DE4314338A1 - Hochfrequenz-System einer Anlage zur Kernspintomographie mit Abschirmmitteln zu einer E-Feld-Begrenzung - Google Patents

Hochfrequenz-System einer Anlage zur Kernspintomographie mit Abschirmmitteln zu einer E-Feld-Begrenzung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochfrequenz-System einer Anlage zur Kernspintomographie, welches zur Anre­ gung von Kernspins in einem zu untersuchenden, biologi­ schen Körper und zum Empfang von durch die Kernspinanre­ gung hervorgerufenen Hochfrequenz-Signalen eine Hochfre­ quenz-Antenneneinrichtung und zur Begrenzung einer E-Feld- Verkopplung zwischen der Antenneneinrichtung und dem Kör­ per angeordnete Abschirmmittel enthält. Ein entsprechen­ des Hochfrequenz(HF)-System geht aus der EP-A-0 047 065 hervor.
Anlagen zum Erzeugen von Schnittbildern eines zu untersu­ chenden biologischen Objektes, insbesondere eines mensch­ lichen Körpers oder Körperteils, unter Anwendung magneti­ scher Kernresonanzen sind an sich bekannt. Hierbei wird der zu untersuchende Körper in ein starkes homogenes Magnetfeld, das sogenannte Grundfeld eingebracht, das in dem Körper eine Ausrichtung der Kernspins von Atomkernen, insbesondere von an Wasser gebundenen Wasserstoffatomker­ nen (Protonen) bewirkt. Mittels hochfrequenter Anregungs­ impulse werden dann diese Kerne zu einer Präzessionsbe­ wegung angeregt. Nach dem Ende eines entsprechenden Anre­ gungsimpulses präzesieren diese Atomkerne mit einer Fre­ quenz, die von der Stärke des Grundfeldes abhängt, und pendeln sich dann aufgrund ihrer Spins nach einer vorbe­ stimmten Relaxationszeit wieder in die durch das Grundfeld vorgegebene Vorzugsrichtung ein. Durch rechnerische und/ oder meßtechnische Analyse der integralen, hochfrequenten Kernsignale kann aus der räumlichen Spindichte oder der Verteilung der Relaxationszeiten innerhalb einer Körper­ schicht ein Bild erzeugt werden. Die Zuordnung der in Folge der Präzessionsbewegungen nachweisbaren Kernreso­ nanzsignale zum jeweiligen Ort ihrer Entstehung erfolgt durch Anwendung linearer Feldgradienten. Hierzu werden die entsprechenden Gradientenfelder dem Grundfeld überlagert und so gesteuert, daß nur in einer abzubildenden Schicht eine Anregung der Kerne erfolgt. Eine auf diesen physika­ lischen Effekten basierende Bilddarstellung ist bekannt unter der Bezeichnung Kernspin-Tomographie (KST) oder NMR (Nuclear Magnetic Resonance)-Tomographie.
Zur HF-Anregung der Kernspins ist ein Senderteil mit einer entsprechenden Antenne erforderlich. Wie aus der Litera­ turstelle "ntz Archiv", Band 11 (1989), Heft 5, Seiten 237 bis 243 oder der EP-B-0 073 375 hervorgeht, kann diese An­ tenne als ein sogenannter Ganzkörperresonator ausgebildet sein. Hierzu ist die Sendeantenne als resonante Rundhohl­ leiterantenne ausgebildet. Sie weist deshalb mehrere elek­ trische Leiterelemente auf, die sich parallel zur Zylin­ derachse des als Solenoid gestalteten Grundfeldmagneten erstrecken. Diese Leiterelemente sind von einem gemeinsa­ men, für die niederfrequenten Gradientenfelder durch­ lässigen, jedoch für die HF-Feld undurchlässigen Hüllrohr, einem sogenannten HF-Schirm, aus elektrisch gut leitendem Material umgeben. In dieser Rundhohlleiterantenne werden resonante Schwingungsverhältnisse zum Senden eingestellt.
