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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Magnetresonanz-Bildgebungssystem
(MR-Bildgebungssystem) und insbesondere eine hybride Hochfrequenzspule
(HF-Spule) zur multinuklearen Magnetresonanzbildgebung und -spektroskopie.
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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Magnetresonanzbildgebung
(MR-Bildgebung) ist eine medizinische Bildgebungsmodalität, die Bilder
des Inneren eines menschlichen Körpers ohne
Verwendung von Röntgenstrahlen
oder sonstiger Ionisierungsstrahlung erzeugen kann. Die MR-Bildgebung
verwendet einen leistungsstarken Magneten, um ein starkes, gleichmäßiges statisches Magnetfeld
(d. h. das „Hauptmagnetfeld”) zu erzeugen.
Wenn ein menschlicher Körper
oder ein Teil eines menschlichen Körpers in dem Hauptmagnetfeld platziert
ist, werden die Kernspins, die den Wasserstoffkernen in dem Gewebewasser
zugehörig
sind, polarisiert. Dies bedeutet, dass die magnetischen Momente,
die mit diesen Spins verbunden sind, entlang der Richtung des Hauptmagnetfelds
bevorzugt ausgerichtet werden, was eine kleine Nettomagnetisierung
des Gewebes entlang dieser Achse (nach Konvention der „z-Achse”) ergibt.
Ein MR-Bildgebungssystem weist ferner Komponenten auf, die als Gradientenspulen
bezeichnet sind, die räumlich
variierende Magnetfelder kleinerer Amplitude erzeugen, wenn ein
Strom in diese eingespeist wird. Gewöhnlich sind Gradientenspulen
entworfen, um eine Magnetfeldkomponente zu erzeugen, die entlang
der z-Achse ausgerichtet ist und deren Amplitude mit der Position
entlang einer der Achsen x, y oder z linear variiert. Der Effekt
einer Gradientenspule besteht darin, eine kleine Rampe auf der Magnetfeldstärke und damit
gleichzeitig bestehend auf der Resonanzfrequenz der Kernspins entlang
einer einzelnen Achse zu erzeugen. Es werden drei Gradientenspulen
mit orthogonalen Achsen dazu verwendet, das MR-Signal durch Erzeugung
einer charakteristischen Resonanzfrequenz an jeder Stelle in dem
Körper „räumlich zu
kodieren”.
Hochfrequenzspulen (HF-Spulen) werden verwendet, um HF-Energieimpulse
bei oder in der Nähe
der Resonanzfrequenz der Wasserstoffkerne zu erzeugen. Die HF-Spulen
werden eingesetzt, um in einer gesteuerten Weise Energie dem Kernspinsystem
zuzuführen.
Wenn die Kernspins anschließend
zurück
zu ihrem Ruheenergiezustand relaxieren, geben sie Energie in Form
eines HF-Signals ab. Dieses Signal wird durch das MR-Bildgebungssystem
erfasst und unter Verwendung eines Computers und bekannter Rekonstruktionsalgorithmen
in ein Bild umgewandelt.
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MR-Bildgebungssysteme,
einschließlich MR-Spektroskopiesysteme,
können
dazu verwendet werden, unterschiedliche Kerne, wie beispielsweise 1H, 31P, 13C, 19F, 2H, 29Si, 27Al und 27N, zu
untersuchen und Bilder für
mehr als einen einzelnen Kern zu erzeugen. Die unterschiedlichen
Kerne erfordern jedoch unterschiedliche Resonanzfrequenzen. Es sind verschiedene
auf zwei Frequenzen abgestimmte (oder auf mehrere Frequenzen abgestimmte) HF-Spulen
zur multinuklearen Bildgebung entwickelt worden, die eine einzelne
HF-Spule ergeben, die in der Lage ist, gleichzeitig bei mehreren
als einer einzelnen Frequenz in Resonanz zu sein. Doppelt abgestimmte
(oder mehrfach abgestimmte) HF-Spulen reduzieren die Bildgebungszeit
und vermeiden ein Wiedereinbringen von Artefakten, die durch eine Änderung
der HF-Spule während
eines Scanns hervorgerufen sein können. Die doppelt abgestimmten HF-Spulen,
die entwickelt worden sind, enthalten doppelt abgestimmte Birdcage-Spulen
(Vogelkäfig- Spulen) und doppelt
abgestimmte transversal-elektromagnetische Spulen (TEM-Spulen).
