilt sind. Um
ein homogenes transversales HF-Feld (B₁) zu erzeugen,
muß eine Stromdichteverteilung longitudinaler Ströme
erreicht werden (die longitudinale Richtung ist durch
die Resonatorachse definiert), in der Art, daß der
Strom wie sin Φ variiert, wobei Φ der Azimutwinkel ist.
Dies wird beispielsweise im Stand der Technik aus US-
Patent 4,694,255 und der EP 0 177 855 B1 diskutiert,
auf deren Offenbarung hiermit vollinhaltlich verwiesen
wird.
Üblicherweise wird diese Stromverteilung dadurch er
reicht, daß man eine stehende Welle um die Spulenperi
pherie erzeugt dadurch, daß man entlang der ringförmi
gen Leiter jeden axialen Leiter durch einen passenden
Kondensator separiert, wobei man auch insgesamt eine
HF-mäßig abgestimmte Struktur erzeugt, oder dadurch,
daß man Kondensatoren in jedes longitudinale Element
einbaut, welche Elemente dann an den Enden verbunden
werden. Solche Anordnungen sind allgemein bekannt als
Birdcage-Resonatoren (Details finden sich im Artikel
in Journal of Magnetic Resonance 63 (1985) 622).
Wenn die Anzahl der Kondensatoren und induktiven Ele
mente um die Struktur erhöht wird, wird die gewünschte
sin Φ - Stromverteilung besser approximiert. Das kon
ventionelle Designverfahren sieht vor, so viele wie
möglich dieser Strukturen in die Spule zu integrieren
und immer noch die Spule auf die gewünschte Frequenz
abzustimmen. Eine große Anzahl von Kondensatoren führt
jedoch zu großen Energieverlusten sowohl durch reaktive
als auch nicht-reaktive Verluste in den Kondensatoren.
Teilweise kommt das daher, daß die Kondensatoren einer
sehr großen elektrischen Feldstärke ausgesetzt sind,
was zu erheblichen dielektrischen Verlusten führt. So
wird, obwohl eine Vergrößerung der Anzahl der Kondensa
toren die Homogenität verbessert, der Gütefaktor Q er
heblich reduziert.
In der vorliegenden Erfindung wird im Gegensatz zu
konventionellen Konstruktionen die Anzahl der Kondensa
toren beschränkt um den Gütefaktor zu erhalten und den
noch ein ausreichendes Maß an Homogenität zu erreichen.
Um den Effekt spezieller Spulendesigns zu demonstrieren
werden Details von Spulen mit einem inneren Durchmesser
von 64 mm vorgestellt, obwohl die hier diskutierten
Ausführungsformen ebenso auf beliebige andere Dimensio
nen erweitert werden können.
Fig. 1 illustriert eine bevorzugte Ausführungsform ei
ner Resonanzstruktur, die als NMR-Sonde verwendet wer
den kann. Bei vorgegebener Betriebsfrequenz ist die An
zahl der Kondensatoren begrenzt um dielektrische Verlu
ste im Resonator zu reduzieren und zwischen zwei azimu
tal benachbarten Kondensatoren ist eine Anordnung
(array) von axialen Leitern so verteilt, daß die ge
wünschte Stromverteilung so gut wie möglich angenähert
wird.
Die Maximalzahl der verwendeten Kondensatoren hängt von
der Spulengröße und ihrer Betriebsfrequenz ab. Bei Spu
len mit Innendurchmesser 64 mm ergibt sich ein erhebli
cher Abfall der Güte Q sobald die Anzahl der Kondensa
toren acht übersteigt. Die Qualität und damit wirklich
der Gütefaktor eines Kondensators ist eine frequenzab
hängige Größe; Hersteller liefern üblicherweise Spezi
fikationskurven, die Kapazität und Betriebsfrequenz mit
der Güte Q und dem effektiven Serienwiderstand (ESR)
der Kondensatoren korrelieren. ESR ist ein Wert, der
alle Verluste des Kondensators beinhaltet. Um diesen
Wert zu minimieren, Werden high-performance-
Kondensatoren verwendet und ihre Anzahl (und die damit
verbundenen Verluste) wird reduziert.