Sollen insbesondere biologische Körperbereiche mit verhält­ nismäßig geringerer Ausdehnung ausgebildet werden, so kann eine Oberflächen- oder Lokalspule vorgesehen werden, die einfach auf den abzubildenden Körperteil, beispielsweise einen Wirbel, das Mittelohr oder ein Auge aufgelegt wird. Eine solche Lokalspule besteht im einfachsten Fall aus einer kreisförmigen Drahtschleife, die mindestens an einer Stelle eine durch einen Kondensator überbrückte Trennstel­ le aufweist und die hochfrequenzmäßig beschaltet ist. Im allgemeinen verwendet man eine derartige Lokalspule ledig­ lich zum Empfang der durch die Kernspinanregung hervorge­ rufenen HF-Signale, während die Anregung der Kernspins mit einer Sendeantenne, beispielsweise mit einer als Rundhohl­ leiterantenne gestalteten Ganzkörperantenne erfolgt. In einer entsprechenden Ausführungsform eines HF-Systems sind somit für eine Bilderzeugung zwei verschiedene HF-Anten­ nen, nämlich eine HF-Sendeantenne und eine HF-Empfangsan­ tenne vorzusehen. Daneben werden jedoch auch Antennenein­ richtungen verwendet, mit deren einziger Antenne sowohl die Sende- als auch die Empfangsfunktion ausgeübt wird (vgl. z. B. die genannte EP-B-0 073 375).
Antenneneinrichtungen von HF-Systemen in KST-Anlagen zei­ gen neben der erwünschten Kopplung zwischen dem biologi­ schen Gewebe des zu untersuchenden Körpers und der Anten­ neneinrichtung über das magnetische Feld (B-Feld) auch eine unerwünschte Kopplung über das elektrische Feld (E-Feld). Diese E-Feld-Verkopplung kann im Sendebetrieb zu unerwünschten Erwärmungen der Oberfläche des biologischen Gewebes, insbesondere an der Hautoberfläche führen. Im Empfangsfall bewirkt die E-Feld-Verkopplung zusätzliche Störtherme in den durch die Kernspinanregung hervorgerufe­ nen HF-Signalen in Form von Rauschen, so daß das Signal- zu-Rausch-Verhältnis dieser HF-Signale entsprechend ver­ schlechtert wird. Man ist deshalb bestrebt, die E-Feld- Verkopplung möglichst gering zu halten bzw. auf ein er­ trägliches Maß zu begrenzen.
Hierzu ist aus der eingangs genannten EP-A-0 047 065 be­ kannt, als Abschirmmittel einen sogenannten Faraday-Schirm (Shield) zwischen der Antenneneinrichtung und den zu unter­ suchenden Körper anzuordnen. Dieser Schirm besteht bei der aus der genannten EP-A zu entnehmenden Antenneneinrichtung aus einem Drahtgestell aus elektrisch leitendem Material wie z. B. Kupfer. Dieses Drahtgestell wird durch mehrere auf der Außenseite eines den zu untersuchenden Körper um­ gebenden Trägerrohres gegenseitig beabstandet angeordneten ringförmigen Drahtschleifen gebildet, die untereinander durch Leiterstücke aus Kupfer elektrisch leitend verbunden sind. Es ergibt sich so ein quasi netzartiger Aufbau des Drahtgestells mit einer vorbestimmten Maschenweite. Es zeigt sich jedoch, daß zur Vermeidung einer Beeinflussung des B-Feldes die elektrisch leitenden Drähte dieses Draht­ gestelles verhältnismäßig weit beabstandet sein müssen. Dann ist aber die Unterdrückung der E-Feld-Verkopplung entsprechend schwach ausgeprägt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die HF-Antenneneinrichtung des HF-Systems mit den eingangs ge­ nannten Merkmalen dahingehend auszugestalten, daß die E-Feld-Verkopplung stärker unterdrückt wird, ohne daß damit eine wesentliche Beeinträchtigung des B-Feldes verbunden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Abschirmmittel mindestens ein platten- oder schichtförmi­ ges Abschirmelement aus einem isolierenden, dielektrischen Material mit einer relativen Dielektrizitätskonstanten εr von mindestens 50 und mit einem dielektrischen Verlustfak­ tor tan δ von höchstens 2,5 * 10-2 vorgesehen ist und daß dieses mindestens eine Abschirmelement wenigstens im Be­ reich an der Antenneneinrichtung herrschender erhöhter Feldstärke des E-Feldes angeordnet ist.