Birdcage-Spulen und TEM-Spulen haben jeweils verschiedene Vorteile,
die von den benötigten
Resonanzfrequenzen abhängig
sind.
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Es
wäre wünschenswert,
eine hybride HF-Spule zu schaffen, die auf mehrere Frequenzen abgestimmt
sein kann und die Vorteile sowohl einer Birdcage-Spule als auch
einer TEM-Spule in einer einzigen HF-Spulenstruktur ergibt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
enthält
eine Hochfrequenzspule (HF-Spule) für ein Magnetresonanz-Bildgebungssystem
mehrere Stäbe,
die rings um ein Volumen angeordnet sind, einen ersten Endring,
der mit einem ersten Ende der mehreren Stäbe verbunden ist und mehrere
erste Birdcage-Modus-Abstimmkondensatoren sowie mehrere erste HF-Sperren
enthält;
einen zweiten Endring, der mit einem zweiten Ende der mehreren Stäbe verbunden ist
und mehrere zweite Birdcage-Modus-Abstimmkondensatoren sowie mehrere
zweite HF-Sperren enthält;
eine HF-Abschirmung, die rings um die mehreren Stäbe, den
ersten Endring und den zweiten Endring angeordnet ist; mehrere TEM-Modus-(transversalelektromagnetischer
Modus)-Abstimmkondensatoren, wobei jeder TEM-Modus-Abstimmkondensator
mit einem der mehreren Stäbe
gekoppelt ist; und mehrere dritte HF-Sperren, wobei jede HF-Sperre in den mehreren
dritten HF-Sperren mit einem der mehreren TEM-Modus-Abstimmkondensatoren
und der HF-Abschirmung gekoppelt ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
enthält
eine Resonanzanordnung für
ein Magnetresonanz-Bildgebungssystem einen supraleitenden Magneten,
eine Gradientenspulenanordnung, die im Inneren eines Innenumfangs
des supraleitenden Magneten an geordnet ist, und eine Hochfrequenzspule (HF-Spule),
die innerhalb eines Innenumfangs der Gradientenspule angeordnet
ist, wobei die HF-Spule einen ersten Endring, der mehrere erste
Abstimmkondensatoren aufweist, die auf eine erste Resonanzfrequenz
abgestimmt sind, einen zweiten Endring, der mehrere zweite Abstimmkondensatoren
aufweist, die auf die erste Resonanzfrequenz abgestimmt sind, mehrere
Stäbe,
die zwischen dem ersten Endring und dem zweiten Endring angeordnet und
mit diesen verbunden sind, mehrere dritte Abstimmkondensatoren,
die mit den mehreren Stäben gekoppelt
und auf eine zweite Resonanzfrequenz abgestimmt sind, und eine HF-Abschirmung
enthält,
die rings um den ersten Endring, den zweiten Endring, die mehreren
Stäbe und
die mehreren dritten Abstimmkondensatoren angeordnet ist. Die HF-Abschirmung
ist mit den mehreren dritten Abstimmkondensatoren gekoppelt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen besser verständlich,
in denen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile bezeichnen und in denen
zeigen:
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1 ein
schematisiertes Blockschaltbild eines beispielhaften Magnetresonanz-Bildgebungssystems
(MR-Bildgebungssystems) gemäß einer Ausführungsform;
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2 eine
Perspektivansicht einer auf mehrere Frequenzen abgestimmten hybriden
Hochfrequenz-(HF-)Spule gemäß einer
Ausführungsform;
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3 eine
vereinfachte Perspektivansicht der HF-Spule nach 2 gemäß einer
Ausführungsform
und
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4 eine
Draufsicht oder Endansicht der HF-Spule nach 2 gemäß einer
Ausführungsform.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
ein schematisiertes Blockdiagramm eines beispielhaften Magnetresonanz-Bildgebungssystems
(MR-Bildgebungssystems) gemäß einer
Ausführungsform.