Die Verteilung der axialen Leiter wird dadurch opti
miert, daß man zwischen jedes Paar azimutal benachbar
ter Kondensatoren ein Array von achsparallelen Leitern
einführt und ihre azimutale Breite variiert. Die Ver
teilung der Leiter wird so gewählt, daß sie die ge
wünschte Stromverteilung in besserer Näherung erzeugt.
Wie in Fig. 1 gezeigt, besitzt die Spule 1 induktive
achsparallele Leiterstäbe 3, die zwischen Paaren von
angrenzenden Kondensatoren 2 entlang der z-Achse ver
laufen. Obwohl der Übersichtlichkeit halber nur zwei
parallelgeschaltete achsparallele Leiter 3 gezeigt
sind, könnten auch mehr verwendet werden. Wenn zwischen
den Kondensatoren eine große Anzahl von achsparallelen
Leitern verwendet wird, ist ihr azimutaler Abstand so
gewählt, daß sie am besten den Anteil der stehenden
Welle annähern, die durch den Kondensator quantisiert
wird.
Über die neue Anordnung der Leiterstäbe hinaus wird
auch ein Kopplungsschema zwischen den Stäben verwendet,
um eine weitere Verbesserung der HF-Homogenität zu er
reichen. Schematisch ist dies in Fig. 2B zu sehen im
Gegensatz zum konventionellen Ankoppelverfahren, das in
Fig. 2A gezeigt ist. Diese beiden Figuren sind Quer
schnitte (in der xy-Ebene) der Fig. 1. Dies ist eine
kapazitive Ankoppelanordnung und vor dem Ankoppelpunkt,
der mit RF in bezeichnet ist, befinden sich selbst
verständlich die üblichen variablen Kondensatoren zur
Abstimmung und Anpassung, die von einem HF-Verstärker
gespeist werden.
Um den Effekt der Ankopplung zwischen den Leiterstäben
zu veranschaulichen, ist in Fig. 3 die sich ergebende
Stromdichteverteilungen eines konventionellen Resona
tors mit acht achsparallelen Leitern derjenigen des De
signs mit Ankopplung zwischen den achsparallelen Lei
tern gegenübergestellt. In beiden Beispielen war die
Leiterbreite 5 mm und die Betriebsfrequenz 300 MHz.
Zur Vereinfachung der vorliegenden Analyse soll ange
nommen werden, daß Feld- und Stromvariationen in z-
Richtung rein sinusförmig sind, so daß die
transversale elektrische und magnetische Approximation
(TEM) verwendet werden kann. Dann folgt, daß das elek
trische Feld E, die magnetische Induktion B und die
Stromdichte j pro Einheitsquerschnittsfläche des strei
fenförmigen Leiters (näherungsweise) ausgedrückt werden
können:
E(x,y,z,t) = ET(x,y) exp(iω[(µε)1/2z-t])
B(x,y,z,t) = BT(x,y) exp(iω[(µε)1/2z-t])
j(x,y,z,t) = jT(x,y) exp(iω[(µε)1/2z-t]) (1)
B(x,y,z,t) = BT(x,y) exp(iω[(µε)1/2z-t])
j(x,y,z,t) = jT(x,y) exp(iω[(µε)1/2z-t]) (1)
wobei µ die magnetische Permeabilität und ε die Dielek
trizitätskonstante der die Leiterstreifen umgebenden
Luft sind. Die Kreisfrequenz des Signals ist ω und t
die Zeit. In der vorliegenden TEM-Näherung haben die
transversalen Anteile ET und BT der elektrischen und
magnetischen Felder keine axiale Komponente, so daß
ET · k = 0 und BT · K = 0,
wobei k der Einheitsvektor in z-Richtung ist.