Die mit dieser Ausgestaltung des HF-Systems verbundenen Vorteile sind zum einen darin zu sehen, daß das uner­ wünschte E-Feld im dielektrischen Abschirmelement aufgrund dessen vorbestimmten physikalischen Eigenschaften konzen­ triert wird und somit nur mit entsprechend abgeschwächter Feldstärke an der Oberfläche des zu untersuchenden bio­ logischen Körpers vorhanden ist. Das dielektrische Ab­ schirmelement kann wegen dieser Wirkung als eine "künst­ liche ideale Haut" angesehen werden. Zum anderen wird auf­ grund des elektrisch nicht-leitenden Charakters des Ab­ schirmmaterials eine Beeinflussung des B-Feldes vermie­ den. Als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich, daß eventuelle Verstimmungen von HF-Antennen durch benachbartes Gewebe eines biologischen Körpers auf­ grund einer unerwünschten E-Feld-Verkopplung unterdrückt werden.
Das erfindungsgemäße dielektrische Abschirmelement ist prinzipiell nicht nur für Lokalspulen, sondern auch für alle anderen Anwendungsfälle wie z. B. für Ganzkörperanten­ nen geeignet, bei denen eine Abschirmung unerwünschter E-Felder gefordert wird, ohne dabei B-Felder zu beein­ flussen. Ferner können entsprechende E-Feld-Abschirmmaß­ nahmen auch für körpernahe Zuleitungen zu Antennen der Antenneneinrichtungen vorgesehen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen HF-Systems gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Zeichnung noch weiter erläutert. Dabei zeigen deren Fig. 1 und 2 eine Antenneneinrichtung eines erfindungsge­ mäßen HF-Systems in Seitenansicht bzw. in Aufsicht. In den Fig. 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Antenneneinrichtung eines HF-Systems nach der Erfindung als Längsschnitt bzw. in stirnseitiger Ansicht veran­ schaulicht. In Fig. 5 ist eine andere Ausführungsmög­ lichkeit einer Antenneneinrichtung in stirnseitiger An­ sicht angedeutet. Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäß aus­ gestaltete Zuleitung einer Antenneneinrichtung in Seiten­ ansicht. In den Figuren sind sich entsprechende Teile jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
Bei dem HF-System nach der Erfindung für eine Anlage zur Kernspintomographie wird von gebräuchlichen Ausführungs­ formen derartiger Systeme ausgegangen. In den Figuren nicht dargestellte Teile sind an sich bekannt. Das HF-System setzt sich dabei aus einem HF-Sendeteil und einem HF-Empfangsteil zusammen. Die zugehörende HF-Antennenein­ richtung umfaßt dabei gemäß einer ersten Ausführungsmög­ lichkeit eine Antenne zum Senden und davon getrennt eine weitere Antenne zum Empfangen. Als zweite Ausführungs­ möglichkeit kann die Antenneneinrichtung aber auch nur eine einzige Antenne zum Senden und Empfangen enthalten. Als Antennen können bekannte Einzelantennen oder Antennen­ systeme vorgesehen sein. Darüber hinaus sind der Antennen­ einrichtung eines erfindungsgemäßen HF-Systems auch HF-Zuleitungen zu der mindestens einen Antenne hinzuzurech­ nen, wobei hier nur die körpernahen Teile solcher Zulei­ tungen zu betrachten sind, die unerwünschte E-Felder er­ zeugen.
Gemäß dem den Fig. 1 und 2 zugrundegelegten Ausfüh­ rungsbeispiel sei im Rahmen der ersten Ausführungsmöglich­ keit einer Antenneneinrichtung als Empfangsantenne eine sogenannte Lokalspule vorgesehen. Der in den Figuren als Seitenansicht oder als Aufsicht schematisch dargestellte, mit 2 bezeichnete Ausschnitt aus einer solchen Lokalspule enthält mindestens eine Leiterschleife 2a. Die Leiter­ schleife ist dabei an mindestens einer Trennstelle über einen Kondensator 3 zu einem insbesondere resonanten An­ tennenkreis geschlossen. Die Lokalspule 2 ist oberhalb eines zu untersuchenden biologischen Körpers 4 oder Kör­ perteils angeordnet. Von diesem Körper sind eine oberflä­ chennahe Haut- und Fettzone mit 4a und eine darunterlie­ gende Muskelgewebezone mit 4b bezeichnet.