Der Betrieb des MR-Bildgebungssystems 10 wird von einer
Bedienerkonsole 12 aus gesteuert, die eine Tastatur oder
eine sonstige Eingabevorrichtung 13, ein Bedienfeld 14 und
eine Anzeige 16 enthält.
Die Konsole 12 kommuniziert über eine Verbindung 18 mit
einem Computersystem 20 und stellt eine Schnittstelle für einen
Bediener bereit, um MR-Bildgebungsscanns vorzuschreiben, resultierende
Bilder anzuzeigen, eine Bildverarbeitung an den Bildern durchzuführen und
Daten und Bilder zu archivieren. Das Computersystem 20 enthält eine Anzahl
von Modulen, die zum Beispiel über
elektrische und/oder Datenverbindungen, wie sie beispielsweise durch
Verwendung einer Bus-Leiterplatte 20a bereitgestellt werden,
miteinander kommunizieren. Die Datenverbindungen können direkt
festverdrahtete Verbindungen oder Glasfaserverbindungen oder drahtlose
Kommunikationsverbindungen oder dergleichen sein. Die Module des
Computersystems 20 enthalten ein Bildprozessormodul 22,
ein CPU-Modul 24 und ein Speichermodul 26, das
einen Frame- bzw. Bildspeicher zur Speicherung von Bilddatenreihen enthalten
kann. In einer alternativen Ausführungsform
kann das Bildprozessormodul 22 durch eine Bildverarbeitungsfunktionalität in dem
CPU-Modul 24 ersetzt sein. Das Computersystem 20 ist
mit Archivierungsmedienvorrichtungen, Dauer- oder Back-Up-Speichern
oder einem Netzwerk verbunden. Das Computersystem 20 kann
auch mit einem gesonderten Systemsteuercomputer 32 über einen Link 34 kommunizieren.
Die Eingabevorrichtung 13 kann eine Maus, einen Joystick,
eine Tastatur, einen Trackball, einen durch Berührung aktivierbaren Bildschirm,
einen Lesestift, eine Sprachsteuerung oder irgendein ähnliches
oder äquivalentes
Eingabegerät enthalten,
und sie kann für
eine interaktive Geometrievorgabe benutzt werden.
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Der
Systemsteuercomputer 32 enthält einen Satz von Modulen,
die über
elektrische und/oder Datenverbindungen 32a in Kommunikationsverbindung miteinander
stehen. Die Datenverbindungen 32a können direkt verdrahtete Verbindungen
oder Glasfaserverbindungen oder drahtlose Kommunikationsverbindungen
oder dergleichen sein. In alternativen Ausführungsformen können die
Module des Computersystems 20 und des Systemsteuercomputers 32 auf
dem gleichen Computersystem oder auf mehreren Computersystemen implementiert
sein. Die Module des Systemsteuercomputers 32 enthalten
ein CPU-Modul 36 und ein Pulsgeneratormodul 38,
das mit der Bedienerkonsole 12 über eine Kommunikationsverbindung 40 verbunden
ist. Das Pulsgeneratormodul 38 kann alternativ in der Scannerausrüstung (z.
B. der Resonanzanordnung 52) integriert sein. Gerade durch
die Verbindung 40 empfängt
der Systemsteuercomputer 32 Befehle von dem Bediener, um
die Scannsequenz anzuzeigen, die durchgeführt werden soll. Das Pulsgeneratormodul 38 betreibt
die Systemkomponenten, die die gewünschte Impulssequenz ausspielen
(d. h. ausführen),
durch Senden von Anweisungen, Befehlen und/oder Anforderungen, die
die Zeiteinteilung, Stärke
und Gestalt der HF-Impulse und Impulssequenzen, die erzeugt werden
sollen, sowie das Zeitintervall und die Länge des Datenakquisitionsfensters
kennzeichnen. Das Pulsgeneratormodul 38 ist mit einem Gradientenverstärkersystem 42 verbunden
und erzeugt als Gradientenwellenformen bezeichnete Daten, die die
Zeitsteuerung und Gestalt der Gradientenimpulse, die während des
Scanns eingesetzt werden sollen, steuern. Das Pulsgeneratormodul 38 kann
ferner Patientendaten von einer physiologischen Akquisitionssteuerung 44 empfangen,
die Signale von einer Anzahl unterschiedlicher Sensoren, die an
den Patienten angeschlossen sind, wie beispielsweise EKG-Signale
von an dem Patienten angebrachten Elektroden, empfängt. Das
Pulsgeneratormodul 38 ist mit einer Scannraum-Schnittstellenschaltung 46 verbunden, die
Signale von verschiedenen Sensoren empfängt, die mit dem Zustand des
Patienten und des Magnetsystems in Zusammenhang stehen. Gerade durch die
Scannraum-Schnittstellenschaltung 46 empfängt das
Patientenpositionierungssystem 48 auch Befehle, um den
Patiententisch in die gewünschte
Position für
den Scann zu bewegen.
