DE4024598A1 - Oberflaechenresonator zur kernspintomographie - Google Patents
Oberflaechenresonator zur kernspintomographieInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zirkular polarisierten
Oberflächenresonator zur Kernspintomographie.
Es ist bekannt, daß man die an Wasser gebundenen Wasserstoff
atomkerne, d.h. Protonen, eines Untersuchungsobjektes aus einer
Vorzugsrichtung, die durch ein magnetisches Grundfeld hoher
statischer Feldstärke erzeugt wird, durch hochfrequente Anre
gungsimpulse zur Präzession anregen kann. Nach dem Ende eines
Anregungsimpulses präzedieren die Atomkerne mit einer Frequenz,
die von der Stärke des Grundfeldes abhängt und pendeln sich
dann aufgrund ihres Spins nach einer vorbestimmten Relaxations
zeit wieder in die Vorzugsrichtung ein. Durch rechnerische oder
meßtechnische Analyse der integralen Protonensignale kann aus
der räumlichen Spindichte oder der Verteilung der Relaxations
zeiten innerhalb einer Körperschicht ein Bild erzeugt werden.
Die Zuordnung des infolge der Präzessionsbewegung nachweisbaren
Kernresonanzsignals zum Ort seiner Entstehung erfolgt durch die
Anwendung linearer Feldgradienten. Diese Gradientenfelder wer
den dem Grundfeld überlagert und so gesteuert, daß nur in der
abzubildenden Schicht eine Anregung der Protonen erfolgt. Diese
Bilddarstellung ist bekannt unter der Bezeichnung Kernspin-To
mographie KST oder NMR-Tomographie (nuclear magnetic resonanz).
Zur Abbildung gewisser Körperbereiche mit verhältnismäßig ge
ringer Ausdehnung können bekanntlich sogenannte Oberflächenspu
len verwendet werden, die mit einer oder mehreren Windungen als
Flachspulen ausgebildet sind. Sie werden einfach auf das abzu
bildende Körperteil, beispielsweise einen Wirbel, das Mittelohr
oder auch ein Auge, aufgelegt. Eine besondere Ausführungsform
einer solchen Oberflächenspule besteht aus einem sogenannten
"loop-gap"-Resonator. Die Spule besteht aus einer einzigen Win
dung eines bandförmigen metallischen Leiters, dessen lappenför
mige Enden einen Kondensator bilden. Der Leiter wird im allge
meinen als Oberflächenschicht auf einen Träger aus elektrisch
isolierendem Material aufgebracht, der im allgemeinen aus
Kunststoff oder auch aus Plexiglas besteht. Durch den Abstand
und die Größe der plattenförmigen Enden sowie durch ein Dielek
trikum kann die Kapazität verändert werden, die mit der Induk
tivität des hohlzylindrischen Leiters in Resonanz gebracht
wird. Die Energie kann durch eine Koppelschleife induktiv ein
gekoppelt werden (Journal of Magnetic Resonance 61, Seiten 571
bis 578 (1985)).
Bei Hochfrequenzresonatoren für die Kernspintomographie erhält
man mit zirkular polarisierten Systemen das höchste Signal-
Rauschverhältnis. Bei Oberflächenresonatoren ergibt sich dabei
das Problem, daß der das Hochfrequenzfeld erzeugende Resonator
den angestrebten Empfindlichkeitsbereich nicht umschließt; in
folgedessen ist das Hochfrequenzfeld inhomogen.