Da im Bereich des Kondensators 3 das an der Lokalspule 2 hervorgerufene, durch eine Schar von gepfeilten Linien veranschaulichte elektrische Feld (E-Feld) E1 besonders stark ist, d. h. dort eine vergleichsweise höhere Feldstär­ ke aufweist als in anderen Bereichen der Spule 2, ist er­ findungsgemäß zumindest in diesem Bereich eine E-Feld-Ab­ schirmung des Körpers 4 gegenüber der Lokalspule 2 vorge­ sehen. Unter einer E-Feld-Abschirmung wird dabei allgemein eine Verminderung der elektrischen Feldstärke an der Ober­ fläche 4c der Haut- und Fettzone 4a des Körpers 4 und da­ mit eine Verminderung oder entsprechende Begrenzung der E-Feld-Verkopplung von Lokalspule 2 und Körper 4 verstan­ den. Die Abschirmung wird durch mindestens ein Abschirm­ element 6 aus einem besonderen Dielektrikum (vgl. "Lexi­ kon der Physik", Hrsg H.Franke, 3. Aufl., Stuttgart 1969, Seiten 266 bis 268) bewirkt, das zwischen der Lokalspule 2 und der Körperoberfläche 4c angeordnet ist. Vorteilhaft ist das mindestens eine Abschirmelement 6 gegenüber der Lokalspule 2 und dem Körper 4 jeweils durch einen schmalen Spalt 7 bzw. 8 beabstandet. Die Weiten w1 und w2 dieser Spalte 7 und 8 liegen dabei im Bereich von einigen Milli­ metern bis Zentimetern. Gegebenenfalls kann sich aber auch das Abschirmelement 6 unmittelbar an der Lokalspule 2 oder an der Körperoberfläche 4c befinden, insbesondere dann, wenn keine Verstimmungsprobleme zu befürchten sind.
Das Abschirmelement 6 ist z. B. als ebene oder gekrümmte Platte gestaltet, deren Dicke d im allgemeinen zwischen 0,1 mm und 5 cm liegt. Der obere Grenzwert der Dicke d ist unter Berücksichtigung des Abstandes Spule-Gewebe weitge­ hend unkritisch, der untere ist durch die geforderte Ab­ schirmwirkung festgelegt. Das Abschirmelement kann eben­ so gut auch als eine entsprechende Dickschicht auf einem hierfür geeigneten Trägerkörper ausgebildet sein. Das Ma­ terial für das platten- oder schichtförmige Abschirmele­ ment soll isolierend sein, d. h. einen spezifischen Wider­ stand von über 10⁸Ω*m haben und insbesondere eine hohe relative Dielektrizitätskonstante (Dielektrizitätszahl bzw. Permittivitätszahl) εr von mindestens 50, vorzugs­ weise von über 100 aufweisen. Damit ist gewährleistet, daß das in Fig. 1 ebenfalls durch einzelne gepfeilte Linien dargestellte E-Feld E2 an der Körperoberfläche 4c deutlich geringer ist als das E-Feld E1 zwischen dem Abschirmele­ ment 6 und der Lokalspule 2. In Fig. 1 sind durch die unterschiedliche Dichte der die Felder E1 und E2 veran­ schaulichenden gepfeilten Linien deren unterschiedliche Feldstärken angedeutet.
Ferner muß das Material des Abschirmelementes 6 auch einen kleinen dielektrischen Verlustfaktor tan δ von höchstens 2,5 * 10-2, vorzugsweise höchstens 1 * 10-3 aufweisen. Aufgrund der dann annähernden Verlustfreiheit wird prak­ tisch kein zusätzliches Rauschen für die Lokalspule er­ zeugt.
Materialien, die die angegebenen Bedingungen für die rela­ tive Dielektrizitätskonstante εr und den dielektrischen Verlustfaktor tan δ erfüllen, sind insbesondere keramische Dielektrika, wie sie z. B. für HF-Kondensatoren verwendet werden. Entsprechende Dielektrika sind in der Deutschen Norm für Keramik- und Glas-Isolierstoffe "DIN VDE 0335", Teile 1 und 3, Februar 1988, oder in der entsprechenden internationalen Norm "IEC 672-1 und 672-3" unter der Grup­ penbezeichnung "C-300" aufgeführt. Einige geeignete kera­ mische Massen aus Titanaten mit perowskitartiger Kristall­ struktur sind auch dem Buch "HÜTTE - des Ingenieursta­ schenbuch", 28. Auflage, Bd. Hütte IV A: Elektrotechnik, Teil A, 1957, Seiten 802 bis 803 zu entnehmen. Besonders geeignete Materialien sind oxidkeramische Werkstoffe, bei­ spielsweise Pyro- oder Piezooxide, wie z. B. TiO₂, BaTiO₃, (Ba,Sr)TiO₃, PbTiO₃, PbZrO₃ oder Pb(Zr,Ti)O₃.