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Die
durch das Pulsgeneratormodul 38 erzeugten Gradientenwellenformen
werden dem Gradientenverstärkersystem 42 zugeführt, das
Gx-, Gy- und Gz-Verstärker
aufweist. Jeder Gradientenverstärker
erregt eine entsprechende physikalische Gradientenspule in einer
Gradientenspulenanordnung, die allgemein mit 50 bezeichnet
ist, um die Magnetfeldgradientenimpulse zu erzeugen, die zur Orts-
bzw. räumlichen
Kodierung der akquirierten Signale verwendet werden. Die Gradientenspulenanordnung 50 bildet
einen Teil einer Resonanzanordnung 52, die einen polarisierenden
supraleitenden Magneten mit supraleitenden Hauptspulen 54 enthält. Die
Resonanzanordnung 52 kann eine Ganzkörper-HF-Spule 56,
Oberflächen-
oder parallele Bildgebungsspulen 76 oder beides enthalten.
Die Spulen 56, 76 der HF-Spulenanordnung können sowohl
für das
Senden als auch für
das Empfangen oder nur für
das Senden oder nur für
den Empfang konfiguriert sein. Innerhalb eines zylindrischen Patientenabbildungsvolumens bzw.
-raums 72 der Resonanzanordnung 52 kann ein Patient
oder Bildgebungsobjekt 70 positioniert sein. Ein Transceiver-Modul 58 in
dem Systemsteuercomputer 32 erzeugt Impulse, die durch
einen HF-Verstärker 60 verstärkt und
durch einen Sende/Empfangs-Schalter 62 an die HF-Spulen 56, 76 angekoppelt
werden. Die resultierenden Signale, die durch die angeregten Kerne
in dem Patienten emittiert werden, können durch die gleiche HF-Spule 56 erfasst
und durch den Sende/Empfangs-Schalter 62 auf
einen Vorverstärker 64 gekoppelt
werden. Alternativ können
die durch die angeregten Kerne emittierten Signale durch gesonderte
Empfangsspulen, wie beispielsweise parallele Spulen oder Oberflächenspulen 76,
erfasst werden.
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Die
verstärkten
MR-Signale werden in dem Empfangsabschnitt des Transceivers 58 demoduliert, gefiltert
und digitalisiert. Der Sende/Empfangs-Schalter 62 wird
durch ein Signal von dem Pulsgeneratormodul 38 gesteuert,
um während
des Sendemodus den HF-Verstärker 60 mit
der HF-Spule 56 elektrisch zu verbinden und um während des
Empfangsmodus den Vorverstärker 64 mit
der HF-Spule 56 zu
verbinden. Der Sende/Empfangs-Schalter 62 kann auch ermöglichen,
dass eine gesonderte HF-Spule (z. B. eine parallele oder Oberflächenspule 76)
in jedem von dem Sende- und dem Empfangsmodus eingesetzt wird.
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Die
durch die HF-Spule 56 erfassten MR-Signale werden durch
das Transceivermodul 58 digitalisiert und zu einem Speichermodul 66 in
dem Systemsteuercomputer 32 übermittelt. Gewöhnlich werden
den MR-Signalen entsprechende Datenframes vorübergehend in dem Speichermodul 66 gespeichert,
bis sie nachfolgend transformiert werden, um Bilder zu erzeugen.