Eine Konsequenz der Annahme (1) von TEM-Moden-Lösungen
ist, daß das vollständige System von bestimmenden Glei
chungen (Maxwellgleichungen) Lösungen hat, in denen ei
ne einfache Beziehung zwischen den magnetischen und dem
elektrischen Feldern besteht, gegeben durch
BT = -(µε)1/2(k × ET) (2).
BT = -(µε)1/2(k × ET) (2).
Außerdem folgt aus Gleichungen (1) und (2), daß sich
das Faraday-Gesetz reduziert auf
∇₂ × ET = 0,
woraus unmittelbar ein skalares Potential Φ für
das elektrische Feld definiert werden kann ent
sprechend der Gleichung ET = - ∇₂Φ. Hierbei ist ∇₂
= (∂/∂x, ∂/∂y) der Gradientenoperator in der trans
versalen Ebene.
Für die Zwecke der Berechnung der elektrischen und
magnetischen Felder innerhalb der Sonde und der
Stromdichten innerhalb der achsparallelen Leiter
streifen wird angenommen, daß die Kupferstreifen
der Resonatoren ideale Leiter sind. Die auf zuprä
gende Randbedingung ist daher, daß Φ entlang der
Oberfläche jedes Leiters konstant sein muß.
Sobald das skalare Potential bestimmt ist, kann
der transversale Anteil jT der Stromdichte auf der
Leiteroberfläche ermittelt werden entsprechend
jT = (µε)1/2(n · ∇₂Φ)k, (3)
wobei n der Normalenvektor auf der leitfähigen
Oberfläche ist.
Da das Innere der NMR-Sonde keine Ladungsquellen
enthält, ergeben die Maxwellgleichungen auch, daß
der transversale Anteil des elektrischen Felds so
lenoidal ist, so daß ∇₂ · ET = 0 unter Berücksichti
gung der TEM-Näherung (1) und der Beziehung (2).
Es folgt, daß das skalare Potential Φ die
Laplace-Gleichung erfüllt
∇₂²Φ = 0.
Es wurde ein numerischer Algorithmus verwendet,
der auf der inversen finiten Hilberttransformation
beruht, um die endgültige Stromdichte innerhalb
der gegebenen Randbedingungen zu erhalten. Fig. 3A
zeigt das Ergebnis der Stromberechnung für das
Standardankoppelverfahren (nach Fig. 2A). In sol
chen Designs tragen zwei der Leiterstäbe insgesamt
keinen Strom. Fig. 3C zeigt den Effekt, wenn man
diese axialen Leiterstäbe vollständig aus der
Struktur entfernt (was zur Modenstabilisierung
durchaus vorkommt). Fig. 3B zeigt die sich erge
bende Stromdichteverteilung mit der Ankopplung
zwischen achsparallelen Leitern (nach Fig. 2B),
wobei keine Leiterstäbe den integralen Strom Null
tragen.
Anschließend wurden aus den Stromverteilungen für
jede Spulenanordnung die transversalen HF-Felder
berechnet
Bt = (Bx² + By²)1/2.
Die den Fig. 3A-C entsprechenden transversalen
HF-Felder sind in Fig. 4A-C gezeigt. Die Felder
sind als Kontur-Plots der Abweichung von einem
vollständig homogenen Feld gezeichnet, wobei jede
Kontur-Linie eine 5%-Abweichung von der normali
sierten Zentralregion bedeutet. Die von der ersten
Kontur-Linie umschlossene Fläche entspricht damit
einem Feld mit einer Homogenitätsabweichung von
weniger als 5%; entsprechend umfaßt, ausgehend
von der Mitte, die zweite Kontur-Linie eine Fläche
mit einer Homogenitätsabweichung von 10% oder we
niger, usw. Die Felder wurden in 1 mm-Abständen
über die Struktur für 300 MHz gerechnet.
Die Zeichnungen zeigen eine erheblich verbesserte
Homogenität im zentralen Bereich der Spule mit An
kopplung zwischen den achsparallelen Leitern (Fig.
4B).