Entsprechende keramische Materialien werden beispielswei­ se als Platten mit Dicken im Millimeterbereich und Durch­ messern von einigen Zentimetern z. B. zur Herstellung von Scheibenkondensatoren verwendet. Die für eine Anwendung als Abschirmelemente benötigten Keramikflächen können dann aus entsprechenden Standardgrößen solcher Platten ausge­ schnitten und entsprechend der Form des Abschirmelementes oder der Struktur aus mehreren Abschirmelementen zusammen­ gesetzt werden.
Aus der in Fig. 2 schematisch dargestellten Aufsicht auf einen Teil Fig. 1 entsprechenden Ausschnitt aus der Lo­ kalspule 2, deren Kondensator 3 und deren angrenzende Lei­ terteile 2a sowie auf das diesen Teilen zugeordnete Ab­ schirmelement 6 geht hervor, daß für eine hinreichende E-Feld-Abschirmung des Körpers 4 bzw. der Körperoberfläche 4c das Abschirmelement zweckmäßig eine Breite B haben sollte, die vergleichsweise größer als die Breite b der Lokalspule 2 bzw. ihrer Leiterteile 2a und insbesondere ihres Kondensators 3 ist. Im allgemeinen reicht es aus, wenn das mindestens eine Abschirmelement als ein parallel zu der Lokalspule oder zu Teilen davon verlaufender Strei­ fen ausgebildet wird, dessen Breite etwa 3 bis 5 mal grö­ ßer ist als die entsprechende Ausdehnung des jeweils zu­ geordneten Teils der Lokalspule 2 und insbesondere ihres Kondensators 3. Das Abschirmelement oder die mit mehreren solcher Elemente aufgebaute Abschirmstruktur kann jedoch auch großflächiger ausgebildet sein. Wichtig ist vor allem eine Abdeckung des Bereichs um den Kondensator 3 der Spule 2, da dort die höchste E-Feldstärke herrscht. D.h., gege­ benenfalls kann auf eine Abschirmung anderer Spulenberei­ che mit vergleichsweise geringerer E-Feldstärke verzichtet werden.
Die in den Fig. 1 und 2 angedeuteten erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht nur auf eine Lokalspule beschränkt, die zum Empfang hochfrequenter Kernspinsignale dient. Ent­ sprechende Maßnahmen können zusätzlich oder auch nur für eine außerdem vorhandene Sendeantenne vorgesehen sein, um den Körper 4 auch gegenüber dieser Antenne zumindest im Bereich hoher E-Feld-Stärken abzuschirmen. Gegebenenfalls kann die Empfangsantenne gemäß der vorstehend erwähnten zweiten Ausführungsmöglichkeit einer Antenneneinrichtung zugleich auch als Sendeantenne dienen. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 angedeutet. Gemäß dem in Fig. 3 schematisch ausgeführten Längsschnitt durch einen Teil eines HF-Systems nach der Erfindung weist deren Antenneneinrichtung einen Ganzkörperresonator 10 auf. Ein entsprechender Ganzkörperresonator ist z. B. aus der EP-B-0 073 375 bekannt. Er enthält ein sich in axialer Richtung erstreckendes Leiterelement 11, das an seinen stirnseitigen Enden über Kondensatoren 12 und 13 mit einem Hüllrohr 14 verbunden ist. Da im Bereich dieser Kondensa­ toren das E-Feld der Antenneneinrichtung am größten ist, sind wenigstens dort zur entsprechenden Abschirmung eines Körpers 4 Abschirmelemente 15 und 16 nach der Erfindung angeordnet. Diese Abschirmelemente sind im Querschnitt ge­ sehen L-förmig gestaltet und weisen jeweils einen axialen Teil 15a bzw. 16a und einen stirnseitigen, radialen Teil 15b bzw. 16b auf.
Fig. 4 zeigt schematisch eine stirnseitige Ansicht der Anordnung nach Fig. 3, z. B. auf die Seite mit dem Ab­ schirmelement 15. Wie aus dieser Ansicht ferner zu ent­ nehmen ist, können die Abschirmelemente auch seitliche Ab­ schirmteile 15c aufweisen. Die weiteren Kondensatoren zu­ zuordnenden Abschirmelemente lassen sich entsprechend aus­ gestalten.