Ein Arrayprozessor 68 verwendet ein bekanntes Transformationsverfahren,
am meisten üblich
eine Fourier-Transformation, um aus den MR-Signalen Bilder zu erzeugen.
Diese Bilder werden über
die Verbindung 34 zu dem Computersystem 20 übertragen,
wo sie in einem Speicher gespeichert werden. In Abhängigkeit
von von der Bedienerkonsole 12 empfangenen Befehlen können diese Bilddaten
in einem Langzeitspeicher archiviert werden, oder sie können durch
den Bildprozessor 22 weiter verarbeitet und zu der Bedienerkonsole 12 geleitet
und auf der Anzeige 16 präsentiert werden.
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Wie
erwähnt,
können
HF-Spulen (bspw. die HF-Körperspule 56 und
eine Oberflächenspule
oder Oberflächenspulen 76 (z.
B. eine Anordnung aus Oberflächenspulen))
dazu verwendet werden, HF-Anregungsimpulse
auszusenden und/oder MR-Signale zu empfangen. Für multinukleare Bildgebungsanwendungen
kann eine auf mehrere Frequenzen abgestimmte (mehrfach abgestimmte) HF-Spule
verwen det werden. Die folgende Beschreibung ist unter Bezugnahme
auf die 2–4 angegeben. 2 zeigt
eine Perspektivansicht einer mehrfach abgestimmten hybriden Hochfrequenzspule
(HF-Spule) gemäß einer
Ausführungsform. 3 zeigt
eine vereinfachte Perspektivansicht der HF-Spule nach 2 gemäß einer
Ausführungsform.
In 3 ist die HF-Abschirmung 214 um der Klarheit
willen nicht veranschaulicht. 4 zeigt
eine Draufsicht oder Endansicht der HF-Spule nach 2 gemäß einer
Ausführungsform.
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Bezugnehmend
auf die 2–4 ist die HF-Spule 200 eine
hybride Birdcage-(Vogelkäfig-) und
transversal-elektromagnetische(TEM-)Spulenkonfiguration, die zur
Abbildung mehrerer Kerne auf mehrere Resonanzfrequenzen abgestimmt
sein kann. Die HF-Spule 200 ist konfiguriert, um sowohl einen
Birdcage-Modus als auch einen TEM-Modus unter Verwendung eines einzelnen
Satzes von Stäben
gleichzeitig zu erzeugen. Die Konfiguration der HF-Spule 200 ergibt
eine verbesserte B1-Feld-Homogenität, ein besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR)
und eine bessere Gleichförmigkeit
für multinukleare
Bildgebungsanwendungen. Die HF-Spule 200 weist eine zylindrische
und kreisringförmige
Gestalt auf und ist mit dem vorstehend beschriebenen MR-Bildgebungssystem
nach 1 sowie jedem beliebigen sonstigen ähnlichen
oder äquivalenten
System zur Gewinnung von MR-Bildern kompatibel. Die in 2 veranschaulichte
Konfiguration der HF-Spule 200 kann für eine Ganzkörper-HF-Spule
oder für eine
Oberflächenspule
(oder lokale Spule), wie beispielsweise eine Kopfspule, genutzt
werden. Für
eine Ganzkörper-HF-Spule
werden die Dimensionen der HF-Spule 200 derart konfiguriert,
dass die HF-Spule im Inneren einer (in 1 veranschaulichten)
Gradientenspulenanordnung 50 in einer beabstandeten koaxialen
Anordnung montiert werden kann. Für eine Oberflächenspule
(z. B. eine Kopfspule) werden die Dimensionen der HF-Spule 200 derart
konfiguriert, dass die HF-Spule im Inneren des Patientenbild gebungsraums 72 (wie
in 1 veranschaulicht) angeordnet werden kann.
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Die
HF-Spule 200 enthält
unter anderen Elementen mehrere Stäbe (oder Beine, Leiterelemente) 202,
einen ersten Endring 204, einen zweiten Endring 206 und
eine HF-Abschirmung 214. Eine beispielhafte Anzahl von
Stäben 202 ist
in 2 veranschaulicht. Es können wenigere oder mehrere
Stäbe auf
der Basis der Anforderungen einer speziellen Bildgebungsanwendung,
wie beispielsweise auf der Basis des Sichtfeldes (FOV, Field of
View), der Bildgebungsauflösung,
den Leistungsanforderungen und der Bildgebungsgeschwindigkeit, verwendet
werden. Die Stäbe 202 sind
zylindrisch angeordnet und können
beispielsweise voneinander gleichmäßig beabstandet angeordnet
sein. Der erste Endring 204 ist an einem ersten Ende 222 der
mehreren Stäbe 202 angeordnet.