Fig. 5 zeigt die Stromdichte und Feldplots als 5%
Konturen für ein Hybridspulendesign mit Ankopplung
zwischen den achsparallelen Leitern, die ein
achsparalleles Array von Leiterstäben zwischen je
dem Satz von benachbarten Kondensatoren aufweist,
wie in Fig. 1 dargestellt. Diese Ergebnisse demon
strieren die weitere Verbesserung der Feldhomoge
nität (B₁) unter Beibehaltung der Güte Q. Eine
Spule mit diesen Abmessungen wurde gebaut und ihre
Güte wurde mit Q = 190 gemessen. Die Messungen
wurden mit einem HP8711A Netzwerkanalysator bei 3
dB Punkten durchgeführt. Eine äquivalente konven
tionelle Spule mit 16 achsparallelen Stäben und je
16 Kondensatoren entlang der ringförmigen Leiter
hat eine gemessene Güte von Q = 85. Das oben be
schriebene Design verbessert demnach das Verhalten
konventionellen Designs gegenüber.
In einer weiteren Ausführungsform werden Abschirm
ringe 4 (Kupferringe oder andere HF-abschirmende
Leiter) innerhalb der Kondensatoren angeordnet,
wie in Fig. 6 gezeigt, um das HF-Fenster der Spule
zu begrenzen und um die Verluste über die Probe
durch Kopplung an die Probe durch das elektrische
HF-Feld zu begrenzen, da das elektrische Feld in
Bereichen um die Kondensatoren sehr groß wird.
Diese Ringe haben den weiteren Effekt, den Empfang
verbreiterter NMR-Signale aus langen Proben zu
verhindern, die sich außerhalb der gut geshimten
Region des Magneten der NMR-Apparatur erstrecken.
Das oben Gesagte beschreibt nur einige Ausfüh
rungsformen der Erfindung und Modifikationen, die
für den geübten Fachmann offensichtlich sind, sind
möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlas
sen.
Claims (12)
1. HF-Sende- und/oder Empfangssonde zur Verwendung
in einer NMR-Apparatur, wobei die Sonde ein im
wesentlichen röhrenförmiges Teil umfaßt, das als
HF-Resonator wirkt und welches eine Vielzahl von
entlang des Umfangs angeordneten und beabstande
ten axialen Leitern aufweist, die sich zwischen
einem Paar von axial beabstandeten ringförmigen
Leitern erstrecken und eine Vielzahl von kapazi
tiven Elementen, die entlang der beiden ringför
migen Leiter angeordnet sind und diese unterbre
chen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Kondensatoren auf jedem ringförmi
gen Leiter kleiner ist als die Anzahl der axialen
Leiter.
2. Sonde nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde, zwischen jedem Paar von auf den ring
förmigen Leitern azimutal angrenzenden Kondensa
toren eine Vielzahl von axialen Leitern aufweist.
3. Sonde nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
sie zwischen jedem Paar von auf den ringförmigen
Leitern azimutal angrenzenden Kondensatoren genau
zwei axiale Leiter aufweist.
4. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie sechzehn axiale Lei
ter aufweist.
5. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie auf jedem der ring
förmigen Leiter weniger als neun Kondensatoren
aufweist.
6. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ihre Resonanzfrequenz
bei oder oberhalb von 200 MHz, insbesondere bei
300 MHz, liegt.
7. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die axialen Leiter Lei
terstreifen endlicher Breite sind.
8. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des
röhrenförmigen Teils kleiner ist als 100 mm, ins
besondere etwa 64 mm.
9. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die axialen Leiter nicht
alle gleich breit sind.
10. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die axialen Leiter azi
mutal so verteilt sind, daß sie eine sinusförmige
Stromverteilung möglichst gut annähern.
11. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzenergie
zwischen zwei axialen Leitern ein- bzw. ausgekop
pelt wird.
12. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Leiter
nach innen durch koaxiale leitfähige Abschirmringe
hochfrequenzmäßig abgeschirmt sind.
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