Eine bekannte Ausführungsform eines zirkular polarisierten
Oberflächenresonators für die Kernspintomographie besteht aus
zwei ineinander verschachtelten Systemen. Das eine System, ein
sogenannter Planar-pair-resonator, enthält zwei ringzylindri
sche Spulenwindungen aus bandförmigen Leitern. Diese Spulen
windungen sind über ebenfalls bandförmige Leiter miteinander
verbunden. Die beiden Spulenwindungen sind in der X-Z-Ebene
nebeneinander angeordnet. Das zweite System, ein sogenannter
CRC-Resonator (counter rotating current), enthält ebenfalls
zwei ringzylindrische Spulenwindungen, die koaxial zur Y-Achse
und parallel zur X-Z-Ebene übereinander angeordnet sind. Der
Planar-pair-resonator ist in den Zwischenraum zwischen den bei
den Spulen des CRC-Resonators eingeschoben. Mit diesem Reso
nator erhält man eine intrinsische Entkopplung von homogenen
äußeren Hochfrequenz-Feldern. Diese Ausführungsform ist jedoch
nur für reinen Empfangsbetrieb geeignet und ist außerdem ver
hältnismäßig kompliziert (Magnetic Resonance in Medicine 4
(1987), Seiten 179 bis 184).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zirkular pola
risierten Oberflächenresonator anzugeben, mit dem man in größe
rer Tiefe im Abbildungsvolumen noch ein annähernd homogenes
Feld erhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Die Leiterpaare liefern gleiche Beiträge zum Feld
im Abbildungsvolumen. Die beiden Felder stehen wenigstens an
nähernd senkrecht aufeinander. Man erhält somit ein elliptisch
polarisiertes, im Abbildungsvolumen G jedoch annähernd zirkular
polarisiertes Feld. Sind die Rückführungen der Antiparallel
spule verhältnismäßig nahe am Abbildungsvolumen angeordnet, so
liefern alle Leiter einen Feldbeitrag. Die Antiparallelspule
kann aus Windungen bestehen, die konzentrisch zueinander und
vorzugsweise in verschiedenen Ebenen angeordnet sind und über
ein Netzwerk zur Einstellung des Verhältnisses der Ströme mit
einander verbunden sein können. In einer einfacheren Ausfüh
rungsform dieser Anordnung kann auch eine der beiden Windungen,
vorzugsweise die innere Windung, als Kurzschlußwindung ausge
führt sein.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren Fig. 1 ein Oberflächenresonator sche
matisch veranschaulicht ist. Der Verlauf des Magnetfeldes und
seine Zuordnung zu den Parallelspulen ist in Fig. 2 darge
stellt. In Fig. 3 ist der Feldverlauf in einem Diagramm ver
anschaulicht. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform einer Anti
parallelspule gemäß der Erfindung in einer Draufsicht und Fig.
5 eine Seitenansicht durch diese Spule. Fig. 6 zeigt eine
weitere Ausführungsform einer Antiparallelspule als Draufsicht
und Fig. 7 als Seitenansicht. Fig. 8 zeigt den Feldverlauf
der Spulen gemäß den Fig. 4 bis 7 in einem Diagramm. In
Fig. 9 ist eine besondere Ausführungsform des Oberflächenreso
nators dargestellt. Die Fig. 10 und 11 zeigen eine Seitenan
sicht bzw. eine Draufsicht des Oberflächenresonators in der
Ausführungsform gemäß Fig. 9. In Fig. 12 ist der Anschluß des
Oberflächenresonators gemäß der Erfindung an einen Sender und
Empfänger schematisch veranschaulicht.
In einer aus der US-Patentschrift 48 16 765 bekannten Ausfüh
rungsform eines zirkular polarisierten Oberflächenresonators
für die Kernspintomographie gemäß Fig. 1 sind zwei Leiter 4
und 5 eines ersten Leiterpaares im Abstand x0 parallel zuein
ander angeordnet. In diesem ersten Leiterpaar verlaufen die
Ströme I4 und I5 in gleicher Richtung. Die Leiter 4 und 5 bil
den jeweils einen Teil getrennter Stromkreise, die mit Hilfe
von Rückführungen 6 bzw. 7 geschlossen sind und jeweils eine
Spule bilden, die in dieser einfachen Ausführungsform jeweils
nur eine einzige Windung haben und als Parallelspulen 2 und 3
bezeichnet werden sollen. Sie sind mit gemeinsamen Anschlüssen
8 und 9 verbunden. Senkrecht zu den Parallelspulen 2 und 3 sind
zwei weitere parallele Leiter 13 und 14 im Abstand z0 vonein
ander angeordnet, in denen die Ströme I13 und I14 einander ent
gegengerichtet sind. Diese Leiter 13 und 14 bilden mit Leiter
teilen 15 und 16 gemeinsam eine einzige Spule, die als Anti
parallelspule 12 bezeichnet werden soll und deren Anschlüsse
mit 18 und 19 bezeichnet sind.