Der zweite Endring 206 ist an einem zweiten Ende 224 der
mehreren Stäbe 202 angeordnet. Der
erste Endring 204 und der zweite Endring 206 sind
in einer Abstandsbeziehung einander gegenüberliegend angeordnet. Die
Stäbe 202 und
die Endringe 204, 206 sind aus herkömmlichen
Materialien mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, wie beispielsweise
Kupfer, ausgebildet. In verschiedenen Ausführungsformen können die
Stäbe 202 aus
einem Kupferfolienleiter oder einem runden Leiter ausgebildet sein.
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Der
erste Endring 204 und der zweite Endring 206 enthalten
jeweils mehrere Abstimmkondensatoren 208 (z. B. induktivitätsarme Endringkondensatoren),
die zwischen den Stäben 202 angeordnet sind
und dazu verwendet werden, die Stäbe 202 elektrisch
miteinander zu verbinden. Die Abstimmkondensatoren 208 werden
zur Abstimmung eines Birdcage-Modus der HF-Spule 200 verwendet.
Jeder Birdcage-Modus-Abstimmkondensator 208 ist mit einer
HF-Sperre 212, beispielsweise einem LC-Sperrkreis, in Reihe
verbunden. Die LC-Sperre kann beispielsweise ein paral lel geschalteter
LC-Sperrkreis sein. Die HF-Sperren 212 sind konfiguriert,
um eine Isolierung gegenüber
den anderen Resonanzfrequenzen der HF-Spule 200 zu erzielen.
Die HF-Spule 200 enthält
ferner mehrere Abstimmkondensatoren 210 zur Abstimmung
eines TEM-Modus der HF-Spule 200. Ein TEM-Modus-Abstimmkondensator 210 ist mit
jedem Ende 222, 224 jedes Stabs 202 in
der HF-Spule 200 verbunden und wird dazu verwendet, die
Stäbe 202 mit
der HF-Abschirmung 214 elektrisch zu verbinden. Jeder TEM-Modus-Abstimmkondensator 210 ist
mit einer HF-Sperre 216 in Reihe verbunden, wie beispielsweise
mit einem LC-Sperrkreis, der wiederum mit der HF-Abschirmung 214 verbunden ist.
Der LC-Sperrkreis
kann beispielsweise ein LC-Sperrkreis in Parallelschaltung sein.
Die HF-Sperrkreise 216 sind konfiguriert, um eine Isolation
gegenüber
den anderen Resonanzfrequenzen der HF-Spule 200 zu erzielen.
Die HF-Abschirmung 214 weist eine zylindrische Gestalt
auf und ist rings um die mehreren Stäbe 202 und die Endringe 204, 206 angeordnet.
Wie erwähnt,
ist die HF-Abschirmung mit der HF-Sperre 216 und einem
TEM-Modus-Abstimmkondensator 210 an
jedem Ende 222, 224 jedes Rings 224 gekoppelt.
Demgemäß ist die
HF-Abschirmung 214 mit jedem Stab 202 an beiden
Enden 222, 224 des Stabs gekoppelt. Die HF-Abschirmung 214 ist
aus herkömmlichen
Materialien konstruiert. Es sind Anschlüsse, beispielsweise Anschlüsse 218 (wie
in den 2 und 3 veranschaulicht) sowie Anschlüsse 220 (wie
in 4 veranschaulicht) vorgesehen, um Signale mit
der geeigneten Resonanzfrequenz oder den geeigneten Resonanzfrequenzen auszusenden
und zu empfangen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
kann die HF-Spule 200 zur Abbildung mehrerer Kerne (z.
B. der Kerne, wie beispielsweise 1H, 31P, 13C, 19F, 2H, 29Si, 27Al und 27N) auf mehrere Resonanzfrequenzen abgestimmt werden.