Aus Fig. 5 ist eine weitere stirnseitige Ansicht eines HF-Systems nach der Erfindung in Fig. 4 entsprechender schematischer Darstellung zu entnehmen. Das dort gezeigte Abschirmelement 17 ist derart gestaltet, daß es einen zu untersuchenden Körper 4 zumindest in dessen stirnseitigen Bereichen hoher E-Feld-Stärke an den Kondensatoren voll­ ständig, gegebenenfalls auch nur teilweise umschließt.
Die Antenneneinrichtung eines erfindungsgemäß ausgestal­ teten HF-Systems umfaßt auch die Zuleitungen zu der minde­ stens einen Antenne oder dem mindestens einen Antennen­ system dieser Einrichtung. In einer entsprechenden Zulei­ tung können ebenfalls Bereiche erhöhter E-Feldstärke vor­ handen sein, die, falls die Zuleitung in Nähe eines zu un­ tersuchenden Körpers verläuft, zu einer unerwünschten E-Feld-Verkopplung dieses Körpers mit der Zuleitung führt. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 schematisch als Seitenansicht angedeutet. Demgemäß ist in eine Zuleitung 20 mindestens ein Entkopplungselement 21 z. B. in Form einer Mantelwellensperre eingebaut. Ein ent­ sprechendes Entkopplungselement geht z. B. aus der DE-OS 41 13 120 oder aus der genannten Literaturstelle aus "ntz Archiv" hervor. Dieses Entkopplungselement 21 weist einen Kondensator 22 auf, an dem ein erhöhtes E-Feld herrscht. Ein zu untersuchender Körper 4 ist erfindungsgemäß von diesem E-Feld durch ein platten- oder schichtförmiges Ab­ schirmelement 6 weitgehend entkoppelt.

Claims (12)

1. Hochfrequenz-System einer Anlage zur Kernspintomogra­ phie, welches System
  • a) zur Anregung von Kernspins in einem zu untersuchenden, biologischen Körper und zum Empfang durch die Kern­ spinanregung hervorgerufenen Hochfrequenz-Signalen eine Hochfrequenz-Antenneneinrichtung
und
  • b) zur Begrenzung einer E-Feld-Verkopplung zwischen der Antenneneinrichtung und dem Körper angeordnete Ab­ schirmmittel
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als Abschirmmittel mindestens ein platten- oder schichtförmiges Abschirmelement (6, 15, 16, 17) aus einem isolierenden, dielektrischen Material mit einer relativen Dielektrizitätskonstanten εr von mindestens 50 und mit einem dielektrischen Verlustfaktor tan δ von höchstens 2,5 * 10-2 vorgesehen ist und dieses mindestens eine Abschirmelement (6, 15, 16, 17) wenigstens im Bereich an der Antenneneinrichtung (2, 10, 20) herrschender erhöhter Feldstärke des E-Feldes (E1) angeordnet ist.
2. Hochfrequenz-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das mindestens eine Abschirmelement (6, 15, 16, 17) ein Material mit einer relativen Dielektrizitätskonstanten εr von über 100 vorgesehen ist.
3. Hochfrequenz-System nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß für das mindestens eine Abschirmelement (6, 15, 16, 17) ein Mate­ rial mit einem dielektrischen Verlustfaktor tan δ von höchstens 1 * 10-3 vorgesehen ist.
4. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Abschirmelement (6, 15, 16, 17) beabstan­ det gegenüber der Antenneneinrichtung (2) und gegenüber der Oberfläche (4c) des Körpers (4) angeordnet ist.
5. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Abschirmmittel mehrere aneinandergefügte Abschirmelemente vorgesehen sind.
6. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung eine Lokalspule (2) enthält.
7. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung einen Ganzkörperresonator (10) ent­ hält.
8. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung eine Zuleitung (20) mit einem in der Nähe des Körpers (4) verlaufenden Leitungsteil enthält, der ein Bauteil (21) mit einem Bereich erhöhter Feldstärke des E-Feldes aufweist, wobei in diesem Bereich das minde­ stens eine Abschirmelement (6) angeordnet ist.
9. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich erhöhter Feldstärke des E-Feldes der Antennenein­ richtung (2, 10, 20) sich an einem Kondensator (3, 12, 13, 22) befindet.
10. Hochfrequenz-System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Abschirmelement (6, 15, 16, 17) als di­ elektrisches Material einen oxidkeramischen Werkstoff zu­ mindest enthält.
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