Die Parallelspulen 2 und 3 bilden mit ihren Strömen I4 und I5
mit gleicher Richtung ein gemeinsames Feld B2, dessen Richtung
in der Figur durch einen Pfeil angedeutet ist. Die Rückführun
gen 6 und 7 seien zunächst vom Zentrum x = y = z = 0 eines
Koordinatensystems, dessen Achsen mit X, Y und Z bezeichnet
sind, so weit entfernt, daß ihr Einfluß auf das Feld B2 ver
nachlässigbar klein ist. Die Ströme I13 und I14 der Leiter 13
bzw. 14 der Antiparallelspule 12 bilden getrennte Felder, die
in der Figur mit B13 bzw. B14 bezeichnet sind. Wie in der Figur
durch entsprechende Richtungspfeile angedeutet ist, verstärken
sich diese Felder im Ursprung des Koordinatensystems. Somit er
gibt sich in diesem Ortsbereich ein resultierendes Feld, das
durch einen Pfeil angedeutet und mit B1 bezeichnet und das
senkrecht zum Feld B2 gerichtet ist.
Aus dem Schnitt gemäß Fig. 2 durch die Leiter 4 und 5, deren
Ströme I4 und I5 jeweils durch ein Kreuz angedeutet sind und
die in der X-Achse angeordnet sind, läßt sich entnehmen, daß
im Abbildungsvolumen G, das in der Figur gestrichelt umrandet
und schraffiert ist, die Felder B1 und B2 wenigstens annähernd
senkrecht aufeinanderstehen.
Gemäß dem Diagramm der Fig. 3, in dem die Induktion B über der
Y-Achse normiert auf x0 aufgetragen ist, erhält man mit einer
Ausführungsform des Resonators gemäß Fig. 1 mit jeweils nur
einer einzigen Spulenwindung zwischen etwa 0,5 und 2 für die
Parallelleiter 4 und 5 einen im wesentlichen gleichmäßigen
Verlauf der Induktion B2 und somit ein praktisch homogenes Feld
im schraffiert angedeuteten Abbildungsvolumen G, aber einen
stark inhomogenen Verlauf der Induktion B1 für die Antiparal
lelleiter 13 und 14, welcher durch die Anordnungen gemäß den
Fig. 4 bis 7 verbessert werden soll.
In der Ausführungsform einer Antiparallelspule 22, wie sie in
Fig. 4 als Draufsicht und in Fig. 5 als Seitenansicht schema
tisch veranschaulicht ist, sind zwei koaxiale Windungen 23 und
24 vorgesehen, die von den Strömen I23 und I24 durchflossen
sind. Diese Windungen 23 und 24 sind koaxial zur Y-Achse im Ab
stand H zueinander angeordnet und elektrisch über ein Netzwerk
26 miteinander gekoppelt. Die Anschlußklemmen der Antiparallel
spule 12 sind mit 18 und 19 bezeichnet. Der Durchmesser der
äußeren Windung 23 soll 2R23 und der Durchmesser der inneren
Windung 24 soll 2R24 betragen, wie es in Fig. 5 angedeutet
ist.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist eine Antiparallelspule
22 vorgesehen, deren äußerer Windung 23 eine innere Windung
zugeordnet ist, die als Kurzschlußwindung 25 ausgeführt ist. In
dieser Ausführungsform sollen ebenfalls die beiden Windungen 23
und 25 gemäß Fig. 7 koaxial zur y-Achse in einem Abstand H
voneinander angeordnet sein.
Die Verbesserung der Homogenität des Induktionsverlaufs im Ab
bildungsvolumen G mit einer Ausführungsform von Antiparallel
spulen gemäß den Fig. 4 bis 7 ist dem Diagramm der Fig. 8
zu entnehmen, in dem die Induktion B über der y-Achse normiert
auf den Radius R23 der Windung 23 aufgetragen ist. Der Verlauf
der Induktion über der y-Achse, wie er sich mit einer Antipa
rallelspule 12 mit nur einer einzigen Windung gemäß Fig. 1 er
gibt, ist in dem Diagramm mit B1 bezeichnet. Demgegenüber er
hält man mit einer Ausführungsform der Antiparallelspule 22 ge
mäß den Fig. 4 bis 7 einen Verlauf der Induktion B22, der im
Abbildungsvolumen G von etwa 0,5 bis 1,5 deutlich homoger ist.
Insbesondere ist das Feld im weniger interessierenden hautnahen
Bereich kleiner, was sich günstig auf das erzielbare Signal-
Rausch-Verhältnis auswirkt.
In der praktischen Ausführungsform eines zirkular polarisierten
Oberflächenresonators gemäß Fig. 9 ist die Antiparallelspule
22 mit ihrer äußeren Windung 23 und ihrer Kurzschlußwindung 25
vorgesehen. Koaxial zu dieser Antiparallelspule 22 sind die
beiden Parallelleiter 4 und 5 angeordnet, deren gemeinsame
Rückführung 27 einen Resonanzkondensator 28 enthält, der mit
den Anschlüssen 7 und 8 versehen ist. Die äußere Windung 23
der Antiparallelspule 22 enthält ebenfalls mindestens einen
Resonanzkondensator 29, der mit den Anschlüssen 18 und 19 ver
sehen ist.