In einer Ausführungsform
ist während
des Betriebs der Birdcage-Modus auf eine erste Resonanzfrequenz
zur Abbildung eines ersten Kerns (z. B. 1H
(Proton)) abge stimmt, während
der TEM-Modus auf eine zweite Resonanzfrequenz zur Abbildung eines
zweiten Kerns (z. B. 13C) abgestimmt ist.
Die Birdcage-Modus-Abstimmkondensatoren 208 sind auf die
erste Resonanzfrequenz abgestimmt. Jeder LC-Sperrkreis 212 wird
verwendet, um eine Isolierung gegenüber der Resonanzfrequenz des TEM-Modus
zu erzielen und um zu verhindern, dass sich die Signale von jedem
Modus während
des Betriebs der HF-Spule 200 miteinander vermischen. Die Anschlüsse 218 werden
verwendet, um Signale bei der ersten Resonanzfrequenz zu senden
und zu empfangen. Die TEM-Modus-Abstimmkondensatoren 210 sind
auf die zweite Resonanzfrequenz abgestimmt. Jeder LC-Sperrkreis 216 wird
verwendet, um während
des Betriebs der HF-Spule 200 eine Isolierung von der Resonanzfrequenz
des Birdcage-Modus zu erzielen und um zu verhindern, dass sich die Signale
von jedem Modus miteinander vermischen. Die Anschlüsse 220 werden
verwendet, um Signale mit der zweiten Resonanzfrequenz zu senden
und zu empfangen.
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In
anderen Ausführungsformen
kann die HF-Spule 200 auf mehr als zwei Resonanzfrequenzen,
wie beispielsweise auf drei oder vier Resonanzfrequenzen, abgestimmt
sein. Um bei mehr als zwei Frequenzen zu funktionieren, kann entweder
einer von dem Birdcage-Modus und dem TEM-Modus oder können beide
gemäß bekannten
Verfahren auf mehr als eine einzelne Frequenz abgestimmt sein. Beispielsweise
kann der Birdcage-Modus in Quadratur betrieben werden und auf zwei
Frequenzen abgestimmt sein. Es sind vier Anschlüsse 218 (von denen zwei
Anschlüsse
in 3 veranschaulicht sind) in Abständen von
90° zueinander
vorgesehen. Zwei Anschlüsse
werden verwendet, um Signale bei einer ersten Frequenz zu senden/empfangen,
und zwei Anschlüsse
werden verwendet, um Signale bei einer zweiten Frequenz zu senden/empfangen.
Der TEM-Modus kann auch im Quadrupolbetrieb betrieben werden und
auf zwei Frequenzen abgestimmt sein. Es sind vier Anschlüsse 220 (wie
in 4 veranschaulicht) in Abständen von 90° zueinander vorgesehen. Zwei
Anschlüsse
werden verwendet, um Signale bei einer ersten Frequenz zu senden/empfangen,
und zwei Anschlüsse
werden verwendet, um Signale bei einer zweiten Frequenz zu senden/empfangen.
Demgemäß können in
dieser Ausführungsform
bis zu vier Kerne zur gleichen Zeit abgebildet werden.
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Diese
Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung, einschließlich der
besten Ausführungsform,
zu offenbaren und um den Fachmann in die Lage zu versetzen, die
Erfindung zu schaffen und zu verwenden. Der patentfähige Umfang
der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere
Beispiele enthalten, die Fachleuten einfallen. Derartige weitere
Beispiele sollen in dem Schutzumfang der Ansprüche liegen, wenn sie strukturelle
Elemente haben, die sich von dem Wortsinn der Ansprüche nicht
unterscheiden, oder wenn sie äquivalente strukturelle
Elemente mit gegenüber
dem Wortsinn der Ansprüche
unwesentlichen Unterschieden enthalten. Die Reihenfolge und Sequenz
irgendwelcher Prozess- oder Verfahrensschritte kann gemäß alternativen
Ausführungsformen
variiert oder neu angeordnet werden.
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Es
können
viele weitere Veränderungen
und Modifikationen an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden,
ohne dass von deren Rahmen abgewichen wird. Der Umfang dieser und
sonstiger Änderungen
wird aus den beigefügten
Ansprüchen
offensichtlich.