Wie der Seitenansicht der Fig. 10 zu entnehmen ist, sind die
beiden Windungen 23 und 25 der Antiparallelspule 22 sowie die
beiden Parallelleiter, von denen in der Figur nur der Leiter 5
angedeutet ist, koaxial zur y-Achse jeweils in verschiedenen
Ebenen angeordnet. Der nicht näher bezeichnete Durchmesser der
Kurzschlußwindung 25 entspricht etwa der Ausdehnung des Abbil
dungsvolumens G. Die Rückführung 27 mit dem Resonanzkondensator
28 ist von den Parallelleitern 4 und 5 so weit entfernt, daß
sie nur einen geringen Einfluß auf das Magnetfeld im Abbil
dungsvolumen G hat.
Aus der Draufsicht gemäß Fig. 11 sind die Anordnung der äuße
ren Windung 23 mit ihrem Resonanzkondensator 29 und die zuge
ordnete Kurzschlußwindung 25 der Antiparallelspule 22 sowie
die Parallelleiter 4 und 5 mit dem Resonanzkondensator 28 in
ihrer gemeinsamen Rückführung 27 zu entnehmen.
Die kapazitive Ankopplung des zirkular polarisierten Oberflä
chenresonators an einen Hochfrequenzgenerator als Sender 31 und
einen Empfänger 32 ist in Fig. 12 veranschaulicht. Der Reso
nanzkondensator 28 der Parallelleiter 4 und 5 ist über einen
Abstimmkondensator 34 und gekoppelte Anpaßkondensatoren 36 und
37 sowie ein Symmetrierglied 41 und eine Sende- und Empfangs
weiche 40, vorzugsweise einen 90°-Hybrid-Leistungsteiler, so
wohl an den Sender 31 als auch an den Empfänger 32 angeschlos
sen. In gleicher Weise ist der Resonanzkondensator 29, mit dem
die Antiparallelspule 12 oder 22 verbunden ist, über einen Ab
stimmkondensator 35 und gekoppelte Anpaßkondensatoren 38 und
39 sowie ein Symmetrierglied 42 und die Sende- und Empfangs
weiche 40 sowohl an den Sender 31 als auch an den Empfänger 32
angeschlossen.
Claims (5)
1. Zirkular polarisierter Oberflächenresonator für die Kern
spintomographie mit folgenden Merkmalen:
- a) zwei erste parallel zueinander angeordnete Leiter (4, 5) mit gleicher Richtung ihrer Ströme (I4, I5) bilden mit Rückfüh rungen (6 bzw. 7) jeweils eine Parallelspule (2, 3) mit je weils mindestens einer Windung,
- b) zwei weitere parallel zueinander angeordnete Leiter (13, 14) mit entgegengesetzter Richtung ihrer Ströme (I13, I14) bil den mit Rückführungen (15, 16) eine gemeinsame Antiparallel spule (12) mit mindestens einer Windung,
- c) die Antiparallelspule (22) besteht aus koaxialen Windungen.
2. Oberflächenresonator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Windungen (23, 24) in
verschiedenen Ebenen in einem vorbestimmten Abstand (H) zuein
ander angeordnet sind (Fig. 5).
3. Oberflächenresonator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Windungen als
Kurzschlußwindung (25) ausgeführt ist (Fig. 6).
4. Oberflächenresonator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Parallelspulen (2, 3)
zwischen einer äußeren Windung (23) und einer inneren Windung
(24) der Antiparallelspule (22) angeordnet sind und daß die
Parallelspulen (2, 3) und die äußere Windung (23) und die inne
re Windung der Antiparallelspule (22) koaxial zueinander und in
verschiedenen Ebenen angeordnet sind (Fig. 9 bis 11).
5. Oberflächenresonator nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Parallelspulen und die
Antiparallelspule jeweils über einen Resonanzkondensator (28
bzw. 29) an einen Sender (31) und an einen Empfänger (32) kapa
zitiv angekoppelt sind (Fig. 12).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP89115111 | 1989-08-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4024598A1 true DE4024598A1 (de) | 1991-02-21 |
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ID=8201773
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Country Status (1)
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