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Eine
Hochfrequenz(HF)-Spule 200 für ein Magnetresonanz-Bildgebungssystem
enthält
mehrere Stäbe 202,
die um ein Volumen herum angeordnet sind, und einen ersten Endring 204,
der mit einem ersten Ende 222 der mehreren Stäbe verbunden
ist. Der erste Endring 204 weist mehrere erste Abstimmkondensatoren 208 für den Birdcage-Modus
und mehrere erste HF-Sperrkreise 212 auf. Die HF-Spule 200 enthält ferner
einen zweiten Endring 206, der mit einem zweiten Ende 224 der
mehreren Stäbe 202 verbunden
ist. Der zweite Endring 206 weist mehrere zweite Abstimmkondensatoren 208 für den Birdcage-Modus
und mehrere zweite HF-Sperrkreise 212 auf. Eine HF-Abschirmung 214 ist
um die mehreren Stäbe 202,
den ersten Endring 204 und den zweiten Endring 206 herum
angeordnet. Die HF-Spule 200 enthält ferner mehrere Abstimmkondensatoren 210 für den transversal-elektromagnetischen
Modus (TEM-Modus), wobei jeder TEM-Modus-Abstimmkondensator 210 mit
einem der mehreren Stäbe 202 gekoppelt
ist. Mit jedem der mehreren TEM-Modus-Abstimmkondensatoren 210 ist
ein HF-Sperrkreis 216 verbunden.
-
1
- 10
- MR-Bildgebungssystem
- 12
- Bedienerkonsole
- 13
- Eingabevorrichtung
- 14
- Bedienfeld
- 16
- Anzeige
- 18
- Verbindung
- 20
- Computersystem
- 20a
- Bus-Leiterplatte
- 22
- Bildprozessormodul
- 24
- CPU-Modul
- 26
- Speichermodul
- 32
- Systemsteuercomputer
- 32a
- Datenverbindungen
- 34
- Link
- 36
- CPU-Modul
- 38
- Pulsgeneratormodul
- 40
- Kommunikationsverbindung
- 42
- Gradientenverstärkersystem
- 44
- Physiologische
Akquisitionssteuerung
- 46
- Scannraum-Schnittstellenschaltung
- 48
- Patientenpositionierungssystem
- 50
- Gradientenspulenanordnung
- 52
- Resonanzanordnung
- 54
- Polarisierender
supraleitender Magnet mit Hauptspulen
- 56
- Ganzkörper-HF-Spule
- 58
- Transceivermodul
- 60
- HF-Verstärker
- 62
- Sende/Empfangs-Schalter
- 64
- Vorverstärker
- 66
- Speichermodul
- 68
- Arrayprozessor
- 70
- Patient
oder Bildgebungsobjekt
- 72
- Patientenbildgebungsvolumen
- 76
- Oberflächen- oder
parallele Bildgebungsspulen
-
2
- 200
- HF-Spule
- 202
- Stäbe
- 204
- Erster
Endring
- 206
- Zweiter
Endring
- 208
- Birdcage-Abstimmkondensatoren
(Vogelkäfig-Abstimmkondensatoren)
- 210
- TEM-Abstimmkondensatoren
- 212
- HF-Sperre
- 214
- HF-Abschirmung
- 216
- HF-Sperre
- 218
- Anschlüsse
- 222
- Erstes
Ende der Stäbe
- 224
- Zweites
Ende der Stäbe
-
3
- 202
- Stäbe
- 204
- Erster
Endring
- 206
- Zweiter
Endring
- 208
- Birdcage-Abstimmkondensatoren
(Vogelkäfig-Abstimmkondensatoren)
- 210
- TEM-Abstimmkondensatoren
- 212
- HF-Sperre
- 216
- HF-Sperre
- 222
- Erstes
Ende der Stäbe
- 224
- Zweites
Ende der Stäbe
-
4
- 204
- Erster
Endring
- 210
- TEM-Abstimmkondensatoren
- 214
- HF-Abschirmung
- 216
- HF-Sperre
- 220
- Anschlüsse